Hm...ich weiß nicht wie man jemanden erfolgreich therapieren will, der sich durch sein Verhalten (Alkoholkonsum)immer mehr Schuldgefühle aufbaut?! Denn so läuft es doch: Man glaubt einen Druck nicht auszuhalten, trinkt und den Schmerz/Druck wegzudrücken und hat am nächsten Tag neben einem Kater ein mordsmäßig schlechtes Gewissen. Man baut sich also eine weitere Baustelle der Schuldgefühle. Was soll ein Therapeut denn da machen, das ist ja eine Endlosschleife. Abgesehen davon trübt der Alkohol m.E. den Blick auf die Dinge. Abwechselnd verstrickt in Rausch oder schlechtem Gewissen kann man seine Probs doch gar nicht klar beurteilen.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Wenn das so läuft, wie Du es beschreibst gebe ich Dir absolut recht!
Das heißt aber auch der/die Klientin ist "beratungsresistent" oder? Ich kann ja nur von mir ausgehen...aber mein Therapeut hat mit mir immer wieder thematisiert, wie ich die Sucht "benutze" um nicht fühlen zu müssen! Je häufiger wir das gemacht haben um so mehr wurde mir bewußt wie crazy mein Verhalten ist. Und nach und nach (ein Prozess über Jahre wohlgemerkt) habe ich andere Verhaltensweisen gelernt.
Und das hat mir jetzt die Gewissheit, den Boden und die Zuversicht gegeben es auch ohne zu schaffen.
ZitatGepostet von PeWe ...aber mein Therapeut hat mit mir immer wieder thematisiert, wie ich die Sucht "benutze" um nicht fühlen zu müssen! ...
Also wurde auch bei Dir zuerst die Sucht bearbeitet.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
"wenn der Alkoholkonsum so ein Maas angenommen hat, dass denken generell nicht mehr möglich ist" // Genau deshalb konnte ich letztendlich kapitulieren, und von daher war die Reihenfolge klare Sache. Max
Weil du damit rechnen kannst,daß sich bei andauernder Abstinenz Dein Hirn nochmals umbaut. Neue,ganz unbekannte Gefühle entstehen z.B.. Du wirst Dich noch mal ganz neu kennenlernen müssen.
Ich hab auch lange Jahre an mir rumgewerkelt,mit Psychotherapie und selbst erworbenen Blickweisen,Denkweisen,Verhalten. War nicht schlecht...hat mich aber nur um einige Meter voran gebracht,mir ein gewisses Handwerkszeug gegeben,wobei es in der Abstinenz ganze Quantensprünge waren. Eben,weil ich wirklich und tatsächlich gezwungen war,nüchtern zu sein und alles ungeschminkt zu erleben.
Bei Claudia ist es auch keine Verhaltens- sondern Traumatherapie. Es ist ziemlich schwierig,an die Ursachen eines kindlichen Traumas zu kommen und mit Alkohol ist es schier unmöglich. Warum sollte das Unbewusste sich auch die Mühe machen,etwas auszuspucken,wenn am Abend eh alles wieder im Keim erstickt/zugekippt wird?
LG,Roswitha
Man sollte auch aus den Fehlern anderer lernen, denn kein Mensch hat so viel Zeit, sie alle selbst zu machen!
Ich hab auch lange Jahre an mir rumgewerkelt,mit Psychotherapie und selbst erworbenen Blickweisen,Denkweisen,Verhalten. War nicht schlecht...hat mich aber nur um einige Meter voran gebracht,mir ein gewisses Handwerkszeug gegeben,wobei es in der Abstinenz ganze Quantensprünge waren. Eben,weil ich wirklich und tatsächlich gezwungen war,nüchtern zu sein und alles ungeschminkt zu erleben.
Vielen Dank Biene! Diese Aussage finde ich extrem hilfreich! Bin ja mal gespannt wie ich die Dinge in einem Jahr sehe...vielleicht ganz anders? Who knows?!
Ach ja...und ich habe keine VT gemacht sondern auch eine Traumatherapie und Gestalt.
Claudia, Dir an dieser Stelle vielen Dank für den Thread, der mir die Möglichkeit gegeben hat heute etwas Neues zu lernen und Dir alles gute bei Deiner Entscheidungsfindung!
ZitatGepostet von PeWe Also wurde auch bei Dir zuerst die Sucht bearbeitet.
Nein. Eine Angststörung.
Aber gerade Alkoholmissbrauch kann Angststörungen und Panikattacken auslösen und/oder verstärken. Das ist ja gerade die Krux an der Sache. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Ich werde merine Depris und meine Angststörung mit Sicherheit nicht los, solange ich sie in Alkohol einlege. Im Gegenteil, das macht sie haltbar . Wie Biene schon sagt, Handwerkszeug kann man in die Hand bekommen, aber anwenden kann man es nur wenn man trocken ist.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Häsin, als meine Angststörungen anfingen habe ich gar keinen Alkohol getrunken! Aber es hat sich zeitgleich eine Bulimie entwickelt! Und die war jahrelang mein Thema!
Erst als ich versucht habe damit aufzuhören kam schleichend die Verlagerung auf den Alkohol. Sprich, nicht der Alkohol hat die Ängste verstärkt sondern die Sucht generell!
Schon wahr, Petra, aber Du bist auf dem richtigen Weg...
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1: