hallo ihr lieben,
wer von den alten hasen, die schon länger trocken sind, kann mir darauf antworten, wann hört der saufdruck auf?
muss ich jetzt mein ganzes leben jeden tag diesen druck ertragen?
lg lachmaus

hi lachmaus,

ich habe am anfang wasser gesoffen wie ein kamel, manchmal bis zu 6-7 liter.
mir hat das geholfen.

ich trinke auch viel wasser, aber der saufdruck kommt bei mir regelmässig nach 18 uhr, wie lange muss ich damit rechnen bis das aufhört oder hört das nie auf?? schrecklich wenn ich daran denke, dass ich dieses gefühl nie loswerde

Huhu lachmaus,

ich habe auch wie Polar jede Menge andere, nichtalkoholische Getränke in mich reingeschüttet. Ich glaube irgendwann hat es bei mir Klick gemacht und ich habe festgestellt, dass es auch andere sehr schmackhafte Drinks gibt die man anstelle des "geliebten" Alkohols trinken kann und mit denen man sich am nächsten Tag auch noch sauwohl und frisch fühlt.

Viel Glück und lieben Gruss,

Gina

das ist ja alles ganz nett, was ihr schreibt, aber niemand beantwortet meine frage, wann hört dieses scheiss gefühl (saufdruck auf) muss ich jetzt immer damit leben??
schreibt es mir bitte

Zitat

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Gepostet von lachmaus
hallo ihr lieben,
wer von den alten hasen, die schon länger trocken sind, kann mir darauf antworten, wann hört der saufdruck auf?
muss ich jetzt mein ganzes leben jeden tag diesen druck ertragen?
lg lachmaus

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Nee, Lachmaus, das wäre ja furchtbar. Der Saufdruck wird, je länger Du trocken bist, immer weniger, schließlich verschwindet er. Sonst würden sich nicht so viele Leute hier auf dem Board als zufrieden trocken bezeichnen.

Ganz von allein geht das allerdings nicht. Der Alkohol hatte bei mir die Nr. 1 auf der Prioritätenliste eingenommen. Er war der zentrale Punkt meines Lebens, alles drehte sich um ihn. Als ich zu trinken aufhörte, musste ich das entstandene Vakuum auffüllen, sonst wäre ich auch immerzu unter Druck geraten, wieder zur Flasche zu greifen.

Ich habe mir neue Hobbys gesucht, und anfangs zwei bis drei SHGs die Woche besucht, um die Zeit, die sonst fürs Trinken reserviert war, sinnvoll zu nutzen. Das war für mich ganz wichtig: Sicherheit durch die Gruppen und viele Termine z.B. durch meine ehrenamtliche Tätigkeit im Sportverein.

Mit der Zeit brauchte ich nur noch einmal pro Woche SHG und nutzte die gewonnene Zeit mit neuen Freunden und für neue Aktivitäten. Nicht Saufen reicht nicht. Etwas muss den Platz des Alkohols einnehmen und dauerhaft blockieren.

Echten Suchtdruck hatte ich bereits nach 3 Monaten nicht mehr ( nur mal ein komisches Gefühl an Silvester, aber beherrschbar....)

Weiß, dass war jetzt sehr theoretisch, aber kannst glauben: Der Druck wird schnell weniger!

Halt Durch!!

das wünscht Dir
Elefantino,
der Dich ganz lieb grüßt

ich danke dir so sehr für deine antwort, das gibt mir richtigen mut, mit diesen gedanken werde ich gleich einschlafen, hat mir sehr geholfen

Moin Moin Lachmaus,
bei mir trat der Saufdruck ungefähr alle halbe Jahre auf (ca. 3-4 Jahre). Wie bin ich damit umgegangen? Nun ja, ich habe genau geschaut was in der letzten Zeit so passiert ist, was mich aus den Puschen gehauen haben könnte. DA bin ich dann ran. Außerdem hatte ich immer ein "Netzwerk" von Personen, mit denen ich jederzeit reden konnte. Und ich habe mich abgelenkt mit Dingen die mir Spaß machen und mir positive Gefühle geben. Vor allem aber habe ich Saufdruck nicht mit "Schrecken" verbunden sondern mit der Chance noch einmal genauer hinzugucken, was noch nicht so richtig beackert wurde. Würde mich dieser Saufdruck nämlich nicht warnen, wäre ein Rückfall vorprogrammiert. Mit der Zeit wurden aus 2x nur noch 1x im Jahr und seit ungefähr 2 Jahren bin ich "ohne"
Saufdruck ist also nicht unbedingt Dein "Feind" sondern kann durchaus ein Freund sein, der Dir aufzeigt "Paß auf Dich auf!"

LG, Tina

Hallo Lachmaus!

Ich glaube, ich hatte fast nie so einen Saufdruck, bei dem man so schmachtet wie beim Nikotinentzug. Aber ich hatte auf jeden Fall so Mangelgefühle ("irgendwas fehlt" - "Gier nach irgendwas", allerdings nicht nach Alkohol, denn der war ja gestrichen!). Ich hatte dann so andere Befriedigungen, z. B. große Eisbecher, oder alkoholfreie Cocktails mit viel Eis, zu Hause war ich ständig am Nippen verschiedener Tees bzw. hatte ich dann so meine Lieblingstees. In der Arbeit trank ich Grapefruitsaft-Schorle; die war schön bitter und war in der ersten Zeit mein vollwertiges Ersatzgetränk (statt Bitter Lemon mit Wodka, was ich früher im Nachtdienst getrunken hatte )

Auf jeden Fall wäre gut, wenn du dich möglichst nicht in die Situation begibst, in der du ab 18 Uhr immer getrunken hast. Ich weiß ja nicht, wie das bei dir war. Ich hockte oft den ganzen Abend mit meinen Bieren vor der Glotze, also kam bei mir der "Mangel" auch immer abends daheim, vor allem beim Fernsehen. Wenn ich raus ging, mit dem Rad unterwegs war oder sonst was unternahm, oder einfach statt Fernsehen ein Buch las oder irgendwelche schriftlichen Aufgaben erledigte (hatte ich beduselt nie können!), dann dachte ich gleich gar nicht mehr daran, dass mir "etwas fehlte". Jemand (der nicht trinkt!) treffen, war auch immer hilfreich. Wenn mein Trinken nur in Gesellschaft stattgefunden hätte, dann wäre in der ersten Zeit gut gewesen, diese Art von Gesellschaften zu meiden, damit der Anlass wegfällt - wäre dann gleich viel einfacher.

Sag, kann es sein, dass du am Abend etwas hungrig bist und den Hunger nicht stillst? Hunger, Durst, Frust, Müdigkeit und Langeweile sind die Zustände, die uns am Anfang glauben machen, man hätte Appetit auf Alkohol! Also möglichst diese Zustände nicht aufkommen lassen oder die Bedürfnisse gleich befriedigen.

LG
g.

P.S.: Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass mit Saufdruck (beim Nikotinmonster war's noch schlimmer) nicht alles zuende geht und man sich jetzt nur dem unangenehmen Gefühl hingeben müsste. Man kann auch mit dem blöden Gefühl im Nacken ganz normal seinen Pflichten und Hobbys nachkommen. Dabei vergisst man ihn meist ziemlich. Das ist wie mit einem ständigen leichten Schmerz, den man hat.

Zitat

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Gepostet von gepard

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Auf jeden Fall wäre gut, wenn du dich möglichst nicht in die Situation begibst, in der du ab 18 Uhr immer getrunken hast.
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Hallo Lachmaus,

ich denke auch, dass man die "üblichen" Situationen meiden sollte, sich etwas anderes für diese Zeit ausdenken sollte.
Mein Saufdruck kommt regelmäßig Freitagnachmittags und ich habe am letzten Wochenende gesehen, das, wenn ich am Freitag auch noch stark bleibe, es sich am Samstag fortsetzt.
In der Woche ist da zum Glück nix oder nur ganz wenig mit Saufdruck.
Ich werde also ab Freitagnachmittag und auch am Samstag eifrig im Garten arbeiten, auch wenn mir irgendein Teufel einreden will, ich hätte ja gar keine Lust dazu. Ich werde mir bewußt schon in der Woche Beschäftigungen für`s Wochenende suchen. Gewisse Dinge werden auch tabu sein, wie bspw. vor dem Rechner hängen.

Ich hoffe wie Du, das dieser Saufdruck nicht ewig so sein wird.

Liebe Grüße
Tina

Wie jeder hier im Forum bestätigen kann, hat man den Saufdruck nicht ewig. Aber wie bei allem, was man sich abgewöhnt hat, hängt einem das noch eine Zeit lang nach.

Bei mir ging das relativ schnell, dass mir bald "nichts" mehr fehlte. Ich glaube, das lag daran, dass ich schon mal abstinent gewesen war und dann einen Rückfall hatte. Dadurch war ich dann so richtig überzeugt vom trockenen besseren Leben und habe von Anfang an mit dem Alkohol abgeschlossen. Habe zwar einkalkuliert, dass es mir in der ersten Zeit nicht so gut gehen würde; aber es war gar nicht schlimm. Nikotinentwöhnung war viel hartnäckiger und langwieriger, doch selbst da war es so, dass ich die Unannehmlichkeiten in Kauf nahm in dem Wissen, dass es irgendwann egal sein würde. Und dann ging das auch von Anfang an gut. Ich erinnere mich jetzt manchmal an die Saufzeit - es überwiegen die Gedanken an die Probleme, die ich jetzt nicht mehr habe und nie mehr haben möchte. Von Saufdruck kann nach einer gewissen Zeit keine Rede mehr sein. Nur nie vergessen, warum man eigentlich mit dem Trinken aufhören wollte.

lachmaus
Ich habe viele entzüge hinter mir und ich frage mich heute noch ,ob das sauftruck war, oder nur keine lust mehr trocken zu bleiben,die schmerzen zu ertragen das nüchtern werden und den scherbenhaufen zu sehen den ich mal wieder hinterlassen hatte auch habe ich mich sehr geschämt wieder getrunken zu haben in einem buch habe ich gelesen sauftruck hält nur minuten oder 1stunde an.
Wobei ich manchmal auch den sauftruck nur als ausrede benutzt habe um wieder zu trinken.
Ich hoffe es wird nicht falsch verstanden
LG FITTI

hi lachmaus,
mir gehts ähnlich wie gebard. war schon mal trocken und hab aus doofheit wieder angefangen. jetzt wieder seit einiger zeit auf dem trockenen weg. ich hab eigentlich keinen saufdruck, hoffe mal, das ist kein schlechtes zeichen. es ist auch nicht so, daß ich mich nicht mit der krankheit auseindandersetzen würde, aber ich hab einfach keinen bock mehr auf das säuferleben. so hab ich auch aufgehört zu rauchen. es hat mich einfach nur angenervt, von diesen blöden kippen abhängig zu sein. dann war das aufhören gar nicht mehr soooo schwer. außerdem würd ich mal behaupten ist das sowieso alles sehr individuell.

liebe grüße vom trockenen und außerordentlich zufriedenen

funkelsternchen

danke für eure vielen tollen beiträge, bin jetzt sehr erleichert, dass mich dieses gefühl nicht ein leben lang begleiten wird, habe den saufdruck meistens wenn ich mit schwierigkeiten zu kämpfen habe oder allein habe immer am liebsten allein getrunken, dann brauchte ich mich ja nicht vor irgend jemanden zu schämen wenn ich lallig war, doch genauso lallig war ich ja auch in der öffentlichkeit und dann kam am nächsten tag das schreckliche schamgefühl, aber das kennt ihr ja bestimmt genauso, eure beiträge geben mir viel kraft, werde diese lücken mit viel sport und meiner arbeit schliessen, die ich über alles liebe, habe nur durchs saufen soviel zeit verloren, weil ich ständig müde war (wegen ausnüchtern) übringens bin ich zur zeit auch schrecklich müde und habe fürchterliche kreislaufstörungen sehe oft alles verschwommen als würde ich neben mir stehen, kann das mit dem entzug zu tun haben?

Ich hab noch eins.
Ich für mich habe gemerkt, dass es eine Angewohnheit war die Flasche zu nehmen und daraus zu trinken.
Ich hab im Moment meist eine Flasche Wasser da stehen, der Handlungsablauf nehmen und trinken bleibt der gleiche, die Schematas am Abend werden wenigstens von den Abläufen her befriedigt.
Mir hilfts