ZitatIch denke, jede/r muss für sich seinen Grund finden, nicht mehr trinken zu wollen, um dies auch wirklich verinnerlichen zu können. Das ist, denke ich, überhaupt die Basis, um zu einer zufriedenen Nüchternheit zu gelangen.
Ich glaube mittlerweile, dass es keine Gründe für das "nicht Trinken wollen" gibt, sondern nur die Akzeptanz der Tatsache, dass Sucht eine Krankheit ist, die sich jeglichem Grund und jeglicher Kontrolle entzieht!
Ich glaube, wenn ich mir einen Grund suche um nicht mehr zu trinken, wird das Gebilde spätestens an dem Punkt zusammenbrechen, an dem der Grund wegfällt!
Wohl war! So langsam aber sicher wird mir klar, dass ich meine diversen Süchte bisher immer noch als eine Art "Charakterschwäche" angesehen habe und nicht als Krankheit!
Es ist mir vollkommen unverständlich, wie Du zu dieser Erkenntnis kommen konntest, nachdem Du 7 Jahre Therapie hattest, eine Ausbildung zur Therapeutin gemacht hast und Deine Benzo-Abhängigkeit seit 15 (?) Jahren zum Stillstand bringen konntest.
Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
also ich kann das irgendwie verstehen, der vater meiner partnerin war sozialpädagoge und psychologe, war jahrelang in der psychiatrie beschäftigt, hat mit drogenabhängigen gearbeitet. und war nebenbei schwerstalkoholiker und hat sich anfangs november zu tode gesoffen.
er hatte das alkproblem aber immer im griff, resp. hatte gar keins.
[ Editiert von polar am 22.12.07 12:21 ]
....wer will, findet wege - wer nicht will, findet gründe.... (unbekannter genialer wortfinder)
das mag durchaus stimmen ... aber ist das nicht auch ein "Grund", nicht zu trinken? ... die Akzeptanz der Sucht als Krankheit?. (war für mich übrigens nur ein "Baustein" von vielen ... das Wissen darum hat mir noch nicht geholfen).
Darüber aber eine Diskussion zu führen, wäre müßig ... denn der Zweck heiligt die Mittel (oder so :grins2
Mein Grund übrigens: Ich will NIE MEHR ! dahin zurück, wo ich mit Alkohol zum Schluss stand - und dieser Grund wird sicherlich niemals wegfallen
ZitatGepostet von PeWe ...Ich glaube, wenn ich mir einen Grund suche um nicht mehr zu trinken, wird das Gebilde spätestens an dem Punkt zusammenbrechen, an dem der Grund wegfällt!
das kann aber so für sich auch in Ordnung sein...zumindest wenn der Grund "Leben" lautet . Bei mir funktionierts jedenfalls .
LG Thomas
Das Leben ist keine Generalprobe; Es ist die Uraufführung!
vielleicht hilft dir bei der Entscheidungsfindung auch mal eine Zukunftsvision...
Stell Dir doch mal Dein Leben in 20 Jahren vor,wenn alles so weiterlaufen würde,wie es in der Vergangenheit lief.
Wie Du schon bemerkt hast,biste auch keine 20 oder 30 mehr,sondern in einem Alter,wo gerade sich gerade jetzt die Weichen stellen.
Für mich wäre das Gruselvorstellung...so mit 60 Jahren immer noch vor verbindlichen Partnerschaften flüchtend und nebenbei trinkend,in einem Alter,wo der Mensch eigentlich angekommen sein sollte.
Übrigens wird es niemals anders,wenn man/Frau die Partner wechselt,sich selber nimmt man immer mit und nach kurzer Zeit tauchen die gleichen Probleme auf,die man schon mit X oder Y hatte.
Übrigens hatte ich vor 17 Jahren das gleiche Problem...ich hab mir in den ersten Jahren unserer Ehe eine satte Neurodermitis zugelegt,weil ich soviel Nähe und Verbindlichkeit nicht ertragen konnte. Wenn ich dann soff und meine Mauern gezogen hatte,wurde es immer besser. Unsere Beziehung hat nur gerettet,daß ich schon von klein auf ein absoluter Ehe-und Familienmensch bin,und mir ein Leben ohne meinen Mann auch nicht vorstellen konnte. Aber unsere Liebe hat mich fast erstickt. Das hatte auch was mit mangelnder Abgrenzungsfähigkeit zutun,und daß ich mein "ich" noch nicht richtig definiert hatte,bzw. selber so gar nicht richtig wusste,was ich wollte.
Natürlich ist es auch nicht einfach,eine Beziehung über Jahre,Jahrzehnte zu führen,ohne von Zeit zu Zeit der Verzweiflung zum Opfer zu fallen. Beziehung bedeutet halt Arbeit...jeden Tag.
Aber weil Meiner es wert ist,bin ich bereit,alles dafür zutun,damit unsere Ehe lebendig und die Verbindung bestehen bleibt. Aber sowas bekommt man/Frau halt nicht geschenkt.
LG,Roswitha
Man sollte auch aus den Fehlern anderer lernen, denn kein Mensch hat so viel Zeit, sie alle selbst zu machen!
Übrigens wird es niemals anders,wenn man/Frau die Partner wechselt,sich selber nimmt man immer mit und nach kurzer Zeit tauchen die gleichen Probleme auf,die man schon mit X oder Y hatte.
Wie die Mutter meiner Freundin immer zu sagen pflegt: "Du bekommst meistens nichts Besseres...nur was Anderes!
ZitatGepostet von PeWe Tja Paula, mir ist dass auch nicht verständlich, das kannst Du mir glauben!
Zumal der "Oberclou" bei der Sache noch ist, dass ich auch mindestens 6 Jahre im Suchtbereich gearbeitet habe!
Ich bin über den Begriff "Charakterschwäche" gestolpert... der wäre mir nie in den Sinn gekommen; auf mich selbst und meine eigene Alkoholikerkarriere bezogen.
Obwohl auch ich nach fast 16 Jahren Abstinenz wieder angefangen hatte zu trinken ( und das trotz meiner soz.päd. Berufserfahrung - auch in den einschlägigen Bereichen), war mir immer sehr klar, dass ich eine Suchtstruktur hatte (so nannten wir das damals noch).
Dass ich rückfällig wurde, hatte eher damit zu tun, dass ich irgendwann zweifelte, vor 30 Jahren schon abhängig gewesen zu sein; dh, ich glaubte, dass ich damals vor dem sog. "point of no* return" schon abgesprungen war und allerhöchstens alkoholgefährdet gewesen bin - und wie's der Zufall so wollte, wurde parallel zu diesen Überlegungen in den 90er Jahren damit begonnen, das KT zu propagieren.
Naja, das ging ja auch jahrelang gut bei mir , bis ich dann mir selbst vor einigen Jahren "bewiesen" hatte, dass ich tatsächlich süchtig trinke. Die Entscheidung, wieder das erste Glas stehen zu lassen, fiel aber dann leider erst vor 9 Monaten.
Paula *Edit: schöne Freud'sche ...
[ Editiert von paula am 22.12.07 16:51 ]
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.
war mir immer sehr klar, dass ich eine Suchtstruktur hatte
Ja, der Punkt war mir auch schon immer klar...hört sich ja auch netter an als zu sagen "Ich bin gnadenlos süchtig und krank!"
Mit dem Begriff habe immer nur verbunden: "PeWe...es ist vorsichtig angesagt!", dass ich dabei den "point of return" schon lange überschritten hatte, ist mir bei dem Ganzen wohl entfallen!
Der Mumpitz (für mich) mit dem kontrollierten Trinken wurde bereits in den Mittachzigern an den Unis in Psychologie gelehrt. *kopfschüttel*
Ich selber halte KT für Blödsinn. Weil ich meine, wer kontrolliert trinken kann, hat kein Alkoholproblem - wer kontrolliert trinken MUSS, sollte eh schon die Pfoten vom Alk lassen.
Ich glaube langsam, dass ich verstehe was MT meint, dass er sich nicht krank fühlt durch den Alkoholismus. Fühle ich mich meistens auch nicht. Ich fühle mich krank durch meine Depression, nicht aber durch meinen Alkoholismus - was einfach daran liegt, dass der Wunsch Alkohol zu mir zu nehmen nur sehr, sehr selten existiert - und nach der ersten Zeit nur ein einziges Mal massiv in all den Jahren. Der Alkoholismus ist also keine Einschränkung für mein Leben. (Das Lesen von Lebensmittelinhaltsstoffen und das Nachfragen hin und wieder empfinde ich nicht als Einschränkung, sondern als Teil meines Lebens).
Aber für mich musste das Eingeständnis der Krankheit vor Jahren erst kommen, damit ich mich heute nicht mehr krank dadurch fühle. Ich bin halt einfach auf das für mich gesunde Maß Alkohol (0,0) eingestellt.