Hallo zusammen! Ich schreibe hier zu ersten mal und habe einige Fragen, doch zuerst zu meiner Geschichte. Ich trinke schon seit etwa 6 Jahren etwa an 1-2 Tagen in der Woche, meist am Wochenende. Dies tue ich jeweils exzessiv, am Anfang, weil ich meinen Stress herunterspühlen wollte und jetzt wahrscheinlich nur noch aus Gewohnheit... Öfters (ca. alle vier Wochen)geschah es mir dabei, dass jeweils am Tag danach eine Gedächtnislücke hatte. Diese, sofern ich es im Moment korrekt datieren kann, beträgt meist etwa 2-3 Stunden des Abends an dem ich getrunken habe. In letzter Zeit hatte die Menge an Alkohol, die es dafür brauchte um einiges abgenommen und ich bekomme immer schneller diese "Blackouts". Darüber hinaus erlebe ich seit ca. 2 Jahren manchmal nach dem Trinken eine etwa 2-3 Tage andauernde depressive Episode. Mir gehts dann elend, bin total schlaff und zu nix zu gebrauchen...Dies tritt meist dann auf wenn ich ein Blackout habe, und mir auch vorstelle, was ich wohl für obszöne Sachen angestellt habe- ich nenne diesen Zustand die Post-Drunk-Depression.
Nun würde mich interessieren, ob irgendjemand öfters dasselbe erlebt und ob und wie weit dies schon pathogene Züge aufweist?
ich hatte ab meinem 18 Lebensjahr so ziemlich jedes Wochenende einen Filmriss. Der konnte durchaus über mehrere Stunden gehen. Die nächsten Tage hatte ich mit Entzugserscheinungen zu kämpfen. Depressiv war das bei mir nicht.
Das hat sich auch durch längere Saufpausen nie mehr gebessert.
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
ZitatGepostet von korsakov wie weit dies schon pathogene Züge aufweist?
das weist schon alleine deswegen pathogene Züge auf, weil Du offensichtlich ganz genau den Zusammenhang zwischen Deiner Sauferei und den depressiven Episoden erkennst und es trotzdem nicht bleibenlässt.
Da kann jedenfalls keine Rede mehr davon sein, daß Du trinkst, weil es Dir gut tut, wenn Du Dich sehenden Auges schädigst.
Danke für die schnelle Antwort, Ralfi. Ich kenne eben fast niemanden der dies öfters mal hat, obwohl so ziemlich alle in meinem Freundeskreis gut einen wegschütten. Die depressive Phase habe ich an dieser Stelle wahrschienlich ein wenig unpräzise beschrieben. Es plagen mich halt allerlei Gedanken, Ängste und eine ungesunde Portion Schuldgefühle nach solchen Blackouts, denn wie ich es z.t. aus eigenen Erinnerungsfetzen und Mitteilungen meiner Freunde zusammensetzen konnte, bin ich in diesen Phasen eine total andere Person. Man könnte meinen ein böser Zwilling spricht aus mir, was auch von derartigen Handlungen begleitet ist...Mittlerweile vergrabe ich mich zuhause nach solchen Abenden und kommuniziere mit niemandem mehr, meist auch aus Angst mir wieder eine neue Anekdote anhören zu müssen.
hey korsakov, jetzt ist es dir zumindestens noch wert, darüber nachzudenken, was der alkohol mit dir und deinem wesen macht.
unabhängig davon, wie deine kumpels mit dem trinken umgehen bzw. was der alkohol so mit ihnen anstellt, solltest du dir im klaren sein, dass das nicht ewig gut geht.
du wirst an den punkt kommen, wo dir deine ausfälle egal sind und du immer mehr merkst, wie der alkohol dich verändert.
ging mir so, habs mir von meiner freundin erzählen lassen müssen.
mach dich dieser situation bewusst und entscheide für dich, was du willst!
ulli
[ Editiert von ulliulli am 10.01.08 21:36 ]
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
Hi, Korsakow Syndrom ist pathogen; Schuldgefühle nach dem Suff sind normal. Nach einem high das low; heute klingt das für mich logisch. Die Wohlfühlmacher im Gehirn tanzen Samba beim Rausch; nach dem Rausch ist entsprechend Ebbe bei ihnen, sie müssen sich ausruhen, komplett. Das ist meine Erklärung dafür. Obendrauf noch der Mist den man gemacht hat und die Entzugserscheinungen auch als Nichtalkoholiker.
Ein Bekannter von mir ist in einem Heim für Alkoholiker; von den 15 Leuten dort haben 12 das Korsakow Syndrom. Wenn du ein echtes Alkoholproblem hast, musst du echt mal gucken. Einige schaffen es wohl bevor sie zum Alkie werden kontrolliert zu trinken, sagen die Medien. Ich denke mein Alkohol Gen war bereits schon vorher in mir, ich hatte keine Wahl. Aber ich hatte die Wahl aufzuhören. Ich wusste innerlich schon genau das ich betroffen bin, die Aussage einer Suchtberatung bestätigte das noch und ein halbes Jahr später durfte ich aufhören, AA, Langzeit, Forum, ambulante Therapie; ich habe da schwere Geschütze aufgefahren und durfte Rückfallfrei bleiben.
Howdy, Jrewing! absolut plausible erklärung die du da anbringst. leider dauert dieser zustand jetzt schon eine woche an- zudem hab ich jetzt noch paranoia bei allen bekannten gesichtern, denen ich begegne und gestern in der uni hat mich dazu noch einer begrüsst den ich nicht im geringsten kenne-war schockierend... hab mich dieses wochenende in eine andere stadt verzogen und habe rekordverdächtigen minimalkonsum an alkohol hinter mir-2.5 biere. hat mir glaub ich guet getan mal hier vorbei zu schauen. hab mal gekuckt was passiert wenn ich mich von meinem umfeld absetze.
nun zum korsakov syndrom: die symptome und der ungefähre verlauf sind mir bekannt aber wie schnell geht das eigentlich bis so was auftaucht? ich dachte das wäre sowas von selten, und 12 von 15 haben das in diesem heim?! muss man da nich etwa zwei flaschen vodka am tag kippen, dass man so weit kommt?
ZitatGepostet von korsakov denen ich begegne und gestern in der uni hat mich dazu noch einer begrüsst den ich nicht im geringsten kenne-war schockierend...
jaahaaaa, an solche Situation kann ich mich auch noch nach fast einem viertel Jahrhundert erinnern. Peinlich, peinlich waren die. Vor allem, wenn solche Sprüche kamen: Du hast mich gestern unter den Tisch gesoffen. Konnte schon sein, nur leider trat derjenige erst nach Einsetzen des Filmrisses in den Saufabend.
Hach Leute, wenn ich mal vergessen sollte, warum ich nicht mehr saufe, brauche ich mich nur an diese Situationen erinnern.
Tip: Keine 5 Bier, keine 2 Bier. Nur 0,0 Promille hilft nachhaltig dagegen.
jou! da gibts nichts- werd mich auch noch mal daran gewöhnen müssen völlig trocken zu werden... aber vielleicht schaff ich das wirklich nur indem ich mich von meinen freunden entferne-ich meine ich hab zwar angefangen mit der ganzen scheisse und gerade deshalb wird es mir nun nicht mehr gelingen den apostel zu spielen! würde mich mal wundern wies bei den leuten hier geklappt hat aufzuhören, ich meine saufen hat ja wirklich ne soziale dynamik- party ist nur dann lustig und leute wirken- interessanter...naja-wäre auf jeden fall gespannt!