Hallo, nach langer Zeit hab ich mich jetzt mal wieder aufgerafft was zu fragen. Vor 3,5 Jahren ließ ich das letzte Glas stehen, das ist aber auch alles kann man so sagen. Denn so richtig verändert habe ich mich nicht wirklich. OK,ich trinke nicht mehr und da bin ich auch stolz drauf aber ansonsten ist alls gleich geblieben oder wieder geworden. Ich komm von Arbeit und lass den Frust zu hause ab.Ich bin immer irgendwie gereizt.. Ich fahr jetzt schon mit dem Rad zur Arbeit um etwas Sport zu treiben, aber wirklich hilft das auch nicht. Wir haben uns einen Campingplatz zugelegt wo ich am Wochenende Kraft tanken wollte und mal ein Buch lesen wollte . Geht nicht, meine Gedanken kreisen immer hin und her. Am Anfang hat man mir gesagt das kommt mit der Zeit ,die Gelassenheit. Verdammt nochmal wie lange denn noch Sind 3,5 Jahre denn nicht genug Wartezeit.
WO bleibt verdammt nochmal die Gelassenheit.
Geht es auch jemanden so ?
Gruß Norbert
Mach dich von Dingen abhängig ,die dich unabhängig machen.
Es kann ja auch Quellen der Unzufriedenheit geben im Leben, die mit Alk nix zu tun haben. Irgendein Brocken oder Leichen im Keller, unerfüllte Wünsche wo Du Dich nicht so richtig ran wagst. Und die feiern natürlich genau dann Hochzeit, wenn Du am Wochenende zur Ruhe kommst und wenn Du Dir nicht mit Alk die Birne zuknallst.
Gut, daß Du trozt der latenten Unzufriedenheit trocken geblieben bist. Da besteht ja zumindest die Chance, daß Du noch drauf kommt, was Dir keine Ruhe läßt.
Hast Du schon mal was Richtung Therapie, Coaching gemacht?
Gut, daß Du trozt der latenten Unzufriedenheit trocken geblieben bist.
Hast Du schon mal was Richtung Therapie, Coaching gemacht?
Gruß, Lissy
Das mit dem trocken bleiben ist ja nicht das Problem. Ich habe keinerlei Trinkwünsche,Saufdruck oder sonst was . Ganz im Gegenteil wenn ich zurück denke bekomm ich immer noch nen Ekel. Da war ich zu tief drin. Therapie hab ich auch schon gemacht,immer nach der Arbeit. Hat zwar ganz gutgetan sich mal auszukotzen aber gebracht hat das nichts. Das komische ist ja nur das es mir soweit gut geht. Ich bin gesund,habe 2 liebe Kinder ,eine Frau die mich liebt.Sport,Campingplatz ,Auto usw. Das einzige was mich richtig ankotzt ist mein Job. Doch das Problem haben tausend andere auch. Vieleicht sollt ich auch mal wieder in die Gruppe gehen ? Da war ich auch schon über 1 Jahr nicht mehr. Meine Frau sagt das hat mir immer gut getan und ich war ausgeglichener. Doch das Problem ist das ich absolut kein Bock auf Gruppe habe ,da ich mich ja nicht gefährdet fühle. Norbert
Mach dich von Dingen abhängig ,die dich unabhängig machen.
Ich habe keinerlei Trinkwünsche,Saufdruck oder sonst was . Vieleicht sollt ich auch mal wieder in die Gruppe gehen ? Doch das Problem ist das ich absolut kein Bock auf Gruppe habe ,da ich mich ja nicht gefährdet fühle.
Hallo Nobse,
ich bin auch lange trocken, fühl mich überhaupt nicht gefährdet, der letzte Suchtdruck ist schon eine Weile her.
Trotzdem gehe ich in eine SHG aus vielerlei Gründen. Ich möchte nicht vergessen, an mir "dran" bleiben. Alkoholkrankheit und die Folgen wird dort am besten verstanden. Ich erfahre dort echten Austausch (wie hier auch). Und es sind dort sehr interessante Menschen, ich konnte meine Vorurteile gegenüber männlichen Alkoholikern abbauen. Nur Pluspunkte, ich fühl mich einfach wohl dort.
Weißt du Nobse, ich maße mir mal an zu sagen, dass ich schon recht lange zufriedene und gelassene Phasen durchlebt habe und das verdanke ich in erster Linie meiner Trockenheit und meiner Bereitschaft diese Trockenheit aktiv zu gestalten.
So, jetzt bin ich über 6 Jahre trocken und durchlaufe gerade ne Phase, in der mir nicht nur meine einstige Gelassenheit größtenteils abgeht, sondern auch meine trockene Zufriedenheit. Ich habe zwar keinerlei Saufdruck und schließe für mich das Saufen als Option komplett aus, aber ich merke, dass ich etwas verändern muß, dass ich mit dem Leben, dass ich momentan führe und das mich ja auch nahezu 6 Jahre zufriedengestellt hat, nicht mehr klarkomme. Und auch wenn es schmerzt und ich tierische Angst habe, ich verändere es jetzt und es wird anders werden, ganz anders. Und es gibt keine Garantien, dass es besser wird. Nur ich will später mal nicht um die vergebenen Chancen weinen.
Die Therapie hatte auch nichts mit Alkohol zu tun sondern um meine Unzufriedenheit in den Griff zu bekommen.
Ich habe auch schon oft überlegt was zu ändern.
Ich suche ständig neue Hobbys ,bin erst vollauf begeistert und dann macht es mir keinen Spass mehr. Ich habe mit Laufen angefangen ,zu anstrengend. Ich mache Radtouren.Wetter ist immer schlecht. Mein Boot ,verkauft Inliner gekauft einmal angehabt,wieder verkauft. Versteht iht was ich meine ich fang alles an und mache nichts zu Ende. So wie ein 41 jähriges Kind
Norbert
Mach dich von Dingen abhängig ,die dich unabhängig machen.
ZitatVersteht iht was ich meine ich fang alles an und mache nichts zu Ende.
Japp,versteh ich,war bei mir genauso.
Bei mir wars krankhaft,zyclische endogene Depressionen. Seitdem ich meine Medis nehme und mich zum "Tun" zwinge,ist das,Gott sei Dank,Geschichte.
Ich hatte auch nie die Geduld oder Ausdauer,etwas konsequent durch-und zuende zu führen,vorher fiel ich schon wieder in mein Loch. Dabei war ich auch permanent unzufrieden,mit mir und meiner Welt und eigentlich mit allem,hielt mich für faul,unfähig,und,und,und. Deswegen musste ich auch peu a peu lernen,eine gewisse Stabilität und Kontinuität in mein Leben zu bringen.
"Selbstdisziplin"...oh welch grausig Wort...aber es wirkt Wunder. Aber jedesmal,wenn der Schweinehund mal wieder Schachmatt gesetzt wird,fühlt man/Frau sich besser.
Du solltest Dich halt überwinden,kleine Projekte in Angriff zu nehmen,diese auch voll durchzuziehen um so nach und nach auch grössere Sachen tun zu können. Weil,"zu-nix-Lust" und Unzufriedenheit (mit sich selbst) sind ein Teufelskreis,denn Eins nährt sich vom Anderen.
LG,Roswitha
Man sollte auch aus den Fehlern anderer lernen, denn kein Mensch hat so viel Zeit, sie alle selbst zu machen!
mir tut es gut, ganz allein (auch ohne Begleitung und Ablenkung durch meinen Hund) durch Wald und Flur zu gehen, dort, wo es einsam ist. Da kann ich meinen Gedanken nachhängen und all das Leben in der Natur spüren und auf mich einwirken lassen. Zu sehen, wie alles seinen Gang geht, mit mir oder ohne mich, gibt mir Ruhe und Gelassenheit. Wenn ich mich so zurückziehe, bekomme ich die Kraft, mir meinen Alltag zu gestalten.
Auch meine Gruppe möchte ich nicht missen. Ohne unterbrochen zu werden, über Frust und Freude sprechen zu können und den Geschichten der Anderen zuzuhören, entlastet mich, und ich empfinde es als (ent)spannend und anregend. Mich von einer Geschäftigkeit in die andere zu stürzen, wäre nicht mein Fall.
Ich hoffe, auch du findest heraus, was dir gut tut. Manche laufen, manche meditieren. Nur den Alkohol wegzulassen und ungeduldig darauf zu warten, dass die Gelassenheit mal eben vorbeikommt, wird wohl nichts.
Liebe Grüße
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
duuu sag mal, im Juli 2005 hast du nach der Gelassenheit gefragt, HIER lies doch noch mal.
Hat sich denn so gar nichts zum Positiven, in Richtung Gelassenheit geändert? 2 Jahre lang der selbe emotionale Zustand? Oder ist das vll im Moment grad eine Phase, die dich wieder fragen lässt, unruhig und unzufrieden werden lässt?
ich kenne deine gefühle ganz genau. ich war auch schon mal 3 jahre trocken - mein leben hat sich nicht verändert. war in therapie. in einer sitzung sagte mein therapeutin: "in ihrem leben fehlt die brillianz". ich war einigermaßen empört. mein leben war doch klasse. 2 süße kinder, einen mann, der mich liebt, keine geldsorgen. heute, bin jetzt nach einem rückfall das 2. mal trocken weiß ich, das die ther. recht hatte. ich hab ein leben gelebt, daß gar nicht meins war. ich hab es für igendjemanden gelebt. für meine eltern, für meinen mann, meinetwegen für die "leut", nur nicht für mich. jetzt starte ich in mein eigenes leben - und das fühlt sich brilliant an. das ist jetzt keine aufforderung zur scheidung, garantiert nicht, aber vll zum nachdenken. auch mal darüber nachzudenken, was du dir immer verboten hast.
viel, viel kraft und gute gedanken funkelsternchen
ZitatGepostet von Nobse WO bleibt verdammt nochmal die Gelassenheit.
Die kommt von alleine sicher nicht vorbei, dafür musst Du schon was tun...
ZitatGepostet von Nobse Geht nicht, meine Gedanken kreisen immer hin und her
Worum kreiseln Deine Gedanken? Was lässt Dich da nicht in Frieden/zufrieden?
ZitatGepostet von Nobse Versteht iht was ich meine ich fang alles an und mache nichts zu Ende.
Wie sollte so ein „Ende“ Deiner Meinung nach denn aussehen?
ZitatGepostet von Nobse So wie ein 41 jähriges Kind
Dürfen 41jährige Kinder nicht spielen?
Ich glaube, ich weiß schon was Du meinst... Du gibst und gabst Dir redlich Mühe, endlich zufrieden zu werden in Deinem Leben, aber nichts von dem was Du bisher probiert hast lässt Dich da Erfolg spüren und Dich zufrieden fühlen obwohl Du es Deiner Meinung nach längst sein müsstest.
Gibt es denn etwas, hast Du eine Vorstellung davon, wie Dein Leben aussehen würde, wenn Du zufriedenwärst? Was wäre anders im Vergleich zu jetzt?
duuu sag mal, im Juli 2005 hast du nach der Gelassenheit gefragt, HIER lies doch noch mal.
Hat sich denn so gar nichts zum Positiven, in Richtung Gelassenheit geändert? 2 Jahre lang der selbe emotionale Zustand? Oder ist das vll im Moment grad eine Phase, die dich wieder fragen lässt, unruhig und unzufrieden werden lässt?
Liebe Grüße.
Hi Hi ist ja witzig das du den Tread gefunden hast . Den hab ich vorhin auch gesucht um da wieder anzuschließen und und Bilanz zuziehen.
Nee im Grunde ist alles noch so wie es war.
Nur meine Frau sagte auch das die abstände größer geworden sind. Das heißt das es jetzt momentan vieleicht nur noch 2-3 mal im Monat ist wo ich alles hinschmeißen könnte. Aber eben nur mit viel Selbstbeherschung.Da kommt noch keine Gelassenheit von allein. Nobse
Mach dich von Dingen abhängig ,die dich unabhängig machen.
Hallo Nobse, wenn besonders nach der Arbeit genervt bist, hast du daran gedacht, hier einmal etwas zu ändern? Dir einen anderen Arbeitgeber suchen, wenn es in der Firma so unmöglich ist oder ein anderes Tätigkeitsfeld? Falls man Vollzeit arbeitet (was mit Familie aus finanziellen Gründen meist nicht zu umgehen ist), verbringt man dort ja oft mit den Kollegen mehr Zeit als mit der Familie, eventuell kommen ja noch Fahrzeiten etc. hinzu. Übst Du den Beruf aus, der dir liegt, oder den du magst, oder ist es eine ungeliebte Tätigkeit, die nur für den Gelderwerb dient. Mit 41 musst du ja noch ein Vierteljahrhundert arbeiten, also vielleicht noch was anderes suchen, wo die Arbeitsbedingugen erträglicher sind? Aus einem langjährigen Job bin ich rausgeflogen, ob der "Alk" Mitschuld hatte oder nicht werde ich nie erfahren, aber das Betriebsklima mit Mobbing war einfach unerträglich. Jetzt merke ich gerade angenehm, dass es auch ganz anders geht, leider ist die Stelle befristet, aber egal, man weiß ja nie, was sich noch ergibt. Dort ist natürlich wie überall angesagt, die Leistung gut und zügig zu erbringen, das Klima mit den Kollegen und auch Vorgesetzten ist aber ein ganz anderes, auch das gibt es noch! Natürlich gibt es auch Jobs von Zeitarbeitsfirmen, schlecht bezahlt und viel Druck, so etwas habe ich nicht angenommen, da müsste ich ja noch nebenbei jobben, nur um mein Leben zu finanzieren. Ich habe mir klare Grenzen gesetzt, von dem, was ich noch mit mir machen lasse, nicht um des Geldes willen alles "aushalten" oder bis zur Rente "ausharren". Ich überlege mir jetzt schon, was ich nächstes Jahr machen könnte, wenn die Stelle ausläuft. Da ich nicht viel Geld zum Leben brauche (nicht mehr, nach einer Familienphase sorge ich nur noch für mich finanziell gesehen) kann ich mir auch vorstellen, weiter Teilzeit zu arbeiten oder mich selbständig zu machen. Ich würde auch nie wieder so lange eine Mobbingsituation mitmachen, aber da bin ich ähnlich wie mit dem Suff nicht rausgekommen.
Ich wünsche dir viel Glück, auch das gehört manchmal dazu.