Hallo coralle, deine geschichte hat mich sehr betroffen gemacht. alte erinnerungen kommen hoch, obwohl bei mir schon alles sehr weit zurückliegt. ich wünsche dir ganz viel kraft, deinen weg ohne alk zu gehen. Meine Tochter ist übrigens im selben Jahr - und am selben Tag wie du geboren. liebe grüße, Inge
brauche ne heilsame gesunde mitte für mich, eine flexibilität, die mir manchmal in der erstarrung (in der dunkelheit) abhanden kommt.
ich sehe sehr gut im dunkeln, vielleicht ist es mir dann manchmal nicht wichtig ans licht zu kommen
im dunkeln kann ich manchmal einfach gut verstecken, da kenne ich mich aus.
die "andere" seite ist immer noch ungewohnt, ich habe schiß, daß es eine illusion ist und, wenn ich mich auf dem neuen gebiet erstmal sicher fühle, einer daher kommt, mir den boden unter den füßen wegreißt und mit einem höhnischen grinsen sagt:"... denkste puppe...".
lernen am modell nennt sich diese sch... in fachkreisen.ich war ne gute schülerin, was das angeht, habe viele jahre richtig hingesehen, bis ich restlos verwirrt war, weil nichts zusammengepaßt hat.
was mich überleben lassen hat steht mir heute häufig im weg und ist hinterlistig, weil es sich in jedes gefühl eingegraben hat. und wenn ich oft gar nicht mehr dran denke, wenn es mir mal richtig gut geht, buddelt es sich aus und setzt sich als riesengroße angst in meinen lebensfluß.
dann brauchts ne menge kraft und ne erhöhte strömung um mich wieder freizuschwimmen. manchmal hab ich die kraft nicht, dann resigniere ich und anstatt der "fluß" aus mir heraus strömt laß ich mich von außen voll-laufen.
bis ich überlaufe und alles aufgestaute aus mir herausdonnert.
is nich wirklich gesund. kostet ne kraft (diese sauferei), die mir an anderer stelle besser tut.
coralle
"...nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen..." hermann hesse
erst mal Hut ab für die Offenheit, mit der Du hier schreibst. Ich kann da auch sehr gut mitfühlen. Was mir auffällt ist, dass Du sehr viel an Partnerschaften fest machst. Ich glaube, es kann einfach nur funktionieren, wenn man sich erst mal ganz auf sich konzentriert. Alles andere einfach loslässt. Das ist hart. Ich wurde damals mehr oder weniger dazu gezwungen aber heute glaube ich, dass es die wichtigste Erfahrung in meinem Leben war. Bei mir sein, erst dann langsam aber beständig und geduldig den Kreis ausdehnen.
Hoffe, dass Du Dir ganz viel Hilfe holen kannst, aber Du auch fähig bist, zu streuen, nicht zu einseitig schaust.
ja, das stimmt. ich habe und mache sehr viel an partnerschaft fest. wünsche mir einen menschen an meiner seite, der präsent ist ohne ständig anwesend sein zu müssen. einen menschen, der zu mir steht, mir rückendeckung geben kann, wenns mal wieder hart auf hart kommt.
bisher war mein "beziehungköder" meine souveränität, meine stärke, mein "fels in der brandung"-auftreten.
scheiße, bleibt mir gleich die luft weg, wenn ichs schreibe.
ich habe ne fette wunde, die ich mit mir rumschleppe, diese bedürftigkeit aus der jüngsten kindheit, dieses verlassenheitsgefühl, was sich wie ne ätzende flüssigkeit in mein herz schleicht.
das ist ein ekelhaftes gefühl, es macht mir angst, so daß mir übel wird.
mir haben "partner" gefehlt, damals. menschen, die sich um mich kümmern.
jetzt "kümmere" ich mich um gott und die welt. nerv!! ????
ja, ich brauch ne richtige "partnerschaft" zu mir selbst. kann es auch genießen, zeit mit mir für mich zu verbringen und es ist für mich aber auch wichtig, daß da jemand ist, der mir meinen rücken wärmt beim einschlafen, mit mir schweigt und sich dabei nicht unwohl fühlt.
mich annimmt, wie ich bin, bei dem ich nicht größer oder kleiner oder sonstwas sein muß/soll.
ach scheiße, das tut jetzt weh.
coralle
"...nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen..." hermann hesse
Das kann ich sehr gut nachempfinden. Das tut wirklich sehr weh. Und der Wunsch nach Nähe ist ganz bestimmt normal.
Ich habe anfangs große Probleme gehabt, mir selbst nah zu kommen. Aber irgendwann habe ich, auch wenn es sich komisch anhören mag, angefangen, mich um mein kindliches, früheres Ich zu kümmern. Mit ihm zu sprechen. Ihn zu fragen, wie es ihm geht. Ihn zu beruhigen. Ein wirklich tolles Gefühl, wenn auch schwer auszudrücken.
Ich bin so viel, habe so viel verschiedene Facetten und ein ganz großes Fundament.
Hmm, ich würd Dir gern mein Gefühl schicken, leider geht das nicht. Aber wenn ich mir jemanden wünsche, der nicht bei mir sein will, und das ist momentan leider so, dann weiß und fühle ich doch, dass irgendwann jemand kommt. Und in der zwischenzeit bin ich ja da.
nein, gar nicht wirr. ich kenne die kleine in mir, momentan ist sie oft sehr traurig, habe mich wenig um ihre bedürfnisse gekümmert und sie ist sehr traurig, weint sehr viel, fühlt sich hilflos und verlassen.
zeit zum trösten und kuscheln. coralle
"...nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen..." hermann hesse