Als ich trocken werden wollte, hatte ich die alberne Vorstellung, dass ich dann nie mehr traurig sein müsste.
Als ich knapp ein Jahr trocken war, erkrankten meine Mutter und mein Vater nahezu gleichzeitig an Krebs, und es war absehbar, dass sie bald sterben würden. Ich wurde sehr traurig, und entdeckte, dass die wahre Freiheit in meinem neuen trockenen Leben darin liegt, dass ich mir Traurigkeit erlauben kann, ohne Druck, sie fortspülen zu müssen. Dass ich sie ganz tief empfinden kann, und trotzdem auch wieder fröhlich sein kann danach....
Dein Post hat mich eben richtig in der Seele berührt. Danke.
LG Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
hi Inessi, "Ich hab meine (schon als Kind gehegte) Sehnsucht nie bzw. zu spät erkannt, mir nie erlaubt, diese Sehnsucht zu fühlen;" // Es ist NICHT zu spät. Vielleicht spät, na schön. Du kannst aber noch ganz du selber werden, jetzt. Das ist ein ganz großes Ding. Meine Traurigkeit und auch Sehnsucht jedenfalls musste ich nicht verewigen. Es dauerte, bis die innere Arbeit zuEnde war. Danach kam die wirkliche Realität, herbe, aber für mich selber! Die meisten leben vor sich hin, ramschen was zusammen; und 'es hätte ja noch schlimmer kommen können' - möchte ich nie tauschen, Max
ZitatGepostet von Inessi Unter Positives trotzdem, weil ich traurig sein kann, ohne irgendwelchen Druck zu verspüren, diese Traurigkeit zu verbannen, weg zu "spülen".
Und das macht mich wieder froh.
Das liest sich sehr "schön" und auch "richtig", Inessi. - Weiß jetzt gar nicht, wie ich´s sagen soll....
Im Akzeptieren der Dinge, wie sie sind - im Anerkennen, daß ich sie nicht ändern kann - im Zulassen und Annehmen meiner Gefühle, die dies in mir auslöst... erkenne ich mich selber an und schaffe mir einen Raum in dem ich Ich sein darf und bin.
Und in dem Raum kann ich auch traurig sein, und traurig sein ist da genauso "richtig", wie fröhlich sein z.B.
Und wenn traurig sein "richtig" ist, dann brauche ich es nicht mehr wegspülen, weil ich "richtig" bin, mit allem was ich fühle, egal was.
(Hoffe, das war jetzt nicht zu sehr gehirngeknödelt)
meine Erfahrung beim Durchleben/Annehmen der tiefen Traurigkeit erlebe ich als postivien Teil, den ich jetzt zulassen darf und das ist eine Bereicherung für mich.
In dieser Zeit bin ich mir sehr nahe
So, als wolle ich Freundschaft mit mir und meinem Leben schliessen.
das mit deinen Eltern find ich auch traurig. Dass du nach "nur" einem Jahr Abstinenz selbiges geblieben bist, find ich bewundernswert. Ob ich das geschafft hätte nach so einem Schicksalsschlag trocken zu bleiben, bezweifle ich.
Hallo Max,
ZitatMeine Traurigkeit und auch Sehnsucht jedenfalls musste ich nicht verewigen.
nein Max, das werde ich auch nicht tun. Ich denke, ich hab gestern irgendwie abgeschlossen mit diesem Thema. Aber ich werde es mir weiterhin erlauben, auch "alte" Sehnsüchte und die eventuelle damit verbundene Traurigkeit zu spüren. Denn auch das bin ICH. Und ich möchte gar nicht mit der "inneren Arbeit" aufhören, weil hiesse das nicht Stillstand?
Hallo Adda,
gehirngeknödelt - gefällt mir, ist ein lustiges Wort.
Ich hab dich verstanden. Gefühle zulassen, auch die Traurigen...das zu können, allein dafür hat es sich "gelohnt", trocken und zufrieden zu werden.
Hallo Patricia,
ZitatIn dieser Zeit bin ich mir sehr nahe
Ja. Und das gefällt mir sehr gut.
Hallo Falballa und Tina,
das "mitverstehen" und "mitfreuen" tuen gut.
Ach, *seufz*, ist alles irgendwie, trotzdem, nur schön im Moment.