ich hab eine tolle und eine nicht so tolle Nachricht und Frage zugleich:
Ich bin nun seit über 5 Wochen trocken...aber nun will mein Sohn nicht aufhören zu trinken. Inzwischen trinkt er jeden Tag...Mal viel, mal nur 2 Bier...(nur?!).
Ich komm nicht mehr an ihn ran, will ständig mit ihm reden, er weicht mir aus, ist besoffen oder bringt Freunde oder Freundin mit nach Hause. Hält keine Termine ein, die hier mit ihm vereinbart werden.
Zur Schule muss er nur noch bis zu den Ferien, hat seine Prüfung bestanden (Mittlerer SChulabschluss=Realschulabschluss).
Wie würdet ihr vorgehen? Wie mit ihm reden? Ich kann ihn nicht anbinden, er ist 18 und von Regeln hält er nicht viel...
Ach könnt ich ihm doch mal den Arsch versohlen. Aber das brauch ich nun auch nicht mehr zu starten, denn das hab ich 18 Jahre lang nicht gemacht. Ob das vielleicht ein Fehler war? Er ist ein Kind der sogenannten antiautoritären Erziehung, die so in den Spät-Achtzigern so modern war. Immer nur reden, immer Ruhe bewahren, immer als Mutter einen kühlen Kopf bewahren.
Ich bin zittrig, habe Angst, könnt mir selbst einen Trinken...ist doch scheiße...
Sagt was...BITTE!!!
Es grüßt die (verzweifelte)Barbie
Wenn Durst nicht das Problem ist, ist trinken keine Lösung...:sly:
Kann mir gut vorstellen, daß Dein Sohn – je mehr und eindringlicher Du auf ihn einredest – noch mehr zu macht.
Sorry, da fällt mir nicht viel anderes ein als selber Vorleben und über Dich selbst zu sprechen, bei Dir bleiben halt. Das Problem damit hast ja Du, er scheints nicht, oder höchstens mit Dir, weil Du ihn anfängst zu nerven. Du wirst ihn vom Trinken nicht wegbekommen, das muß er schon selbst wollen.
Ich würde wohl noch Grenzen setzen: kein Alk in der Wohnung, aus den Augen wenn besoffen, Konsequenzen, wenn Termine nicht eingehalten, usw.
Hallo Barbara, ich hatte mit meinem Sohn das gleiche Problem. Er war 18 als ich die LZT verliess. In den 16 Wochen hat er sauftechnisch die Sau rausgelassen. Damit konnte ich, frisch trockengelegt und supermotiviert nu gar nicht umgehen Als erstes habe ich meine Wohnung zur alkfreien Zone erklärt, das hat er auch schnell akzeptiert. Wollte er trinken übernachtete er bei Freunden und kam am nächsten Tag ohne Fahne heim. Das mit dem "Missionieren" gestaltete sich da schon schwieriger bis fast unmöglich. Ich hatte mich zu lange an den "Freund" Alk geklammert, als das ich jetzt soooooo glaubwürdig gewesen wäre. Hatte ich doch noch meine "Gründe" fürs Saufen deutlich im Ohr Wie glaubwürdig bin ich da wohl gewesen? Ich bin mit ihm zu meinem Suchtberater und zu meinem Arzt gerannt aus Angst, er könne Alkoholiker werden, ich war völlig panisch. Bis mir vor Augen geführt wurde, das ich MEINE Alkprobleme auf IHN projeziert habe. ICH wollte ihm MEINE Therapie überstülpen und ER hat es sich nicht gefallen lassen (wie frech:zwinker1 Du kannst Deinem Sohn seine Erfahrungen mit Alk nicht verbieten oder irgendetwas verhindern. Das tut einer Mutter weh, ist aber nun einmal so. Signalisiere ihm, daß Du, sollte ER ein Problem erkennen, für ihn da bist und ihn unterstützt. Bis dahin hat ER kein Problem damit, sondern ausschliesslich DU. Ich wünsch Dir die nötige Gelassenheit (ein wenig Wachsamkeit ist auch noch ok:zwinker1
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
erstmal vorweg: wenn er trinken will, dann wird ihn nichts und niemand auf der Welt davon abhalten, also heisst meine simple Lösung in so gelagerten Fällen, mir meine Energie doch besser gleich für mich selber zu sparen. Der Andere weiss ja wo ich bin wenn er wissen will wie bei mir Aufhören ging - vorausgesetzt, DASS ers denn will...
Mich hat ja auch keiner "zur Vernunft" bringen können, solang ich selber nicht davon die Nase voll hatte. Das dauerte, bis ich es selber auch ohne VonAußenHirnmassage leid war, die Konsequenzen meiner Sauferei und mein elendes bisschen "Rest-Leben" ertragen zu müssen. Aber bis dahin brauchts halt manchmal ein paar strenge Winter... DU wirst daran sicher nichts ändern.
So wards ja auch selber von mir erlebt mit Ehemann UND Stiefsohn. Auch wenn ich mich damals sohnmässig in einer etwas anderen Altersliga bewegte - ich hatte nach etwa 10 Monaten Trockenheit auch ein entsprechendes "Erlebnis", das ich - damals noch forumsmässig unangemeldet - hier ins Forum stellte. Auch wenn Dein Sprössling natürlich im Gegensatz zu diesem "Kandidaten" damals ja erwachsen ist - es sind wie ich finde so einige gute Antworten dabei, mit denen Du ja vielleicht was mit anfangen kannst.
Heute lebe ich übrigens mit beiden schon seit über einem Jahr nicht mehr zusammen. Und habe mit dieser konsequenten Entscheidung ALLEN Beteiligten mit Sicherheit Gutes getan.
Du und ich wir sind aber übrigens nicht die Einzigen die mit dem Konsum Angehöriger klarkommen müssen. Vor kurzem hat mein Speyerer Lieblingsnachbar ja auch exakt dieselbe Problematik gewälzt und schließlich ja auch hier gepostet - Altersklasse Sohn (saufen Töchter eigenlich nicht??? :gruebel diesmal zwei Stufen drüber... siehe da.
Vielleicht kannst Du da fürs erste beim Lesen ja schon ein wenig Rat und Unterstützung finden???
Deinen Satz "Ich bin zittrig, habe Angst, könnt mir selbst einen Trinken..." - den lass ich aber nicht gelten. WILLST Du denn trinken? Dann brauchst doch auch Du keine Ausrede für.... also schiebs nicht anderen in die Schuhe, so quasi "mit Ansage" als Drohung und gleichzeitige Rechtfertigung... das ist nicht ehrlich :sauer2ich kenn mich da aus - hab ich lang genug selber gemacht:grins2.
Mir hat es geholfen GRAD DESWEGEN nicht zu trinken - weil es mir ein Prüfstein war, wie ernst mir selber angesichts dieses sich ja soo anbietenden Ausredensaufgrunds denn nun wirklich war mit meinem Abstinenzentschluss. Und da spürte ich erstmals, dass mein Entschluss ob trinken oder nichttrinken nichts, aber auch rein gar nichts mit andern Menschen oder deren (Trink-)Verhalten zu tun hat.
Und wuchs. Manchmal sogar über mich hinaus.
Alles Gute und die für Dich gesunden Entscheidungen wünscht Dir Ingmarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
Obschon es schwer ist, in dieser Situation Ratschläge zu geben, schreib ich Dir mal was.
Sohnemann hat also die Prüfungen bestanden, und nun schlägt er etwas über die Stränge. Das ist, glaube ich, so unnormal in dem Alter nicht.
Eins ist für mich nicht ganz klar:
Bist Du ernstlich besorgt, dass er selbst eine Alkoholkarriere startet, oder stört sein regelmäßiges Trinken Deine Trockenanstrengungen, will sagen : Weckt sein regelmäßiger Konsum bei Dir den Wunsch, selbst Alkohol zu trinken???
Ist letzteres der Fall, solltest Du das bei den Gesprächen auch deutlich in den Vordergrund stellen, damit er weiß, dass es Dir nicht darum geht, ihn zu gängeln und etwas zu verbieten, sondern Dich selbst zu schützen.
Zeigt er dann keinerlei Bereitschaft, Rücksicht auf Deine Befindlichkeit und Deine Bedürfnisse zu nehmen, würde ich an Deiner Stelle auch mögliche Konsequenzen aufzeigen.
Mit 18 kann er zwar nicht mehr angebunden werden, oder den "Arsch voll" gehauen bekommen, wohl aber kann er ausziehen und alleine leben. Sag ihm, dass Dir das Zusammenleben mit einem Menschen, der übermäßig Alkohol konsumiert, als gerade trocken werdende Alkoholikerin nicht zuzumuten ist.
Wenn Du in erster Linie Angst um ihn hast, kannst Du nur versuchen, ihm in Gesprächen Deine eigenen Erfahrungen nahezubringen und ihn zu warnen, Da dürftest Du allerdings bei einem Menschen seines Alters, die sich gemeinhin noch für unsterblich und unverletzbar halten, tauben Ohren predigen. Hat vermutlich auch die "mir kann das nicht passieren"-Mentalität, Dein filius.
Ich weiß nicht, ob Dir meine Gedanken wirklich helfen, aber eines noch:
Klasse, dass Du hier darüber schreibst, anstatt dem aufsteigenden Suchtdruck nachzugeben!!
Halt Durch und schreib weiter!!!
Ganz liebe Grüße und und
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
ich denke...mit so eindringlichen, vielleicht auch vorwurfsvollen Gesprächen..wirst Du weder bei ner "drei"- noch bei nem "18"-jährigen sonderlich gut durchdringen.
Mir fällt eigentlich nur zu sein...dass Du ihn vielleicht mal zu einem Gespräch einlädst..evtl. im Café (neutraler Ort)...und ihm wirklich ehrlich und offen..von Deiner Sucht..von Deinen Problemen...mit allen Peinlichkeiten inklusive...und zum Schluß dann von Deinen Sorgen, die Du hast erzählst..
Is so ne Idee
Gruß
Simone
Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht:ticking:
Oh, ich bin gerührt, mit so vielen Antworten hab ich so schnell jetzt nicht gerechnet, DANKE...
Ingmarie, ich werd später dein hier und siehe da lesen müssen, denn ich muss morgen früh raus, der Kleine muss noch mit uns zu Abend essen und meinen Mann hab ich heut nur 2 Minuten gesehen. Das braucht alles Zeit, aber trotzdem so vielen Dank
Christoph, ja und nein, ich WILL ja nicht mehr trinken und ich bin eigentlich sehr enttäuscht, dass ER das nicht respektiert und munter weiter macht, so, als ob ich nie was gesagt hätte. Er hat es sicher nicht kapiert, dass ICH nicht mehr trinken WILL und er ist natürlich erstmal vorsichtig und glaubt mir nicht. Guckt sich das mal an aus der Ferne...
Reden kann ich mit ihm nicht, wenn ich 2 Sätze gesagt habe, dann hab ich Glück, dass er die sich anhört. Danach springt er wie von einer Tarantel gestochen auf und läuft in sein Zimmer, wo er dann entweder die Tür einschlägt, die Fernbedienung an der Wand zerschellen lässt, oder auch den Aschenbecher...
Immer hab ich ja so oder so keine Ahnung von seinem Leben, oder ich hab es ihm versaut, oder ich hab ihn ja schon vor so langer Zeit verloren...Jedenfalls bin ICH immer die Doofe...Egal was ich sage oder mache...
Er geht uns nur noch ausm Weg. Gestern die Therapie nicht wahr genommen, heut um 6 verabredet gewesen, er kommt nachher sicher wieder besoffen nach Hause.
Ausziehen...Guter Witz, der ist noch so grün hinter den Ohren...nicht fertig für die Welt da draußen. Sicher hab ich da meinen Teil zu beigetragen. Sicher...
Aber wer soll dennn die Wohnung finanzieren? ER hat keinen Ausbildungsplatz in diesem Jahr, wird nun ein ganzes schönes Jahr uns das Leben hier zur Hölle machen...Nachts laut brüllend oder singend, lachend nach Hause kommen, Freunde mitbringen, die mir den Kühlschrank leer fressen...
Ach, ich hau am Besten ab, aus meiner eigenen Wohnung.
Ich kann es nicht mehr ertragen. Dieses Kind ist doch nicht DAS, was ich vor so vielen Jahren glucksend im Arm hielt und mcih angelächelt hat...und ich vor Glück zerschmolzen?
Ich weine...
Barbie
Wenn Durst nicht das Problem ist, ist trinken keine Lösung...:sly:
Zitatich WILL ja nicht mehr trinken und ich bin eigentlich sehr enttäuscht, dass ER das nicht respektiert und munter weiter macht, so, als ob ich nie was gesagt hätte. Er hat es sicher nicht kapiert, dass ICH nicht mehr trinken WILL und er ist natürlich erstmal vorsichtig und glaubt mir nicht. Guckt sich das mal an aus der Ferne...
Offensichtlich gehörst auch du zu den Müttern, die den Sohn oder die Tochter "nur" als MEIN KIND wahrnehmen und nicht als eigenständiges INDIVIDUUM. Soll jetzt kein Vorwurf sein, ich WAR auch so. Was hat dein Trockenwerden mit deinem Sohn zu tun?
Zitatder ist noch so grün hinter den Ohren...nicht fertig für die Welt da draußen.
Ich vermute mal, du hast ihn ja auch nicht erwachsen werden lassen. Kenn das auch von mir, für die Tochter immer alles schnell erledigt, damit ich dann abends meine Ruhe hab, für mich und meinen Freund Alk. Und jetzt ist er vll mit Entscheidungen überfordert, weil er ja nie "machen" und sich selber einbringen durfte.
ZitatDieses Kind ist doch nicht DAS, was ich vor so vielen Jahren glucksend im Arm hielt und mcih angelächelt hat...
Kinder werden doch zum größten Teil von den Erwachsenen zu dem gemacht, was sie dann sind.
Doch, das ist Dein geliebtes Kind! Und wird es immer bleiben, egal wie alt er wird. Deswegen machst Du Dir um ihn auch mehr Sorgen, als um jeden anderen Menschen. Deswegen kann er Dich auch tiefer verletzen, als andere Menschen!
Das klingt nach einer gründlich verfahrenen Situation bei Euch! Gut, Ausziehen, respektive Rauswerfen, war wohl kein sonderlich kluger Rat. Umsetzung kaum möglich. Meinte auch eher, dass ihm klargemacht werden muss, dass er - für weiterhin freie Kost und Unterkunft - auch gewisse Regeln des Haushalts anerkennen muss.
Ich habe keine Ahnung, ob es so etwas wie Familientherapie gibt, vielleicht wissen andere auf dem board Rat. Allerdings wäre es wohl auch hier schwierig, seine Mitwirkung zu erreichen.
Eins ist aber klar: Es kann nicht sein, dass durch seine Rücksichtslosigkeit Deine Trockenheit gefährdet und Dir Dein Leben vergällt wird. Sollte die Situation nicht im Guten zu ändern sein, solltest Du Dir auf jeden Fall Hilfe suchen.
Etwas ratlos grüßt lieb
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Kind eben nach Haus gekommen, n a t ü r l i c h mit Fahne...
Hab ihm gesagt, dass ich das nicht mehr will, weil ich mich schützen muss. Er kennt das noch aus der Zeit als ich aufhörte zu rauche, da hab ich auch Plätze vermieden, wo viel geraucht wird. Inzwischen bin ich da drüber weg...
Aber mit dem Alk, da bin ich noch lange nicht drüber weg, da muss er Rücksicht nehmen...und wer zahlt hier eigentlich die Miete???Die Eltern, also muss er da durch.
Einen schönen Abend noch gewünscht, ich geh jetzt---
Barbie
P.S. Ich werd wohl trocken bleiben...sieht gut aus, mein Mann hat Eis mitgebracht...nennt es Ersatzdroge, mir schmeckts...
Wenn Durst nicht das Problem ist, ist trinken keine Lösung...:sly:
Viele Meinungen gehört, hier und auch in meinem trockenen Bekanntenkreis, viel gelesen, auch viel geredet. Auch mit dem Sohn... Und hört, hört: ER ist einsichtig, findet es eine gute Leistung von mir, nachdem ich mit dem Rauchen aufgehört habe, nun auch mit dem Trinken aufzuhören. Ich wäre eine Kämpferin, das findet er gut. Ich auch.
Haben am Wochenende vereinbart, dass er in der Woche nichts mehr trinkt, will er selbst nicht... Am Ende der Woche, also wenn er dann die Kumpels (ach wat sind die doch alle so cool mit ner Flasche Bier in der Hand) trifft, dann kann er trinken...Aber mich nicht ansprechen, allenfalls gute Nacht sagen und in seinem Zimmer verschwinden.
Ich bin mit dieser Regelung ganz zufrieden...
und immer noch trocken, leider ein bisschen genusssüchtig nun nach noch mehr Süßigkeiten. Kennt das jemand?
Eure Barbie
Wenn Durst nicht das Problem ist, ist trinken keine Lösung...:sly: