ZitatGepostet von neu-hier wie kriege ich den hintern hoch, es zu tun und nicht in resignation oder selbstrechtfertigungsversuchen nach allen seiten stecken zu bleiben??
ich bin bald 60 - lebe in besten unterstützenden sozialen und familiären verhältnissen,
da lebst Du sozusagen im gemütlichen Elend, wo ein Nagelbrett unter dem Arsch für das Heben desselben vermutlich förderlicher wäre.
Mein Tip: weitersaufen, bis es Dir schlecht genug geht
ja, das mit der Geduld ... ich muss das versuchen hinzukriegen. Du hast mir schon sehr viel mehr geholfen, als ich mir vorstellen konnte, danke nochmals! ich bin froh, hierher gefunden zu haben und lasse das mal sich setzen und wirken :-)
ps - grade noch mini-Tiger gesehen - ja, ich dachte schon öfter an der Grenze gewesen zu sein, wo es mir schlecht genug ging, aber es lässt sich wohl noch steigern
und das Nagelbrett habe ich mir irgendwie schon selbst gezimmert, ich weiss nicht, wieviele Nägel man dazu noch braucht ...
ZitatGepostet von neu-hier ps - habe zuletzt sogar ein antidepressivum probiert, aber wieder abgesetzt, da ich mehr neben mir stand, als dass es nützte
Helfen kann ich Dir vermutlich nicht.
Vor 23 Jahren hatte ich ein AD (Aponal), ob ich es genommen habe oder nicht, keine Änderung. Dann habe ich vor 5 Jahren wieder eines (Citalopram) genommen und hatte auch ständig das Gefühl neben mir zu sein. Ich habe es Zombie-Gefühl genannt. Dann habe ich mich 5 Jahre durch die Depression gequält und dieses Jahr einen erneuten Versuch mit einem weiteren AD (Fluoxetin) gemacht. Und siehe da, es zeigt Wirkung ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Langsam, aber stetig. Es scheint wirklich so, dass jedes AD bei bei verschiedenen Menschen völlig unterschiedliche Wirkweisen hat.
Will sagen: Probiere doch noch mal ein anderes AD aus.
danke, Suse! Doch, das hilft mir schon insoweit, dass ich darin bestärkt werde,nicht hinzuwerfen, sondern nochmal ein anderes Mittel zu probieren. Ich habe das schon öfter gelesen, dass manche da lange rumprobieren mussten. Ich wollte nur erst auch mit meiner Frauenärztin reden, wieweit da evtl. momentane altersmäßige hormonelle Wirbel mitspielen und ob ein Hormonpräparat sinnvoller wäre. So etwas habe ich ja bislang immer für mich ausgeschlossen.
Ich hatte nach der ersten Pleite (Effekt = Null) vor 23 Jahre ADs auch lange Jahre für mich nicht in Erwägung gezogen - und mich häufig gequält. Dann habe ich vor 5 Jahren die richtige Pleite gehabt (= es ging mir mit AD eigentlich noch schlechter) und das hat mir den Mut genommen. Jetzt habe ich neuen Mut gefasst, habe hier Tipps bekommen, habe mich per Internet informiert, bin zu meinem Hausarzt (dem ich vertraue und der offensichtlich mehr Ahnung hat als die Psychiater, die ich besucht habe), habe gesagt, welches ich will - und siehe da, es scheint zu wirken. Ich nehme das AD jetzt seit 15. November und es wird besser.
es hatte mich sehr frustriert, dass sich während des alkoholfreien Jahres die Depression aus einer unterschwelligen zu einer nicht mehr zu versteckenden aufgeplustert hat. Da hatte ich allerdings keine theapeutische Begleitung, vielleicht geht es nun damit besser.
den Alkoholschalter lege ich jedenfalls wieder um - das war keine gute Idee, nochmal zu probieren, ob es doch gemäßigt geht
ZitatGepostet von neu-hier ich habe auch vor langer Zeit das Buch verschlungen "wohin mit meiner Wut" aber komme über die Einsichten im Kopf immer nicht hinaus, dorthin, wo sie wirken sollten[/b]
Eine Seite nur für deine Wut. Vielleicht hilfts. Zumindest kosten tut's nix
oh danke ;-) momentan sehe ich grad den Bildschirm nicht wegen der Tränen, das ist zwar eigentlich gut, wenn sich diese Blockade löst. Ich konnte so lange nicht weinen, nichtmal über den Tod meines Vaters im letzten Herbst und das gleichzeitige Scheitern einer sehr wichtigen Freundschaft. Da dachte ich, ich werde verrückt, brauchte aber trotzdem nicht auf den Alkohol zurückgreifen
Wut konnte ich nichtmal über das Verhalten des Freundes spüren, das kommt erst jetzt so allmählich
a. die gewinnfrage zum einen ist ja jede krankheit für etwas gut. wofür ist deine depression gut? was ist der gewinn für dich? ist es möglich, das gleiche zu erreichen mit anderen verhaltensweisen? bestimmt ein langer prozeß. b. alkohol hilft kurzfristig gegen depressionen, weil es als abbauprodukte sogenannte glücklichmacher ins gehirn schickt, die wir ansonsten selbst herstellen müßten, was unser körper evtl. nicht mehr kann oder verlernt hat (wobei er sich auch erst einmal dagegen wert, aktiv zu werden). insofern ist alkohol eine kurzfristige selbstindikation, allerdings verstärkt alkohol letztlich jede psychische erkrankung und ist daher als "medikament" ungeeignet. c. wut ist stärker als depression. mir fiel auf, dass eine freundin von mir nicht depressiv war, wenn sie wütend wurde. auf nachfrage bei therapeuten wurde mir erklärt, dass ich das gut beobachtet hätte, denn wut sei stärker. therapeutisch sei es eine möglichkeit, über die wut zugang zu den darunter liegenden emotionen zu bekommen, die durch die depression abgeschottet werden. das sollten allerdings dafür ausgebildete fachleute begleiten. d. antidepressiva-medikamente helfen unter fachlicher anleitung. es ist nicht o.k., diese mal zu nehmen und mal nicht zu nehmen. denn bis die wirkung eintritt, dauert es eine weile. und wenn die wirkung eintritt, dann meint mancher patient, er brauche das medikament nicht mehr, weils ihm ja gutginge oder er meint, dass es ihm nichts bringe, weil die wirkung nicht so schnell kommt wie er das gerne hätte. das absetzen ohne rücksprache mit dem arzt ist eine gefährliche sache.
ich hoffe, dass es für dich eine ergänzung ist zu deinen kenntnissen und erfahrungen.