mir ist grad mega langweilig

bin hier irgendwo bei thema musik gelandet, da sind mir die 500 platten eingefallen die im black room stehen

worauf ich raus will, hab vor ein paar monaten mit einem polnischen pater gesprochen, mir gehts nicht gut, bin total durcheinander, trinke zuviel ect.

der pater hat mir geantwortet (hab ihn nicht so gut verstanden weil er ncoh schlech deutsch sprach): er hat das gefühl dass ich noch nicht so weit bin innerlich aufzuräumen, ich soll doch erst mal nach aussen hin aufräumen ?

also bin ich nach hause und hab mich umgeschaut, erst hab ich gedacht: iss doch alles ok (muss dazu sagen bin eher spartanisch eingerichtet, schrank, sofa, anlage, tv, 2 bilder an der wand, fertig), wenn ich blümchen zu ostern bekomme, wie grad wieder, dann gefallen mir die blumen, aber nicht die schleifchen und häschen und eierchen, die reiss ich sofort weg

aber: in den schränken, vor allem in den küchenschränken, tummeln sich seit jahren dinge, die ich nie gebrauche, irgendwelche geräte die mir meine mutter oder sonst wer mal geschenkt hat? ich hab ein gutes service für besondere anlässe, ok, das ist schön,das gefällt mir, ansonsten hab ich weitere 20 teller, 20 tassen, 20 irgendwas....... ich benutze immer die gleichen 5 - 6
wenn ich auf den dachboden schau, dann kommt mirs grausen, sofas, schränke, regale, geschirr... die kinder könntens ja mal gebrauchen !

und die platten halt, ganz ganz schwierig, stehn da rum, 2 mal im jahr bist vielleicht so drauf udn hörst mal wieder, aber trennen davon kann ich glaub ich doch nicht

so, einfach so mal

Aufräumen ist gut,


das sollte ich auch mal machen, zuerst im Kopf.

Liebe Antje,
als ich aufhörte zu trinken habe ich auch erst mal begonnen, mein Umfeld in der Tat ganz handfest und praktisch aufzuräumen und neu zu gestalten. Ein Zimmer nach dem anderen.

Je mehr es mir gelang, da im rein äußerlichen Rahmen Struktur, Ordnung und Klarheit zu schaffen, umso mehr gelang mir das allmählich auch mit mir selber nach innen. Ich wurde mehr und mehr zu dem was ich tat und nahm bewusst Abstand vom innerlichen und äußerlichen Durcheinander. Ich veränderte mich dabei selber mit.

Für mich war es außerdem ein ganz hervorragendes Mittel, der vermeintlichen "Leere" die durch das Weglassen des Suchtmittels entstand etwas anderes, Produktives entgegenzsuetzen (und auch einfach die Zeit sinnvoll zu füllen).

Und da ich so einiges davon nicht gern anging, war es auch eine hervorragende Übung und Prüfung für mich, mich mit Unangenehmem auseinanderzusetzen und zu HANDELN und letztlich durch das Dressieren des inneren Schweinhundes dran schwer zu wachsen. Danach gings mir jedesmal besser und ich war stolz auf mich.

Ich kann das nur empfehlen - es ist ein guter erster Schritt auf einem langen Weg zu innerer Einfachheit ("einfach" natürlich nicht als "schlichtes Gemüt" zu verstehen, sondern im Sinne von Unkompliziertheit und Klarheit). Und es tat mir gut, zu erleben, dass ich wahrlich etwas "bewegen" kann.

Ich habe mich im Laufe der Zeit dann erst von vielen Dingen -und noch später von Denkweisen, Gewohnheiten, und noch ne Weile später von Verhaltensweisen und sogar von Menschen getrennt, weil ich allmählich merkte, was davon ich wirklich brauche und was davon mich nur belastet.

Es ist wie eine Kette sich endlos aneinanderreihender Perlen, die ich nach und nach aufgefädelt habe - nd alle zusammen erst ergeben das Kostbare, was ich heute in Händen halte.

Und die Platten würde ich dennoch behalten. Ich hab meine noch - und besitze sogar seit fast zwei Jahrzehnten gar keinen Plattenspieler mehr. Denn sie belasten mich nicht sondern sind für mich Weggefährten.

Also überleg Dir das mal noch schön - denn Musik scheint etwas zu sein, was DICH ausmacht. Und es wäre doch jammerschade wenn Du aus Versehen ein Stück von Dir auf den Sperrmüll stellen solltest....

Alles Liebe
mit nächtlich-ruhigen Gedanken
von Ingmarie

Hallo ihrs,

ich habe wirklich ein Prob mit dem Alk.......das weiß ich, aber ich bemühe mich es zu verleugnen.

Aber Leute, die an einem Freitag Abend, um Mitternacht zu Hause am PC im Internet in einem Alkoholikerforum schreiben und sagen das ihr Leben toll ist,..........


?????????

Genau das, Julian.

Und ich glaube, ich würde es weniger schön finden, wenn ich dafür mein recht junges Kind unbeaufsichtigt alleine in der Wohnung zurücklassen würde (und das müsste ich wenn ich nicht hierbleiben wollte).

Hätt dann wohl auch sonst ein oder zwei Dinge noch nicht verstanden, die mir eben heute wichtiger sind als Freitagabends unterwegs zu sein. Ich bin heute damit mehr als zufrieden, und wenn ich das mal nicht sein sollte - ja, dann kann ich es ja ändern.

Freundlich
Ingmarie

ngmarie : Julian 1:0

wo ist das i????

Zitat

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Gepostet von Julian38
ngmarie : Julian 1:0

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Aber geh, wie müßig, wir sind doch hier nicht im Ring.

Wir sind im Grunde genau auf dem gleichen Stand, Julian:
Wir sind hier, weil wir uns um uns kümmern und nicht mehr trinken wollen. Oder?

Alles Gute
Ingmarie

[ Editiert von Ingmarie am 28.04.07 1:16 ]

Ob ich nicht mehr trinken will, das würde ich mal anzweifeln, aber ich denke an mich, irgendwie.