möchte mich nun auch mal vorstellen: ich bin 38 Jahre alt und Alkoholikerin. Der Alkohol begleitet mich seit ca. 20 Jahren. Ich habe schon früh die "entspannende" Wirkung bemerkt und gerne ausgenutzt, immer in Problem- und Stresssituationen. Mein Vater ist seit 15 Jahren trocken. Vielleicht wurde es vererbt? Seit 3 Monaten ist meine Situation nun total eskaliert. Nach einer Fehlgeburt hat mein Lebensgefährte mich nur nach 2 Wochen verlassen, da er doch lieber mit einer türkischen Frau zusammensein möchte (er ist auch türke).Das hat mich total aus der Bahn geworfen. Ich habe ihm immer persönlich und finanziell zur Seite gestanden, egal wie beschissen seine Situation war. Und er hat mich so hängen gelassen. Mein Pensum ist im Moment eine Flasche Wodka, schön über den Tag verteilt. Versuche im Moment jeden Tag, es sein zu lassen, schaffe es aber nur am wochenende, da ich dann bei meinen eltern schlafe.
Ich nehme an, du bist berufstätig. Hast du schon einmal mit deinen Eltern über deine Alkoholerkrankung gesprochen? Dein Vater müßte sich doch bestens damit auskennen. Meinst du nicht, dass du die beiden ins Vertrauen ziehen solltest? So als allerersten, kleinen Schritt? Vielleicht können sie dir schon ein wenig weiter helfen?
Brauchst dich nicht zu schämen, dein Vater und deine Mutter müßten sich noch erinnern können, wie es vor 15 Jahren bei deinem Vater war.
Lieber Gruß Werner
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Doch. Meine Eltern wissen bescheid. ich versuche zu verheimlichen, dass ich die abstinenz noch nicht geschafft habe, weil ich mich vor ihnen sehr schäme, dass ich so schwach bin. nun wurde bei meinem vater auch noch prostatakrebs festgestellt. wenn ich jetzt auch noch mit meinem problem komme, wird es vielleicht zuviel?
du bist weder schwach noch brauchst du dich zu schämen. Du bist alkoholkrank, da ist kein Makel dran.
Warum schläfst du eigentlich am WE bei deinen Eltern? Willst du deinem Vater bzw. deiner Mutter beistehen bzw. helfen? Aber gleichzeitig 'verheimlichst' du ihnen, wie es dir wirklich geht? Spielst du ihnen was vor (das meine ich nicht als Vorwurf)? Kannst du sie wirklich nicht in's Vertrauen ziehen? Versuch' vielleicht doch, ihnen die Wahrheit zu sagen, ohne sie direkt um Hilfe zu bitten, etwa derart: " ich schaff' es nicht allein, aufzuhören. Ich möchte, dass ihr das wißt".
Lieber Gruß Werner
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Hallo Atti. wird das nicht ein wenig zuviel? Allein mit deinem Alkoholproblem fertig werden und die Erkrankung deines Vaters? Hast du schonmal über den Besuch einer Selbsthilfegruppe nachgedacht? Dort triffst du auf Menschen die auch Probleme haben und dich verstehen. Warst du mal deshalb bei einer Beratungsstelle oder beim Arzt? Es gibt viele Stellen die Hilfe anbieten und deine Eltern habe eigentlich auch mehr Offenheit von dir verdient. Ich wünsche dir die Kraft den richtigen Weg für dich zu finden. Elke