wie in meinem cut-thread bereits geschrieben absolviere ich zur zeit eine ausbildung in einer werkstatt für behinderte menschen...meine alkoholsucht und die ausbildung zum suchtkrankenhelfer waren von mir schon im vorstellungsgespräch thematisiert worden...ich wurde dann gleich zum anfang von unserem sozialen dienst gefragt ob ich nicht in der gruppe "behinderung und sucht" mitarbeiten will... weil ich gerne an projekten mitarbeite wo ich die nötige praktische erfahrung mitbringe und mich als neuer natürlich anschleimen musste ...sagte ich gerne zu...
die gruppe ist sowas wie eine gemischte shg...nur eben als angebot der werkstatt während der arbeitszeit...sie wird genau wie alle anderen freien gruppen von menschen besucht die in irgendeiner weise mit dem thema sucht in verbindung stehen...nasse und trockene alkoholiker sind natürlich am stärksten vertreten...aber auch angehörige wie z.b. kinder aus alkoholbelasteten familien nehmen einen großen teil der zeit in anspruch...
aber nun zu dem hintergrund meiner eigentlichen frage...einige der leute die noch konsumieren haben durchaus eine krankheitseinsicht und dadurch auch einen gewissen leidensdruck... das liegt vor allem daran...dass sie noch eine gewisse intelektuelle fähigkeit dafür besitzen sich selbst in ihrer situation reflektieren zu können...diesen menschen kann den umständen entsprechen gut geholfen werden...durch engen kontakt mit der örtlichen suchtberatung hat es sich ergeben...dass ein berater sich sozusagen auf dieses klientel gut einlassen kann...mit denen die es wünschen führt er auch regelmäßig gespräche...
problematisch wird es aber für diejenigen die aufgrund ihrer geistigen behinderung gar nicht in der lage sind zu einer krankheitseinsicht zu gelangen...auch von dem wunsch mit dem saufen aufzuhören sind diese menschen meilenweit entfernt...sie können den lebensgefährlichen verlauf ihrer krankheit überhaupt nicht erfassen...
irgendwelche zwangsmaßnahmen was die entwöhnung angeht verbieten sich von selbst...alle diese menschen...zumindest die in der gruppe...haben das recht für sich selbst zu bestimmen was sie wollen...und ist endlich einer soweit etwa eine therapie machen zu wollen stossen wir auf jeden fall hier im norden an unsere grenzen...
seit nunmehr 3jahren feilt eine sogenannte multiprofessionelle expertenrunde an einem therapiekonzept für geistig behinderte menschen...herausgekommen ist bisher nothing...sie verfilzen sich im kompetenzgerangel... frönen ihren persönlichen eitelkeiten...oder aber...haben einfach keine ahnung...auf jeden fall ganz das motto... schön das wir mal drüber geredet haben...
meine frage ist...kennt irgendeine oder irgendeiner von euch saufnixern eine fachklinik...suchtberatungsstelle... therapeuten...psychologen oder sonst irgendwen oder was...die sich auskennen mit therapiekonzepten für geistig behinderte menschen...
für jede adresse...jeden link...jede telefonnummer die ihr mir nennen...geben...oder mailen könnt wäre ich sehr froh...alles im interesse für ganz liebe und warmherzige menschen die sich leider nicht selbst kümmern können...
so...nu gehts ersma pennen...in der hoffnung hier morgen abend jede menge hilfreiches vorzufinden...
Moin Moin malo, ein schwieriges Feld, was Du da bearbeiten willst. Gib mal in die Suchleiste "geistige Behinderung und Sucht" ein. Da findest Du Anregungen. Manche SH Organisationen bieten Schulungen auf diesem Gebiet an. Liebe Grüße,Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
ZitatGepostet von malo problematisch wird es aber für diejenigen die aufgrund ihrer geistigen behinderung gar nicht in der lage sind zu einer krankheitseinsicht zu gelangen...auch von dem wunsch mit dem saufen aufzuhören sind diese menschen meilenweit entfernt...sie können den lebensgefährlichen verlauf ihrer krankheit überhaupt nicht erfassen...
irgendwelche zwangsmaßnahmen was die entwöhnung angeht verbieten sich von selbst...alle diese menschen...zumindest die in der gruppe...haben das recht für sich selbst zu bestimmen was sie wollen...[/b]
Hallo malo,
das halte ich für Quatsch. Vielleicht hinkt der Vergleich, aber man lässt Kinder oder Jugendliche ja auch nicht trinken, weil sie das Recht auf Selbstbestimmung haben. Falls jemand intellektuel einfach nicht einsieht, dass er/sie krank ist, halte ich gewisse "Zwangs"-Massnahmen schon für angebracht.
Aber zu Deiner Frage: In der Klinik, in der ich die LZT verbracht habe, war in unserer Gruppe auch eine geistig Behinderte. Das die Klinik jetzt auf sowas spezialisiert war, würde ich nicht sagen, aber zumindest war die Frau dabei und machte halt das normale Programm mit. Falls es Dich interessiert kann ich dir die Adresse schicken.
Grüsse von Birgit
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
leider kann ich dir zu deiner Frage nicht behilflich sein.
Was mich aber mal interessieren würde: Du schreibst:
"problematisch wird es aber für diejenigen die aufgrund ihrer geistigen behinderung gar nicht in der lage sind zu einer krankheitseinsicht zu gelangen...auch von dem wunsch mit dem saufen aufzuhören sind diese menschen meilenweit entfernt...sie können den lebensgefährlichen verlauf ihrer krankheit überhaupt nicht erfassen..."
Ich stelle mir nun vor, dass diese Menschen nicht in der Lage sind, selbstständig zu wohnen und sich zu versorgen. Falls das so ist, wer versorgt sie denn mit Alkohol? Ist es nicht verantwortungslos, diesen Menschen, die die Gefährlichkeit nicht erkennen können, Alkohol zukommen zu lassen?
Gruß
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Hallo Friedi, aus eigener Erfahrung weiss ich, daß es in den bestehenden betreuten Wohngruppen durchaus die Möglichkeit gibt an Alk zu kommen, da diese Gruppen z.T. Selbstversorger sind. Die "Einmischung" des Personals hält sich in Grenzen. Das kann man gut finden oder auch nicht, ist nun einmal so. Liebe Grüße, Tina
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Ich denke, es kommt auch auf den Grad der Behinderung an. Es gibt durchaus "geistig Behinderte", die eine eigene Wohnung besitzen und die Werkstätten aufsuchen.
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Moin Malo, mein lieblings Wikinger ich habe ja im alsterdorfer kh meinen entzug gemcht. Der oberindianer, Dr. Popele, gehört zu einer liga von echten fachmenschen in sachen sucht. Da im gesamtkontzept der alsterdorfer auch behindertenarbeit stattfindet, Werkstätten und wohnen, könnte ich mir vorstellen, dass dort vielleicht ein ansatz für dich zu finden ist. Wie du nun an diesen Chef dottore ran kommst weiß ich nicht. Die adresse :
wenn ich dich richtig verstanden habe geht es u.a. um solche Menschen? "Frauen und Männer mit Einschränkungen der intellektuellen Fähigkeiten und/oder mit besonderen Störungen im Kontakt- und Kommunikationsbereich (bei einem Intellegenzquotienten unter 70 ist eine Behandlung nicht möglich). Es handelt sich um motivierte Patienten. Ein Vorgespräch ist obligatorisch."
hi Malo, mal einen Vergleich für dich: eine ehemalige Bekannte saß im 5.Stock auf dem Fensterbrett und erwartete das Ufo, welches sie zu 'Merlin' bringen würde. Passanten holten die Polizei, diese erbrach die Wohnung, ergriff sie, und brachte sie in eine Klinik. Sie hatte gerade (krankeitsuneinsichtig, denn ihr ging es ja gut) ihre Pillen nicht mehr genommen, gegen ihre regelmäßig auftretenden psychoaffektiven Schübe (endogene Psychose). Sie hatte sich gewehrt wie ein Raubtier usw. Vergleich zuEnde. So sehe ich ein Verbot für deine Behinderten an Alk zu kommen, denn sie können nichts dafür. Die "Selbstbestimmung" kann doch nicht ernsthaft hier eingefordert werden, Gruß Max
zunächst einmal vielen dank für eure antworten...ich hatte schon befürchtet,dass es für diese menschen wenn überhaupt nur ein beschränktes angebot an sinnvoller hilfe gibt...
@tina...der schulunterricht beinhaltet auch die suchtprävention für die menschen mit denen wir arbeiten...aber unsere bzw. meine einflussnahme beschränkt sich wie in einer freien shg natürlich nur darauf jederzeit für jemanden der suchtdruck hat da zu sein... mehr is leider nicht...ich bin schließlich kein psychologe... und selbst die zucken hier bei uns in der fachklinik nur mit den schultern...obwohl sie jeden tag mit geistig behinderten die nicht süchtig sind zu tun haben...
@birgit...ich freue mich über jede adresse die mich weiter bringen kann... was die selbstbestimmung angeht...kinder und jugendliche können spätestens mit ihrer volljährigkeit ihre selbstbestimmung in die tat umsetzen...und keiner... auch nicht die eltern können etwas dagegen machen...nicht alle geistig behinderten haben einen betreuer...und bis an ihr lebensende einsperren kann man sie ja auch nicht...schließlich sollen sie weitestgehend ihre teilhabe am gesellschaftlichen leben wahrnehmen können...und da gehört das saufen wie wir ja alle wissen durchaus mit dazu...
@friedi...nach dem sogenannten paradigmenwechsel 2001 der im sgb9 beschrieben ist... haben viele dieser menschen ein großes maaß an bewegungsfreiheit dazu gewonnen...und das finde ich persönlich auch völlig in ordnung...die andere seite ist natürlich,dass sie auch nicht mehr 24 stunden am tag unter kontrolle sind...ausgenommen sind nur diejenigen die gar nichts alleine können...
@esthermine...na klar...ich döösbaddel...stiftung alsterdorf...hätte ich eigentlich selbst drauf kommen müssen...man gut wir haben unser fliegendes personal... dicke umärmelung an die elbe ...
@peter...vielen dank für den link...ein konzept der klinik wird uns sicher ein stück weiter helfen...allerdings...bei einem iq von 70 und weniger fängt die geistige behinderung erst an... alles zwischen 70 und 90 ist leicht eingeschränkt,lernbehindert oder ähnliches...
@max...dein vergleich hinkt meine ich ein bisschen... wie schon weiter oben geschrieben... kein gesetz bietet für das von dir beschriebene vorgehen eine grundlage...ein behinderter darf sich genauso langsam todsaufen wie jeder andere auch...es sei denn...er sitzt im 5 stock auf dem fenstersims und will mit ner flasche in der hand fallschirmspringen üben... dann wird auch er abgeholt und eingewiesen...vorher(leider:frage3nicht...
hi malo....hier noch´n Link...klickst dich halt durch.. ich hab im Laufe meiner "jahre" die kompetenz dieser Einrichtung in alle richtungen schätzen gelernt..
_____________________________________________________________________________________ Auf MEINEM eigenen Weg kann mich keiner überholen.