Mir ist das ziemlich wurscht, was Du tust, Funkelsternchen. Du bist ja diejenige, die sich nach dem Rückfall zerknirscht die Haare rauft, ich hab damit kein Problem.

Ich geb Dir nur die Rückmeldung, daß es für mich sehr danach aussieht, daß Du am Trinkgründe sammeln bist. Soll mir recht sein, wenn ich nicht recht behalte, aber ich wette fast mit Dir, daß Du wieder anfangen wirst.

danke minitiger, lieb von dir.

Hi Funkelsternchen,

mir kommts so vor als sammelst du Gründe, warum alles so bleiben soll wie es ist.
Nur - seither hat dir das ja auch nicht geholfen.
Wie es nicht funktioniert, weißt du ja bereits.

Und zum Thema Realität,
also ich mußte das Haus hier nicht verkaufen und mein Freund hat auch noch nen job, nur weil ich in eine SHG gegangen bin.
Aber ich denk, hätte ich weitergesoffen, hätte ich vlt einiges davon nicht mehr, u.a. meinen eigenen job.

Gruß
Bea

Hallo Funkelndes Sternchen,

ich denke, das in eurem "Kaff", genauso wie in unserem "Mini-Kaff" auch, du nicht die einzige bist, die ein Alkohol-Problem oder mit Depressionen zu kämpfen hat (was ja dicht zusammenhängt, bei mir verstärkt der Alk nur die Depris`)

Genau so wie die Leute in deinem Dorf nichts von deinen Problemen wissen (oder du vieleicht nur DENKST, das andere nichts davon wissen, hab ich auch gedacht, bis dann jetzt mal so einige mit der Sprache rausgerückt sind:sprachlos
bekommst du es von den anderen vieleicht NUR einfach nicht mit!!!

Menschen ohne Alkoholproblem riechen den "Braten" bei anderen mit sicherheit eher, als Menschen die mit ihrem eigenen Alkoholproblem beschäftigt sind!!!

Meine Meinung!

Salo

Hallo Funkelsternchen,

es gibt auch noch einen Mittelweg.. Man muss sich ja nicht gleich entwürdigen und öffentlich zu Kreuze kriechen, aber man kann durchaus feststellen und sehr gut auch sagen, dass Alkohol einem gesundheitlich nicht gut tut und man daher darauf verzichtet. Das lässt sich in jedem Kreis gut argumentieren, ohne dass man das "Gesicht verliert". Und wohin eine Fahrt einmal die Woche geht, interessiert niemanden, und wenn man keine Lust hast, das auf die Nase zu binden, kann man auch andere Dinge erfinden..

Ich bin persönlich auch nicht der Meinung, dass ich mit meinem Problem "hausieren" gehen muss, es wissen bisher nur ganz wenige Menschen, dass ich ein Alkoholproblem habe. Ich glaube aber ebenso wie einige der Vorredner hier schon daran, dass es ziemlich wichtig ist, sich tatsächlich damit auseinanderzusetzen. Und das heißt auch, es sich selber gegenüber nicht zu bagatellisieren, sondern die Sucht ernst zu nehmen als eine Krankheit, bei der man sehr viel tun muss, um sie zum Stillstand zu bringen.

Die vielen Erfahrungswerte, die ich bisher aus diesem Forum gelesen habe, besagen anderes, aber möglicherweise reicht es Dir, wie Du es machst, und möglicherweise klappt das auch. Das wünsche ich Dir, genau wie ich es mir für mich wünsche, dass mein Weg in der richtigen Richtung bleibt.

Eine Sache fällt mir noch ein: kann es vielleicht sein, dass Du von einem Frühlingshoch getragen wirst, welches auch wieder nachlassen kann?

Liebe Grüße,

Helianta

Hallo Funkelstern,
es ist ja schön, dass Du Rücksicht auf Deine Familie nehmen willst. Deiner Familie hilft es am Allerbesten, wenn Du Deine Krankheit verdammt ernst nimmst, denn Du kannst sicher sein, dass in Deinem "Kaff" über die Familie schlecht geredet wird, wenn Du ein Alkoholproblem hast. Und ich habe auch mal geglaubt, die anderen würden nichts mitbekommen haben, das war meine alkoholische Trübung ! Nur weil die Leute mir nichts gesagt haben - so direkt. Und auch nach dem Trockenwerden haben die mir nichts gesagt. Aber nach nem halben Jahr Trockenheit haben sie meine Frau angesprochen, weil sie gemerkt haben, dass ich mich verändert hatte. Und wie ich das denn gemacht hätte. Und erst einige weitere Wochen später haben sie mich direkt angesprochen: ob ich nicht welchen helfen könnte. Da hab ich dann erstmal erfahren, wer in unserem Haus und in der Nachbarschaft noch alles nass ist ! Ich hatte vorher gedacht, nur ich sei ein Versager. In jedem unserer Häuser mit 20 Wohneinheiten gab es mindestens 1 aktiven Süchtigen, aber auch fast in jedem Haus jemanden, der trocken war. Aber das habe ich erst viele Jahre später richtig auf den Schirm bekommen durch meine Aktivitäten in der Suchtkrankenhilfe. Denn nicht jeder Trockene macht das so öffentlich wie ich. Viele sind einfach trocken und machen davon kein Brimborium. Nur hab ich vorher immer nur die gesehen, die tranken oder mehr tranken als ich. Meine Wahrnehmung für die Abstinenten hat sich erst mit der Zeit geschärft.
Es ist schon witzig: wenn man besoffen durchs Viertel getorkelt ist, das hat man vergessen, wenn man sich Hilfe holt, das darf keiner sehen und mitkriegen. Dann ist plötzlich unser Ruf gefährdet! Wir nennen das "Alkoholikerlogik". Aber dieses Verdrehte Denken gehört zur Krankheit dazu.
Übrigens: wenn das Joggen Deine Trockenheit stärkt, dann lass es Dir nicht nehmen. Wenn das Joggen allerdings nur ein Weglaufen ist, vielleicht eine Möglichkeit, heimlich zu trinken (Kiosk, nasse "Bekannte", Verstecke im Wald)oder eine Alibihandlung fürs Trinken, dann solltest Du diese Gewohnheit ändern und etwas machen, was nicht mit Deiner nassen Zeit und nassem Verhalten in Verbindung steht. Das musst Du allerdings selbst beantworten, ob das Laufen zum Selbstbetrug gehört oder zum Genesungsweg ...
Dann man tschüß und schönes WE.

Matthias

Moin Funkelsternchen,
also zwischen "jedem erzählen, daß ich alkoholkrank bin" und "nix mehr saufen" liegt noch eine ganze Menge anderes. So wie es zwischen schwarz und weiß noch eine Menge Grautöne gibt. Aber diese Zwischentöne habe ich während meiner akuten Saufzeit auch nicht gesehen. Mein Blick war versperrt durch die zuvielen geleerten und vollen Flaschen vor mir und um mich herum, als das ich weiter als bis zur nächsten Flasche sehen konnte. Erst als ich Stück für Stück die Flaschen aus meinem Gesichtsfeld entfernte konnte ich, zumindest ansatzweise, einen Weg erkennen der sich dahinter verbarg.
Und auch ICH habe dann nicht JEDEM von meiner Sauferei erzählt, sondern nur denen, die mich auf meinem Weg begleitet haben.

LG, Tina

Hallo FS,

auch ich habe und werde nicht jedem von meiner Krankheit erzählen. Am Arbeitsplatz wissen sie es, die besten Freunde auch und auch die Familie.

Wen jetzt angegrillt wird trinke ich als C... Z... oder Wasser.
Ich muss da keinen Alkohol saufen, wer das komisch sieht, sieht das halt komisch. Das ist mir dann auch egal.

Und auch bei Firmenanlässen muss ich nicht trinken. Und das ist als Mitarbeiter in der Verkaufabteilung, auch nicht grade Sitte. Aber trinkem MÜSSEN muss niemand.
Wer das meint sucht Gründe zum trinken.
Und für deine Famile wäre es sicherlich schöner, wenn du nichts mehr trinken würdest.

LG

Heiner