Hallo Leidensgenossen, ich bin neu hier und traue mich einfach mal, drauflos zu schreiben. Leider weiß ich mir nun wirklich keinen Rat mehr. Mein Freund und ich - beide Alkoholiker -, lernten uns vor einigen Jahren im Entzug kennen, ein dreiviertel Jahr später zogen wir zusammen. Keiner von uns beiden war von Beginn an auf Dauer trocken! Trotzdem funktionierte das erste halbe bis ein Jahr. Dann wurde es immer schlimmer. Die Zeiten, in denen wir beide nicht tranken, wurden immer kürzer, irgendwann ging nichts mehr und ich zog in eine eigene Wohnung. Erstmal machte das alles noch viel schlimmer, ich ging direkt danach für 6 Wochen in eine kombinierte Alkohol- und Psychotherapie (dir mir durchaus gut tat). Danach fiel ich in ein Loch, trank erstmal nicht mehr, aber wollte auch nicht mehr weiterleben. Nun ja. Das ist jetzt ein Jahr her. Seitdem geht es stetig bergab. Irgendwie lieben wir uns sehr, aber der Alkohol macht uns beide - auch auf Distanz hin -, kaputt. Das ist kein Leben mehr, eher eine chaotische Beziehung, in der beide immense Probleme haben und einer dem anderen nicht mehr helfen kann. Durch Rückzug und "Einigelung" versuche ich, allem aus dem Weg zu gehen, kann aber selber nur schwer der Versuchung widerstehen, heißt: oft trinke ich alleine, mein Partner trinkt bei sich alleine. Wenn ich trinke, trinke ich einen Liter Rotwein am Abend (tagsüber nicht). Mein Freund trinkt rund um die Uhr - wenn er trinkt (Wodka, Korn). Wir sind beide voll (was für eine Umschreibung ;-))) berufstätig. Wer weiß, wie lange noch. Das kann doch auf die Dauer keine Lösung sein!? Ich frage mich immer: Warum schafft es ein Paar nicht, auf die Dauer trocken zu sein? Warum quält man sich so lange miteinander rum? Ist es nicht besser, alleine gegen so eine Sucht anzukämpfen!???
Hallo Urmel und herzlich Willkommen hier bei Saufnix. Ich möchte Dir Deine letzte Frage als erstes beantworten. Ich bin fest davon überzeugt, daß jeder für sich die Verantwortung hat, etwas gegen seine Alkoholerkrankung zu unternehmen. So bitter das klingen mag, aber es ist für einen Alkoholiker nicht möglich, einen anderen Alkoholiker "trockenzulegen". Das schafft ja nicht mal ein Nichtabhängiger, wenn beim Abhängigen die nötige Einsicht fehlt. Wenn Du ernsthaft trocken werden möchtest, bedarf das einer gehörigen Portion Energie und Zeit, die Du in DICH investieren musst. Ich kann Dir nur dringend raten, wende Dich an eine Suchtberatungsstelle um Deine Möglichkeiten herauszufinden.
Liebe Grüße, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
eigentlich ist die Frage einfach zu beantworten. Trinken ist ein Gemeinschaftserlebnis wie Du in jedem Bierzelt unschwer feststellen kannst. Fast niemand trinkt gerne allein. Und bei der Suche nach einem "Saufkumpanen" ist der nächststehende Mensch eben der Partner. Das führt einfach dazu, dass sich die Partner gegenseitig zum Trinken animieren. Eine Partnerschaft zweier Alkoholiker wird sicher nur gutgehen wenn beideabsolut abstinent leben. Dann können sie sich in einer Krise auch mal unterstützen.
Liebe Grüße Werner
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
hallo u.a.d.e, ich kenne dein prob sehr gut. hatte als letztes auch eine freundin die selbst abhängig war.zu allem übel war sie auch politox(mehrfachabhängig) erst war sie in therapie und kam zurück und trank weiter,weil ich ja nicht wirklich trocken war, dann genau umgedreht. alkoholiker sind gute schauspieler und immer fähig eine begründung zu finden warum man gerade jetzt was trinken muß. das schaukelt sich dann immer gegenseitig hoch. ich habe mich dann entschlossen mich für ne zeit von ihr zu trennen und siehe da,ich habe es geschaft wenigstens bis jetzt (8monate) trocken zu bleinen. inzwischen wollen wir auch gar nicht mehr zusammen sein,weil wir gemerkt haben das wir trocken gar nicht so gut zusammenpassen. es ist ein großes thema über das man verschiedene meinungen haben kann,aber für mich ist es ausgeschlossen mit einem nassen oder nur sehr kurz trockenem alki zusammenzuleben.wenn man jemand kennenlernt der schon ne gewisse zeit trocken ist mag das funktionieren,aber für jemand der sich dass gerade vornimmt ist es glaube ich sehr schwer.er verändert sich ja gerade selbst und muß erst mal selber mit sich klarkommen. nun ja,ich wünsche dir viel glück und erfolg mit deinem partner.alles gute!!!
lg burton
[ Editiert von burton am 23.06.07 10:42 ]
[ Editiert von burton am 23.06.07 10:43 ]
:alles: Meine Rechtschreibfehler werden nicht gequält, sondern leben in Freiheit und deshalb dürft ihr sie gerne adoptieren:anfuehr:
Die Erste ist die, das Alkoholiker zusammen sich gegenseitig verleiten und so eine Beziehung nie zur gemeinsamen Trockenheit führen kann.
Die Zweite, gegenseitiges Verständnis, gegenseitige Unterstützung in der Abstinenz. Dem kann ich nur gutes abgewinnen, wenn es denn beide sind die diesen Weg gehen.
Somit ist dann wohl auch deine Frage, warum du noch an diesem Partner hängst, erklärt.
Ihr habt beide das selbe Problem, jeder kann sich gut in die Lage des anderen hinein versetzen und das Verständnis zueinander ist stimmig.
Deine Entscheidung finde ich richtig, das du dich zurück gezogen hast und deine für dich gewonnene Trockenheit gibt dir ja auch Recht darin.
Leider kannst du deinen Partner nicht umstimmen, diesen Weg muss jeder für sich alleine gehen.
Geh deinen Weg und du wirst sehen, es gibt noch mehr Partner, vielleicht ist ja auch einer für dich dabei