ich sehe gerade im TV den Bericht über Zwänge, also Wasch-, Putz-, und Zählzwänge. Ich frage mich gerade, in wieweit so ein Zwang, im Vergleich zum Saufzwang einzuschätzen ist. Möchte mit meinen Worten keine Wertigkeit darüber aussprechen, von wegen besser oder schlechter, möchte aber irgendwie Hoffnung machen darüber, dass die Alkoholsucht wahrscheinlich "einfacher" in den Griff zu bekommen ist, wie eine Zwangsveranlagung. Will damit sagen, dass ein Alkoholiker, ein trockener, sich seiner "Gefahr" eher entziehen kann, als ein Mensch, der phobische Angst vor Bakterien und Keimen hat und sich mehr als 60x (!) am Tag die Hände wäscht. Ich will damit nicht sagen, dass Alkoholiker besser dran sind aber es ist mir ein Bedürfnis meine Gefühle diesbezüglich zu formulieren. Zwang ist Zwang, aber in den Griff bekommen, dass ist möglich.
also mir fällt ein,dass ich beim laufen auch immer zähle und zwar 100 schritt laufen,50 schritt gehen.würde ich das nicht machen,würde mir was fehlen.ob das auch schon ein zwang ist? kb
Moin Ihr zwei ob ein Stoff oder ein bestimmtes Verhalten (laufen etc.) zum Zwang oder zur Sucht wird oder bereits ist) kannst Du herausfinden, indem Du es einfach einmal nicht tust und dann in Dich hineinhorchst, wie es Dir damit geht. Wirst Du unruhig, verschlechtert sich Deine Laune, entwickeln sich Entzugserscheinungen? Dies könnten Anzeichen dafür sein, daß sich eine neue Sucht abzeichnet. Es ist nun einmal so, daß wir Abhängigen empfänglicher sind für jegliche Form der Sucht, da uns das Gefühl für das "gesunde" Maß abhanden gekommen ist (wenn wir es denn je besessen haben:gruebel Wir sind nicht in der Lage uns die positiven Gefühle, die uns unser "Suchtmittel" vermittelt, selbst herzustellen. Aber Gott sei Dank können wir uns diese Fähigkeit aneignen (am besten mit Hilfe von Profis).Ist zugegebenermassen nicht so einfach, weil es absolut nötig ist, in sich hineinzuhorcheb, sich wahrzunehmen Die "schnelle" Wirkung, die wir Abhängigen ja mit unserem Suchtmittel erreichen wollen (und meist auch erreichen) tritt dabei nicht ein, aber eine langanhaltende und vor allem gesunde.
Liebe Grüße und einen schönen sonnigen Tag Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ich habe den Beitrag auch gesehen und irgendwie kamen mir einige Dinge im Ansatz auch bekannt vor. So gewisse Handlungen passieren unbemerkt und automatisch. Ich wische immer den Küchentisch ab, wenn ich nur irgendeinen Schmier darauf sehe (also auch wenig). Das passiert schon häufig am Tag. Der Fußboden ist bei mir auch so eine Sache. Der muß immer sauber sein, ebenso im Sanitärbereich bin ich pingelig. Da fand ich das bisher aber völlig ok. Merke nur, und nicht erst seit der der Sendung, dass es schon ein wenig mehr ist, als bei anderen. Habe das bis jetzt eher als "Zeitfüller" gesehen, da ich ja fast nur zuhause bin, also noch nicht als krankhaft betrachtet. Unsere Wasserrechnung ist auch nicht ohne, im Rahmen , aber höher als in anderen 2-Personenhaushalten.
Also der Ansatz, den ich bei mir erkenne, spricht schon dafür, dass ich scheinbar wenigstens daheim die Kontrolle nicht verlieren möchte. Vielleicht bin aber auch wirklich nur ein Pingel!?
Zwänge, Tics und Rituale , darüber habe ich auch schon einige Berichte gesehen und gelesen. Als Kind war ich selbst davon betroffen(Tics und Rituale) und diese Handlungen habe ich bei Erwachsenen live miterleben können damals in der Klinik Das ist eine ganz eigene Hölle, für die Betroffenen und hat für mich nichts mit Sucht zu tun. Die Selbst“medikation“ ist das was bei diesen Erkrankungen zur Sucht führen kann., muss aber nicht. Ist sozusagen die Primärmeise die viele zukippen oder mit anderen Suchtmitteln behandeln. und wenns gar nicht mehr erträglich ist………….
Wenn ich manche Berichte darüber sehe, kann ich förmlich die innnere Qual der Leute spüren. Die Handlungen machen nach aussen sichtbar, was innerlich aus dem Lot ist
Vom Alk wegzukommen ist nicht einfacher, nur anders, finde ich.
Hallo! Ich bin ja erst neu dabei...aber bei dem Thema würde ich doch ganz gerne mal meinen Senf dazu geben...
Ich habe lange in der Psychiatrie und Psychosomatik gearbeitet und ich persönlich würde heute extrem vorsichtig damit sein Dinge zu schnell zu pathologisieren!
Was so eine richtige Zwangserkrankung ist, ist nicht im entferntesten mit "Sucht" oder "Pingeligkeit" zu vergleichen! Diese Leute sind extrem gequält!!!
Und wenn so etwas bei jemandem auftreten solte, der trocken werden will oder es gerade ist, dann ist das vermutlich keine Suchtverlagerung, sondern war vorher schon da und der/die Jenige hat versucht diesen inneren Druck mit Alkohol in den Griff zu bekommen!
Das ist ja auch nicht gerade selten, dass Alkohol oder Tabletten oder andere Drogen zu so einer Art "Eigentherapie" gebraucht werden um die eignetliche Erkrankung in den Griff zu bekommen!
Es ist halt of die Frage: "Was war zuerst...das Huhn oder das Ei?"