da ich schon seit etwa zwei Monaten mit meiner Depression kämpfe wie sonst erst gegen Ende der dunklen Jahreszeit (Ende Januar/Februar), bin ich entgegen meiner "normalen" Einstellung und Erfahrung fast wieder so weit, Antidepressiva zu nehmen.
Nun würde mich interessieren, was ihr für Erfahrungen mit "Euren" Antidepressiva macht und gemacht habt.
Meine waren: Aponal: vor etwa 23 Jahren 5 Monate Aponal mit keinerlei Effekt.
Citalopram: 2003: ein dreiviertel Jahre Citalopram. Bei hoher Dosis nach etwas drei Monaten minimale Stimmungsaufhellung (vielleicht wäre die auch so gekommen, weiß ich net), massive Gewichtszunahme, Zombiegefühl, Gehörgangsentzündungen, und weiterhin depressives Handeln (mich nicht um wichtige Angelegenheiten zu kümmern). Nach dem Ausschleifen ein Gefühl des Erwachens und dass ich mein Leben wieder wahrnahm und zumindest wieder handlungsfähig war. Trotz weiter Depression besser als mit Citalopram.
ich selbst habe sehr gute Erfahrung gemacht mit Fluoxetin (Fluctin, früher Prozac).
Ich hatte so ziemlich alle AD's durch, alle aufgrund NW's wieder abgesetzt. Auch Citalopram, Sertralin und übrige SSRI Verwandten. Bin sehr empfindlich, was NW's bei Medikamenten betrifft.
Mir ging es sehr gut damit, ich bemerkte keine Veränderung, ausser, dass diese dunklen Abgründe, die sich manchmal in mir auftaten, nicht mehr wiederkamen. Ich fühlte mich wieder so gesund wie vor dem Auftreten meiner damaligen suizidalen Anwandlungen. Ich würde es jederzeit wieder nehmen, wenn es notwendig würde.
LG Adriana
ach ja, folgendes noch ist vllt. für dich noch interessant: zunehmen dürftest du davon nicht, Fluctin wirkt (zumindest während der ersten Zeit) appetitzügelnd, wird daher auch zur Therapie von Bulimie veabreicht.
Wer ist eigentlich der zuständige Arzt für die Diagnose einer Depression? Ist das der Hausarzt? Gerade deine Aussage zaih-feh, dass du viele wichtige Dinge einfach nicht geregelt bekommen hast, hat mich aufmerksam werden lassen, denn bei mir ist es ebenso. Auch wenn ich lange nichts getrunken habe, gehts nur bedingt besser. An wen müsste ich mich also diesbezüglich wenden?
ZitatGepostet von Miss_Rossi Wer ist eigentlich der zuständige Arzt für die Diagnose einer Depression? Ist das der Hausarzt? Gerade deine Aussage zaih-feh, dass du viele wichtige Dinge einfach nicht geregelt bekommen hast, hat mich aufmerksam werden lassen, denn bei mir ist es ebenso. Auch wenn ich lange nichts getrunken habe, gehts nur bedingt besser. An wen müsste ich mich also diesbezüglich wenden?
Miss_Rossi
Hallo Miss Rossi,
wenn Du Deinem Hausarzt vertraust/vertrauen kannst, ist er sicherlich die erste Ansprechadresse. Meiner hat mich irgendwann an den Psychiater/Nervenarzt überwiesen. Dass diese Ärztin weniger Anhung als mein HA auch bei diesem Thema hat, ist mir leider erst viel zu spät aufgefallen. Antriebsschwäche, sich nicht um Sachen kümmern, die wichtig sind usw. sind ja durch aus Anzeichen einer Depression. Und da Depressionen sehr weit verbreitet sind, haben die meisten Hausärzte zumindest doch Grundkenntnisse zu dem Thema.
bei der (Internet-)Suche und Forschung über Antidepressiva Antidepressiva bin ich auch immer wieder über Fluotexin(Prozac) gestolpert. Das hat wohl nur einen schlechte Ruf, weil viele Leute in Amerika das wie Smarties eingepfiffen haben. Sollte ich mich dazu entschließen, doch wieder ADs zu nehmen, werde ich mit meinem Arzt wahrscheinlich die Einnahme von Fluotexin durchsprechen.
Im Moment hoffe ich aber wieder auf die Hilfe der Homöopathie. Ich hoffe wir finden das richtige Mittel, ehe ich aufgebe. Homöopathie hat mir wesentlich mehr bei meinen Depressionen geholfen als die ADs, die ich genommen habe
Suse, danke für deine Antwort. Na so wirklich richtig vertraue ich meinem HA eben nicht, auch durch das, was er mit meiner Mutter so anstellt. Aber ich würde wohl eine Überweisung brauchen für den Nervenarzt, gelle?
Bei Depression ist es wohl Psychater. Ich weiß aber gar nicht genau, wo die Unterschiede sind. Ich glaube die meisten Psychater sind auch gleichzeitig Nerverärzte/Neurologen
ich nehm jetzt seit einem jahr sertralin, 200mg mittlerweile.
nebenwirkungen hatte ich ausser kopfschmerzen und orgasmusverzögerungen keine, nach 2-3 monaten normalisierte sich das. sertralin gibt mir spürbar antrieb und lässt mich nicht mehr soooo tief fallen.
nützen gegen die depri tut aber nur die psychotherapie und mein hund und das gittespielen. und ohne meine tochter wäre ich heute tot.
mittlerweile kann ich sehr gut umgehen mit meiner krankheit. das am anfang durchgemachte grauen vor einem jahr lässt mich heute viel gelassener leben. manchmal wenigstens. weil der tod keinen schrecken mehr darstellt.
so hats auch sein gutes.
....wer will, findet wege - wer nicht will, findet gründe.... (unbekannter genialer wortfinder)
Bei Antidepressiva ist es so, dass man a) häufig mehrere ausprobieren muss, bis man das richtige, bzw. die richtige Kombination aus mehreren für sich gefunden hat und b) viel Geduld braucht, da manche Antidepressiva bis zu 6 Wochen brauchen, bis sie wirken, oftmals die Dosis erhöht werden muss um ein befriedigendes Ergebnis zu haben und auch unangenehme Nebenwirkungen manchmal erst nach ein paar Wochen verschwinden.
Ansprechpartner ist i.d.R. der Neurologe/Psychiater. Als meine Depression vor fünf Jahren diagnostiziert wurde hat mir diese Seite sehr geholfen, mich zu informieren:
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Ich nehme schon recht lange ADs, weil ich neben dem Alkoholproblem auch Angstprobleme habe - die zeitweise durch Alk gelindert, im Endeffekt aber aufs Unerträgliche angestiegen sind.
Ich habe vom Neurologen deswegen auch Citalopram bekommen, aber das hat bei mir auch langfristig nichts weiter bewirkt, als die Ängste nur zu Verschlimmern.
Nun bin ich seit 4 Monaten auf Trevilor, 150 mg/Tag und super zufrieden. Ich hab absolute Gelassenheit, die ganzen Sachen anzupacken und meine übersteigerten Ängste zu bewältigen.
Trevilor macht nicht abhängig und Nebenwirkungen habe ich außer anfänglichen Heißhunger auf Gummibärchen auch nicht. Das Problem ist meist nur, dass es recht teuer ist (50er Packung um die 300,- Euro) und die Ärzte es deswegen ungern verschreiben. Aber im Zweifel an die Ärzte des Vertrauens wenden - bei mir wurde die Behandlung in der Uniklinik begonnen und die Empfehlung an den Neurologen mit dem Befundbericht auch weitergegeben.
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...