ZitatWorauf ich hinaus will: Man muss einen normalen Umgang mit Alkohol lernen....
man muss garnichts lernen. Wenn das für dich so ist ok, allerdings frage ich mich was ist schon normal?
Ich als Alkoholikerin kann nicht gesund werden, wie du es nennst. Ich habe eine chronische Krankheit. Für mich ist das normale Umgehen mit Alkohol auch nicht erstrebendswert. Ich möchte einfach keinen Rückfall haben und würde alles dafür tun, dass es so bleibt. Sicher hat jeder seine Grenzen, dass ist auch gut so und uns bleibt überlassen wie wir sie ziehen. Das nur ganz kurz dazu. Gruß Ruby
Also nur hin und wieder mal ein Gläschen? Oder was ist der normale Umgang.
Bei mir ist in dieser Beziehung einfach nichts "normal"!
Da ich krank bin (und das chronisch) kann ich das auf jedenfall nicht mehr lernen.
Lernen kann ich nur den Umgang mit meiner Krankheit.
Ich habe z.B. kein Problem damit, wenn jemand Alkohol in meiner Gegenwart trinkt, wenn ich mich dabei unwohl fühle, kann ich ja aus dieser Situation raus.
Aber ich würde z.B. auch niemandem mehr ein Bier ausgeben. Ich erinner mich noch gut daran, wo mich der Alkohol hingebracht hat. Dafür geb ich kein Geld mehr aus. Was vielleicht Quatsch ist, da es dem Alkohol bestimmt egal ist.
Gefährlich finde ich allerdings den Vergleich mit Lebensmitteln wie Lamm. Durch den Verzehr von Lamm setze ich meine Existens ja kaum auf´s Spiel.
Alkohol in meiner Wohnung zu haben fände ich ziemlich risikoreich. Was, wenn mich plötzlich der Suchtdruck erwischt. Kühlschrank auf und hinein damit? Wenn ich den Alkohol erst noch besorgen müsste, ist die Chance doch etwas größer, dass ich nach anderen Möglichkeiten suche.
ZitatGepostet von Bine01 Man muss einen normalen Umgang mit Alkohol lernen.
Hi Bine,
also ich störe mich auch an diesem zitieretn Satz.
Wer ist "man"? Und "muss" mag ich auch nicht....nicht zu vergessen, was ist "normal"?
Meine Erfahrung ist die, dass wenn ich nur von meiner Person spreche, erzähle, wie ich was mache, mein Gegenüber die Möglichkeit hat, etwas von meinem Verhalten abzuschauen oder nicht, ganz so, wie er/sie mag und ihne Druck, moralischem Finger und Verallgemeinerungen.
Moin Bine, ich kann mich den Aussagen von Ruby, Chris und Patricia nur voll anschließen. Warum sollte ich in meinen 4 Wänden Alkohol haben? Warum extra für Gäste Alkohol einkaufen? Wenn jemand alkoholkrank ist, werde ich ihm selbstverständlich keinen Alk anbieten - ist er "gesund", kann er auch "ohne" feiern. Bei uns klappt das schon weit über 20 Jahre wunderbar.
Ach übrigens, am 23.8. hast Du geschrieben:
Aber damit ist jetzt Schluß! Nächste Woche habe ich einen Termin zur Entgiftung und anschließend werde ich eine ambulante Therapie machen
Zunächst zum normalen Umgang: Ich meine damit nicht mich. ICH kann damit persönlich nicht normal umgehen, denn ich bin ja krank. Es kommt mir nur darauf an, das nicht auf andere zu übertragen.Und was für andere normaler Umgang ist, das müssen die selbst entscheiden. Ich möchte da niemanden bevormunden.
Beispiel: Meine Tochter feiert in unserem Hause demnächst ihre Hochzeit. Zu diesem Anlass werde ich bspw. auf keinen Fall sämtlichen Gästen den Alkohol verbieten. Die haben doch mit meiner Krankheit nichts zu tun. Ich werde ohne feiern und das ist auch gut so .
@Sunny: Danke wegen der Nachfrage. Es ist sehr gut verlaufen und ich bin überglücklich . Ich fühle mich pudelwohl und geniesse mein neues Leben . Meine Angst hat sich als völlig unbegründet dargestellt. Hätte ich das gewusst.....Aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer.
ich möchte nochmal auf den "normalen Umgang" mit Alkohol eingehen.
Beruflich reise ich seit 20 Jahren extrem viel, daher kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen dass es weltweit erheblich "normaler" (=weil häufiger) ist, keinen Alkohol zu trinken/servieren/anzubieten, als umgekehrt.
Darüber hinaus kann ich mich sehr gut an die Anfänge meiner Trockenheit erinnern. Da war ich immer der Meinung, ich müsste den anderen "ihren" Alkohol zugestehen. Alles Käse - ich hatte nur noch nicht die notwendige innere Distanz zum Alkohol aufgebaut, um kompromisslos "nein Danke" sagen zu wollen - auch wenn ich den Alkohol bereits nicht mehr trank.
Aber vielleicht ändert sich Deine Einstellung zu diesem Thema ja auch im Laufe der Jahre.
passt vielleicht ganz gut: gestern abend erzählte ich einigen leuten, daß ich mich auf eine stelle beworben habe und bereits ein vorstellungsgespräch dort hatte. ich warte nun noch auf bescheid. da sagte einer: wenn du den job kriegst, bringste nächste woche sekt mit, damit wir feiern können. ich sagte: nö, sekt bring ich bestimmt nicht mit. o-saft könnt ihr haben. alle haben sofort zugestimmt. mir ist das erst im nachhinein aufgefallen, daß ich ohne zu überlegen es abgelehnt habe, auch nur noch einen cent in diesen scheißalk zu investieren. früher hätte ich selbstverständlich sekt für die anderen gekauft und saft für mich. heute gibts entweder saft oder eben nix.
my2cents: Ich kann nicht mit Alk umgehen, habe keinen in der Wohnung, und werde keinen kaufen. Damit schreibe ich niemanden etwas vor. Wer meint saufen zu müssen, soll sich was mitbringen, ob und wie ich ihn/ssie dann weiter einlade, ist mein Problem.
Umgehen muss ich mit Alk in der Firma schon reichlich genug. Was mit geholfen hat ist ein "Outing" in der Mitarbeiterzeitung, seitdem ist Ruhe.