Erst kürzlich hat mich der Titel eines einschlägigen Wochenmagazins sehr angesprochen;
‘’Einsamkeit’’
Da im entsprechenden November/Dezemberblues verlor ich nach (oder war es bereits während) der Lektüre meine Fassung.
Nun gut. Was mir im Bruchteil weniger Sekunden durchs Bewußtsein zuckte, war die Erkenntnis, dass mich dieser Computer, dieses Laptop, dieser Internetzugang einsam gemacht haben.
Ich bin ein Mensch mit komplizierter Geschichte, das setzt so einen Blick ins Saufnix voraus
Ich bin aber durchaus alt genug, mein Leben zu steuern, damit ich es so leben kann, wie es mir entspricht. Vielleicht nicht im vollen Umfang wie es mir gefällt, aber immerhin so, dass es für mich stimmig ist.
Und während ich las und mir das Thema zugänglich machte wurde ich immer unglücklicher. Nicht,weil das Thema so schrecklich traurig und zerknirschend wäre, sondern weil ich innerlich diese Sehnsucht spürte dazu gehören zu wollen. Und ich mir doch gerne vorlog, alleine doch recht gut, wenn nicht sogar formidabel klar zu kommen.
Wozu andere? Wozu mich dem Risiko einer Verletzung aussetzen, wenn ich es doch durch Alleinsein vermeiden kann. Ich muß es eben einfach nur kultivieren. Als meinen Lebensstil verkaufen, das sei ich!!! Das sei ich, mit all meinem Konjunktivismus!!!
Gut. Erschreckend. Eindeutig.
Ich habe eine rudimentär partnerschaftliche Beziehung. Sie bedarf einer Neuerung. Ich habe eine Vereinsmitgliedschaft. Sie bedarf meines Erachtens einer größeren Hingabe an die Gemeinschaft nicht nur an den Sport. Ich habe Kinder , ich habe Arbeit. All dem, diesesmKonglomerat an verwirrendem Einfluss auf mich, (mich?=ich!) versuche ich gerecht zu werden um mich zu fühlen, gut zu fühlen. Zu spüren.
Aber.
Ich bin nicht wirklich bei mir. Und das ist großer Mist. Ich habe keine Lust, mich um mich selbst zu drehen.
Durch diesen Artikel wurde mir klar, dass dieses ungute, fürchterliche, destruktive, gedankenüberfrachtete Hamsterrad nur durch Menschen gestoppt werden kann. Reale. Welche ‘zum Anfassen’…
Sich öffnen. Vertrauensvoll. Das ist meine Lebensaufgabe. Und eben das unmissverständliche Ich-selbst-sein. Nicht nur im geheimen Kämmerle sondern auch im Austausch mit Menschen, immer wieder..
So kann ich diese schmerzende Einsamkeit überwinden. Manchmal bin ich sehr gerne einsam und genieße die Ruhe und mich selbst. Aber jetzt weiß ich, dass ich mich nur geschützt genießen kann und in Gesellschaft keine Nähe zulasse. Das kann ich nur durch üben ändern. Dazu brauch ich keinen Psycho.
Ich will das jetzt raushauen, auch wenn es sehr lückenhaft und an mancher Stelle evtl. fragwürdig erscheint.
Wie steht ihr zu dem Thema?
Edit: Der Witz an der Sache ist, dass ich sehr sehr lange die gesamte Sache unter Kontrolle habe. Da ist es mir eben völlig wurscht, ob ich allein, oder einsam oder beides bin. In der Hauptsache bin ich wohl allein. Also ohne ein Gegenüber im Alltag. Meine Kinder zählen da nicht, wenn auch viele kinderlose Singles das gerne anders sehen wollen. Kinder sind keine Ersatzpartner, sondern Kinder. Menschen mit eingenen kinderspezifischen Ansprüchen und Wünschen. Ein adäquates Gegenüber bilden sie also niemals für einen Elternteil.
ZitatGepostet von relaunch Was mir im Bruchteil weniger Sekunden durchs Bewußtsein zuckte, war die Erkenntnis, dass mich dieser Computer, dieses Laptop, dieser Internetzugang einsam gemacht haben.
Du machst dich einsam.
ZitatGepostet von relaunch Ich bin ein Mensch mit komplizierter Geschichte
Sind hier alle
ZitatGepostet von relaunch Ich bin aber durchaus alt genug, mein Leben zu steuern, damit ich es so leben kann, wie es mir entspricht.
Den Eindruck machst du auf mich nicht
ZitatGepostet von relaunch Gut. Erschreckend. Eindeutig.
Ganz wie du meinst
ZitatGepostet von relaunch Aber.
Jetzt kommt's
ZitatGepostet von relaunch Ich bin nicht wirklich bei mir. Und das ist großer Mist.
Mhm Womit man in diesem Fall anfangen kann, lesen wir hier ja mehrmals täglich. Muss ich nicht wiederholen - ist ja schließlich der Grund, aus dem wir uns alle hier rumtreiben
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Mich hat nicht dieses oder ein anderes Forum einsam gemacht. Mich hat einzig und alleine die Sauferei einsam gemacht!! Und aus dieser, scheinbar erlernten und auch geliebten Einsamkeit wieder heraus zu finden, dass ist ein schwerer Weg. Marianne, deine Worte haben mir aus der Seele gesprochen, im größten Teil. Auch ich liebe nach wie vor das Alleine sein, dass mir tausendmal lieber ist, als sich mit vermeintlich "guten" Freunden die Nacht um die Ohren zu schlagen. Ich denke, es bedarf eines Lernprozesses, das Vertrauen an die Umwelt wieder aufzubauen, natürlich nicht, ohne sich vorher selbst in gewissem Maße vertrauen zu können....
was zitierst du mich denn da so eindrücklich? ist das nötig?
Ich habe, so mag ich hier gestehen, recht häufig an dich gedacht, gerade beim Verfassen des hier gegebenen Textes. Du bist für mich ebenso ein Klopper... einsam und klug, allein und eloquent, aber wem nutzt das? Wo bist du im täglichen Leben? Leider kannst du mir da net Vorbild sein, da zu weit entfernt.
Sähe ich dich nunmehr tagtäglich nach deinem aufreibenden Arbeitsalltag zwei mal wöchentlich in deinen Verein tribbeln, weiterhin jeden Montag in die Abstinenzgruppe laufen.. Donnerstags am Abend häkeln für den Frieden und ansonsten mit dir selbst und deiner Familie klar kommen, wärst du doch glatt mein Vorbild und dürftest als erste mäkeln an meiner Unzulänglichkeit.
auch an dich hab ich gedacht bei meinem Schrieb. Und was wird mir da schon wieder klar... ich danke diesem Forum für die eloquent gewienerten Spiegel.
Der Suff macht einsam. Danke. Genau so.
Ursache und Wirkung wollte ich auch hier noch mal neu erfinden. Was ich mir nicht verdröseln lasse ist die Gewissheit, dass jeder seine eigene Geschichte für seinen eignen Werdegang hat.
Klar muß keiner saufen, weil er keinen Ausweg sieht, es wäre ja möglich, dass er keinen Ausweg sieht, weil er so viel säuft!!
Juhu... eine plausible Erklärung und wir dürfen uns alle bequem zurücklehnen... das war's, wir haben's erkannt.
Saufen war das Problem!!! Und wir lassens und sind glücklich und selbstbewußt. Wir haben uns nämlich überfraut und übermannt, wir wissen jetzt, was uns guttut und tun das auch geflissentlich und lassen das was uns schadet
ich hab grade 6 Wochen Nichtrauchen hinter mir. völlig unmotiviert und plötzlich...
genau so viele Wochen trinke ich nicht mehr, motiviert zwar aber ebenso plötzlich...
Einsam macht auch etwas anderes... das, was ich versuchte zu erklären und was mir schon zu Anfang nicht unbekannt war. Ein Mangel an Eigenwert, an Selbstachtung, an der Gewissheit, dass man zählt, auch ohne evtl. zählen zu können...
Durch diesen Artikel wurde mir klar, dass dieses ungute, fürchterliche, destruktive, gedankenüberfrachtete Hamsterrad nur durch Menschen gestoppt werden kann. Reale. Welche ‘zum Anfassen’… ]
In der Hauptsache bin ich wohl allein. Also ohne ein Gegenüber im Alltag. [/b]
Meine volle Zustimmung.
Also - um das in all seiner Konsequenz zu begreifen, musste ich erst soweit kommen, kurzentschlossen eine Haustüre einzutreten. Mit allen Folgen
Danach wurde mir schlagartig klar, dass es viel leichter gehen kann - ich zocke einfach nicht mehr als MS Obercool so lange, bis die Türe endgültig zugeht. Zumindest nicht eine, hinter der etwas steckt, was mir viel bedeutet. GsD hatte der Mensch, den es betraf, auch diesen Eindruck War wie Therapie, nein, viel wirkungsvoller, dabei hab ich gleich eine Mauer in mir drin eingetreten, jau.
Wobei der Hang, auch gerne alleine zu sein, mir geblieben ist. Am liebsten natürlich mit dem Menschen, dessen Türe es nicht überstand. War übrigens das einzige Mal im Leben, in dem ich derart "draufkam". Hätte auch niemand von mir erwartet.
Ganz ohne Gegenüber-Menschen "zum anfassen" wirste verrückt mit der Zeit, ob freiwillig allein oder unfreiwillig, davon bin ich überzeugt. Im günstigen Fall immer schrulliger
LG A.
Edit: ich engagiere mich auch wieder in einem Verein eines Interessengebiet, welches mir am Herzen liegt. Ich schätze dabei sehr diese Selbstverständlichkeit, *auch* mit Menschen in meiner ganz nahen Umgebung in Kontakt treten zu können, ohne wie früher alle Termine mit meinen Wunschleuten im Terminkalender im Voraus zu planen. Das Ganze hat so eine Selbstverständlichkeit, es bedarf keiner unständlichen Planung mehr, um erbauliche und interessengeteilte Kontakte zu pflegen. Das empfand ich emüdend und auch unbefriedigend für mich auf die Dauer, das habe ich so lange gemacht. Ich habe mir so wieder ein Stück Heimat geschaffen. Für andere ist dies vllt. eine SHG. Dies noch, mir fiel ein, dass du ja auch deinen Sportverein erwähnt hattest, soviel meine Erfahrung dazu.
ZitatGepostet von Miss_Rossi Edit: gelöscht!! Ich habe keinerlei Interesse daran, einer uninteressierten Gemeinschaft meine persönlichen Begebenheiten zu offenbaren.
Hab euch trotzdem lieb ... hoch zehn!
[ Editiert von Miss_Rossi am 16.12.07 22:53 ]
och missi,
du bist immer so ungeduldig. hab deinen gelöschten text gestern gelesen, wurde aber durch "virus bakterius" an einer gescheiten reaktion gehindert. aber vielleicht hat das löschen deines textes nix mit fehlender reaktion der forumsgemeinschaft zu tun, sondern eher mit deiner verunsicherung, neu bzw. wieder zu erlernende offenheit zu praktizieren und veröffentlichte texte stehen zu lassen trotz der evtl. dadurch ausgelösten unangenehmen gefühle
liebe grüße.
PS: der heftige husten hat evtl mein hirn durchinander gewirbelt, ob mein text oben zu verstehen ist
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Saufnix-Chat
0
Offline
ist das nötig?
grüßle
