Hallo,

hatte gestern Post von meinem Rechtsanwalt im Briefkasten - der Strafbefehl bzgl. meiner 2,71 Promille-Fahrt ist da und relativ glimpflich ausgefallen.
Der Führerschein ist natürlich min. ein Jahr weg, dann muss ich zur MPU...

Zwei Bücher habe ich schon darüber gelesen. Natürliczh will ich trocken bleiben, nicht nur bis dahin, gehe zu den AA und werde ab jetzt alle 4 Wochen meine Leberwerte untersuchen lassen...
Aber - reicht das??? Vielleicht sind hier einige, die ihre MPU schon hinter sich haben und mir einige Tipps geben könnten...

Vielen Dank schon mal...

Take care...


Tom

[ Editiert von Tom188 am 20.01.08 12:25 ]

Hatte vor ein paar Jahren mal das Vergnügen von einem, der auf der anderen Seite des Tisches sitzt, zu hören, was denn die MPU Psychiater überzeugen könnte, dass der MPU-ler es wirklich ernst meint und sich nicht einfach so ein paar bestimmte Verhaltensmuster aneignet und meint damit durchkommen zu können.
Also, SHG ist zwar wichtig, aber die Jungs sind nicht so naiv zu glauben, dass der Besuch einer SHG damit gleichzusetzen ist, dass die Delinquenten plötzlich Einsicht in ihr süchtiges Verhalten haben würden. Ebenso wenig ist ausschlaggebend, dass du alle 4 Wochen zum Lebertest rennst. Das macht sich zwar gut und solltest du auch tun, aber noch besser käme es, wenn du dich beispielsweise einer ambulanten Therapie unterziehen würdest.
Eines solltest du dir immer vor Augen halten. Zwar gibt es auf Seiten der MPU-Psychiater auch ein paar Luschen, die sich leichter täuschen lassen, aber das Gros besteht nun mal aus absoluten Vollprofis und die kennen ihre Pappenheimer. Wenn die ne Frage stellen und sei es die nach deinem Werdegang, so hat das immer einen Bezug zu deinem Suchtthema.
Und eines solltest du auch wissen. Wenn du irgendwann und sei es vor 30 Jahren mal in irgendeiner Form mit Alkohol in Verbindung gebracht wurdest, so solltest du das von dir aus erwähnen. Selbst, wenn das längst verjährt ist, ja, selbst wenn es eine richterliche Anordnung gibt, dass niemand mehr Akteneinsicht erhält bzw. die Akte unwiderruflich geschlossen worden ist, erwähne es trotzdem.
Denn oftmals reicht es schon aus, dass irgendwo in deiner Akte ein Vermerk steht, dass es auch mal eine andere Akte gegeben hat, selbst, wenn da jetzt keiner mehr rankommt, die die Jungs stutzig macht. Manchmal reicht es schon aus, dass du z.B. nicht mehr diesen alten grauen Führerschein hast(gilt nur für die Älteren), sondern diesen neuen. Die nutzen jede noch so kleine Möglichkeit, dich gegebenen falls zu entlarven.
Denk immer wieder da dran, das sind Profis!

Ist doch einfach:

==> KLICK

LG
Bernd

hallo tom...

als ich meinen führerschein 2005 neu machen wollte...den alten
hatte ich 1996 im suff abgeben müssen...musste ich gar nicht zur
mpu ...die sachbearbeiterin der führerscheinstelle meinte
mit meiner therapie und der anschließenden nachsorge wäre das
nicht mehr nötig...außerdem hatte ich über ein jahr alle 4wochen
meine blutwerte dokumentieren lassen...

bei der amtsärztlichen untersuchung bei der auch ein gespräch mit
dem psychologen stattfand gab ich offen und ehrlich auskunft über
meine alkoholikerkarriere...außerdem kannte der psychologe sogar
meinen therapeuten...na ja... die welt is halt 'n dorf...

also in kürze...ehrlich gewesen...alles für meine trockenheit
gemacht was möglich ist inclusive shg und so...und der lappen
war kein problem...

lg malo

moin tom

zunächst mal herzlichen glückwunsch das du dich frühzeitig damit auseinander setzt.

ich selbst war letzten sommer zur mpu-mit erfolg-und eigentlich war es gar nicht so schlimm

der spieler jörg hat eigentlich das wesentliche schon schön beschrieben.vormachen kannst du denen in der regel nix...

ich bin da hin und hab dem psychologen gesagt,dass ich alkoholiker bin

hab alles an unterlagen mitgenommen was ich hatte und besorgen konnte.bericht von meiner lzt,von meiner suchtberatungsstelle,vom doc und regelmässige leberwerte.

zum fragen stellen ist der dann kaum gekommen,weil ich freiwillig alles erzählt habe

wenn du also die zeit bis zu deiner mpu sinnvoll nutzt,geht das auch nicht schief

viel erfolg!!

ich bin ende april daran, 12 monate nach beendigung meiner therapie (hatte 2,3 promille).

neben regelmäßigen bluttests, jeden monat einen, und eine bescheinigung der shg, hat man mir noch zur therapeutischen nachsorge geraten.

ansonsten gilt das, was auch schon gesagt wurde. offen fragen beantworten bzw. erzählen.

habe auch schon von jemanden erfahren, der es kürzer als 12 monate nach therapieende geschafft hat, aber im vorgespräch erzählte mir ein psychologe, ab 2,0 promille gilt man als alkoholiker und da sein ne therapie nötig. ab deren ende zählt dann deren frist.

denke aber in jedem fall an den regelmäßigen abstinenznachweis durch blut!!

grüsse, ulli

hallo Tom,auch ich durfte an einem solchen Tisch mal sitzen.Habe es geschaft mit Erfolg wieder zugehen.
Aber nicht in dem ich mir irgendwelche bücher darüber gelesen noch das ich in sogenannten MPU-Kursen war.Ich habe dem Psychologen de Wahrheit gesagt nichts beschönigt sondern so+so war das.und nun mache ich Therapie +selbsthilfe und haste nicht gesehen.
Wen du für dich sicher bist nicht mehr zu trinken ,merkt das der Psychologe.
trinkst du aber nur für die MPU nicht merkt der Psychologe das auch

Zitat

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Gepostet von ulliulli
ich bin ende april daran, 12 monate nach beendigung meiner therapie (hatte 2,3 promille).

neben regelmäßigen bluttests, jeden monat einen, und eine bescheinigung der shg, hat man mir noch zur therapeutischen nachsorge geraten.

ansonsten gilt das, was auch schon gesagt wurde. offen fragen beantworten bzw. erzählen.

habe auch schon von jemanden erfahren, der es kürzer als 12 monate nach therapieende geschafft hat, aber im vorgespräch erzählte mir ein psychologe, ab 2,0 promille gilt man als alkoholiker und da sein ne therapie nötig. ab deren ende zählt dann deren frist.

denke aber in jedem fall an den regelmäßigen abstinenznachweis durch blut!!

grüsse, ulli

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Mir blüht das ganze auch noch, bei mir wurden damals 3 Promille nachgewiesen, allerdings bin ich nicht am Steuer erwischt worden, sondern zu Hause, und habe in der Zwischenzeit noch gut 2 Stunden fröhlich hartes Zeugs gebechert.

Abstreiten habe ich nicht vor, es dauert ja eh noch, bis ich zur MPU gehe, weil ich mir ein AUto gar nicht leisten könnte und auch noch nicht lange genug trocken bin (nächste Woche sind es 5 Monate). Aber reicht es denn, wenn ich eine qualifizierte Entgiftung (3 Wochen im UKE) und anschließenden ambulante Therapie mit gleichzeitigem Besuch von SHGs (habe ich vorher auch schon gemacht) nachweise? Blutwerte lasse ich dann auch regelmäßig machen, die Werte sind aber jetzt schon wieder imNormalbereich (bis auf den MVC, logischerweise)

Hey,

mein Freund wurde erwischt mit über 2 Promille nach Fahrerflucht (Auto am Parkplatz angefahren). Da hatte er seine Pappe gerade erst einmal 1 Jahr (nach Entzug der Pappe).

Er hat freiwillig alle 4 Wochen seine Leberwerte überprüft, ganz hilfreich war das Buch zum Depperltest, denn er hätte eine ganz andere Story erzählt (brauche Auto beruflich etc. etc.). Hilfreich ist es, wenn man in eine Therapie geht (Psychologe). Es ist richtig wie Spieler sagt, die sind nicht blöd. Vor allen Dingen ist es wichtig zu sagen, dass man ein Alkproblem hat usw. aber jetzt einiges im Leben ändert bzw. geändert hat (Freundeskreis etc.). und wie Du jetzt den Alk umgehst (Hobbys usw.). Die kommen schnell auf die Idee zu fragen, was Du den machst, wenn Du wieder trinkende Freunde hast,wie Du Dich verhältst, wenn Du mit solchen in einem Auto mitfahrst usw. usw.

Mein Freund hat im übrigen seinen Schein nach der 2. MPU erhalten. Bei der ersten meinten sie, er wäre auf dem richtigen Weg, aber aufgrund seiner langjährigen Alkoholgeschichte (10 Jahre saufen, nur Wochenende bzw. beim Fortgehen) muss er sich noch bewähren. D.h. MPU 1 Jahr später nochmal, da bestanden und dann natürlich Führerschein neu machen. Die Kacke war, dass er vorher 3 Scheine hatte (auch den großen LKW) und Motorrad. Aber: ss = selbst schuld.

LG Wuschel

hallo callysta,
also viel mehr hab ich auch nicht aufzubieten.
therapie, blutwerte, shg, therapeutische nachsorge.

was ich mal in einem gutachten (für einen anderen) gelesen habe, ist, dass die bei einem wert von 2,5 promille von einer überaus starken sucht (oder so ähnlich) gesprochen haben und in frage stellen, ob man nach einem jahr abstinenz schon wieder den schein haben darf.

was wohl sehr gerne gehört wird, ist, dass man sich selber als alkoholiker bezeichnet (und zwar als trockenen, ist ja klar).

grüsse, ulli

Zitat

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Gepostet von ulliulli


was wohl sehr gerne gehört wird, ist, dass man sich selber als alkoholiker bezeichnet (und zwar als trockenen, ist ja klar).

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Hallo Ulli et al.

bin/war zwar selber nicht betroffen, kenne jedoch genügend Fälle aus meiner Selbsthilfeumgebung.

Es geht nicht drum, was die Jungs/Madels von der MPU-Stelle hören wollen, sondern darum, sich mit seiner Alkoholgeschichte auseinandergesetzt und selbige be- und verarbeitet zu haben

Wer mit 1,5 und mehr Promille überhaupt noch laufen, geschweige denn Autofahren kann, der trinkt regelmäßig Alkohol; ansonsten würde er besoffen in der Ecke liegen.

Für mich die Folgerung: erst mal bei 'ner Suchtberatung schlau machen, wo stehe ich überhaupt - stark gefährdet oder schon abhängig. Davon abhängig die nötige Behandlung durchziehen, begleitend mit SHG-Besuch.

Wer noch Widerstände hat, sich ein Alkoholproblem einzugestehen: es gibt (kostenpflichtige)Kurse bei einigen Suchtberatungen, bzw. bei externen Anbietern. Aufpassen: da gibt es wohl Abzocker, aber auch seriöse Anbieter. Es ist sicher hilfreich, wenn dieser Anbieter (wie hier in Stuttgart ein mir bekannter) die erste Stunde kostenlos als Check durchführt, ob die angebotenen Kurse ausreichen oder ob professionelle Suchtberatung anraten ist.

Noch ein Tipp: Die Alkohol-Selbsthilfegruppen (meine Meinung) sind nicht primär zur Wiedergewinnung des Führerscheins da. (Ausnahmen bestätigen die Regel: in Stuttgart gibt es an der KISS eine SHG nur für MPUler)

Gruß
Viktor

hallo viktor,
da hast du wohl nicht alles mitbekommen.

nach meiner therpie und meiner einjährigen abbstinenz werde ich im april meine mpu machen.
ich habe mich schon von anfang an mit meiner sucht beschäftigt.

hier gehts im moment darum, was man machen muss/sollte, um möglichst gut in die mpu zu gehen. und dazu gehört nun mal das, was ich bereits geschrieben habe.

und wenn ich meine, dass die psychologen von einem hören wollen, dass man alkoholiker ist, dann deswegen, um feststellen zu können, ob und wie man sich der sucht gestellt hat. hierbei zählt logischerweise die ehrlichkeit - lügerei kriegen die eh raus.

zu den shg: laut meinem vorgespräch sind die besuche mehr als erwünscht, hatte den eindruck, sogar gefordert.

ein bekannter von mir hat bei der avus (?) in dortmund einen mpu-vorbereitungskurs gemacht, den er sich laut eigener aussage hätte sparen können, da war nichts dabei, was er in der therapie vorher nicht schon kennengelernt hatte.

gruss, ulli

Hi Ulli,

sorry, ich hab' mich ungeschickt ausgedrückt. *Du* weißt das und hast Dich mit Deiner Alkoholkarriere auseinandergesetzt,
aber der Satz, den ich zitierte, kann mE so oder so gelesen werden.

Mein Post war eigentlich eher an die Galerie gerichtet, eben an die, die meinen, sich mit Tricks durch die MPU mogeln zu können, um dann ungerührt weiter saufen zu können.

Grüße
Viktor

Hallo...

....vielen Dank für die Antworten; aber für ein paar hier, nur, um das klar zu stellen:

Ich schreibe nicht hier und gehe nicht zu Selbsthilfegruppen, um meinen FS wieder zu erlangen...
...ich bin jetzt vier Wochen trocken und will/werde das auch bleiben - deswegen gehe ich zu den AA, deswegen schreibe ich hier...
...aber natürlich will ich auch meinen FS wieder, deswegen dieser post...


Danke und Euch noch einen schönen Abend...


Tom

Zitat

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Gepostet von ulliulli
hallo callysta,
also viel mehr hab ich auch nicht aufzubieten.
therapie, blutwerte, shg, therapeutische nachsorge.

was ich mal in einem gutachten (für einen anderen) gelesen habe, ist, dass die bei einem wert von 2,5 promille von einer überaus starken sucht (oder so ähnlich) gesprochen haben und in frage stellen, ob man nach einem jahr abstinenz schon wieder den schein haben darf.

was wohl sehr gerne gehört wird, ist, dass man sich selber als alkoholiker bezeichnet (und zwar als trockenen, ist ja klar).

grüsse, ulli

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Joa, das können die auch gerne hören. Wiegeschrieben, ich bin zu Hause erwischt worden ziemlich viel später, aber das wird die auch nicht interessieren. Wie gut, dass ich nicht auf Schein/Auto angewiesen bin, aber irgendwann möchte ich das schon machen, also die MPU