Hallo, Leute,
bin seit heute nacht Mitglied und fühle mich schon so wohl, daß ich bereits jetzt wage, eine Frage in den Raum zu stellen:
In einer "meiner" Selbsthilfegruppen (ich besuche 3) ist eine 37-jährige hübsche und intelligente Frau, die seit etwa 12 Jahren gegen den Alkohol ankämpft, aber in Abständen von wenigen Wochen immer wieder schwach wird....
Gut, sie hatte es in der Kindheit wirklich nicht leicht und ihr heutiges Umfeld ist alles andere, als zufriedenstellend.
Bei einem Entzug im letzten Jahr, kurz zuvor war sie noch in Therapie, lernte sie einen Mann kennen, der zuvor, wie er mir selbst schilderte, einige Monate dauerrückfällig war. Seit Anfang des Jahres sind beide ein Paar und beide hatten bereits mehrere Rückfälle, auch nachdem "Er" inzwischen eine Therapie beendete.
Meine Mahnung, daß zwei Alkoholiker als Paar die Gefahr nicht nur verdoppeln, sondern sogar potenzieren, wird mir nicht abgenommen. Auch weiß ich nicht mehr, woher ich diese Weisheit habe.
Wer fühlt sich berufen, (mir) zu helfen???

Im voraus schon mal besten Dank
Stuttgarter Hannes

PS: Smileys sind Neuland für mich

Hi Hannes
Willkommen im Board !
Bei uns in AA kenne ich zwei Pärchen,alle 4 Alkoholiker,die schon sehr lange zusammen und ohne Rückfälle zusammen leben.
Allerdings muß ich dazu sagen,daß alle vier regelmäßg( auch schon sehr lange) die Gruppen besuchen.
LG
Elia

Hallo, Elia,
vielen Dank für Deine Antwort.
Weil ich mich schon seit 27 Jahren zu meiner Krankheit bekenne und fast die ganze Zeit Selbsthilfegruppen besuche, habe ich auch einen entsprechend großen Bekanntenkreis daraus.
Einem Paar, das inzwischen weit über 20 Jahre glücklich und trocken verheiratet ist, stehen unzählige gegenüber, die sich gegenseitig noch tiefer in den Sumpf gezogen haben.
Deinen Bekannten, die alles richtig zu machen scheinen, wünsche ich, wie auch Dir für die weitere Zukunft nebst zufriedener Abstinenz alles Gute.

Nochmals vielen Dank
Stuttgarter Hannes

Hallo Hannes,
und herzlich Willkommen hier.
Nun, ich habe vor 5 Jahren auf einem Suchthelferlehrgang meinen jetzigen Partner (ebenfalls trocken) kennen- und liebengelernt und wir werden Ende diesen Monats heiraten.
Basis unserer Beziehung ist und war von Anfang an eine beiderseitige zufriedene Abstinenz, für die jeder von uns selbst verantwortlich ist.
Allerdings habe ich viele Paare erlebt (beide aktuell abhängig/ einer trocken-einer abhängig) bei denen sich eine Partnerschaft als äusserst schwierig gestaltet. Sind beide Partner akut nass, ist die Gefahr des "einander Herunterziehens" sehr groß. Meist ist das "miteinander Saufen" die einzige Gemeinsamkeit, die in einer solchen Beziehung besteht. Schert einer aus in Richtung Abstinenz wird es sehr, sehr schwierig, weil sich u.U. der "Weitertrinkende" verraten fühlt, oder der zur Abstinez entschlossene anfängt seinen Partner zu therapieren. Beides hat dann meist das Beenden der Beziehung zur Folge.

LG, Tina

Hallo Hannes,

ich denke, dass Du recht hast mit Deinen Bedenken.
Bei 2 Alkoholikern die schon seit langer Zeit zufrieden abstinent leben dürfte das Risiko nicht viel größer sein als bei anderen Menschen auch.
Aber in dem geschilderten fall geht es ja um 2 Menschen die erst kurz (bzw. eigentlich noch gar nicht) abstinent leben.
Da muss nach aller Erfahrung davon ausgegangen werden, dass die Beiden sich immer wieder gegenseitig in die Sucht ziehen.

Liebe Grüße

Werner

Hallo Tina,
vielen Dank für Deine bemerkenswerte Antwort und Dein herzliches Willkommen.
Ein Kennenlernen auf einem Suchthelfer-Lehrgang ist nun mal was anderes wie ein Kennenlernen in einer Entgiftungs-station.
Minimum müßtet Ihr Beide jetzt ja jeweils so sieben Jahre trocken sein, das ist eine Basis!!!! Sollten wir uns inzwischen nicht mehr hier begegnen, wünsche ich Euch Beiden schon heute alles erdenklich Gute zu Eurem Ehrentag Ende des Monats und weiterhin viel Glück und gute Zeit.

So, wie Du im letzten Abschnitt schilderst, sehe ich die Sache auch: Es gibt nun mal nur vier Möglichkeiten: Beide nass - dann werden Beide dazu auch noch Co´s, einer oben, der andere unten - jeweils Reibereien, wie von Dir geschildert. Nur wenn Beide eine entsprechend lange Zeit gemeinsam trocken sind, besteht Aussicht. Dazu aber müssen Beide sich verzeihen, was sie sich in den anderen drei Phasen gegenseitig angetan haben und sich gegenseitig viel Vertrauen schenken.

Soeben kommt mir in den Sinn, daß sich zu meiner Frage wohl vorwiegend nur die Leute melden, bei denen "es" gut ging...

Nochmals vielen Dank und alles Glück
Stuttgarter Hannes

Hallo Werner,

vielen Dank für Deine Antwort. Sie deckt sich voll und ganz mit meiner Sichtweise.

Zufriedene Abstinenz und alles Gute
Stuttgarter Hannes

Bei mir gings nicht gut, lag an allem was dazu kam.
Viele Faktoren.

Jedes Ende ist aber die Chance für einen Neuanfang.

Gruß

Stuttgarter Hannes
Es ist und bleibt eine frage der einstellung ob beide zufrieden trocken sind oder nicht.
in meiner ehemaligen therapigruppe haben wir auch so einen fall(wir treffen uns einmal im monat)wir sind zusechst die meinung geht genau durch die mitte.
Tja sie sollen es halt probieren
gruß und willkommen fitti