Hallo, seit einiger Zeit lese ich hier im Forum und finde es daher fair, mich kurz vorzustellen. Alkohol war eigentlich nie ein Problem für mich. Ich habe nie während der Arbeit getrunken. Auch in meinem sozialen Umfeld hatte ich keine Probleme. Mein täglicher Konsum lag etwa bei einer Flasche 0,7 l Rotwein, Trinkzeit abends ab 19 Uhr. Manchmal weniger und 2 bis 3 mal im Jahr auch mal mehr. Mit meinem täglichen Normalkonsum gab es keinerlei Probleme. Ich war weder betrunken noch hatte ich am nächsten Tag Kater oder andere Probleme. Sorgen machen mir die 2-3 "Ausraster" im Jahr. Der vorletzte liegt ca. 3 Jahre zurück. Damals hatte ich eine "Trinkpause" von ca. 3 Monaten eingelegt. Das letzte Besäufnis war voriges Jahr Ende August. Seitdem lebe ich alkoholfrei. Ich habe keinen "heiligen Schwur" abgelegt, nie wieder Alkohol zu trinken. Aber Sinn machen würde es schon. Auch in geringer Menge soll Alkohol ja bereits körperliche Schäden verursachen. Ich hoffe, daß ich hier im Forum noch einige weitere gute Gründe finden kann, endgültig dem Alkohol "ADE" zu sagen. Gruß Michael
ich habe auch nie während der Arbeit getrunken und auch immer erst am Abend mit der Sauferei begonnen. Trotzdem habe ich ein “Alkoholproblem”. Bei täglichen 0,7l Wein geht es dir nicht anders. Deswegen hast du das Beste für dich getan, was du tun konntest. Aufzuhören! Was kann man sich unter deinen “Ausrastern” so vorstellen? Bleib deinem heiligen Schwur treu, es ist das Beste, was dir passieren kann.
Ups, fast vergessen, willkommen will ich dich noch heißen, hier.
Hallo Miss Rossi, "Ausraster" waren ungeplante Besäufnisse. 7 - 8 Fl. Bier oder 3 Fl. Rotwein. Also saufen bis kurz vor dem "Filmriss". Wie äußerte sich denn dein Alkoholproblem und was ist ohne Alkohol besser geworden? Mein Problem ist, daß ich kein Problem habe. Seit ich nicht mehr trinke, hat sich überhaupt nichts geändert. Ich fühle mich weder besser noch schlechter. Ich treffe mich nach wie vor mit Freunden (darunter gibt es allerdings noch mehr "Apfelsafttrinker") und mache Alles, was ich zuvor auch gemacht habe. Meine Motivation ist eigentlich nur der gesundheitliche Aspekt. Da ich Rotwein und Bier ohnehin nicht vermisse, kann ich es auch lassen. Gruß Michael
Na siehst du Maschl! Im Übrigen solltest du die Gründe fürs Nichttrinken nicht hier im Forum suchen, sondern einzig und alleine in dir selbst. Das Forum ist aber eine hervorragende Unterstützung und kann dir sicher auf deinem Weg behilflich sein. Bleib dran!
mein lebenspartner hatte mal eine zeit, wo er mit seinen kumpanen oft und viel trank und immer mehr trank. er hat auch gesehen, was dann passierte: aus einigen normalen männern wurden ziemliche alkoholiker, einfach so und plötzlich. mein l.p. hatte auch immer mal wieder zuviel getrunken und musste tüchtig erbrechen. alles in allem gab es ihm wohl doch zu denken und beschloss, einfach einmal aufzuhören mit dem alkoholtrinken. er ging so weit, dass er auch seinen ganzen bekanntenkreis auswechselte, das war es ihm wert. heute trinkt er meistens mineralwasser und in gesellschaft, auch mal ein gläschen bier oder wein. aber, wie er sagt, hat er eigentlich nichts davon, von der alkoholwirkung, weil er fühlt sich ohne ganz genauso gut.
ich für mich selber finde, wenn ich es ganz 'nüchtern' realistisch betrachte, so ein betrinken bis zum körperschaden einen wirklichen unsinn und nichts schlaues. wieso soll es für mich gut sein, wenn ich meinen körper absichtilich kaputt mache mit alkohol. ich bin immer wieder in diese falle gelaufen, dass ich mehr getrunken habe, als mir lieb war, und am nächsten tag fand ich oft, ich war ein dummkopf. bei mir waren es auch immer mal wieder körperliche wehwehs, die mich auch fragen liessen, was ich da eigentlich tue mit dem alkoholtrinken. und nicht zuletzt auch die kontrollverluste und die nervosität nach dem trinken. die gier nach dem alkohol, die kommt, wenn ich trinke oder getrunken habe. wenn ich nicht trinke, habe ich das problem nicht.
weiterhin alles gute, von klecksi
[ Editiert von klecksi am 02.03.07 13:41 ]
die liebe ist die grösste macht im universum, nur durch sie wird alles schwere im leben erträglich ° Sucht ist das Gefängnis im eignen Körper ° Heute nichts trinken ist gut
Hallo Klecksi, natürlich ist es kompletter Unsinn sich mit Alkohol körperlichen Schaden zuzufügen. Das ist im Moment auch meine Motivation, mit dem Trinken aufzuhören. Nach meinem letzten Besäufnis vor einem halben Jahr habe ich mit Alkoholtrinken aufgehört. Ein Ziel hatte ich dabei nicht im Sinn. Ich hatte noch nicht einmal darüber nachgedacht. Vor etwa 14 Tagen hat irgendetwas "klick" gemacht und ich begann über den Alkohol nachzudenken. Das Ergebnis war, auch weiterhin "ohne" zu leben. Damit sollte es eigentlich gut sein. Ich habe keine Entzugserscheinungen, keine "Leere" die ich ausfüllen müßte, keinen meiner Freunde mußte ich "auswechseln". Ich habe dieselben Hobbys, keine Langweile und reichlich zu tun. Dieser Gedanke, ich trinke keinen Alkohol mehr, geht mir aber seitdem wie ein Mühlrad im Kopf herum. Langsam nervt das. Vielleicht hat ja jemand hier Erfahrung damit und kann mir einen Tipp geben, wie ich das Mühlrad wieder "festklemmen" kann. Gruß Michael
ZitatDieser Gedanke, ich trinke keinen Alkohol mehr, geht mir aber seitdem wie ein Mühlrad im Kopf herum
Ist eines davon.
ZitatVielleicht hat ja jemand hier Erfahrung damit und kann mir einen Tipp geben, wie ich das Mühlrad wieder "festklemmen" kann.
Der Alkohol scheint dir etwas gegeben zu haben, was du jetzt vermißt. Was das ist mußt du selber herausfinden. Mit (proffesioneller) Hilfe geht das natürlich einfacher. Dazu müßtest du natürlich ein bißchen mehr von dir erzählen.
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
ich kenne auch so mühlenräder-fragereien im kopf, nicht nur mit dem thema alkohol, die immer dann (noch mehr alsl sonst) los, wenn noch andere leute dazukommen.
hast du auch noch andere themen, bei denen bei dir die fragerei im kopf losgeht, wenn ich fragen darf?
viele grüsse von klecksi
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hallo Klecksi, nein, kein weiteres Mühlrad. Natürlich denkt man mal über Probleme nach. Aber das ist zielgerichtet. Entweder beruflich (bin Software-Entwickler) oder Malerei (Bilder für nächste Ausstellung, neues Bild). Das "Alkohol-Mühlrad" führt zu nichts bzw. zu nichts Neuem. Kein Alkohol ist ja o.k. Es ist auch absolut kein Verlangen nach Bier oder Wein da.
hallo Ralfi, dieser Gedanke - mir fehlt ohne Alkohol etwas - ist mir auch schon gekommen. Wieso aber nach einem halben Jahr Abstinenz, wo mir gar nichts gefehlt hat, wo ich fast gar nicht an Alkohol gedacht habe. Sucht bzw. Entzug kenne ich vom Rauchen. Das habe ich vor 15 Jahren aufgegeben. War ein sehr schmerzhafter Ablöseprozess. Im Vergleich zum Rauchen ist das heute kein Entzug. Auch über "Rituale" habe ich schon nachgedacht. Etwas ähnliches wie die Zigarette nach dem Essen war der Rotwein zum Fernsehen. Heute trinke ich Säfte (immer mal einen Anderen) pur in kleinen Schlückchen. Der Wunsch, nun doch den Rotwein zu nehmen, kommt da gar nicht auf. Ich habe auch nie getrunken, um irgendwelche Probleme, Sorgen oder Stress loszuwerden. Ich habe meine Probleme immer direkt gelöst (mehr oder weniger gut) und tue das heute auch. Diesem "Alkohol-Drehwurm" stehe ich allerdings nun etwas hilflos gegenüber. Lösen werde ich das Problem - wie weiß ich noch nicht. Aber bestimmt nicht mit Rotwein. Gruß Michael
du schreibst: Kein Alkohol ist ja o.k. ..auch kein verlangen nach bier oder wein..
klecksi: diese aussage könnte auch von mir stammen. bei mir hat auch vor 2 wochen etwas klick gemacht, vorher war ich tipp topp zufrieden ohne alkohol. ich weiss aber, dass ich ein problem mit dem kontrollverlust alkohol habe, wenn ich mal anfange. das klick war dann: jemand, der mir nahe steht, machte sich über mich lustig, weil ich eben ohne wein oder bier im gasthaus dasass. folge: ich musste wieder die ganze litanei mir selber wiederholen, wieso ich nicht besser nicht trinke. ich glaube, es ist unser ich, oder anteile davon die mir die frage stellen, wieso keinen alkohol. solange ich oder andere anteile von mir eine antwort geben , ist alles ok, und das mühlrad steht wieder, es geht mir besser ohne alkohol etc.
das soziale dings ist, wie ich glaube nicht zu unterschätzen. gruppendynamik, diese grosse alkoholkonsumierdrang automatisch oft an vielen orten. da kann das mühlrad vielleicht ganz gut wieder losgehen.
vielleicht machst du ja auch mal den test auf der seite von den aa, wieweit du alkoholgefährdet bist, vielleicht gibt es dir mehr infos über dich selbst. auch über dinge, die du gerne vor dir selbst verheimlichen möchstest. sorry, ich möchte dir ja nichts unterschieben. . die persönlichkeitsanteile von mir zb. wollen mir manchmal auch noch glaubhaft machen, ob ich vielleicht doch kein alkoholproblem haben könnte. dann muss ich das mühlrad einschalten um dann wieder auf 'nein, keinen alkohol' kommen. weil ich ja weiss, dass mir der alkohl nicht guttut und diese ganzen szenen, die ich ja selbererlebt und erfahren habe, dass es so keinen sinn macht. die aa hat, wie ich finde, viele gute ansätze, wie man das alkoholtrinken ansehen kann und wie da mit umgehen.
viele grüsse von klecksi.
[ Editiert von klecksi am 03.03.07 14:23 ]
die liebe ist die grösste macht im universum, nur durch sie wird alles schwere im leben erträglich ° Sucht ist das Gefängnis im eignen Körper ° Heute nichts trinken ist gut
hallo michael mit meiner meinung stehe ich vieleicht allein ?aber wenn du kein prob mit alkohol hättest,würdest du doch hier nicht schreiben oder lesen,ich meine wie groß dein alk prob ist oder wie klein ist doch eigentlich egaldu schreibst es ändert sich nichts ohne alkohol,stimmt nicht:WIR betroffenen sehen es meist nicht.
viele trokene stunden fitti
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
zu deinem Rat: ...vielleicht machst du ja auch mal den test auf der seite von den aa, wieweit du alkoholgefährdet bist, ....
soweit ich das ganze Problem bislang verstanden habe, geht es mit dem Alkohol wie mit der Schwangerschaft. Natürlich sind fast alle Betroffenen nur ein bißchen schwanger. Ob nun ein bißchen oder ganz viel - die Schwangerschaft ist erst zuende, wenn das Kind geboren ist.
Ich beschäftige mich mit dem Thema Alkohol, suche im Internet nach Infos, schreibe im Saufnixforum. Das tue ich ja logischerweise nur, weil ich ein Problem habe - natürlich nur ein ganz klitzekleines Problemchen, also praktisch nur eine Minischwangerschaft. Da ich mich ja nur ein- bis zweimal im Jahr so richtig betrunken habe, könnte ich evtl. ein "Quartalsäufer" sein und meine "Dosis" ist wieder fällig. Langer Rede kurzer Sinn: ob ich nun 2 oder 137 Punkte im Test mache ist vollkommen unerheblich. Was ich brauche, ist eine Problemlösung. Viele Alkoholiker haben ihr Leiden im Internet geschildert. Eine Lösung hat es bei allen erst gegeben, als sie ihr Leben ohne Alkohol gestalteten. Diese Erfahrungen mache ich mir zu Nutze : Grundvoraussetzung um das Mühlrad anzuhalten ist weiter ohne Alkohol leben. Jetzt muß ich nur noch das Paradox lösen: Das Mühlrad sagt: "Ich trinke keinen Alkohol". Da ich aber ganz offensichtlich ein Problem mit Alkohol habe, trinke ich keinen Alkohol Gruß Michael
aus wikipedia - paradoxon: ...Scheinbare Widersprüche, die sich bei genauerer Analyse auflösen. Das Paradoxe an dieser Art von Paradoxa ist, dass es eigentlich keine sind. Die Analyse scheinbarer Paradoxa, beispielsweise im Rahmen eines Gedankenexperiments, hat schon oft zu wichtigen Erkenntnissen in Wissenschaft, Philosophie und Mathematik geführt. Der Widerspruch besteht dabei oft zwischen der intuitiven und der exakten Lösung. Ein Beispiel hierfür ist das Ziegenproblem, das logisch und mathematisch exakt lösbar ist, aber der Intuition vieler Menschen, ihrem "gesunden Menschenverstand" widerspricht.
klecksi: ich glaube, du hast dir deine antwort oben selber gegeben. fürs nichttrinken gibt es viele tipps, die es erleichtern können, wenn man mühe damit haben kann. vielleicht wäre es gut, wenn du auch darüber lesen möchtest (zb hier bei den literaturtipps oder aa). oder wenn du einfach schreibst, wenn es dich 'drückt' das kann ja auch helfen. ja, die psyche mit all ihren wünschen wirkungen und kräften.
alles gute, viele grüsse von klecksi
die liebe ist die grösste macht im universum, nur durch sie wird alles schwere im leben erträglich ° Sucht ist das Gefängnis im eignen Körper ° Heute nichts trinken ist gut