Bin in diesem Forum gar nicht mehr unterwegs, wollte mich aber mal melden. Konnte meinen Beschluss nach langjähriger Trinkerei aufzuhören durchziehen. Nicht wie bei entsprechenden Überlegungen vorher, jetzt ist so ein Stress, da brauche ich das noch etwas. Es hat geklappt, ich bin sooooooooooo froh. Es geht mir gesundheitlich besser, Leberwerte wieder okay. Geblieben sind gelegentliche Konzentrationsstörungen, ich vergesse manchmal etwas oder es fällt mir erst später ein. Das sind wohl die zerstörten Hirnzellen, aber das Hirn soll ja ein Muskel sein, müssen die anderen mehr trainieren und leisten.
Wünsche allen hier auch die Kraft es zu schaffen, jetzt fühle ich mich viel besser, wo ich nur mir selbst treu bin und nicht dem Trugbild aus der Flasche.
Liebe Jorinde, das freut mich sehr für Dich. Alle Achtung! Weiter so, es kommt alles (wieder) was wichtig ist. Nur nicht immer dann wann mans gerne hätt halt.... aber es kommt!
Ich kann mich erinnern, dass Dir schon von Anfang an Deine Unkonzentriertheit an Dir selber negativ auffiel, schon in Deinen ersten Beiträgen (ich hab mir Deinen Nick gemerkt, als alte Märchentante). Auch das gibt sich, das weiss ich. Außerdem kann es ja sein, dass Du einfach zur Sorte "liebenswerter Schussel" gehörst??? Dann schließ einfach soweit möglich mal Frieden damit.
Ich hab für mich mal festgestellt, dass eine bestimmte "Ritualiserung" des Alltags hilfreich ist, an Wichtiges zu denken. So ne Art Struktur zum dran-Festhalten, nicht als Zeitkorsett, sondern als Leitlinie auf die ich immer wieder zurückkomme.... heute entgeht mir fast nix, und Kannst was damit anfangen, wär das vielleicht auch für Dich einen Versuch wert??
Was ist denn aus Deiner Arbeitsplatzsituation geworden - und wie geht es Dir denn jetzt damit? Neuer Job?
Jedenfalls wünsch ich Dir alles Gute für einen weiteren Weg trockenen Fußes.
Ingmarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
ZitatGeblieben sind gelegentliche Konzentrationsstörungen, ich vergesse manchmal etwas oder es fällt mir erst später ein. Das sind wohl die zerstörten Hirnzellen
Was wollt ich doch gleich dazu noch sagen . Spass beiseite, willkommen im Club .
Lieber Gruß Werner
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
danke für Deine schnelle nette Antwort. Der Alltag klappt schon, immerhin fällt mir meist noch ein, was ich vergessen habe, muss dann nochmal laufen und das Handy holen. Zahlendreher, wie hieß noch der und der... Den Job, den ich im Juli haben wollte, gab es nicht, führte aber zu dem Entschluss, dass ich mich zwischen Job und Trinkerei entscheiden muss, mit Alk-Problemen wird das nichts, Restalkohol am Morgen, schlechter Schlaf etc. Da war ich dann von heute auf morgen trocken und war dann froh darüber, auch ohne Job. Davon hatte ich dann zwei, jeweils relativ kurz befristet, ein bzw. zwei Monate. Hat aber geklappt wieder zu arbeiten, nach dem Rausschmiss vor fast 2 Jahren ein Erfolg, half gegen Selbstzweifel. Jetzt hatte ich wieder Glück, auch befristet, aber doch etwas länger. Mache mich aber meinen Wert nicht davon abhängig, ob ich einen Job habe, ich bin auch so wer, Familie, Freunde und Gesundheit sind wichtigere Werte.
Super!!! Dreimal Beifall für 3x100 Tage. Klasse. Werde mich anstrengen auch über diese Steine hinweg zu krabbeln.
@Ingmarie. Danke für die äußerst hilfreiche Aussage, daß das mit dem Sieb im Kopf besser wird. Dachte schon meine Küche wär jetzt immer mit Zetteln dekoriert.
LG Petra
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich
@Ingmarie. Danke für die äußerst hilfreiche Aussage, daß das mit dem Sieb im Kopf besser wird. Dachte schon meine Küche wär jetzt immer mit Zetteln dekoriert.
Fällt mir grad gänsehautmachend ein am frühen Morgen:
Es gab mal einen schwarzen Morgen vor 4 Jahren, da sass ich bitterlich weinend vor dem PC weil mir die Online-PIN meines Bankkontos nicht mehr einfiel, obwohl ich sie täglich benutzt hatte... und hatte echt Angst mich selber, meinen Verstand zu verlieren.
Wenn ich heute glaub, gleich den Verstand zu verlieren hat das entweder ganz wundervolle Gründe... oder eine präpubertierend-zickende Tochter als handfesten mildernden Umstand .
Ingmarie, die sich grad eben auch erinnert wann ihr Flieger in den Kurzurlaub heute geht
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
ZitatMache mich aber meinen Wert nicht davon abhängig, ob ich einen Job habe, ich bin auch so wer, Freunde und Gesundheit sind wichtigere Werte
Den Satz unterstreiche ich gerne dreimal! Gestern Abend hat mich mal wieder so ein Zufalls-Busfahr-Bekannter in den Feierabend verabschiedet mit dem Spruch "Simmer froh daß ma überhaupt noch ne Arbeit haben".
Natürlich hat er recht, aber ich hab manchmal das Gefühl, Arbeit ist der Götze des modernen Menschen, dem er all die Werte bereitwilligt opfert, die Du oben aufzählst.
Mach also einfach weiter so, die "Neuronalen Verknüpfungen" (oder wie die Dinger heißen) wachsen ja wieder.
*freu* und herzlichen Glückwunsch für die 300 Tage .
Hast du super hingekriegt!
Dieses Sieb im Kopf als als "Schusselbirne" begleitete mich lange. Es gab Morgende, an denen ich nach dem Wachwerden fieberhaft überlegte, was ist für ein Tag, musst du heute arbeiten, ist Wochenende? Und das auch dann, wenn ich am vorherigen Abend nur wenig oder mitunter auch gar nicht getrunken hatte. Das fand ich sehr sehr erschreckend.
Ist seit ohne Alk nicht mehr vorgekommen.
Ingmarie, ich probiere es mal mit deiner Leitlinie. Struktur und tremingerechte Erledigungen fallen mir immernoch sehr schwer.