Ob ich die Parkuhr, in einer Selbsthilfegruppe oder einer Therapeutin gegenüber Monologe führe kommt für mich auf s Gleiche raus, auf Nichts. Wenn ich daran denke, wie oft – jeden Abend – ich vor meiner Therapie gegrübelt habe, immer wieder im Kreis und von vorn. Ob ich das nun leise mache oder ausspreche, würde für mich auf s Gleiche rauskommen. Wenn allerdings ein Mensch noch nie „gewagt“ hat, über sich nachzudenken und hört dann das erste Mal seine eigenen, neuen Gedanken/Worte, stell ich mir vor, kann auch das ganz schön spannend sein.
Ich hatte mich unglücklich ausgedrückt, mit dem „kommentieren“. Feedback, genau, Inessi – Bestätigung oder der Hinweis, auf dem falschen Dampfer zu sein und sich eine neue Route zu überlegen - das ist sehr wichtig. Noch wichtiger ist es für mich, dass mir die richtigen Fragen gestellt werden. Sackgasse erkennen, nachdenken, Ziel erfassen, Strategieentwicklung das ist für mich gute Therapie, das ist Hilfe zur Selbsthilfe und das gibt mir ein gutes Gefühl; es wird weder oktroyiert, noch manipuliert, noch die Selbsterkenntnis vorweg genommen.
Naja, Therapien sind so unterschiedlich wie die Therapeuten selbst und deren Patienten(bedarf), kann man nur hoffen, dass sich richtigen finden.
Schönen Gruß Daniela
Hallo Heiner,
in Eurer Gruppe wird niemand direkt angesprochen? Alles versinkt im Gruppentopf und jeder darf sich heimlich bzw. unbeobachtet was mit nach Hause nehmen (wenn das denn klappt)? Hm, ich hab mich bzw. meine Gefühle doch immer im Alk anonymisiert, ist so ein Gesprächsverfahren nicht eher kontraindiziert?
Ich habe eigentlich nach einem Beitrag von MaxmX gesucht. Er hatte sinngemäß geschrieben, solange ein Betroffener versucht, die Bedingungen, unter denen ihm geholfen werden kann, selbst zu bestimmen, solange ist er nicht wirklich bereit, Hilfe anzunehmen. So habe ich es wenigstens in Erinnerung.
Den gesuchten Beitrag habe ich nicht gefunden, dafür aber einen anderen "aus der guten, alten Zeit", als Miezegelb sich noch beteiligt hatte:
ZitatGeschrieben von Miezegelb: bedingungslos kapitulieren heisst ohne Bedingungen, ob kleines oder großes ich.
Es geht dabei darum, solange du Bedingungen hast glaubst du, du kannst das "Spiel" dirigieren, kontrollieren, es läuft so wie du willst. Du glaubst du hast die Macht mit dem Alkohol ein "Spiel" nach deinen Regeln spielen zu können. Du glaubst es geht so lang wie du willst. Nein dann hast du deine Machtlosigkeit für mich noch nicht erkannt.
ja wenn es blos eine zwölf Schritte Gruppe in meiner Nähe gibt, geh ich eben nicht hin....oder so
Glaub mir deine Sucht geht weiter, es ist deiner Sucht egal sie kontrolliert dich schon lange, nicht du sie.
Es geht dabei darum seine Machtlosigkeit zu erkennen, seine Hilflosigkeit. Und wer seine Hilflosigkeit gegenüber dem Alkohol erkannt hat, der sagt ich kann einfach nicht mehr weiter, nein der sortiert nicht mehr großartig, der nimmt einfach erstmal die Hilfe an die er bekommen kann.
Wenn er dann im laufe der Zeit mehr oder weniger gut in so einer Gruppe zurecht kommt und sich eine andere sucht, ist schon wieder´ne andre Sache.
Aber da musste ja erstmal dort gewesen sein um dir ein Urteil zu erlauben.
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Zitat Wenn allerdings ein Mensch noch nie „gewagt“ hat, über sich nachzudenken und hört dann das erste Mal seine eigenen, neuen Gedanken/Worte, stell ich mir vor, kann auch das ganz schön spannend sein.
Nicht nur für die Menschen, die es noch nie vorher gewagt haben, sondern auch für die andere Sorte -zu der ich mich zähle- finde ich den Monolog hilfreich.
Ich meine diese Sorte, die gerne alles bis ins Detail ausdiskutiert, für ihr Leben gerne das letzte Wort behält und vor lauter Diskutieren den unverstellten Blick auf sich selbst nicht findet.
Was haben mein Partner und ich im Kreis diskutiert, als er noch gesoffen hat. Da konnte ich als Co so richtig aufblühen (obwohls mich natürlich fürchterlich gernervt hat:sly.
Heute nenne ich diese Form des Dialogs "Das Schwein sucht sich eine Eiche an der es sich kratzen kann". Nimm die Eiche weg und das Schwein fällt um.
Bei dieser Form des Monologs muß ich alleine stehen und mich selber kratzen, weil's die Therapeutin einfach nicht tut.
Aber ich glaube so unterschiedlich sehen wir das gar nicht. Feedback gibt sie schon immer wieder und das mit den richtigen Fragen finde ich auch sehr wichtig.
Ich denke, AA wäre für mich auch nichts. Aber ich kann das Prinzip dahinter verstehen, weil es gerade für mich als Co so wichtig ist: "Bei mir selber bleiben".
ZitatNoch wichtiger ist es für mich, dass mir die richtigen Fragen gestellt werden. Sackgasse erkennen, nachdenken, Ziel erfassen, Strategieentwicklung das ist für mich gute Therapie, das ist Hilfe zur Selbsthilfe und das gibt mir ein gutes Gefühl; es wird weder oktroyiert, noch manipuliert, noch die Selbsterkenntnis vorweg genommen
Das ist halt ein Idealzustand den Du in einer Selbsthilfegruppe nicht erwarten kannst, weil da keine ausgebildeten Therapeuten sitzen.
Ich war in einer von zwei Therapeuten moderierten Co-Gruppe, da hat es genauso funktioniert, wie von Dir beschrieben.
Ich war in einer gemischten Gruppe vom Kreuzbund, da war es nicht so, sondern es wurde einfach durcheinander geschwätzt, meist über Belanglosigkeiten. Da hätte ich Modell AA gar nicht so schlecht gefunden.
Hallo Daniele, hallo Friedi - na da schau her! Hast ja die Antwort gefunden, die mir auch eingefallen ist. Daniela, kannst mal unter dem thread nachschauen. Vor einem Jahr etwa hab ich nämlich in etwa die gleichen "Argumente" gehabt und diese Antwort (und andere!) von Mieze gelb bekommen - und 'n stinke Groll gehabt, dass mich keiner, aber auch keiner versteht und alle nur auf mir herumhacken statt mir Recht zu geben!!!
Nach schrecklicher Bauchlandung frage ich nun nicht, WAS geht da bei den AA's ab, sondern bei mir wars dies Jahr so, dass ich nicht mehr anders konnte, als zu merken: ich schaffs einfach nicht allein. Ich kluge, intelligente schaffs einfach nicht allein. Ich lande IMMER beim Jägermeister und stockbesoffen im Bett (wenn ichs bis dahin geschafft hab. Und DAS rückte für mich in den Mittelpunkt, nicht mehr, wie und was abgeht bei der SHG. Jede AA - Gruppe ist nun auch wirklich anders. Aber ich hab gemerkt, dass ich mich auch selber geändert habe. Ich fühlte mich dieses Mal wirklich ZUGEHÖRIG. Ich habe an mir selbst beobachten können, dass ich nix mehr in der Hand hab. Und jetzt hab ich halt nur EIN Interesse: WIE kann ich das Glas stehen lassen und nicht mehr, was geht in der AA - Gruppe ab. Es ist schwierig, Daniele, diesen Prozess zu beschreiben. Weil es dann wieder so ausschaut, als wäre es völlig wurscht, in welche SHG man geht. Das ist es auch wieder nicht in der Ausschließlichkeit. Ich kenne trockene Alkoholiker, die kommen super mit dem Freundeskreis klar oder mit dem blauen Kreuz. Aber das ist doch wurscht. Ich kenne einige wenige, die habens ganz alleine geschafft. Aber das ist für mich nix. Der "Geist" ist aber am Ende bei allen der Gleiche - hm, wie soll ich das beschreiben... Manchmal denke ich, vielleicht ists einfach auch nur das Beeindruckende, wo man zuerst war... Daniela, das Wichtigste ist, DEINEN Weg und damit auch DEINE Form von SHG zu finden.
meine Güte, seit November angemeldet und nun ist schon wieder Juni. So habe ich jetzt die letzten 9 Jahre Woche für Woche verplempert. Genau, es hat sich noch nicht viel verändert. Gebrob, dass das jemand in meinem Fall bedauerlich fand, hörte ich noch nicht. Außer von meinem inneren Kind, ich stell mir das unschuldige Antlitz der 3-Jährigen vor, die jeden Tag Rotwein über den Kopf geschüttet bekommt und in einer blauen Nikotinwolke versucht zu atmen.
Nun zum Thema: Am Freitag Abend habe ich nun meine Wochen alten und auf dem Tisch liegenden Ausdrucke (aus dem Internet) zu Selbsthilfegruppen in die Hand genommen und telefoniert. Blaues Kreuz und Kreuzbund lief der Anrufbeantworter. Weder im Telefonbuch noch durch die Auskunft weitere Gruppen erfahren, keine verzeichnet. (zu Hause wollte ich bis heute keinen PC.) Einzig und allein die Nummer der AA und dort habe ich jemanden erreicht. Frage hier: Warum nur die AA veröffentlicht. Auf Tageszeitung (fällt mir jetzt ein) kam ich nicht.
Ein sehr freundlicher P. meldete sich, wir duzen uns, meinte er (völlig ok, eher angenehm, da anonymer). Ich entschied mich für die nächst gelegen tagende Gruppe. Alle, die veröffentlich waren sind „öffentlich“ (ohne Terminvereinbarung). Beim Kreuzbund musste ich vorher zu einem „Vorstellungsgespräch“ und dann wurde ich einer zugeordnet (1999); fand ich erst komisch, heute absolut verständlich. P. weiter: Es kann jeder kommen, ob nass oder trocken. Wir sind keine Sekte, ich bin verheiratet und sehr dick (tjo, wozu auch immer diese Information). Aber D., gib niemandem deine Adresse oder lass Dich nicht nach Hause fahren. Wir haben sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Ich bin seit 22 Jahren dabei. Besuche 10 Gruppen und suche Dir eine aus. In der am Donnerstag erhältst Du auch feedback, wenn Du das unbedingt haben musst. Ansonsten würde es das nur telefonisch unter Vertrauten geben. Aber sicher gebe es auch Unterschiede. (Ich sprach ihn auf das AA-Parkuhr-Verfahren an).
Boah, da krampfte sich mein Bauch zusammen. Laufen da Soziopathen zum Frauenfang hin? Womöglich nicht mal selbst vom Thema betroffen? Ich hatte Schiss, habe selbst nicht nur emotionale/psychische Übergriffe erlebt. Gut ist, dass jeder kommen kann und die Trockenhürde muss nicht gleich überwunden worden sein. Nachteilig, dass man wohl auch Jahre dort hinlaufen kann, ohne je trocken zu werden. Frage: Gibt es denn nur öffentliche Gruppen?
Lange Rede kurzer Sinn, ich bin nicht gegangen. Ganz klar, die Absicht war noch nicht vollherzig. Und ich bin auch nicht so blöd zu glauben, dass es irgendwo einen sicheren Ort für mich gibt und ich als Frau immer auf der Hut sein muss. Ich wollte das nur mal bekannt machen, ich war naiv genug, in Selbsthilfegruppen Sicherheit sicher zu sein. So n Quatsch, auch von Mitgliedern einer Gruppentherapie gibt es üble Annäherungsversuche (selbst erlebt). Beziehung ist für mich so weit weg wie der Mond, vor 6 Jahren den letzten Fehlgriff und ab da ruhige Saufzone, klar. Erst mal muss ich für mich selbst meine eigene Sicherheitszone in mir selbst errichten.
Ich kann mich einfach nicht kurz fassen.
Ich kenne die Vor- und Nachteile von Gruppen und diesem Forum, wie sieht es aber mit der positiven – völlig themenfremden – Beschäftigung aus, mein Leben mit Aktivitäten und vor allem guten Gedanken zu füllen, anstelle mit Alkohol selbst oder der ständigen Auseinandersetzung damit (Ablenkung bei Druck). Es geht doch darum, meine Hirnvernetzung neu zu strukturieren, das muss tägliche Arbeit sein. Als Anleitung, Begleitung und Training habe ich mir hierzu Meditations-CDs bestellt.
Es ist alles nix Neues für Euch, ich denke die Ausgewogenheit macht s und das ist erst mal die zweite Hürde, die für mich ansteht.
Jetzt versteh ich eben erst, warum ich das ordnen musste. Ich war am WE ziemlich durcheinander und letztlich steht wohl meine „Angst“ vor Auseinandersetzung/Abgrenzung mit anderen dahinter (dem hab ich mich ja schon jahrelang nicht mehr „ausgesetzt“ bzw. führte im mangelnden Gefühlsmanagement (ob + oder -) unweigerlich an die Flasche).
Ach, seht den Sermon als inneren Monolog auf Lautsprecher. Oder: Die ewig gepflegte Theorie verhindert die Praxis. Oder: Der Versuch, sich saufend trocken zu legen. Scheiße (gehört ins Klo).
Da verstehst Du Bahnhof schon ganz richtig. Ich steh am richtigen Bahnhofsteig und kenne das Ziel. Aber nicht die Route bzw. die auftauchenden Landschaftsbilder bis dahin. Deshalb, anstatt einzusteigen, zähle ich wie eine Autistin die vorbeifahrenden Züge. Da ich meine Beine einwandfrei bewegen kann liegt es nicht am Können.
ZitatGepostet von Aleinad Pseudo-Thema: Sicherheit in Selbsthilfegruppen
Ich kann mich einfach nicht kurz fassen.
Ach, seht den Sermon als inneren Monolog auf Lautsprecher. Oder: Die ewig gepflegte Theorie verhindert die Praxis. Oder: Der Versuch, sich saufend trocken zu legen. Scheiße (gehört ins Klo).
Herzliche Grüße Aleinad
Ich fasse mich dann mal kurz, du schmeisst nicht die versuche dich saufend trockenzulegen ins klo, du schmeisst mehr oder weniger dich selbst ins klo...
in Eurer Gruppe wird niemand direkt angesprochen? Alles versinkt im Gruppentopf und jeder darf sich heimlich bzw. unbeobachtet was mit nach Hause nehmen (wenn das denn klappt)? Hm, ich hab mich bzw. meine Gefühle doch immer im Alk anonymisiert, ist so ein Gesprächsverfahren nicht eher kontraindiziert?
Ratschläge können auch Schläge sein, insofern, keine direkte Ansprache und sie nimmt auch Selbstdarstellern eine Chance. Natürlich eingehen auf den anderen. Ob das positiv oder negativ für dich ist, muss jeder für sich entscheiden, oder?
Ich bin so und genauso trocken geblieben, und habe mir auch andere Gruppen angesehen bzw erlitten. Gruppensprecher, die Leute zur Sau machen, brauche ich nicht..
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