liebes forum. ich bin neu hier u. wollte euch um eure hilfe bitten. ich bin 30 jahre alt u. musste mir vor kurzem eingestehen das ich alkoholiker bin, ich habe über jahre jeden abend wein getrunken, erst 1-2 gläser, dann mindestens eine flasche wein, die meisten meiner freunde fanden das ein ganz normales trinkverhalten u. ich solle mich nicht so anstellen... meine vorstellung von alkoholikern waren immer die obdachlosen.. -das ist jetzt nicht abwertend gemeint!!!-
also, problem erkannt u. in angriff genommen...
ich mache zur zeit einen entzug zu hause, ich war nicht beim arzt, ich habe aber eine freundin gebeten ein paar tage bei mir zu wohnen, sie ist krankenschwester von beruf.
heute ist der 5.te tag ohne alkohol, ich habe nun nicht das bedürfnis etwas zu trinken, weiss aber das es mir "besser" gehen würde, wenn ich es täte, damit meine ich, dass ich nicht so´n matschiges gefühl im kopf hätte. ich zittere nicht u. habe auch keine krämpfe, bin nur ziemlich durch den wind, d.h. ich schwanke zwischen euphorie u. angst.
im netz habe ich gelesen dass die ersten 3 tage ohne alkohol wohl die schlimmsten seien, bei mir scheint das wohl umgekehrt zu sein! wie kann das denn nur sein? wie lange meint ihr geht das denn bis der körper vom alk entwöhnt ist? ich bin müde u. kann icht recht schlafen, ich versuche mich abzulenken, das geht auch ganz gut, aber ich habe angst, dass ich es nicht schaffe.
ich weiss natürlich dass die alkoholentwöhnung alleine nicht ausreicht, aber es ist eben der anfang, danach wollte ich mir eine gruppe suchen.
wie sind denn eure erfahrungen mit dem entzug so? wann war er bei euch am schlimmsten?
will jetzt nicht damit anfangen, dass du bestimmt weißt, wie gefährlich der Entzug allein zu Hause ist. Ich habe auch "trocken" entzogen und würde es nie wieder machen. Hatte die ersten 3 Tage das Gefühl Watte im Kopf zu haben und hatte Schwitzanfälle und innere Unruhe. Das Gröbste war bei mir nach drei Tagen überstanden. Geschlafen habe ich allerdings viele Wochen ganz schlecht. An deiner Stelle würde ich zum Arzt gehen, wenn es nicht besser wird. Die Gefahr von Krampfanfällen besteht ziemlich lange. Du vergibst dir nichts. Ganz im Gegenteil, sei froh und stolz dass du es angehst. Wie du schon sagst, der Entzug ist der Anfang. Wenn du dich hier durchs Forum liest, weißt du wie unterschiedlich die Wege sind. Zieh das Beste für dich raus dabei.
danke für deine antwort, ja, du hast recht, ein entzug "eben mal so zuhause" ist schlecht, ich merke auch, dass ich das nicht mehr lange durchhalte.
aber ich weiss, das ich wegkommen will vom alkohol. ich bin halt nur verwundert dass die ersten 3 tage total easy waren u. dass es eben erst jetzt "losgeht" mit den entzugserscheinungen.
ich gehe am montag gleich zu meiner hausärztin, mal sehen was die meint. ich hoffe, ich halte es bis dahin durch. sonst war alles umsonst. ich bin so sauer auf mich, dass ichs soweit habe kommen lassen, aber gut dass ich mein problem wenigstens selbst erkannt habe.
ich schäme mich auch nicht für mein alkoholproblem, es gibt wohl schlimmeres.
ich gehe es an und gebe nicht auf!
danke bärbel dass du dir die mühe gemacht hast zu antworten, liebe gruesse.
sonst kannst du auch am Wochenende in jedes Krankenhaus in die Ambulanz gehen. Lass dich durchchecken, bevor es schlimmer wird.
Ich bin nach meinem Entzug in eine Suchtberatungsstelle gegangen. Habe mich da echt informiert was für Möglichkeiten einer Therapie es gibt. War gut, kann ich nur empfehlen. Es gibt dermaßen viele Thera-Formen, die wirklich auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Sei wirklich stolz auf dich, dass du es angehst. Es ist nicht schlimm süchtig zu sein, schlimm ist nur wenn man nichts dagegen tun. Also weiter so Alles Gute für dich Bärbel
nochmals danke für eure antworten, ich gehe gleich am montag zu meiner hausärztin, zu ihr habe ich vertrauen. am liebsten würde ich jetzt gleich in die klinik fahren, aber das geht leider nicht...
bitte, das is nu keine ausrede, aber ich habe einen hund den ich nicht unterbringen kann, meine freundin kann ihn nicht nehmen, die hat angst u. ich kenne auch keinen der ihn nehmen würde, is echt keine ausrede!!!
goldjunge, als ich das eben gelesen habe, musste ich doch grinsen.... du musst hier niemandem eine Erklärung abgeben warum du dieses oder jenes tust oder auch nicht tust. Es ist dein Leben, deine Sucht und dein Weg. Du bist dafür verantwortlich und niemand anderes. Wünsche dir viel Kraft und alles Gute... Gruß Bärbel
Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe
hi goljunge willkommen es ist immer ein guter schritt aufzuhören,ich habe nach 3tagen den körperlichen entzug hinter mir gehabt allerdings in einer klinik. danach kam erst mein entzug,ich habe immer gesagt der2entzug ist für mich immer der schlimmste gewesen. all die gründe gesucht um wieder zu trinken,es kamen die fragen warum daß alles-wofür und depries schlimm wenn ich daran zurück denke.
ich wünsche dir erfolg auch wenn ein rückschlag kommt nicht verzweifeln!!!auf ein neues ich grüße dich fitti
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Hallo Goldjunge, also das mit dem Entzug empfindet wohl jeder anders. Mir ging es eigentlich erst einige Zeit nach der Entgiftung schlecht, aber nicht körperlich sondern psychisch. Du solltest aber auf jeden Fall sofort zum Krankenhaus fahren wenn es dir schlechter geht. Du bist auf dem richtigen Weg!!! Schau doch mal in die Tageszeitung, dort stehen Selbsthilfegruppen drin, meist mit Telefonnr. eines Ansprechpartners, oder ruf bei der Diakonie oder der Caritas an, da gibt es auch Tel.-Nr.. Wenn du dort jemanden anrufst, kannst du auch am WE Hilfe bekommen. Also gib nicht auf!!! Um Hilfe zu Bitten ist keine Schande. Viel Erfolg weiterhin Elke
zai-feh
(
gelöscht
)
Beiträge:
17.03.2007 23:41
#11 RE: 5.ter tag ohne Alk, brauche mal Hilfe bitte.
was Du gerade erlebst ist bei einem Kaltentzug ziemlich normal. Eine Entgiftung (nicht der Entzug!) im Krankenhaus wird meist nur noch 7 Tage gemacht (zumindest bei "Mehrfachtätern"). Wäre in Deinem Fall am Montag wohl schon vorbei. Das sollte Dich aber auf keinen Fall davon abhalten Deine Ärztin aufzusuchen. Schlecht geschlafen habe ich sehr, sehr lange nach meinem (ebenfalls Kalt-)Entzug. Der Monat nachdem ich aufgehört habe zu Saufen, war der an dem mir das meiste kaputt gegangen und aus der Hand gefallen ist. Ich war einfach etwa 4 Wochen recht zittrig. Lass Dich auf jedenfall bald möglichst durchchecken. Das beruhigt einfach.
Hallo, das mit dem Kaltentzug ist so eine Sache ich an deiner Stelle würde mir auf alle Fälle eine Klinik suchen und dort den Entzug machen. Denn wie dir auch schon von anderer Seite geraten wurde kann da einiges schief laufen (Blutdruckschwankungen, arritmischer Puls u.s.w.). Auch ich habe bereits viermal einen Kaltentzug gemacht und würde dir sehr ans Herz legen diesen nur unter Aufsicht zu machen, ich habe ihn jedesmal unter Aufsicht gemacht und das war gut so. Wünsche dir alles gute!!!!!!!!!