Moinsen, liebernuechtern,

na, alles noch auf und gesund? Wie geht's denn so?

Glaubst Du, dass nun nach den ereignisreichen Tagen des Entzugs der Alltag eintritt. "Eben mal schnell kalten Entzug" und damit hat sich's?

Was kommt jetzt. Hast Du Dir da schon Gedanken gemacht in Richtung SHG und so, evtl. sogar über eine etwaige ambulante oder stationäre Therapie? Zumindest aber über ein Beratungsgespräch?

Oder gehst Du jetzt davon aus, dass Du das alles alleine schaffst? Ich habe da einen schönes Satz aus der Selbsthilfe: "Du allein schaffst es, aber du schaffst es nicht allein."

Wir lesen uns.

LG
Fv

@ Dirk-N - ja, das kann ich nachvollziehen, hatte ja in der Vergangenheit auch ein paar trockene Phasen.
Ich ertapp' mein Hirn immer wieder dabei, mich in gewohntes Verhalten lenken zu wollen. Gestern z.B. als ich wieder mal durch das Chaos in meiner (Hobby)Werkstatt gewandert bin - "Da brauch ich Jahrzehnte um das alles aufzuarbeiten, zu ordnen, Ächz!" - Normalerweise hätt ich mir jetzt erst mal ein Bier aufgemacht, dann das zweite, und dann die Werkstatt wieder von aussen verschlossen...oder heute, seit zwei Monaten hab ich mich (wiedermal) nicht mehr wirklich um Rechnungen/Finanzen gekümmert. Jetzt liegt da vor mir eine dicke blaue Mappe vor der mir schon beim Anblick graust - und dann erwisch ich doch glatt meinen Kopf beim Gedanken an das Lokal in der Nebengasse. Zum Glück bin ich Wachsam und kann darüber fast schon schmunzeln :-)

Schon irre, wenn ich nüchtern die letzten Jahre revue passieren lass'...alles, aber auch alles ist irgendwie mit Alk, Feiern, Exzessen verstrickt. In den letzten Tagen sind mir sooo viele Situationen eingefallen, die ich schon längst vergessen (verdrängt) hatte, welche ich einfach nur wegen Alk verbockt habe. Das bestärkt mich einerseits, zieht aber andererseits auch irgendwie runter. Eine gewisse Traurigkeit kann ich nicht leugnen.
Diese Woche hat mir ein Freund zwei Tage lang bei diversen Arbeiten bei Haus und Hof geholfen und dabei halt "ganz normal" seine Bier runtergekippt... unglaublich wie man nach Alkohol stinken kann! Wenn ich daran denk' dass ich die letzen Jahre meine Umwelt auch mit so einem Mief verpestet habe wird mir fast schlecht. Und wundern tut's mich auch nicht mehr dass sich die eine oder andere Beziehung quasi in Luft aufgelöst hat

Aber jetzt ist jetzt, und die Vergangenheit sowieso nur eine Erinnerungsspur im Kopf.

Mit dem Rauchen hab' ich zum Glück schon vor vielen Jahren erfolgreich aufgehört, daher kenn ich in gewisserweise die Hinterhältigkeit meines Sucht-Kopfes.


@ funkelsternchen, adebar, brunek - danke!


@ Friesenvolker - ja, danke, gefühlsmässig geht's mir gut. Nö, ist mir schon klar, dass "eben mal schnell kalter Entzug" erst der Anfang einer Reise ist. Bin einmal in der Woche in einer SHG und der Gedankenaustausch im Forum ist meine zweite Krücke
Auch im Trommelkurs sind supernette Menschen und beim Trommeln hab ich einfach keine Hand für ein Bier frei
Kommende Woche habe ich einen Termin beim Hausarzt.
Ambulante Therapie ziehe ich in Erwägung, möchte mich aber die nächsten Tage/Wochen voerst mal beobachten. Momentan ist keine Gefahr dass ich zum Alk greife, der Ekel ist groß und die Gedanken an die Folgen geben mir Halt.

LG,
Hans

... n'abend liebernuechtern,

dann stürz Duch mal ins Wochenende - und vergeß' dabei nicht, hier kannst Du zu jeder Tages- und Nachzeit rumposten und eine(r) ist immer da.

Die genannten Ansätze sind gut. Dabei bleiben ist wichtig. Schläfst Du nachts eigentlich gut durch? Wenn's klappt, sei zufrieden. Die Nerven sollten bepflegt werden, Stress, Ärger und Aufregung ist unvorteilhaft. Guter aus ausgiebiger Schlaf ist die halbe Miete.

Wir lesen uns.

LG
Fv

Hallo Fv,

ja, schlafen funktioniert mittlerweile, wache aber meistens früher als gewohnt auf, auch ohne Wecker...und (wiedermal verblüffend) - ich träume wieder! Waren es während Saufzeiten eher Albträume, vor allem bei "zu wenig Einschlafpegel" sind es jetzt großteils lebensreflektierende Träume (arges Wort, I know, ist aber grad so im Kopf herumgesprudelt ;-) aber wahrscheinlich waren die Albträume auch lebensreflektierende Träume

wie auch immer,
auch Dir/Euch allen schönes WE,
Hans