Kompliziert ist der falsche Begriff...Frustrierend wäre besser!
Wäre ich noch nie in einer SHG gewesen und auf der Suche nach einer Selbigen, würden mich so viele Eventualitäten; wie es sein kann oder nicht sein kann, total abschrecken!
Aber bei Miss_Rossi ist es ja so nicht angekommen und das ist doch die Hauptsache!
Ja beim ersten besuch würde ich wohl seine fahne ,tolerieren , aber beim zweiten besuch würde ich ihn doch bitten den tag nüchtern zu sein. Oder wie soll ich das verstehen
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
ZitatPeWe:"Ich finde SHGs sehrwohl sinnvoll und hilfreich...insbesondere wenn sie virtuell sind und SAUFNIX heißen!"
... is' schon richtig. Es ist doch ein großer Unterschied, ob Dich hier ein saufnix via Posting "zur Brust nimmt" oder ob Du das - nicht in der Gruppe - von Angesicht zu Angesicht mit einem erfahrenen Gruppenmitglied (das muß nicht zwingend immer ein Gruppenleiter oder so sein) im Einzelgespräch erlebst. Das Letztere bleibt meistens hängen, beim Ersteren habe ich da meine Zweifel.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Fitti, ich muß nicht unbedingt eine Fahne haben, um "naß" (irgendwie mag ich diese Ausdrucksweise nicht, ich gebrauche sie trotzdem mal zum besseren Verständnis) zur Gruppe zu gehen. Weiß ich aus eigener Erfahrung, da hab' ich auch zwei oder zweieinhalb Jahre rumgeeiert, dann hab' ich halt Montag nichts getrunken, um dann Dienstagabend zur Gruppe zu gehen, "null problemo". Dienstagabend ging's dann ja wieder.
Aber beim zweiten Mal mit Fahne ankommen, daß ist einen ernsten "Rüffel" wert und ich halte eine Ermahnung dann auch für richtig, daß der/die Betroffene das nächste Mal allen ernstes wirklich versuchen sollte, nüchtern zur Gruppe zu kommen - nicht zuletzt auch im Interesse und aus Rücksicht auf die anderen in der Gruppe. Sollte das nichts nützen, halte ich für angebracht, in der Gruppe gemeinsam dann die weitere Vorgehendweise zu besprechen, notfalls gibt's dann auch'n Verweis. Aber da gibt es verschiedene Verhaltensregeln - jedenfalls immer wieder besoffen in der Gruppe aufschlagen und rumlallen und fabulieren, is' nich!
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Über meinen Ausdruck läßt sich streiten. "Zur Brust nehmen" heißt für mich, mein Gegenüber ernsthaft meinen Eindruck über ihn und sein Verhalten darzustellen, nicht beschimpfen, herabwürdigen oder gar "fertigmachen". Ich weiß nicht, inwieweit Du in der Suchtkrankenhilfe involviert bist, aber ich hab' da so meine eigenen Vorstellungen, die ich mir über die Jahre habe aneignen können. Doch dazu später einmal mehr.
Und das Wort Einzelgespräch ist nicht für Verhaltenstherapeuten reserviert. Diese Einzelgespräche werden in der freiwilligen Suchtkrankenhilfe durchaus angeboten und angenommen. Sie sind wichtiger Bestandteil dieser Arbeit.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Und das Wort Einzelgespräch ist nicht für Verhaltenstherapeuten reserviert. Diese Einzelgespräche werden in der freiwilligen Suchtkrankenhilfe durchaus angeboten und angenommen. Sie sind wichtiger Bestandteil dieser Arbeit. Damit bin ich aber einverstanden. Fitti
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
"Zur Brust nehmen" ist natürlich für diese Situation ein rüder, aber verdeutlichender Ausdruck. Kurz: Szenario > Gruppe - ein betrunkener Gast kommt, setzt sich hin und labert angesäuselt herum, fabuliert langatmig, läßt andere nicht zu Wort kommen, nimmt sich den Raum in der Gruppe und - die Gruppe schaut sich schweigend (überfordert?) an.
Oder sie kommt aus sich heraus und wirkt gemeinsam auf den Gast ein. Wenn das Wirkung zeigt, ist die Situation gerettet, dem Gast wird dann auch aus der Gruppe heraus erklärt, das nächste Mal nüchtern zu erscheinen, sonst hat das alles hier keinen Sinn usw. Die Situation wird thematisiert, die Gruppenteilnehmer nehmen aktiv an der Situation teil. Beziehen Stellung.
Das wäre die ideale Konstellation.
Leider habe ich das aber in der Gruppe häufig so erlebt, wie ich es anfangs geschildert habe; daß aus der Gruppe heraus verschüchtert auf dem Moderator geschaut wird, in der Hoffnung, er möge doch etwas unternehmen. Keiner mag so richtig Stellung beziehen, es steht auch keiner auf, es wird getuschelt, teils auch geflaxt, einige gehen Scheingefechte mit dem Gast ein.
Hier halte ich es für unangebacht, daß der Moderator dann vor der Gruppe den neuen angesäuselten Gast in die Schranken verweist! Hier halte ich es für besser, dem Gast zu erklären, er möge doch bitte so freundlich sein, eben kurz mit ins Nebenzimmer zu kommen, wobei die Gruppe dann nicht allein gelassenen werden sollte, sondern dann ein anderer aus der Gruppe die weitere Moderation übernimmt. Im Nebenzimmer wird dem "renitenten" Gast dann von Moderator erklärt, daß er doch bitte das nächste Mal nüchtern kommen sollte und sich jetzt in der Runde, da er ganz offensichtlich etwas getrunken habe, zurückhalten möge, da er so mit seinem Gelaber die Gruppe störe usw. Wenn er sich dann nicht daran hält, läuft er Gefahr, des Raumes verwiesen zu werden. Auch das ist schon vorgekommen. Im ruhigen Ton zwar, aber das trifft denn auch - nicht nur den Gast, auch die ganze Gruppe. Nichts ist mehr stimmig.
Ich halte nichts davon, Menschen im Beisein anderer zu maßregeln. Das ist eine Sache untereinander.
Wenn aus der Gruppe heraus eine Disziplinierung geschieht, ist das natürlich etwas anderes. Die Disziplinierung aus der Gruppe heraus kann auch durch ein Gruppenmitglied geschehen, doch dazu gehört ein gehöriger Schuß Selbstvertrauen und Kompetenz. Einfach nur "runschnauzen" reicht nicht. Das wäre natürlich auch denkbar - ich habe es aber, wenn ich mich recht erinnere, nur einmal erlebt, aber der Mann war auch schon lange Jahre in der Gruppe und wußte genau, was er da sagt und macht.
Ich habe hier hoffentlich den feinen kleinen Unterschied deutlich machen können.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
danke für deine ausführliche Antwort. Aufgrund deiner Nmail mit der Bitte um Antwort dieser Beitrag. Für mich war das Thema abgehakt, weil jeder seine Meinung geschrieben hat und ich andere Meinungen gut akzeptieren kann.
ZitatIch halte nichts davon, Menschen im Beisein anderer zu maßregeln.
Ich halte auch nichts davon. Wovon ich allerdings sehr viel halte ist klare Grenzen zu setzen. Sollten diese Grenzen nicht eingehalten werden, was mir bis jetzt in der SHG noch nie passiert ist, muß der Störenfried mit Konsequenzen (z.B. Rauswurf) rechnen.
ZitatIch habe hier hoffentlich den feinen kleinen Unterschied deutlich machen können.
Nein.
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.