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Saufnix  
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Dieses Thema hat 19 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
Seiten 1 | 2
fitti Offline




Beiträge: 2.444

10.10.2007 12:16
RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Hallo @
Ich habe da mal ne frage und wollte von euch gerne wissen.
Was Ihr von einer SHG erwartet und was Sie euch bedeutet:

So nun mal ran an de Tasten

LG FITTI

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


Hermine 2 Offline




Beiträge: 3.177

10.10.2007 13:18
#2 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Moin fitti,
interessante frage das.

Erwarten ist ja ein grosses wort für mich.
Es setzt ja etwas voraus.
Das erwarten das.
In meiner gruppe, die von anfang an besuche, haben wir immer ein thema rund um alk.
Sie ist sowohl für betroffene als auch für angehörige offen.
Für aktuelles ist immer zeit und platz.
Das sich die themen im laufe der zeit wiederholen finde ich gut, weil trotz wiederholung immer auch wieder etwas neues hoch kommt. Mal bei mir, mal bei anderen und in dieser gruppe eh, weil wir zwar eine freie gruppe sind, aber auf dem gelände eines kh`es, wo qualifizierte entgftung stattfindet, tagen und somit auch immer patienten den weg zu uns finden.
Gerade die patienten sind es, die meine erinnerung an meine anfangszeit wach halten. Ich gehe u.a. in die gruppe um wachsam und aufmerksam gegenüber meiner sucht zu bleiben.
Von anbeginn sammele ich sozusagen rückfall geschichten. Ich möchte diese erfahrung einfach nicht selber machen und lerne daraus für mich, wo die denkfallen liegen können.
Beispielsweise der irrglaube irgendwann das, für mich paradoxe, kontrollierte trinken betreiben zu können.......... da gibt es manigfalltige beispiele in meinem rückfallsammelkästchen.
Erwarten tue ich im grunde nur, dass die uns gemeinsame sucht nicht verharmlost wird.
Wissen tue ich, aus gemachter erfahrung, dass mich meine gruppe auffängt und trägt wenn es mal so richtig brenzlig wird. Damit meine ich in diesem fall nicht suchtdruck, sonderen schwerstes seelenchaos.

Meine gruppe ist ein wesentlicher bestandteil meines trockenen fundaments und ein wichtiger teil meines "er" lebens.
Irgendetwas kann ich immer für mich mitnehmen und ich bin wirklich dankbar eben diese gruppe zu haben und teil von ihr zu sein.
Soweit ein paar meiner gedanken zu thema.

Lieben gruss dir und einen schönen, hier sonnigen freu!, herbsttag dir noch gewünscht
Esther

Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse.
Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue
Wege in eine bunte Welt.


Lilliantoo Offline



Beiträge: 5

10.10.2007 13:39
#3 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Hay Fitti

Hab mich vor etwa 4 Monate einer Selbshilfegruppe in meiner Nähe angeschlossen. Erwartet habe ich zur damaliegen Zeit das ich mich einfach mal ausquatschen kann. Fragen loswerden kann und Hilfe finde. Gefunden habe ich das Alles und noch viel mehr. Eine große Familie die zuhört (nichts totschweigt)nur Mut statt Vorwürfe macht.Einen super lieben Freund habe ich dort auch gefunden und ich möchte diese Menschen nicht mehr missen.

Versuchs doch auch

Grüße Lilli


Elia ( gelöscht )
Beiträge:

10.10.2007 14:21
#4 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Hi Lili
Mir ging es bei meiner SHG genauso.Ich bin dort seit 2002.War bis 2004 trocken und hatte ein paar Rückfälle.Habe diese aber ALLE in meiner Gruppe erzählt.Vorwürfe bekam ich auch keine.Nur einma einen Tritt ( bildlich) in den A...:-)!

LG
Conny


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

10.10.2007 15:17
#5 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Hallo Fitti,

von meiner SHG erwarte ich, dass sie Bruder und Schwester, Mutter und Vater sowie Großmutter und Großvater zugleich ist und mich in guten und schlechten Zeit auffängt, mich stützt und mir Lösungen aufzeigt, mein Leben zu gestalten um zufrieden zu leben. Ich möchte in der Gruppe menschliche Wärme spüren und auch bei Bedarf den berühmten Arschtritt empfangen.

Als ich 1998 das erste Mal eine SHG besuchte, habe ich beim zweiten oder dritten Besuch gleich ein paar "hinter die Löffel" bekommen - ich sei "noch naß hinter den Ohren und sollte hier nicht so'n Larry machen" oder so ähnlich jedenfalls, womit mir sofort klar wurde: Die wissen Bescheid. Ich war natürlich "stinkig", bestritt natürlich die Feststellung, aber Recht hatten sie. Das war mein letztes "Herumgeeier", dann war Schluß. Ich fand meinen Absprung - und ich weiß heute, dass diese Menschen in der SHG maßgeblich daran beteiligt waren. Die ehrlichen, offenen Gespräche ohne Beschönigungen über den Suff mit all' seinen Begleiterscheinungen zeigten mir das ganze Elend des Alkoholikerlebens auf, so wie ich es von mir kannte, ich habe mich hier wiedergefunden. Und die Vorstellung, dass andere Menschen es geschafft haben, und diese hier auch neben mir sitzen, hat mich bestärkt, aufzuhören und ein neuen Anfang zu wagen. Es hat geklappt - und ich bin dankbar dafür.

Aber auch Rückschläge, die nicht mit mir, jedoch mit anderen Menschen zutun hatten, habe ich erlebt, aber zum Gehen gehört nun auch das Hinfallen und Aufstehen.

Ich habe auch Gruppen erlebt, die sich in der Vereinsmeierei aufgezehrt haben, auch Gruppen, die ich lieber als "Häkelclubs" bezeichnen möchte, oder Gruppen, die von Patriarchen geführt werden (die, mit den drei Sternen auf der Schulter), oder Gruppen, die eben aufgrund der eigenen Gruppendynamik nach Jahren ihr Ende gefunden haben und sich wieder auflösten. Na und, ist doch völlig egal. Die Hauptsache ist doch, dass die Menschen, die sich darin finden, sich wohlfühlen. Gruppen sind "Leben im kleinen Kreis" unter Menschen, die einen ganz bestimmten Wunsch verfolgen, nämlich ohne Alkohol zufrieden zu leben. Und wir Menschen brauchen uns eben gegenseitig. Ich bin kein Einzelkänpfer, ich bin ein soziales Wesen, dass die Liebe und Zuneigung seiner Mitmenschen benötigt, um wachsen zu können.

Und wenn "meine" Gruppe mir nicht mehr das geben kann, was ich suche, dann muss ich mir eben eine neue Gruppe suchen.

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


Bea60 Offline




Beiträge: 2.439

10.10.2007 15:33
#6 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Für mich war gerade in der Anfangszeit in der Gruppe das so wichtig, was hier an board immer mal wieder als negativ dargestellt wird:

- die ehrlichen Reaktionen (die auch manchmal wütend machten und weh taten),

- das "den Spiegel vorhalten",

- das schonungslose Erkennen und Aufdecken meiner Lügengebilde und Ausreden - auch mir selbst gegenüber,

- das "nicht bedauert werden".

Heute ist es das Gespräch mit Leuten, die wissen, wovon ich rede.

Lieber Gruß
Beate


grüne fee Offline



Beiträge: 2.384

10.10.2007 17:10
#7 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten



Was Ihr von einer SHG erwartet und was Sie euch bedeutet...


ersteres kann ich erst beantworten,wenn ich vor ort bin,
ich würde erst mal von mir selbst erwarten,daß ich in der lage bleibe,in einem kreis von mir unbekannten menschen meine offenheit zu behalten,auch wenn manches vielleicht nicht so kompatibel mit mir wäre bzw. ich dort auch unangenehmes im sinn von aufdeckenden statements zu hören bekäme.
und daß ich damit sorgsam umgehe und nicht defensiv werde.
wo ich mir in meinen erwartungen ganz sicher bin,ist,daß ich dafür sorgen werde,daß solche übergriffigkeiten wie in Next`s thread nicht geschehen können.ich würde da ganz klare vereinbarungen treffen..

bedeuten würde es mir,daß ich noch an einer weiteren stelle einen schlüssel zu meiner abgeschlossenen hintertür deponiere.ich bin zur zeit ja fleißig dabei,die überall abzugeben,um mir einen ausweg durch die hintertür zu erschweren bzw so peinlich wie möglich zu gestalten.
einer liegt auch hier im safe..


mach mich bald auf die sucheund hoffe ich werde fündig...
sabine

there are things known
and there are things unknown.
in between there are doors. william blake


eventually, everything connects. charles eames


abimopectore ( gelöscht )
Beiträge:

10.10.2007 17:41
#8 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten


Moin Moin Fitty,
WAS ERWARTE ICH VON EINER SELBSHILFEGRUPPE ?
HMMMMM-----GAR NICHT SO LEICHT ZU BEANTWORTEN!

Also, mein erstes Mal in der SHG lief dergestalt. Ich ging dorthin (zunächst ohne Erwartungshaltung)
als sich dann bei folgenden und regelmäßigen Besuchen der SHG, für mich herauskristallisierte, hey da passiert ja was mit und in Dir, fing ich an zu Erwarten!
Aber das ist nicht der richtige Weg, dort mit der Arroganz der Erwartung, auf den Angang meiner Probleme zu warten, getreu dem Motto: "Hier bin ich, nun liefert mir mal Patentrezepte, wie ich durch´s Leben komme!"
Nee, so geht das nicht.
Ich wünsche mir zu jedem Gruppenabend für mich, aus so mancher Thematik, etwas wertvolles für mich herausfiltern zu können, gelingt mir dieses, so versuche ich es für mich, in meinen Alltag mit einzubauen, gelingt es mir nicht, so berichte ich in meiner Gruppe darüber und es werden sich andere,vielleicht bessere Ratschläge, Tipps finden.

so, das waren meine bescheidenen Erläuterungen

LG Abi..

Was ich allerdings von der Gruppe ERWARTE ist, daß ich genau so wertgeschätzt werde, wie ich die anderen Teilnehmer wertschätze---und das ist immer der Fall.


fitti Offline




Beiträge: 2.444

10.10.2007 18:09
#9 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Hallo @
Danke für die antworten.
Ich gehe ja nun fast 3jahre in meine gruppe und ich muß für mich sagen ich fühle mich dort recht wohl,
Natürlich mit höhen und tiefen ,denn nicht jeder donnerstag ist wie der andere.
Zumal ich am anfang eine gruppen alergie hatte ,zu meiner freude ist es anderst gekommen wie ich dachte.
Auch habe ich festgestellt ich bin gar nicht so allein mit meinen gedanken -gefühlen und wenn ich diese in meiner gruppe erzähle,siehe da gibts genug andere wie mich.
Es ist schon was tran "wie ich mich in eine gruppe einbringe, so kommt es wieder zurück".
Ich möchte meine gruppe nicht mehr missen.
Schönen Abend noch

LG FITTI

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

10.10.2007 21:22
#10 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Zitat
fitti:"Auch habe ich festgestellt ich bin gar nicht so allein mit meinen gedanken -gefühlen und wenn ich diese in meiner gruppe erzähle,siehe da gibts genug andere wie mich."



das sehe ich genauso. Auch einer meiner guten Erkennnisse aus meiner SHG, die ein gewisses "Zuhause-Gefühl" aufkommen läßt.

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


fitti Offline




Beiträge: 2.444

11.10.2007 09:08
#11 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Moin Volker

Nur muß man sie immer mehr oder weniger zur Offenheit,zwingen
Und über die Aussage"Mir gehts gut" kann ich mich manchmal ärger,was meißt nicht stimmt.

LG FITTI

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

11.10.2007 10:03
#12 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Hallo fitti;

Zitat
fitti:"Und über die Aussage"Mir gehts gut" kann ich mich manchmal ärger,was meißt nicht stimmt."



... deshalb sage ich das auch nicht mehr so einfach hin, sondern spreche dann auch tatsächlich über meine Befindlichkeit, z. B. dass es mir eben nicht so gut geht, weil ich es nicht glauben kann, dass es "allen" es in dieser Runde gut geht und ich deshalb meine Zweifel habe. Das kommt aber nun nicht am laufenden Band vor - eben nur, wenn ich das dann auch wirklich glaube. Und wenn es mir wirklich gut gut, dann sage ich natürlich auch das. Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, in der Blitzrunde bei der Angabe über die jeweilige Stimmungslage von einer eigenen Befindlichkeitsbewertung von 1 (> sehr gut) bis 10 (>absolut schlecht) bzw. 5 (> durchwachsen) auszugehen, da kommen schöne Gesprächsansätze heraus, da doch der ein oder andere dann schon eher mal sagt, dass es ihm so "6 - 7" geht. Und ich habe bemerkt, dass dann auf späteres Nachfragen auch ehrlich geantwortet wird. Ist nur mal so eine Idee.

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


fitti Offline




Beiträge: 2.444

11.10.2007 10:08
#13 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Friesenvolker
Hallo fitti;

Zitat
fitti:"Und über die Aussage"Mir gehts gut" kann ich mich manchmal ärger,was meißt nicht stimmt."



... deshalb sage ich das auch nicht mehr so einfach hin, sondern spreche dann auch tatsächlich über meine Befindlichkeit, z. B. dass es mir eben nicht so gut geht, weil ich es nicht glauben kann, dass es "allen" es in dieser Runde gut geht und ich deshalb meine Zweifel habe. Das kommt aber nun nicht am laufenden Band vor - eben nur, wenn ich das dann auch wirklich glaube. Und wenn es mir wirklich gut gut, dann sage ich natürlich auch das. Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, in der Blitzrunde bei der Angabe über die jeweilige Stimmungslage von einer eigenen Befindlichkeitsbewertung von 1 (> sehr gut) bis 10 (>absolut schlecht) bzw. 5 (> durchwachsen) auszugehen, da kommen schöne Gesprächsansätze heraus, da doch der ein oder andere dann schon eher mal sagt, dass es ihm so "6 - 7" geht. Und ich habe bemerkt, dass dann auf späteres Nachfragen auch ehrlich geantwortet wird. Ist nur mal so eine Idee.

LG
Fv



Volker
werde ich heute abend mal versuchen fals ich die gruppe leide.

LG FITTI

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

11.10.2007 10:37
#14 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Hier mal meine 2 ct

Es ist schön, wenn Du mehr reflektierst, Fitti als das "Mir gehts gut". Allerdings kann und mag ich das von den anderen nicht erwarten. Selbsthilfe ist freiwillig Punkt! Jeder/jede erzählt soviel wie er mag.

Selbsthilfe ist nicht Therapie - meine Therapeutin (hallo Liba :hallo1 hat auf solche Aussagen wie: "heute gehts mir gut/schlecht. Aus die Maus" immer recht heftig reagiert und uU 'ne halbe Stunde nachgebohrt. Die durfte das; ich als Gruppenleiter darf und will das nicht.

Gruß
Viktor

P.S. Hybscher Vertippsler übrigens mit dem "Gruppen leiden". Manchmal bin ich die Gruppe auch leid oder die mich


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

11.10.2007 10:58
#15 RE: Freundeskreis Zitat · Antworten

Hallo vicco55,

hier gehen unsere Meinungen etwas auseinander. Ich finde es durchaus richtig, wenn ich in der Gruppe bei meinem Gegenüber nachfrage, wenn es ihm gut oder nicht zu so gut geht. Wenn er dann antwortet, nichts weiter dazu sagen zu wollen, so ist's dann auch gut so, ich "bohre" dann nicht weiter nach. Und da gebe ich Dir recht, es ist nicht Aufgabe der Gruppe, therapeutisch zu arbeiten. Aber so, wenn ich Dich richtig verstanden habe, die Gespräche in der Form laufen lassen, dass nur der über sich erzählt, wenn er mag, da habe ich doch eine andere Vorstellung. Ich dränge (nicht >bedränge) schon mal den anderen, sein Maul aufzumachen. Und hinterfrage auch schon mal. Bohre auch mal nach. Die "Stoptaste" kann er dann ja drücken. und das akzeptiere ich dann auch.

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


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