Hallo,
am Mittwoch bin ich nach 68 Tagen Trockenheit wieder rückfällig geworden. An dem Tag ist mir einfach etwas Schlimmes passiert (darauf will ich jetzt nicht näher eingehen). Ich glaube, ich habe insgeheim darauf gewartet, dass so etwas passiert, damit ich einen Grund habe, wieder mit Trinken anzufangen.
Jedenfalls ging ich dann am selben Abend los und habe mir ein paar Bier besorgt, von denen ich dann 9 Flaschen trank. Am nächsten Morgen war ich dann zu fertig, um in die Schule gehen zu können. Die nächsten Tage bin ich dann gleich auf dem Nachhauseweg einkaufen gegangen.
Gestern Abend sprach mich mein Vater darauf an (wohne bei meinen Eltern), dass er glaubt, ich würde wieder trinken und dass er auch schon mit meiner Ärztin geredet hat. Ich sagte, dass das nicht stimmen würde, obwohl ich das gar nicht mehr abstreiten konnte.
Das ist so ärgerlich, weil ich mich um einen Platz für betreutes Wohnen bemühen will. Ich hoffe, dadurch habe ich das nicht gefährdet.
Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass ich schon nachmittags mit dem Trinken angefangen habe, also zu der Tageszeit, zu der ich zu trinken anfing, als ich ganz aufhörte. Ich stecke also wieder voll drin. Aber ich will jetzt wieder aufhören und denke, ich schaffe das auch. Nur mit einer längeren Abstinenz wird es anscheinend doch schwieriger. Jedoch ist mir klar geworden, dass ich wirklich nicht mehr trinken will und dass ich, wie geplant, eine ambulante Therapie anfangen will.
Erst einmal danke fürs Lesen. Was haltet ihr davon?
Grüsse,
Life on Mars

[ Editiert von Life on Mars am 07.07.07 18:35 ]

Hallo Life on Mars!
Bei 68 Tagen warst Du nicht trocken, Du hast nur ne Trinkpause eingelegt.
Was ich davon halte ist nicht wichtig, was DU davon hältst ist wichtig und da Du schreibst, Du willst nicht mehr trinken, gibts für mich nur einen Weg:
nicht planen, etwas anzufangen - fang etwas an!
Lass jetzt sofort das Trinken sein - lies hier am board, da stehen etliche Tipps und bemühe Dich ernsthaft um Hilfe.
Vielleicht hast Du sogar heute an Deinem Wohnort die Möglichkeit, in eine SHG zu kommen (in größeren Städten sind täglich AA-Meetings) - vielleicht wär das was?

Die 68 Tage zeigen, dass es nicht alleine geht!

Ich wünsch Dir viel Kraft!

MoKatz

Hallo Life on Mars,
erst mal finde ich es klasse, daß Du hier Deinen Rückfall postest. Wäre wahrscheinlich leichter gewesen Du hättest ihn verschwiegen, hätte hier doch eh keiner gemerkt. Also dafür meinen Respekt.
Du schreibst ausserdem, im Grunde hättest Du nur auf einen Grund gewartet, zu saufen. Also war Deine Abstinenzentscheidung ja alles andere als klar. Die Hintertür stand gaaaaaaaaaanz weit offen. Nun, wie sieht es denn jetzt aus?

LG, Tina

Hallo LifeOnMars,
ich habe gerade Dein Statment gelesen und habe mich direkt wiedererkannt.
Als ich nach 4 Monaten LZ zurück kam habe ich auch innerhalb von Wochen wieder angefangen. Ich war auch nach vielleicht 10 Tagen wieder auf meinem alten Level.War echt schlimm das zu erleben.
Ich habe mich dann aber recht fix dazu durchgerungen direkt wieder in die Entgiftung zu gehen. Da war ich dann 3 Wochen und von dort aus bin ich erst mal knapp 8 Monate in eine Art betreutes Wohnen gezogen. Erst dort hab ich realisiert das Entgiften und LZ noch nicht reichen.
In der Einrichtung habe ich dann so ziemlich mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt und hinterfragt warum ich mich eigentlich betäuben will.
Jetzt bin ich ca.11 Monate trocken und das ist ein ganz anderes trockensein als direkt nach meiner Therapie. Wesentlich reflektierter die ganze Sache.
Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen und sagen sofort wieder aufhören und schaun was da noch nicht gepasst hatte. Ein Rückfall kann auch eine gute Chance sein.
Bedingung ist nur das man Ihn beleuchtet und versucht zu finden wo es noch hapert.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!!!

lg burton

Jetzt bin ich mir wirklich sicher, dass ich nicht mehr trinken sollte, weil ich nicht mit Alkohol umgehen kann. Und der Wille, keinen Tropfen mehr anzurühren, ist auch da. Außerdem habe ich schon vor meinem Rückfall wochenlang mit Ärzten geredet und am selben Tag meines Rückfalls die Entscheidung zur ambulanten Therapie getroffen.Die werde ich auch machen. Jetzt kann ich auch sowieso nicht mehr anders, da Ärzte und Familie in mein Problem und meinen ''Lösungsweg'' eingeweiht sind.
Übrigens hatte ich vor den 68 Tagen meiner Familie im Rausch erzählt, was mein Problem ist. Daher musste ich dann zum Arzt und so kam alles in Bewegung. Damals war ich mir deshalb über meine Abstinenzentscheidung doch noch nicht ganz sicher. Jetzt ist das aber anders.

[ Editiert von Life on Mars am 07.07.07 21:50 ]

Nicht weil Dein Arzt es sagt oder Deine Familie weil sie eingeweiht sind.

Sollst Du aufhören.

Weder Dein Arzt noch Deine Familie können Dein Problem lösen sie können nur Dir helfen.

Denn Rausch, Dein Leben erfährst nur Du, nur Du fühlst Dein Leben.

Daher must Du entscheiden wann Du aufhörst.

Es ist Dein Leben ausnahmsweise darfst Du mal Egoistisch ein.

He, Life on Mars , ich seh', Du bist online , trinkst Du gerade ? Möchtest gern was posten . Komm', tipsel mal, wie es Dir gerade geht, was machen Deine Fortschritte?

LG
Volker

Life on Mars, ich bin zwar ganz frisch wieder auf der trockenen Spur, aber es freut mich, das Du zumindest so stark an Dir interessiert bist, das Dich das erneute Trinken nicht kalt lässt. Ich gratuliere Dir auch dazu, dass Du Deine Familie mit einschalten kannst. Du bist nicht allein. Es gibt gerade in Deinem Alter noch soviel und einfach zu bewegen. Glaube mir, ich weiss wovon ich spreche.

Versuche gegen Deine innere Langeweile, Leere, gegen Stress von aussen etwas zu setzen. Ich weiss nicht was Du da für Favoriten hast, aber nimm Dir das nur Schritt für Schritt vor.

Dazu professionelle Hilfe...dann hast Du gute Chancen.

Nur es funktioniert nur, wenn Du es willst.

Ich wünsche Dir das das klappt, Friesenkind.

Hallo Life on Mars...

.... wie burton habe ich auch Betreutes Wohnen gehabt (bis vor einem Jahr) und in dieser Zeit haben mir u. a. meine Sozialarbeiter ungemein geholfen. Ich war damals in einer Außengruppe, in einem Haus mit 14-16 Bewohnern...

Ich habe in dieser Zeit die ambulante Thera bei der Diakonie in Düsseldorf gemacht - alles zusammengenommen, habe ich in dieser Zeit echt erkannt, dass ich nicht mehr trinken will. Hatte immerhin 4 Entgiftungen vorher - und immer ne Hintertür offen. Wie Du anscheinend, wo es nach 68 Tagen wieder soweit war. Irgendjemand schrieb hier, dass es eine Trinkpause war bei Dir - und das stimmt natürlich.

Wenn Du wirklich selber willst, und zwar ohne Dich selber zu bescheißen - trocken zu werden und zu bleiben, dann mach doch die Ambulante Therapie. Aber Du solltest nebenbei einer Beschäftigung nachgehen, egal welcher Art (1-€-Job o. ä

Ich wünsche Dir viel Glück...

Grüßies aus dem Sauerland!

Hallo Frank

oder wer sich bei einer ambulanten Therapie swonst noch auskennt.
Bei wem bekommt man eine ambulante Therapie und wie bekommt man die. Mus man die selbst bezahlen. Verschreibt die der Arzt? Und wie funktioniert die Therapie.
Wäre sehr nteressiert daran. Wer macht die Therapie?
Für Beantwortung wäre ich dankbar.
Danke.
Gerda

Hi Gerda,

du gehst zu einer Suchtberatungsstelle (z.B. Caritas oder Diakonie). Dort gehst du dann 8 Wochen zur Infogruppe. Danach wird mit dir zusammen entschieden welche Therapieform für dich die optimale ist. Manchen reicht eine ambulante Therapie nicht aus und die machen eine stationäre Therapie. Es gibt aber auch Mischformen oder Tagesklinik etc.

Genehmigung muß das die Krankenkasse oder der Rententräger. Darüber wissen die bei der Suchtberatungsstelle genau Bescheid. Das ist denen ihre Arbeit.

Gruß Ralf