bei all den besinnlichen Geschichten die ich zur Zeit höre und lese möchte ich ein wichtiges Thema nicht vergesssen: den Müll.
Ich bin ein kleiner Wertstoffhändler. Die Leute kommen zu mir und geben ihre Wertstoffe ab. Manche bringen sie in kleinen Mengen. Darüber freue ich mich und helfe ihne gerne beim Sortieren. Der Abnehmer meiner Wertstoffe ist mein Geist. Die Bezahlung bekomme ich von meinem Körper. Wenn ich fleißig bin ist die Bezahlung ein zufriedenes Leben.
Manche bringen große Mengen da fühle ich mich überfordert und schicke sie zu professionellen Wertstoffhändler. Die nennen sich Therapeuten und wollen Geld dafür. Sie haben eine gute Ausbildung und auch ganz andere Möglichkeiten. Sortieren müssen die Leute ihre Wertstoffe trotzdem selber aber die Therapeuten helfen ihnen dabei und geben ihnen das nötige Handwerkszeug mit.
Manche haben nur einen Haufen Müll (z.B. Selbstmitleid, jammern) dabei den sie möglichst billig loswerden wollen. Denen erzähle ich, daß Wertstoff und Müll ein Unterschied ist. An manchen Tagen versuche ich ihnen noch den Unterschied zu erklären.
Es gibt einen Katalysator zum produzieren von Müll. Dieser nennt sich Alkohol. Er macht einem glauben, daß der größte Müll noch ein Wertstoff ist. Er verhindert aber auch, daß die Leute die diesen Katalysator benutzen ihre Wertstoffe erkennen. Diese Leute werden Alkoholiker oder in einem früheren Stadium Problemtrinker genannt.
Es gibt Leute die suchen nach Leuten die ihnen Müll bringen. Diese sind besonders auf Alkoholiker fixiert weil diese besonders viel Müll produzieren. Das ist ihnen lieber als sich mit dem eigenen Müll auseinanderzusetzen. Das führt dazu, daß die Alkoholiker nicht lernen sich mit dem eigenen Müll auseinanderzusetzen. Dadurch haben sie ein schlechtes Gewissen und produzieren immer noch mehr Müll. Sie leben dann zwar im eigenen Müll aber auf Grund der Co-Alkoholiker können sie sich in diesem "bequem" einrichten.
Bei jedem Alkoholiker gibt es eine Punkt wo er es in dem Müll nicht mehr aushält. Je weniger Müll ihm aus dem Weg geräumt wird umso früher hat der Alkoholiker eine Chance aus dem Müll auszusteigen. Ganz wichtig dabei ist die Bereitschaft Hilfe anzunehmen. Alleine schaffen es nur wenige auf Dauer auszusteigen.
Für mich ist es ganz wichtig mich mit den eigenen Wertstoffen und den Wertstoffen von anderen auseinanderzusetzen. Deshalb gehe ich regelmäßig in meine SHG. Es hilft nicht nur den Katalysator wegzulassen. Wertstoffhändler zu sein ist für mich eine Lebensaufgabe.
Saufnix ist für mich ein eine große Anlaufstelle wo vom Wertstoffhändler bis zum Alkoholiker alles vertreten ist. Es gibt zu fast jedem Thema Gedankenanstöße die mir als Grundlage wichtige Dienste leisten.
Eine ganz tolle Sache finde ich wenn ich miterleben darf wie aus einem Alkoholiker ein Wertstoffhändler wird. Es gibt so viele Wege und jeder ist spannend.
Ich sage allen die ihre Wertstoffe hier abliefern und dem tommie der mir ermöglicht aus so einem großen Fundus an Wertstoffen zu schöpfen vielen Dank. Bedanken möchte ich mich auch bei denen die hier ihren Müll abliefern. Das zeigt mir immer wo ich nicht mehr hin will.
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
Dieses Bild, welches Du da zeichnest, gefällt mir außergewöhnlich gut!
ZitatIch sage allen die ihre Wertstoffe hier abliefern und dem tommie der mir ermöglicht aus so einem großen Fundus an Wertstoffen zu schöpfen vielen Dank. Bedanken möchte ich mich auch bei denen die hier ihren Müll abliefern. Das zeigt mir immer wo ich nicht mehr hin will.
Da stimme ich Dir gerne zu.
Ich wünsche Dir noch schöne Feiertage und ein wertstoffreiches Leben.
LG,
Sabine
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
Danke für eure Rückmeldung. Ich tue mir immer schwer ob andere mit meinen Geschichten irgend etwas anfangenn können.
Auf die Idee bin ich gekommen weil jemand geschrieben hat er habe genug Probleme, da muß er nicht noch die Probleme anderer Leute lesen. Ich habe mich gefragt warum ich nicht dadurch belastet werde. Zum einen sicher weil ich mich ganz gut abgrenzen kann. Zum anderen aber auch weil Probleme bei mir Herausforderungen sind welche das Salz in der Suppe sind. Auf die eine oder andere Herausforderung hätte ich gerne verzichtet aber hinterher habe ich gemerkt, daß ich, falls ich mich der Herausforderung gestellt habe, immer gestärkt aus solchen Herausforderungen herausgekommen bin.
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
auch mir hat Deine Geschichte mit dem Müll und den Wertstoffen sehr gut gefallen. Aber sie war für mich in sich so schlüssig, dass ich gar nix dazu schreiben wollte.
Danke für eure Rückmeldung. [color=fuchsia]Ich tue mir immer schwer ob andere mit meinen Geschichten irgend etwas anfangenn können.[/color]
Auf die Idee bin ich gekommen weil jemand geschrieben hat er habe genug Probleme, da muß er nicht noch die Probleme anderer Leute lesen. Ich habe mich gefragt warum ich nicht dadurch belastet werde. Zum einen sicher weil ich mich ganz gut abgrenzen kann. Zum anderen aber auch weil Probleme bei mir Herausforderungen sind welche das Salz in der Suppe sind. Auf die eine oder andere Herausforderung hätte ich gerne verzichtet aber hinterher habe ich gemerkt, daß ich, falls ich mich der Herausforderung gestellt habe, immer gestärkt aus solchen Herausforderungen herausgekommen bin.
Gruß Ralf
Ich glaube, das geht den meisten Menschen so. Die Vorstellung, dass das, was unseren Gehirnwindungen da so entspringt, anderen gefallen könnte, ist wohl erstmal ziemlich abwegig. Hat bestimmt auch damit zu tun, dass Menschen dazu neigen, davon auszugehen, dass sie mit ihrer Gefühls- und Gedankenwelt allein auf der Erde sind. Aber sie sind es halt nicht - wäre ja auch anmaßend, bei ca. 6,6 Milliarden Menschen.
Das ist z.B. für mich noch ein Punkt, an dem ich intensiv arbeite. Das richtig Maß zu finden, für menschliche Anteilnahme, Verständnis und auch angemessene Hilfe. Dafür den richtigen Blick zu entwickeln, ist mein Ziel. Soll heißen, ich lerne diese Grenzen, die Du schon hast Ralfi, täglich neu zu stecken. Und ich bin erstaunt über meine "Härte" und dass es funktioniert.[/color][/b]
Ja, und das ist die beste Einstellung, die ein Mensch zu den Anforderungen, die das Leben an ihn stellt, haben kann!
Find ich klasse!!
LG,
Sabine
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
ZitatGepostet von Ralfi Zum anderen aber auch weil Probleme bei mir Herausforderungen sind welche das Salz in der Suppe sind. Auf die eine oder andere Herausforderung hätte ich gerne verzichtet aber hinterher habe ich gemerkt, daß ich, falls ich mich der Herausforderung gestellt habe, immer gestärkt aus solchen Herausforderungen herausgekommen bin.
Gruß Ralf
Ja, und das ist die beste Einstellung, die ein Mensch zu den Anforderungen, die das Leben an ihn stellt, haben kann!
Echo, Ralf und Sabine! Ich kann zwar nicht behaupten, daß Probleme mein Leben nun gerade erst schmackhaft machen , aber meine Einstellung und mein Umgang damit hat sich doch bereits gehörig geändert, seit ich nicht mehr trinke. Früher war jedes unvorhergesehene Ereignis ein riesiger Berg, von dem ich schlimmstenfalls meinte, nur trinkend drüber, drumrum oder unten durch zu kommen. Wie erleichternd, daß ich es heute annehmen kann, daß es nu mal Probleme gibt und erfahren habe, daß ich z.B. ohne weiteres damit leben kann, nicht gleich die Lösung parat zu haben oder daß es oft hilfreich ist, manches erstmal stehen zu lassen um es mir in Ruhe zu betrachten und mir zu überlegen, ob und was ich mache. Heute sind da Möglichkeiten wo früher nur dicke, belastende, unverdaubare Brocken waren, wo Vermeiden oder Ausweichen das oberste Ziel waren . "Die Dinge" passieren nun mal - liegt an mir, wie ich damit umgehe. Gruß, Adda
ZitatAuf die Idee bin ich gekommen weil jemand geschrieben hat er habe genug Probleme, da muß er nicht noch die Probleme anderer Leute lesen.
ich glaube mit dieser sichtweise wird keine/r etwas für sich auf diesem board mitnehmen können...denn das ist ja eigentlich was die hilfe zur selbsthilfe ausmacht...von den erfahrungen anderer lernen ohne die selben fehler zu wiederholen...
ein gutes beispiel dafür hat hermine (huhu lieblingshexe :hallo3öfters gepostet...
so ganz frei interpretiert: ich kenne aus meiner gruppe genug rückfallgeschichten...da muss ich selber keinen bauen...
dazu ist einerseits die eigene abgrenzung wichtig um einen klaren verstand zu behalten...andererseits ist eine gehörige portion empathie ganz hilfreich um aus dem leidensdruck anderer oder sogar fremder menschen die richtigen schlüsse für sein eigenes handeln zu ziehen...