mir geht was im Kopf rum, ich schreibs mal auf, vielleicht hat wer Lust, sich das durchzulesen und was dazu zu sagen.
Vor einem Jahr und ein paar zerquetschen hab ich mit dem Rauchen aufgehört - ich bin so froh, nicht mehr rauchen zu müssen, ich vermisse nichts und denke gar nicht mehr dran. Ich war so süchtig und habe ein paar Jahre mit dem Aufhören gekämpft, dann gings ganz kampflos (hatte mir das 12-Schritte-Programm der AA "ausgeliehen" und übertragen, das funktionierte).
Vielleicht hat es damit zu tun, dass ich nun seit einem Jahr frei von den Zigaretten bin, denn jetzt ist einfach der Alkohol dran. "Normal" getrunken habe ich eh schon lang nicht mehr. Als ich hier anfing zu schreiben, wollte ich unbedingt herausfinden, ob ich nun Alkoholikerin bin (und aufhören muss???) oder "nur" missbräuchlich trinke (und das noch ein bisschen darf...).
Ach je.
Ich weiß nicht, ob das jetzt falsch ist, dass ich diese Frage nicht mehr wichtig finde.
Ich finde sie deshalb nicht wichtig, weil im letzten Jahr ein ganz unspektakuläres und unaufdringliches, aber klares, festes und eindeutiges Nein zum Alkohol in mir herangewachsen ist. Der Entschluss ist mir auch nicht schwergefallen und war nicht mit Ängsten verbunden, anders als bei den Kippen. Ich finde es eher ganz selbstverständlich, keinen Alkohol mehr zu trinken, und habe es auch noch nicht vermisst.
Es ist einfach vorbei, die Entscheidung war richtig, und aus.
Was ich aber jetzt so merke ist: ich bin ja noch genauso süchtig. Bloß ändern sich eben die Suchtmittel beziehungsweise Verhaltensweisen.
Beispiel Essen: ich kann NICHT ein Stück Schokolade essen und dann ist gut. Ich fress die Tafel auf und hab erst Ruhe, wenn sie weg ist. Zwar nicht jeden Tag, sondern nur in der zweiten Monatshälfte (hormongesteuerte Schokoladeattacken), aber trotzdem finde ich mich dann zügellos (das Thema Gewichtszunahme schenk ich mir an der Stelle). Ich ernähr mich zwar ganz gesund, aber das Essen ist dermaßen ein Lebensmittelpunkt geworden, dass ich es selber befremdlich finde, das war nie so, und ich muss mich oft regelrecht vor Fressanfällen in acht nehmen. Weil, nach 1 Packung Gummibärchen direkt nach dem Mittagessen fühle ich mich einfach bescheuert und, naja, süchtig irgendwie.
Beispiel Medikamente: neulich hat mir ein Arzt Schmerztabletten verschrieben wegen was, und die waren codeinhaltig. Die Wirkung von Codein bzw. stärkeren Schmerzmitteln auf mich kenne ich schon von früher, von einer Zahngeschichte und von einer schweren Bronchitis. Damals aber habe ich gezögert, solche Hämmer zu schlucken, und es nach Abklingen der Beschwerden gleich wieder bleiben lassen. Diesmal hab ich mich gefreut, wegen der Wirkung, und hab länger Schmerzen gehabt als ich hatte, weil ich das wattige Gefühl im Kopf so gut fand... dasselbe wie mit den Gummibärchen, bloß weniger harmlos: es ließ mir keine Ruhe, dass da noch Tabletten in der Packung waren. Hallo??? Geht's noch?
Beispiel Sachen machen: was ich gar nicht mehr kann, ist, mich ruhig hinzusetzen und nichts tun. Ich muss immer was tun und es fällt mir ganz furchtbar schwer, mal einfach nur dazusitzen und aus. Meistens kommt, weil ich nur noch am Tun und Machen bin, irgendwann der Kollaps und meine Nerven streiken. Dann erst merke ich, dass ich mich verhalte wie getrieben, dass ich meinen Tag viel zu sehr durchplane bis in den letzten Winkel hinein und anscheinend zu viel gleichzeitig will, vor und nach und neben der Arbeit; das Wort "gierig" passt da eigentlich ganz gut.
Früher ergaben sich Pausen von alleine: Bier auf, ab aufs Sofa, Aschenbecher daneben und stundenlange Suchtmittelkontemplation...
Da tun sich neue Baustellen auf. Kennt das wer von euch? Was tut ihr, wenn ihr merkt, ihr verhaltet euch süchtig und lebt das halt jetzt anders aus?
Und bin ich zu ungeduldig mit mir, weil das Sucht-Thema halt einfach tiefer geht und viel Aufmerksamkeit und Arbeit daran braucht?
Dankeschööön fürs Zeitnehmen und Lesen und vielleicht Schreiben,
ja. ich kenn' das. ich bin ein durch und durch süchtiger mensch: wenn es etwas gäbe, das wirkt wie alkohol, ohne abhängig zu machen: ich wäre SOFORT süchtig danach!
seitdem ich nicht mehr rauche, finde ich das 'pause machen' auch sehr schwierig. einfach nur hinsetzen und sonst nichts tun oder allerhöchstens die katze kraulen - das mag so gar nicht funktionieren.
mittlerweile bin ich so weit, dass ich mir erlaube, meinem suchtsein zu frönen - solange es mich weder körperlich noch finanziell ruiniert. ich erlaube mir, unperfekt zu sein - und das will schon ne menge heißen .... !
ich sitze zum beispiel oft stunden und länger vor dem rechner - obwohl ich weiß, dass mir das nicht gut tut. es funktioniert also (noch) nicht immer.
alkohol und nikotin - immerhin das habe ich konsequent abgestellt.
ich kenne die Verhaltensweisen, die Du beschreibst sehr gut. Schokolade bis zum Abwinken, Tabletten (sind ja vom Arzt verschrieben) so lange wie moeglich, Fressen, Spielen bis zum Exzess oder auch Arbeiten, bis man voellig kaputt ist.
Ich kann jetzt leider nicht naeher darauf eingehen, weil ich so muede bin und wohl besser ins Bett gehe. Nur soviel, mir hat das auch immer sehr zu denken gegeben. Habe ich aufgehoert mit Alkohol, kam was anderes dran. Ich haette von allem moeglichen suechtig werden koennen. Fressen, Internet, Spielen, oder auch Heroin, Kokain, was es sonst noch so alles gibt.
Sozusagen eine Suchtpersoenlichkeit. Ich will das aendern, oder zumindest in den Griff kriegen. Und ich denke auch, es ist immer noch besser Du isst ne Tafel Schokolade als das Du dir 2 Flaschen Wein reinziehst (nur mal so am Rande). Ich meine, Leute wie Du und ich haben ein wirkliches Problem, was dem zugrundeliegt. Es ist ja nicht so, das wir nur gesoffen haben, weil das Trinken soviel Spass machte.
Wie auch immer, das ganze wird Suchtverlagerung genannt, wie Du ja sicherlich schon mal gehoert hast. Morgen mehr. Ist ein grosses Thema fuer mich, aber jetzt bin ich muede. Gute Nacht und alles Gute.
Birgit
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
Hab ich nicht gesoffen, hab ich ausdauernd gekifft, oder aber beides zusammen praktiziert. Hab ich nicht gesoffen und gekifft, habe ich die "Vorzüge" von Koks oder E "genossen". Zum Glück im Rahmen und nie "selbstbeschaffend", sondern als ab und an gern gesehenes Partymitbringsel. Ich bin also definitiv mit einem enormen Suchtpotential ausgestattet. Es erweitert sich beliebig auf TV und Internet, was ich zwar als ebenfalls lebenseinschränkend sehe, aber nicht annähernd so gesundheitsabträglich ist, wie der Konsum von Alkohol oder Drogen. Die Abhängigkeit von Sex strebe ich seit Jahren an, bin auf dem besten Weg, habs aber in aller Vollkommenheit noch nicht erlebt.
Definition Sexuell süchtiges Verhalten ist durch eine zunehmende sexuelle Betätigung gekennzeichnet, bei der aber die Befriedigung meist ausbleibt und die Suche nach sexueller Erfüllung infolgedessen beständig fortgeführt wird. Dabei zeigen sich typische Kennzeichen der Sucht, wie Dosissteigerung und Toleranzentwicklung. Nach und nach wird Sexualität zum alles bestimmenden Lebensbereich. Es treten gravierende Folgen wie familiäre Probleme, berufliche Schwierigkeiten etc. auf. Als Ursachen werden sowohl genetische Veranlagung als auch Missbrauchserlebnisse in der Kindheit diskutiert. Ziel der Therapie ist es, Intimität auch ohne Sexualität wieder erleben zu können und negative Gefühle zuzulassen, ohne diese durch Sex überdecken zu wollen. Aufgrund der starken Auswirkungen, welche die Sucht auch auf das Umfeld des Süchtigen hat, spielt die Einbeziehung der Angehörigen in die Behandlung der Sexsucht eine wichtige Rolle. Klabauterin
ja, das mit der Suchtverlagerung ist mir auch ein arges Ärgernis. Ich merke das noch nicht mal im Detail. Also wie ich denn verlagere, sondern nur, dass ich überhaupt nicht bei der Sache bin, oder das tue, was gerade mal angesagt wäre, oder von dem ich vermeindlich glaube, dass es jetzt getan werden müßte. Zum Beispiel sehe ich mich gerade vor dem Bildschirm am Frühstückstisch sitzen, und jeweils ein Kind mir gegenüber ich nehme mir jeden Abend vor, morgen früh machst du das Scheißding erst an, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Ich schaff' das grad überhaupt nicht Ich steh also wie beim Alk neben mir, und schaue mir zu, weiß es eigentlich besser und kann jetzt hier nicht loslassen. Es ist zum kotzen
Nichts desto weniger trotz Schönen Tag euch Marianne
Moin Moin Klabauterin, ja, das Thema Suchtverlagerung ist wohl jedem Abhängigen bekannt. Einige hier können Dir sogar erklären, WAS sich da genau im Gehirn abspielt. Ich hab immer versucht mir das einfach zu erklären: Mir/uns fehlt der Schalter im Hirn, der für das Einstellen des gesunden Mittelmasses zuständig ist. Was bei Nichtsüchtigen wohl mehr oder weniger von selbst funktioniert, muß ich mir erarbeiten und auf meinen Körper "hören". Ist lästig, aber nun mal nicht zu ändern. Ich nehm da immer gern ein bestimmtes Phänomen. Wenn ich jemandem begegne der UNMENGEN von Kaffee trinkt (mich eingeschlossen) kann ich zu 90% davon ausgehen, daß er trockener Alkoholiker ist. Hat sich aus meiner Erfahrung heraus auch immer so bestätigt. Bei Frauen ist zu beobachten, daß sie eher auf Süßigkeiten "ausweichen". Es ist nun mal so, daß einem diese Dinge ähnliche Glücksgefühle bereiten, die man früher durch den Alk bekam. Wenn Du diese Suchtverlagerung verhindern willst (keine Ahnung ob das überhaupt immer funktionieren kann) ist es also erforderlich nach "gesunden" Alternativen zu suchen, die genau diese Glückgefühle erzeugen. Und diese Alternativen sind bei jedem unterschiedlich. Bei mir ist es z.B. das Lesen. Wann immer ich mich schlecht fühle, lese ich und finde teilweise kein Ende (Sucht???:huch Naja auf jeden Fall macht Lesen nicht dick
Liebe Grüße, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
Hallo Klabauterin, du hasts gut beschrieben, wie so die Durchschnitts-Süchtige drauf ist, z.B. ich. Bei den Mehrfachsüchtigen ists eben so, dass die so schön hopsen können . Das hat Vorteile. Auf der einen Seite dauerts u.U. länger, bis sie erkennt, DASS sie überhaupt süchtig ist. Und bevor sie an einem kaputt geht, verlagert sie ihr Craving auf was anderes. Der Tiefpunkt lässt sich so evtl. länger aufschieben? However... Du hast EINE Sache aufgegeben und merkst dadurch: hoppla, da stimmts doch woanders auch nicht. Ich find das SUPER! Ich kenne genügend Menschen, die nicht nur in anderen Bereichen so weitermachen wie bisher...was ja erstmal o.k. ist....die aber im Brustton der Überzeugung behaupten: "e-Nöööööööö, da ist doch alles in Ordnung". Ich find, du bist auf einem guten Weg. Muss ja nicht bei jeder so Knaller tun wie bei mir. Ich bin halt so süchtig nach Alk und Drogen, dass es lebensgefährlich ist. Deshalb darf es da keine "Kompromisse" geben. Ich habe die sogenannte ACEM - Meditation begonnen. Schon vor Altenkirchen. Da gehts um das Thema: sich ruhig hinsetzen, sich auszuhalten . Das kommt aus Norwegen und ist ohne irgendwelches spirituelles, mystisches oder religiöses Brimborium. Ich brauche sowas ganz Nüchternes, weil ich selbst voller Mystik bin.
Hi ihr auch Suchtverlagerten! Danke für das tolle Feebback. Ich find's immer hilfreich, zu hören oder zu lesen, aha, da gehts andern ähnlich, die verstehen das und es hat nichts mit "doof und willensschwach" zu tun.
Sondern eben mit süchtig sein.
Ich frage mich allerdings: lässt das im Laufe der Jahre nach? Denn 'ne Sucht hat ja auch eine Funktion, ich kompensiere ein Defizit, manipuliere meine Gefühle etc. pp., und wer nun an sich arbeitet und was für sich und seine Persönlichkeit tut, der ist doch immer weniger drauf angewiesen, seine Süchte auszuleben. Wer süchtig ist, muss zwar wohl immer achtsam bleiben, aber es könnte doch möglich sein, dass dieser Aspekt der Persönlichkeit irgendwann sozusagen ruht. Wie ein Windpockenvirus. Und genauso auch wieder ausbrechen kann.
Oder, andere Möglichkeit, bleibt das Süchtigsein in der Summe immer gleich und verlagert sich nur? Ich stell mir eine Tortengrafik vor, sagen wir mit 10 Stücken: als ich noch geraucht und Alkohol getrunken habe, waren vielleicht 6 Stücke Zigaretten, 3 Alkohol, 1 sonstiges. Dann wurden die 6 Stücke Zigaretten frei, und die Verteilung war 4 Alkohol, 5 Essen, 1 sonstiges. Jetzt ist es halt 6 Essen, 3 mich-selber-stressen und 1 sonstiges. Irgendwann ess ich dann wieder normal, dann ist es vielleicht 5 joggen...
@ amethysmena: hast du so eine Katze, die sich geschmeidig um deine Beine kringelt und dabei charmante Rasenmähertöne von sich gibt? Solche Katzen holen einen echt runter und machen das Pausemachen leichter (habe selber keine, aber die Nachbarn). Und gesund ist das anscheinend auch noch: Hab mal wo gelesen, dass Menschen mit Haustieren weniger gefährdet sind, Bluthochdruck oder andere stressbedingte Krankheiten zu bekommen. Der Grund klang ganz plausibel: ein entspanntes Tier signalisiert dem Menschen: hier ist alles in Ordnung, keine Gefahr weit und breit, kannst dich entspannen wie ich. Und mensch nimmt das (eher unbewusst) auch wahr und entspannt sich leichter.
@ relaunch: nach Fernsehen war ich auch süchtig. Als ich noch studiert habe und morgens nicht früh raus musste, habe ich mich viele Nächte bis zwei, drei Uhr früh durch den größten Sch*** gezappt, fand mich zwar völlig erbärmlich dabei, hatte aber richtig Angst vorm Ausschalten. Dieser erste Moment der Stille, wenn ich's dann geschafft hatte, das Ding abzustellen - grauslich. Das war, als stünde die ganze tote Zeit, die ich der Glotze zum Fraß vorgeworfen hatte, auf einmal geballt im Raum wie ein riesengroßer stummer Vorwurf. Ich hab die Kiste dann verschenkt, das ist jetzt zwölf Jahre her. Erst letztes Jahr habe ich mir wieder eine gekauft, als ich wegen einer OP krankgeschrieben zuhause war - gerade zur Fußball-WM, hähä, war gut. Jetzt steht das Ding in der Rumpelkammer und kommt alle paar Monate mal zum Einsatz. Wenn das der Fall ist, habe ich auch nach zwölf Jahren TV-Abstinenz dieselben Schwierigkeiten, das Ding wieder auszuschalten.
Muss jetzt los, ein andermal mehr, viele Grüße euch allen.
hallo Klabauterin "Und bin ich zu ungeduldig mit mir, weil das Sucht-Thema halt einfach tiefer geht und viel Aufmerksamkeit und Arbeit daran braucht?" // Meine Ungeduld legte sich so nach etwa 2,5 - 3 Jahren, dann aber verlässlich. Nicht weil mein Leben ruhiger wurde, sondern alleine weil ich Geduld mit mir gehabt hatte. "Der Alkoholiker muss in seinen ersten Trockenjahren zuerst seine Defizite erkennen, dann abändern, und das geht nicht logisch, sondern es ist die ganze Persönlichkeit . . ." - so äußerte sich unser Oberhäuptling. Und er hate recht. Und alle Längerjährigen die ich kannte und kennen, sagen 100 % Ähnliches. Und bei allen zupft der Lebendigkeitshunger, aber Geduld lohnt sich. Gruß Max (2-stellig trocken)
mein Rauchverhalten ist auf den Punkt genau, wie mein Trinkverhalten...morgens das erste und abends das letzte... Bunkermentalität...Vorfreude( z.B. nach´m Sport..schööön eine durchziehen)..ich bin also immer noch süchtig...aber nicht nur deshalb.......
....denn.....
ich bin süchtig..nach... Musik...nach kraftvollem Ryhtmus beim morgendlichen wachwerden, wenn pulsierender Groove, straighter Basslauf, jaulende Gitarren und melodische mehrstimmige Refrains aus den Boxen strömen und mir mit dem Morgenkaffee zusammen sofort die gute Laune freischalten...seichte Pop/Rockohrwürmer mich durch den Tag tragen..softe jazz/barklänge wie von SADE..oder auch Cole Porter mich runterholen, auf einen ausgeglichenen Gefühlsteppich...donnernder, brummender, hämmernder Hardrock mit Kraft für ALLES gibt...und mich Tschaikowskys Klavierkonzert No. 1 konzentriert, wohlig schauernd, lauschen lässt... ich bin süchtig ..nach gedrucktem....nach der Tageszeitung mit dem Lokalteil, den ich verschlinge, nach der wöchentlichen SPIEGEL/ STERN Lektüre ohne die gaanix geht..nach abstrusen Thrillern, mit den üblichen Zutaten...(Verschwörung,CIA,Opus dei und natürlich Castro:grins2...nach den großen Romanen der Weltliteratur, von denen mir noch so viele fehlen...nach Reiseberichten in aller Form..in denen mein Phantasie, farbige, bunte, plastische Bilder erschafft...und die dazugehörigen Klänge und Düfte...nach Autobiographien, in denen man reinkriecht in einen Menschen..und die man vergleicht, mit eigenen Erlebnissen, Erfahrungen, Erkenntnissen und die oft viel fesselnder sind, als die herbeigewünschten, konstruierten Storyboards vieler Romanciers...zwischen Buchdeckeln war ich schon überall auf dieser Welt, und auch noch weiter weg, real ließ es die Sucht nicht zu..
ich bin süchtig...nach bewegten Bildern...nach knalligen, lauten,stroboskopartig geschnittenen Filmen in den es explodiert und dynamitisiert..mit 477 Stunts in der Sekunde..den Blockbustern....nach langsam geschnittenen, sorgfältig gefilmten geschichten, die so zäh dahinfliessen und nur aus Dialog bestehen...und man doch NOCH soviel DAZU sagt(denkt)..nach großartigen Bildern....untermalt von fulminanter Musik, mit der eine Einheit entsteht...und die so ganz ohne Worte auskommen...nach verfilmten geschichten, die einen berühren, fesseln,gänsehauten,..so bewegend und packend.....nach brachialem Humor und profanem Slapstick..
ich bin süchtig..nach den Inhalten des Internet...nach dem saufnix-board und der dort herrschenden Kommunikation....den Geschichten, Schicksalen,den up- and downs..dem klatsch und dem tratsch..diesem Mikrokosmos einer abstinenten, fast abstinenten und trinkenden gesellschaft...nach Youtube und den Inhalten und was ich draus mach..nach meinen e-mailpostfach..wo soviele mir nahe sind, die oft fern waren...nach online-Inhalten jeglicher Art, nach skurillem, traurigen, absurden, drolligen, ulkigen, aufwühlenden, nach psychedelischen Bilder und realen Abbildern.......
ich bin süchtig ...nach meinen Job...in der Taxe zu sitzen und MENSCHEN zu spüren.., sie zu hören, sehen, riechen...sie zu beobachten..zu mögen oder sie zum kotzen zu finden..mit ihnen zu reden..und immer wieder zu denken, wie verschieden, interessant doch die Menschen sind..was so alles in 5-15 Min. passiert..wieviel Einblick in ein Leben..in zerplatze Träume und optimistischem Draufsein...und mit Kollegen zu jammern, schimpfen,lachen, meckern...theatralisch den Job zu verdammen und alle sind noch und gerne dabei..
ich bin süchtig..nach Rausch und gut drauf sein...die endorphinwelle nach dem Sport..dopamin getragenes ausgepowert sein...nach jedem Sonnenstrahl ein bißchen mehr zu lächeln(innerlich und äußerlich)..nach Natur..weiten brachliegende feldern..moratstige Wiesen und lebendem Wald..nach salziger Luft, die von der Ostsee in windigen Schüben ins Land getragen wird und gaaanz leicht auf der Zunge perlt..und alleine schon reicht das MEER zu spüren..zu denken und zu fühlen..
ich bin süchtig..nach geschmacklichen Genüssen..nach frisch gekochten Speisen..mit Lust und Raffinesse zubereitet...mit Zeit...mit Mühe, die spass macht..wie hauchdünn geschnittener Knoblauch und der genau dosierten gewürzmischung...mit leckerer Sauce, die den gaumen kitzelt.....zartes,saftiges, aromatisches Fleisch..mit pikanter Note... ..und süßem...das automatisch sofort in den Kopf geht...dieses "HMMMMM"..das einer erfüllt, wenn man hauchdünne LINDT_ Schokolade im Mund zergehen lässt...oder zartschmelzendesd Eis...vielerlei geschmacks...
ich bin süchtig...nach gammeln...nach vollständiger Entspannung...mit oder ohne einschlafen..perfektioniertes nixtun..ohne Druck..Stress...einfach, baumeln und nicht mal zu denken....einfach nur zu "sein" sich zu fühlen und zu spüren..
und.ich bin süchtig..nach dem anderen Geschlecht...nach koketten flirts..mit klimpernden Augenbrauen....nach sprechenden Augen und redenden Körpern...nach erotischen Gerüchen und amorösen Klängen... nach vollendeter weiblicher Anatomie...so schön und harmonisch...nach zwei sein und eins werden...nach runden erregten Brüsten...den gerundeten Wölbungen eines bauches und den sanften abgleiten eines Venushügels...nach pulsierender Nässe und fordernder Motorik...
kurzum...ich bin süchtig.....
...nach Leben......
und das passt schon!!!!
während der zeit mit Alkohol war ich vom Leben abstinent... jetzt bin ich vom Alkohol abstinent..
LG Uwe __________________________________________ "::............................."
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.