Hallo zusammen,
ich bin 40 Jahre alt und weiss schon lange ,daß ich ein Problem mit dem Alkohol habe-es hat aber sehr lange gedauert,einzusehen,daß ich aus der Nummer nicht mehr raus komme.
Alkohol spielt bei mir schon seit 25 Jahren eine große Rolle.
Ich habe zwar anfangs nicht täglich getrunken, war aber auf Partys,oder in Gesellschaft in der getrunken wurde zum Schluß dann meist der Besoffenste.
Irgendwann dann, so vor 10-12Jahren ging es dann los ,daß ich ohne 2-3Bier nicht mehr einschlafen konnte.Es folgte ein Kontrollverlust-aus einem Bier mussten 5 werden ,vorher konnte ich nicht aufhören.
Die letzten 6-7Jahre habe ich mit 1-2 Flaschen Wein +häufigen Totalabstürzen und gelegentlichen kurzen Trinkpausen verbracht.Alles aber gerade noch so an der Grenze um die Fassde aufrecht zu erhalten.Vor einem Jahr habe ich dann, verbunden mit Rauchen aufhören, angefangen zum erstenmal nach 25 Jahren den Alkoholkonsum zu reduzieren- d.h. kontrolliertes Trinken, längere Trinkpausen, als 3 Tage. Das hat zwar funktioniert und hat mich der Illusion hingegeben, daß es bei mir vielleicht noch nicht so schlimm ist.Zuletzt war ich dann nur noch genervt vom ständigen Kontrolliern,von Trinkpausen und Rückfällen. Nun gut und jetzt endlich die Entscheidung es ganz bleiben zu lassen.
Es gäbe zu dem Ganzen natürlich noch sehr viel mehr zu sagen-allein was mir jetzt beim Schreiben so alles hochkommt-würg-
Ich habe mich in letzter Zeit von verschiedenen Seiten informiert-Suchthilfe ,Arzt und auch hier, was mir sehr geholfen hat ,meine Lage etwas nüchterner einzuschätzen und die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Dafür ein großes Dankeschön an alle ,die hier schreiben.
Ich merke,wie mir das aufschreiben gut tut und hoffe ich kann das weiterhin hier tun.
Habe übrigens vor 10 Tagen zum letzten mal Alkohol getrunken.


lg Richard

Hallo Richard !

Na denn erst mal herzlich willkommen auf dem Saufnix- Board !

Jou, so wie Du Dich und Deine Lage beschrieben hast, ist das wohl angebracht , in die Strümpfe zu kommen ...

Du schreibst, daß Du Dich mit Suchtberatung und Arzt zusammengetan hast, bzw. Informationen eingeholt hast.

Ist da jetzt schon konkret was in Arbeit ?
Gruppe vielleicht oder Therapie ?

Das Gewürge beim anfänglichen Schreiben hier kenn ich von mir übrigens auch...
Ist mir sehr schwer gefallen, mich mit mir auseinanderzusetzen, versuchen mich und andere nicht mehr vollzulügen und das ganze dann auch noch in ganze Sätze zu kriegen

Das hat sich schlußendlich nach geraumer Zeit aber gegeben !

Herzlicher Gruß
Yonka

Hallo eisi,
auch von mir ein Herzliches Willkommen

Guter Entschluss den du gefasst hast und hier bist du auf jeden Fall schon mal richtig!
Alkohol macht das Leben nur kompliziert und das was du beschrieben hast kennen wohl die meisten hier.
Ich wünsch Dir das Du bei Deinem Entschluss bleibst und in jedem Fall ein trockenes HEUTE !!

Hallo Eisi,

herzlich Willkommen an board!!!



Fein, dass Du die Entscheidung getroffen hast, ohne Alkohol zu leben.

Das Lesen und Schreiben auf dem board kann da eine gute Hilfe sein. Wie Du schon selber bemerktest: Selbst zu schreiben, hilft die Gedanken zu ordnen. Und aus den Beiträgen anderer kannst Du Dir "rausfischen", was Dir gefällt und Dich weiterbringt.

Ob Du auf Deinem Weg noch weitere Hilfe in Anspruch nehmen möchtest (SHG, Suchtberatung, Therapie) musst Du letzen Endes selbst entscheiden. Falls Du Fragen dazu hast, kannst Du die hier auch gerne stellen.

Alles Gute auf Deinem Weg

wünscht Dir

Christoph

hi richard,
ich glaube, du bist auf einem guten weg, wenn dich dein jetziges leben ankotzt. mit dieser "methode" konnte ich das rauchen relativ einfach sein lassen und auch die trockenheit macht mir (bis jetzt) keine probleme, weil die nüchternheit mich dinge sehen läßt, die ich jahrelang nicht sehen konnte. sowohl schöne als auch weniger schöne. hinsehen lohnt sich in jedem fall.
willkommen dir.

funkelsternchen

Danke für das freundliche Willkommen Euch allen.

Na dann werde ich ein bischen weiterstolpern hier.

Ich war heute bei Kunden um ein Projekt, an dem ich seit Monaten gearbeitet habe ausklingen zu lassen.
Ich hatte mich vor 4 Jahren selbständig gemacht und die ganzen Jahre ziehmlich kämpfen müssen, mir etwas funktionierendes aufzubauen.Nun heute war so ein Tag, an dem man sagen könnte, dafür habe ich jahrelang so gekämpft.
Begeisterte Kunden, das ganze Jahr mit Aufträgen ausgebucht, finanziell komme ich langsam auf einen grünen Zweig.Solche Aussichten hatte ich zumindest aus beruflicher Sicht schon lange nicht mehr.Auch gesundheitliche Probleme, die ich einige Zeit hatte, haben sich in letzter Zeit aufgelöst.Außerdem bin ich sehr optimistisch, daß ich mein Alkoholproblem jetzt in den Griff bekomme. Also beste Gründe sich einmal entspannt zurückzulehnen und einen freien, beschwerdelosen Sonntag Nachmittag zu geniessen...großer Fehler -ich bekam einen mordsmässigen Saufdruck.
Bin etwas ratlos im moment und hoffe, daß sich die Verbindung Freude/Euphorie und Saufdruck irgendwann auflöst.
Muss wohl gefühlsmässig erstmal den Ball flachhalten, oder wie seht Ihr das?
Keine zu große Freude aufkommen lassen, das kann ich eigentlich ganz gut

Zu Euren Fragen-ich habe das mit dem Text ausschneiden noch nicht raus-

In der Suchtberatung wurde angesprochen,entweder stationäre Therapie über ein Jahr mit Gruppentreffen und Einzelgesprächen gemischt. Was mir wohl am meisten gefallen würde. Allerdings muss ich ab September für drei Monate ins Ausland und ich glaube unterbrechen kann man so eine Therapie wohl nichthab da gar nicht nachgefragt.

Das zweite ist wohl eine Verbindung aus Gruppe und Therapie bei einem Psychologen, was wohl terminmäßig freier zu gestalten wäre.
Ich bin da noch unentschlossen. Das hört sich wahrscheinlich nalles noch sehr unbedarft an, aber vor kurzem hätte ich nicht im Traum über soetwas auch nur nachgedacht.

Ich merke aber schon,daß mir das Lesen und Schreiben hier hilft (ohne wäre ich heute wohl rückfllig geworden und ich will das nicht mehr) und wenn Gruppe und Therapie genauso weiterhelfen..

Nochmal Dank an Euch alle und einen schönen Sonntag
Richard

hallo Richard,
"Dafür ein großes Dankeschön an alle ,die hier schreiben."
// >Das finde ich aber schön, dass du das so sagst, hatten wir glaube ich noch nicht.
Du schreibst überhaupt ziemlich "trocken", also ohne Flimmern, kurz zur Sache. Und "trocken" auch im Ton, hört sich fest an.
Mit dem Zitieren kann ich auch (noch) nicht, Gruß Max

Hallo Richard,
und ein herzliches willkommen von mir.
Glückwunsch zu Deinem Entschluss den Alk zu lassen wo er ist. Und das Du den Tag trotz Saufdruck ohne gemeistert hast find ich klasse.
Es liest sich für mich, als seiest Du auf einem richtigen Weg und die für Dich passende Therapieform wirst Du mit Sicherheit auch noch finden.

LG, Tina aus dem "MoinMoin-Land"

Hi Richard,
erstmal schön, daß du auch hierher gefunden hast Was du schreibst erinnert mich doch sehr daran, wie es mir ging. Kannst mal auf meinen Beitrag schauen, wenn du nicht sowieso schon dort gelesen hast !! http://www.nexusboard.de/showthread.php?siteid=1381&threadid=298776
Ich kann nur sagen, mach weiter so, es ist zwar nicht immer leicht, aber mit der Unterstützung der AA-Freunde und diesem Board hier, habe ich bereits 35 Tage geschafft Ich habe es nicht bereut Alles Gute auf deinem weiteren Weg,

LG Thomas

Hi Richard,

auch von mir ein Willkommen hier.

Deinen Saufdruck kann ich gut nachvollziehen, ging es mir am Wochenende doch auch nicht anders.
Vielleicht muss man sich zu freudigen Ereignissen etwas anderes Gutes tun statt sich wie bisher mit Alkohol zu "belohnen". Vielleicht lernt der Kopf dann ja irgendwann, das es andere Möglichkeiten gibt, die viel zufriedenstellender sind, als mit Alkohol auf einen Erfolg anzustoßen. Ist nur so eine Idee von mir... .

Liebe Grüße
Tina

man muß sich gar nichts "gutes" tun. man muß einfach nur erleben können. den augenblick genießen können, seiner selbst willen. das ist nüchtern.

funkelsternchen

Zitat

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Gepostet von funkelsternchen
man muß sich gar nichts "gutes" tun. man muß einfach nur erleben können. den augenblick genießen können, seiner selbst willen. das ist nüchtern.

funkelsternchen

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Klingt gut, allerdings finde ich nicht verwerfliches daran, dass ich mir, wenn ich nach harter Arbeit ein Ziel erreicht habe auch eine Belohnung gönne.

aber genau das hat uns ja süchtig gemacht. dieses anspruchsdenken, jetzt muß es mir verdammt nochmal noch besser gehen. und wenns die situation nicht hergibt, dann mach ich mirs eben schön. muß aber jeder selber wissen, vollkommen klar. ich will das nicht. ich will einfach leben und das im wahrsten sinne. möchte einfach mal nur so dasitzen können, einfach nur sein. gar nix anderes.

funkelsternchen

@ funkelsternchen

Stimmt funkelchen!!!

Allerdings finde ich, sich selber mal für etwas belohnen, und sich ganz gezielt etwas Gutes tun ist auch erlaubt.

Ich habe mir z.B. nach dem ich etwas endlich in Angriff genommen haben, das mir sehr bevorstand, die (sündhaft teuren ) Karten für "The Police" in der AOL-Arena gegönnt.

Derlei "trockene" Belohnungsrituale für besondere Anstrengungen/Erfolge sind m.E. o.k.

Grundsätzlich ist das nüchterne Leben ( sprich: Erleben )
aber Glück und Belohnung genug.

Liebe Grüße

Christoph

Zitat

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Gepostet von Elefantino
Ich habe mir z.B. nach dem ich etwas endlich in Angriff genommen haben, das mir sehr bevorstand, die (sündhaft teuren ) Karten für "The Police" in der AOL-Arena gegönnt.

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Genauso etwas meine ich. Klar ist es toll, wenn man den erfolgreichen Moment genießen kann, aber keiner muss heiliger als der Papst sein.
Man darf/soll aber auch ruhig lieb zu sich sein oder sich eine "Belohnung" als Anreiz für besondere Anstrengungen in Aussicht stellen, bspw. das langersehnte Outfit, wenn man erfolgreich abgenommen hat. Das tut dem Seelchen gut .

[ Editiert von Angsthäsin am 02.07.07 9:28 ]