Ja, ich habe gegoogelt und bin hier gelandet. Ich bin 26 Jahre alt und trinke seit meinem 12ten Lebensjahr. Seit ca. 6 Jahren täglich. Alkohol bestimmt mein Leben und ich konnte im Prinzip nie eine Beziehung führen weil mir der Alkohol wichtiger war bzw. ist. Ich stehe ratlos vor meinem Problem und weiß nicht wie ich es schaffen soll. Habe schon oft einen Anfang gemacht (bis zu 3 Monaten nichts getrunken) werde aber immer wieder rückfällig. Ich kann mir einfach nicht eingestehen, dass ich nie wieder ein Bier trinken darf, nach dem Motto: "Na ja ein Bier kann man ja trinken." Aus diesem Bier wurden bis jetzt 6 Monate Suff- Tag für Tag. Ich brauche Hilfe sonst fhr ich mein Leben komplett an die Wand.
mir scheint, da machst Du gerade die Entdeckung, dass nur "Nix trinken" als Programm fürs Trockenwerden nicht reicht. Immerhin über zehn Jahre früher als ich, herzlichen Glückwunsch. So ähnlich bin ich lange herumgeeiert, und irgendwann war die Erinnerung an schon durchgemachtes Elend wieder verblasst.Und hin und wieder mal ein Glas zu trinken, natürlich nicht mehr so viel wie früher, kam mir wieder ganz attraktiv vor. Dummerweise blieb es dann nie dabei, ich war immer im Nu auf der alten Menge und kurz darauf noch ein ganzes Stück darüber hinaus, bis zum nächsten Versuch. Dass es ein Suchtgedächtnis gibt, das sich die alten Mengen merkt und nie wieder mit weniger zufrieden ist, wusste ich damals noch nicht, ich habs immer als persönliches Versagen genommen und mich dafür ordentlich verachtet, was umgehend weiteren Trost per Pulle nötig machte.
Ich wusste auch nicht, wo und was ich denn an meinem Leben möglichst anders einrichten sollte, damit es nicht mehr um Alkohol kreist, ob ich nun gerade trinke oder nicht. Mir gings ungefähr wie jemandem, der im Dunkeln nicht den Lichtschalter findet, weil es ja dunkel ist.
Das wurde erst anders, als ich es endlich schaffte, an den richtigen Stellen anzuklopfen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Klar war das mit vielen Ängsten verbunden, aber die Angst, es könnte so weitergehen wie bisher, war weitaus größer geworden. Genau genommen, war es sogar eher die Angst, es könne in sehr überschaubarer Zukunft mit mir überhaupt nicht mehr weitergehen. Ich habe seinerzeit einen deutlichen Eindruck davon bekommen, wie sich ein Säufertod anfühlt, und das hat mir Beine gemacht. Was für eine Figur ich dabei abgab, war mir unter den Umständen egal geworden. Als stinkender Haufen Verwesung auf meinen Flaschenhalden hätte ich noch beschissener ausgesehen.
Die richtigen Stellen war in meinem Fall erst der Notarzt, dann eine Entgiftungsstation, dann eine Suchtberatungsstelle, dann eine ambulante Therapie und seitdem eine Selbsthilfegruppe. Irgendwas davon ist vielleicht auch für Dich das Richtige, vorausgesetzt, dass Du heute so weit bist, es einmal anders als bisher zu versuchen. Ich verstehe sehr gut alle spontanen Regungen, die sich dagegen sträuben, aber was ist denn nun stärker? Die Angst vor einem Leben, das so weitergeht wie bisher, oder die vor einer Änderung? Etwas Drittes dazwischen gibts nicht.
Und damit meinerseits willkommen im Forum, stöber überall herum und lies Dich mal speziell durch das, was schon anderen in ähnlicher Situation geantwortet worden ist!
Danke Dir für Deine Antwort. Ein großes Problem für mich ist, dass ich mit meiner Zeit überhaupt nichts anzufangen weiß. Eigentlich war ich in meiner Freizeit immer betrunken. Manchmal frage ich mich auch: "Für wen machst du das überhaupt? Du hast niemanden!" Mit einer netten Frau an der Seite wäre es vielleicht einfacher- jedoch hat mir die Erfahrung gezeigt, das mir auch das scheißegal ist. Ich habe hübsche Frauen für den Alkohol weggeschickt. Kannst Du mir evtl. Adressen in Hamburg schicken wo ich mich melden kann?
Bancha hat das Wesentliche schon geschrieben, das ich Dir auch empfehlen würde. Hole Dir Unterstützung von kompetenter Seite, sprich Suchtberatung oder Arzt, die gemeinsam mit Dir einen Weg aus Deiner Sucht erarbeiten. Das Lesen hier und der rege Austausch helfen Dir vll dabei, die erste "Hemmschwelle" zu überschreiten.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
das wirst Du doch wohl selber hinbekommen, nach "Hamburg, Suchtberatung" zu googeln oder nach Selbsthilfegruppen. Wenn Dir das schon vorgekaut werden muss, was willste dann eigentlich selber kauen? Und wenn da nicht die hübschen Frauen gleich im Baströckchen mit Blumenkränzen parat stehen, was wird dann erst werden?
Was Du selber tun kannst, das werd ich Dir jedenfalls nicht abnehmen, mir hat auch niemand etwas abgenommen, und so war es gut und richtig.
Ich denke,dass Du, neben dem was Dir Bancha oben geschrieben hat erstmal anfangen musst, Dich selber wieder zu mögen.Das fängt damit an, dass Du z.B.auf Dein Äusseres wieder mehr wert legst. Dir mal was Schönes gönnst.
Welche Hobbies hast Du? Kannst Du Dich beruflich weiterqualifizieren?
Wenn Dein Selbstwertgefühl wächst,klappts auch mit den Mädels.
Lies Dich in Ruhe hier mal querbeet; hier wirst Du Antworten auf Deine Fragen finden!
Hallo Karsten, die Frauen als Lebensinhalt - das klappt nicht. Mach es doch einmal andersrum. Im Moment läuft dir die Zeit weg, weil du säufst. Suche dir neben dem Beruf einen weiteren Lebensinhalt - Spiel Theater in einer Laiengruppe oder geh in einen Schachclub oder werde Schriftführer in einem Sportverein oder..... Dann hast du auf einmal KEINE ZEIT MEHR ZUM SAUFEN. Und dann klappts auch mit den Mädels. Gruß Michael
Hallo Karsten, ich hab vor 4 Wochen ein Kätzchen aus dem Tierheim geholt.Super für mich(das kleine Biest baut ständig Unsinn),denn ich kann viel lachen und räume ständig was von ihr auf und super sicher für sie...endlich Familienanschluss mit persönlicher Pflege June66
Es ist schön, mit den kleinen Dingen glücklichzu sein.
wichtig ist doch, daß Du für Dich trocken wirst und bleibst. Alles andere bringt nichts. Du trinkst Alkohol und nur Du willst dies nicht mehr. Also mußt du auch für Dich trocken werden. Denn nur dann lohnt es sich auch für Dich, denn Du tust es ja für Dich und Dir soll es ja auch gut dabei gehen. Und nie wieder Alkohol, eine ziemlich hohe Hürde. Die AA sagen, versuche für heute trocken zu bleiben, ist schwer genug, und morgen ist wieder heute. Das macht es etwas leichter, kleine Schritte, übersehbar und machbar. Das Problem mit der Zeit hatte ich auch. Habe alle möglichen Sachen probiert. Heute habe ich das einigermaßen im Griff. Mal habe ich zu wenig Zeit für bestimmte Dinge, mal habe ich Zeit die ich auch einfach am Computer vergammel oder wo ich faul in der Sonne liege. Ich kann heute damit besser umgehen. Es wird eben mit der Zeit etwas leichter, es dauert nur eine Weile bis man sich an das andere neue Leben gewöhnt hat.
hallo karsten wenn du nicht weißt für wenn du trocken sein sollst,du mußt das für dich tun bei uns gibt es einrichtungen betreutes wohnen da sind die alkis dehnen alles egal war die sind jetzt zwar trocken aber etliche gehirnzellen sind so kaputt,das sie gar nicht mehr alleine zurecht kommen willst du das ??????? gruß katinka
Gott,gebe mir die Gelassenheit,Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann,den Mut Dinge zu ändern,die ich ändern kann,und die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden