hab lange überlegt, aber nun brauche ich doch eure Hilfe! In den letzten Tagen spüre ich häufiger eine innere Unruhe und Stress. Habe das ignoriert. Beim Sport viel mir auf, dass mir vermehrt schwindelig wurde, verschwand aber wieder. Es war leichte Panik. Weiter ignoriert. Heute geht es mir richtig beschissen. Meine erste richtige Panikattacke zuhause. Kannte sowas vorher nicht. Totale Unruhe, leichte Übelkeit, das Gefühl, die Wände hochgehen zu müssen. Meine Schwägerin wollte heute mit mir einkaufen fahren, ich habe abgesagt, obwohl ich den Wocheneinkauf brauche. Nun fühle ich mich noch beschissener. Habe nichts im Haus, was mich runterbringen könnte, hab schon nach meinen alten Beruhigungsmitteln gesucht, aber nichts mehr gefunden.
Hab überlegt, warum? Lebe im Moment (abgesehen vom Rauchen) , gesünder als der Papst, aber ich habe vermehrt Ärger:
1. Meine Mutter steht ständig unter Alk, wenn ich sie besuche, Diskussionen ohne Ende...ich träume sogar schon davon.
2. Mein Mann steht unter enormem Stress,wegen der Selbständigkeit und das bekomme ich zu spüren, aber er redet nicht drüber.
3. Versuche, mir das Rauchen abzugewöhnen.
4. Laufend ist Besuch im Haus, Spontanbesuche.
5. Hab keine Lust auf Sex, keine Ahnung, warum...aber jetzt gibts darüber auch Beschwerden. Ist einfach alles zuviel, im Moment..und ich hab nur die wichtigsten Dinge erwähnt.
Mußte das loswerden, bevor ich irgendwelche Scheiße baue. Panikattacken draußen, daran hatte ich mich gewöhnt, aber in meiner Wohnung....?
erstmal danke für deine Antwort. Fliege zur Zeit dauernd aus dem Netz, seitdem wir auf Netcologne umgestellt haben, das nur nebenbei.
Therapie steht erst im Sommer wieder ein Platz bereit. Hatte auch schon daran gedacht, zum Arzt zu fahren, aber ich habe hier in Düren noch keien Hausarzt. Habe alle noch in Köln.
Ich könnte einige Baustellen abschalten, aber ich bin ein Weichei, konfliktscheu, vorallem seit ich nicht mehr trinke. Muß erstmal mit mir ins Reine kommen, bevor ich wieder loslege. Irgendwie habe ich das Gefühl, jeder findet das so easy, was ich mache. Anja trinkt nicht mehr, schön. Anja ist aber noch Anja, Ende.
Müßte auf den Putz kloppen, aber das habe ich immer unter Strom getan. Aber ich will den Strom nicht mehr...und zum Verrecken, ich mach das auch nicht mehr! Nur fehlt mir gerade die Alternative und ich heule gerade die Tastatur voll.
Was mich so erschreckt, ist die Tatsache, dass ich gar nicht merke, wann der Stress zuviel wird und deswegen kann ich gar nicht dagegen agieren...am Ende knallt es, bevor ich etwas gespürt hab.
Ich glaube die Erfahrungen, die du gerade mit dir machst (auch die Tränen, sie zeigen ganz viel und reinigen deine Seele) sind genau die richtigen um die Anja zu werden, die du sein möchtest...
Als erstes braucht man ein Gefühl für sich selbst zurück!!
..und du bist mitten dabei, denke ich
Schraub die Ansprüche an dich runter und laß dir helfen, wenn es dir möglich ist
du mutest dir ja enorm viel zu, finde ich, wenn ich deine Zeilen so lese. Ich schreibe dir einfach mal, was ich an deiner Stelle vermutlich versuchen würde...vielleicht kannst du ja was davon gebrauchen bzw. auf deine Art und Weise anpacken.
Zitat1. Meine Mutter steht ständig unter Alk, wenn ich sie besuche, Diskussionen ohne Ende...ich träume sogar schon davon.
Mama erst mal nicht besuchen, weil es mir nicht gut geht.
Zitat2. Mein Mann steht unter enormem Stress,wegen der Selbständigkeit und das bekomme ich zu spüren, aber er redet nicht drüber.
Ehemann in Ruhe lassen, wenn er nicht redet. Als Frustpuffer nicht zur Verfügung stehen, stattdessen anbieten ihm zuhören zu wollen, wenn er über Probleme reden will.
Zitat3. Versuche, mir das Rauchen abzugewöhnen.
Zu stressig im Moment. Setze Rauchabgewöhntermin auf 01.06.2007
Zitat4. Laufend ist Besuch im Haus, Spontanbesuche.
Tür zu lassen, wenn es nicht passt.(Bin in der Dusche...) Ich brauche niemandem Rechenschaft geben. Wer was will, wird schon wiederkommen.
Zitat5. Hab keine Lust auf Sex, keine Ahnung, warum...aber jetzt gibts darüber auch Beschwerden. Ist einfach alles zuviel, im Moment..und ich hab nur die wichtigsten Dinge erwähnt.
Keinen Sex machen, wenn ich keine Lust habe.
Zu letztem Punkt wundert es mich fast, dass du keine Ahnung hast, warum du keine Lust hast - vielleicht liest du nochmal Punkte 1 - 4
Und klar ist dein Umfeld anderes gewöhnt. Dein Mann will scheinbar trotz dem ganzen Stress und deines Unwohlseins Sex und ist eben vielleicht auch gewohnt, dass dein Befinden dabei nicht so wichtig ist? Wird er sich an was neues gewöhnen müssen.
Ich denke, die Panik lähmt auch sehr und wenn es dir gelingt, in irgendeinem Bereich aktiv zu werden - ein bißchen, kann sich das positiv auswirken auf deine innere Unruhe. Ich habe nur aus Zeitmangel mal so direkt meine Ideen geschrieben, sie sind nur als Impuls gedacht. Dir fallen bestimmt noch ganz andere Ideen ein - und wenn es nur in einem Punkt ist, wo du jetzt mal stopp sagst, dann ist das klasse!
bisher war deine Wohnung dein Securitybereich. Das ist vorbei. Nicht nur durch die Selbständigkeit deines Mannes, sondern auch durch deine eigenen künftigen Pläne. Also, mußte was ändern. Als Sofortmaßnahme würde ich wieder mit dem Rauchen anfangen. Das kommt momentan vielleicht etwas zu früh. Kannste später mit dem Aufhören anfangen.Dann lass erst einmal den Kontakt zu deiner Mutter ruhen. Du als zwar trockene, aber eben noch nicht stabile Alkoholikerin, kannst dir doch nicht wöchentlich ne nasse Mutter vor die Augen führen. Geht ja gar nicht Dann zeigste deinem Mann mal unmißverständlich auf, dass Sex eben Spaß machen soll, aber wer kann schon permanent Spaß haben? Ne, sag ihm doch einfach, dass dich die Situation momentan so belaste, dass du etwas Abstand brauchst. Und wenn er dir helfen könnte, deine Ängste besser in den Griff zu bekommen, dann ist der Sprung in die Kiste auch wieder mit Spaß verbunden. Männer mögen es, gebraucht zu werden. Einfach an den Beschützerinstinkt appelieren und schon gehn die Jungs ab wie'n Flummi. Und ansonsten packst du das, weil du ohnehon schon gezeigt hast, dass mit dir zu rechnen ist
so, ich versuche das erstmal zu ordnen. Ich bin wirklich dankbar für eure Ratschläge. Vieles weiß man ja selbst intuitiv, aber für mich ist die Rückmeldung wichtig. Tür zu lassen, habe ich gemacht. Resultat: motzige Freunde, die eine Weile stur geschaltet haben und dann wieder da waren. Mama, ich sage das absichtlich so, weil wir eine innige Beziehung haben, ist das schwerste Problem. Ich fühle mich aus völlig irrationalen Gründen immer verantwortlich. Sie ist mehr ein Problem-oder Quatalstrinker. Sie konnte immer für Monate aufhören. Hat mit dem Trinken angefangen, als ich ungefähr 10 war. Habe das damals nicht so mitbekommen, mitbekommen wollen, weil ich nur draußen war...das habe ich bis zu meiner Hochzeit durchgezogen. Wie soll ich das erklären ,aber mein Dad ist ein totalet Egoist, ohne Alkproblem...er macht andere fertig. Hat sich nie um die Familie gekümmert. Irgendwie raufen sie sich immer wieder zusammen , seit 46 Jahren, und ich sollte es besser wissen. Nicht hinzufahren, fällt mir schwer (an diesen Tagen komme ich mehr raus als sonst) und ich liebe sie, trotz der ganzen Geschichte. Sie sind alt und ich weiß nicht, wie lange ich sie noch hab. Ich bin wohl zu versöhnlich mit ihnen. Habe auch schon Besuche abgesagt, aber ohne Wirkung. Der Vorwurf war bei mir. Oder ich bekam Versprechen, die nicht gehalten wurden. Oder sie haben mich gegenseitig ausgespielt und ich war die Blöde.
Ok, Thema Menne. Seit ich die Pille nicht mehr nehmen darf ist das ein Problem geworden. Ich habe quasi nach "Persona" Sex. Wenn der Compi grün leuchtet darf ich, aber das geht halt nicht immer so. Wenn er rot leuchtet, will ich, darf aber nicht. Der Stress kommt noch dazu.
REDEN, echt nicht die Sache meines Mannes...blos nix psychologisieren. Also, was soll ich ihm erzählen. Er sagt, ist ok, wenn du nicht magst, aber man spürt den Vorwurf oder die Entäuschung. Habe Jahre die Pille genommen, hatte entspannten Sex, wann immer ich wollte...geht nicht mehr. Er will keine Vasektomie, hat Angst um seine Klöten. Ist jetzt noch kein Riesenproblem, aber nach meiner Erfahrung setzt es alte Ängste frei...was macht er ,wenn er überläuft...ich weiß, ist blöd...aber das geht mir zur Zeit im Kopf rum, auch wenn ich weiß, das dies die bösen Geister einer alten Beziehung sind.
Die Tränen sind trocken und es geht mir schon etwas besser. Alles ist raus und ich bete zu Gott, dass die Daheim-Panik eine Ausnahme war. Jörg, ich rauche wieder...geht im Moment gar nicht anders.
Ok, ich mache weiter, gehe heute abend aber nicht zum Sport. Ich fühle (wollte erst, ich denke, schreiben) es geht heut nicht.
ZitatGepostet von döner motzige Freunde, die eine Weile stur geschaltet haben und dann wieder da waren. Mama, ich sage das absichtlich so, weil wir eine innige Beziehung haben, ist das schwerste Problem. Ich fühle mich aus völlig irrationalen Gründen immer verantwortlich.
Hallo Anja,
1. wenn die Freunde motzen und auf dich keine Rücksicht nehmen, sinds keine wirklichen Freunde.
2. Problem, mich verantwortlich zu fühlen für meine alkoholkranke Mutter hatte ich auch. Seitdem ich das mit Hilfe meiner Therapeutin ändern konnte, gehts mir besser.
3. Sept. 02 mit trinken aufgehört. Febr. 04 auch mit dem Rauchen für 7 Monate, ging mir immer beschissener. Nun rauche ich wieder. Irgendwann werd ichs nochmal versuchen.
Und zum Schluss: die Weinkrämpfe kenne ich auch, einfach so ohne erstmal ersichtlichem grung flossen die Tränen. Hat mich manchmal schon richtig genervt, konnte das gar nicht steuern. Sind aber immer weniger geworden. Hat sich halt immer was gelöst (wie hier schon geantwortet wurde). Durch das jahrelange "Starksein" nach aussen und durch den Alkohol habe ich früher so gut wie nie geweint.
So, nun hab ich die dicksten Augen von NRW, glaube ich ,und die Luft ist ein wenig raus. Aus euren Posts und einem sehr hilfreichen Gespräch mit einer "Saufnixe" (sagt man doch so) konnte ich einiges mitnehmen. Ich glaube, ich muß da noch an vielen Stellen arbeiten, die ich bisher gekonnt übersehen oder ignoriert habe. Wie das gehen soll, weiß ich im Moment noch nicht. Bin total leer und auf der anderen Seite ,übervoll. Heute nehme ich die Leerseite und morgen wende ich mich der vollen zu.
Vielen Dank für eure Ratschläge und die einfühlsamen Worte.
Ein wenig verquollen aber immer noch optimistisch,
es gibt da etwas , das nennt man condome , die könnten glatt als eine kleine neue spielerei in euer sexualleben einzug halten wenn es mal auf rot steht , muß man doch nicht gleich verzichten . wenn er das absolut nicht haben mag - gibts auch noch das diafragma für die dame + spermaabtötende creme nur mal kuscheln ist aber auch mal ganz nett & balsam für die seele für euch beide & den handbetrieb gibts ja da auch noch
ein telefonat mit muttern würde es auch erstmal tun , dann hörste ihre stimme & falls es dir zu bunt wird - kannste direkt auflegen wenn sie nüchtern sein sollte - kannste immer noch hin zu ihr , wenn du magst. mit meinem vater kann ich telefonisch besser kommunizieren als live, er redet dann wie ein buch ... warum das so ist ,weiß ich auch nicht
wieso kommen deine / eure freunde alle andauernd einzeln angekleckert ??? einmal ein treff mit allen am wochenende zb. in lauschiger runde - da kann man sich sogar dann drauf freuen & wird nicht mehr permanent belagert .
liebe anja , mach es dir doch nicht selbst so schwer - schau nach alternativen die nur halb so stressig sind.
[ Editiert von sissy1606 am 22.02.07 20:35 ]
Alkohol ist ein prima Lösungsmittel! Er löst Familien, Ehen, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, Bankkonten und Gehirnzellen auf. Er löst nur keine Probleme!