Lange habe ich hier nichts mehr geschrieben und ich muss zugeben, dass ich auch nur höchst selten mal einen Blick in die neuesten Beiträge werfe. All das hat auch einen Grund: Ich habe mich komplett vom Monstrum Alkohol verabschiedet und somit keinerlei Befassung mehr mit diesem Thema. Im Oktober dieses Jahres werde ich fünf Jahre Abstinenz hinter mir haben, wovon ich keinen Tag den Wunsch hatte, diesen Zustand zu ändern und nicht eine Minute an meinem Vorhaben zweifelte, den Alkohol da zu lassen, wo er hingehört: In Flaschen, die andere kaufen und Gläser, die andere leeren, die damit umgehen können.
Ich habe inzwischen eine andere Sucht; produktiv und befriedigend. Es ist mein Bildbearbeitungsprogramm, welches mir täglich aufzeichnet, dass es früher in meinem „anderen Leben“ nicht möglich gewesen wäre, meine Kenntnisse diesbezüglich soweit auszubauen und mich damit so zu beschäftigen, dass ich auch anderen eine Freude machen kann.
Ich habe meine Kenntnisse Teesorten betreffend spezialisiert, die Mitarbeiter der Stadtbücherei kennen mich schon persönlich und ich habe schon lange keine Angst mehr, dass man mir auf die Finger schaut. Wenn ich vor fünf Jahren so weiter gemacht hätte, hätte ich all das bestimmt nicht mehr erlebt – auch nicht die Entwicklung meiner Kinder und die positive Reaktion meines kleinen privaten Umfeldes.
Ich grüße euch alle und möchte mich verabschieden, all denen, die zweifeln, zurufen, dass es kein Verzicht ist, keinen Alkohol zu trinken, sondern ein Gewinn. Ein Gewinn an Lebensqualität, der Energien bei einem zum Vorschein bringt, die mit nichts zu vergleichen sind außer eben mit der Bezeichnung: Es ist ein neues Leben!
Macht’s gut und bleibt oder werdet gesund.
Eure Jutta
Wer nie etwas versucht, dem erscheint alles unmöglich.
ZitatRdTina:"Aber warum denn gleich ein Abschied vom Board."
schließe ich mich an, warum?
Auch wenn Du nur gelegentlich mal reinschaust oder postetst, mußt' doch nicht gleich ganz von der Bildfläche verschwinden, is' doch schade. Du hast wichtige Ressourcen, gerade wegen Deiner glücklichen und erfolgreichen Abkehr vom Alk, die vielleicht andere Menschen weiterbringen.
Überleg's Dir nochmal, o. k.?
VG Volker
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Mit so einer Position zum Thema erscheint es mir durchaus verständlich, den Platz für andere Dinge frei zu machen. Ich denke, Du hast für Dich verinnerlicht, was zu tun ist, wenn es - aus welchen Gründen auch immer - mal wieder eng werden sollte.
Danke für Deine Unterstützung hier, bei mir ist sie angekommen.
LG Bernd
"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. "(Bertrand Russell)
Moin Jutta, liest sich wunderbarst und freut mich echt für dich. Eins allerdings verstehe ich nicht. Deinen abschied. Kann doch immer mal sein, dass du vorbeikommen magst. Warum auch immer......... Warum dann türen schließen? Nun geschlossen ist sie ja eh nicht, kannst ja jederzeit, trotz abschieds, wieder hier tippseln. Wärst weder die erste noch die letzte War jedenfalls schön dich hier gehabt zu haben. Du gehörst zu denen, die meine gedanken beschäftigt und mitunter auch bereichert haben. Lieben dank dir dafür Und nein, ich muss nicht alles verstehen, auch wenn ichs gerne täte, in deinem fall z.b. Da ich meine sucht als teil von mir sehe, wird mich dieser teil eben auch beschäftigen. Mal mehr, mal weniger. Sehe ich jedenfalls derzeit so. Eine der lehren, die aus den rückfällen nach teilweise zweistellig trockenen jahren anderer für mich ziehe.
Weil im grunde sehe ich mein leben und das drum rum als momentaufnahme. Alles ist in bewegung und was sich heute richtig anfühlt, kann für mich in einiger zeit eben nicht mehr richtig sein. Genug geschnattert Lieben gruss dir und alles erdenklich gute und schöne dir gewünscht! Esther
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
Jutta, auch ich empfinde seit 16 Jahren so, und hier versuche ich dieses Gefühl zu vermitteln. Anderen helfen diesen Weg zu gehen tut mir gut. Deshalb verstehe ich deinen Abschied nicht. Gib deine positiven Erfahrungen weiter und helf so den Anderen einen Weg zu finden in eine zufriedene Trockenheit. Elke
am 12. September feiere ich meinen 5. Jahrestag. Auch ich habe mich vom Alkoholtrinken verabschiedet, es ist schön mit wachem und klarem Verstand das Leben zu erleben. Ich werde weiterhin in meine SHG gehen und hier im Saufnix on bleiben, weil ich für mich erkannt habe, dass die Alkoholsucht eine sich unbemerkt manchmal (wieder) einschleichende Krankheit ist. Ich möchte mich nicht in "Sicherheit wiegen" und im Laufe der Zeit evtl. vergessen, was diese Krankheit ausmacht. So wie es vll. dem von mir gemochten Schauspieler Robin Williams erging.
Aber jede(r) so, wie sie/er es für sich erkannt hat und braucht.
"Ich werde weiterhin in meine SHG gehen und hier im Saufnix on bleiben, weil ich für mich erkannt habe, dass die Alkoholsucht eine sich unbemerkt manchmal (wieder) einschleichende Krankheit ist. Ich möchte mich nicht in "Sicherheit wiegen" und im Laufe der Zeit evtl. vergessen, was diese Krankheit ausmacht."