hallo liebe leute,

ich wollte mich erkundigen, ob jemand erfahrung mit antabus hat.
ich poste dies unter akute hilfe, da meine freundin mich heute verlassen hat (wegen des trinkens) und ich auf jeden fall jetzt hilfe in anspruch nehmen möchte, die mir auch tatsächlich hilft.
habe bereits therapie, entzug in der klinik, diverse pharmazeutika, AA (leider nur immer sporadisch, ca. 6mal, obwohl immer sehr gutes gefühl danach) ausprobiert - leider alles ohne erfolg.
bin einfach nicht bereit, einzusehen, dass ich ein alkoholproblem habe (alkoholiker bin), obwohl es offensichtlich ist. (klingt ein wenig abstrus, aber ist so).
trinke ca. 3-4mal die woche 8 Bier oder 2 flaschen wein und ein benzo, wenn ich wieder nüchtern bin.
wollte daher mal fragen, ob jemand bereits erfahrung mit antabus gemacht hat und ob es sich mit den gängigen antidepressiva verträgt (ich weiß, dies ist kein medizinisches forum und ich werde auch niemanden vor den kadi ziehen für einen laienrat, den er erteilt).
ist wirklich dringend und würde mich über antworten freuen, die allgemeinplätze wie "wenn du es nicht wirklich willst, dann geht es auch nicht" oder ähnliches außer acht lassen.

vielen lieben dank.

Mak.

Zitat

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Gepostet von Makarios

bin einfach nicht bereit, einzusehen, dass ich ein alkoholproblem habe (alkoholiker bin)

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Moin moin

... weshalb denn dann Antabus?

Du hast kein Alkoholproblem , brauchst also auch kein Antabus .

Ist doch voll logisch

Zitat

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Gepostet von Makarios

wollte daher mal fragen, ob jemand bereits erfahrung mit antabus gemacht hat und ob es sich mit den gängigen antidepressiva verträgt

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... also ... diejenigen, die damit "schlechte Erfahrungen" gemacht haben, können dir auf Grund der schlechten Erfahrungen nicht mehr antworten ... es sei denn, du kennst ein gutes Medium, glaubst an sofortige Wiederauferstehung oder bist selbst tot


tommie

Hallo Mak,

meine Geschichte zu Antabus.

Nach mehreren Jahren in denen das Trinken immer mehr wurde habe ich mir ein Herz gefasst und bin zur Hausärztin.
Deren Reaktion auf mein Eingeständnis Alkoholiker zu sein:
Aber Sie doch nicht. Sie trinken vielleicht zur Zeit ein bißchen viel aber das kriegen wir in den Griff.
Dann bekam ich den Rat einfach weniger zu trinken und ein Rezept für Antabus.
Antabus habe ich eine Woche lang vorschriftsmäßig genommen. Nach einer Woche der erste Versuch ob es nicht doch möglich ist????
Sehr schnell hatte ich raus, dass ich trotz Antabus ein Bier trinken kann. Bei 2 Bieren bekam ich denn allerdings große Probleme mit dem Kreislauf.
Also habe ich Antabus genommen und ein Bier dazu getrunken.
Heute weiß ich, dass ich damals mit meinem Leben gespielt habe.

Wie ging es weiter?
Aus Bier wurde Wein. Kommentar meiner Ärztin nach ca. 1 Jahr. Na, das haben wir doch gut hinbekommen. Die hat überhaupt nicht geschnallt, dass ich mehr denn je trinke.

Nach weitern 4 Jahren ein zweiter Versuch bei einer anderen Ärtzin. Von ihr wurde ich in eine Klinik eingewiesen zur Entgiftung. Danach LZT.

Inzwischen sind wieder einige Jahre vergangen in denen ich brav in meine SHG gehe.

Ganz liebe Grüße

Werner

Hallo Mak,

wenn ich mal zusammenfassen darf, stehen in den post drei Aussagen:

1. Bei den AA ging es mir gut, ich gehe bloß nicht hin
2. Antabus brauche ich nur, wenn ich ein Alkoholproblem habe
3. Antabus + Alkohol = Tod

Mögliche Lösungsansätze:

1. Ich habe kein Alkoholproblem und kann ruhig weiterhin Alkohol in mich reinschütten.

2. Ich lasse das erste Glaß stehen und gehe regelmäßig zu den AA.

Antabus ist für mich überhaupt keine Lösung. Und zwar nicht, weil das Zeugs gefährlich ist, sondern weil es einem Alkoholkranken nicht wirklich hilft.

Also: Arschbacken zusammenkneifen, ehrlich in sich reinschauen und dann etwas tuen. Selber etwas tuen. Dann klappt es schon.

Gute 24 Stunden
Dirk

Hallo Mak,
Antabus kenne ich persönlich nicht, aber solang du dir nicht eingestehst Alkoholiker zu sein hilft dir gar nichts. SHG, Entgiftung und Langzeit (stationär oder ambulant), das sind die Wege. Steh zu deinem Alkoholproblem und geh es an.
Elke

Hallo Mak,

ich persönlich kenne das abatus auch nicht. Ich gebe aber Werner und Dirk vollkommen recht, zusammen mit alk ist das der reinste Selbsmordversuch.

Ich war in 2002 zur Entgiftung in dem Waldkrankenhaus Köppern (Fach-krankenhaus-klinik), da haben mich Mitpatienten darüber aufgeklärt. Aus meiner Erinnerung, soll das wirklich helfen, aber selbst etliche Wochen nach dem absetzen darfst du keinen Tropfen alk trinken, das kann absolut tödlich sein. Im selben Jahr machte ich auch eine Entgiftung im Bürgerhospital in Friedberg, danach war ich bei einer Heilpraktikerin in Behandlung, die wollte mir das auch verschreiben/verabreichen, da ich jedoch noch äußerst instabil war und eine Rückfall keineswegs ausschliessen wollte, hatte die mich analog den Mitpatienten aufgeklärt.

So wie du deine Situation geschildert hast = Finger weg.

lg
norbert