hier regnets gerade wieder einmal. nichts ungewöhnliches in hh. ich bin mit meinen gedanken oft hier bei euch. verfasse in meinem kopf den ein oder anderen beitrag. überlege mir dann was der minitiger oder der friedi oder die hermine ,der tommie u.u.u. auch der spieler wohl dazu sagen oder denken würden. imaginäre zuhörer sozusagen. und es tut mir gut. ein zentrales thema scheint der tod zu sein. letztes jahr starb mein großvater. am tag seiner beerdigung stand ich selbst knietief in einem grab und buddelte eine leiche aus. vor laufender kamara. wochen vorher bin ich an einer zyonkali vergiftung gestorben. als professor der tanatologie. und jetzt..? jetzt erarbeite ich mir die figur eines sterbehelfers. "alices reise in die schweiz" von lucas bärfuss. das stück ist harter toback. und zugleich brandaktuell. ich bin viel am recherchieren und es drängt sich mir auch aus allen ecken auf. fernsehn ,rundfunk..es scheint überall präsent zu sein. manchmal stellt sich mir schon die frage warum dieses thema,so geballt in letzter zeit ? was soll mir das ? zufall ? vielleicht ist es auch unsinn darüber zu spekulieren. hätt ich ein engagement am ohnsorg würd es mich bestimmt auch verunsichern.. ich lebe gerne . das wird mir dadurch immer bewusster. wenn es diese erkenntnis ist die da nahrung bekommt hat es doch schon viel sinn.
erik
wenn wir wissen was wir tun, können wir tun was wir wollen.
ach ja...was ich auch noch erwähnen wollte...ich habe das rauchen aufgegeben. oder besser ich bin dabei es aufzugeben.noch gelingt es mir nicht ganz. zwei zigis sinds noch so am tag. aber ich bin gewillt. ich habe es bisher immer für mich behalten das ich das nichtsaufen anfangs mit kiffen kompensiert habe. leider bin ich da ziemlich lange drauf hängen geblieben. ich habe mir sogar eingeredet das mir das gut tut. dann habe ich letztes jahr ulaubsbedingt mal für eine weile damit aufgehört. 14 tage. und es ging mir verdammt gut damit. kaum wieder in hamburg...wenn die anderen auf einer party soffen drehte ich mir einen. ich fands in ordnung. am liebsten hab ich aber allein geraucht..gitarre gespielt und verse gestemmt. ich glaubte sogar ohne würd ich gar nicht die muse finden. klar bin ich stolz seit über drei jahren kein säufer mehr zu sein aber dieser wermutstropfen verwässerte das ganze. ich habs verdrängt.damit ist jetzt schluss.
erik
wenn wir wissen was wir tun, können wir tun was wir wollen.
"Ohne Bewusstsein des Todes würden wir niemals anfangen, richtig zu leben"
Das glaube ich auch.
Gemeint ist aber vermutlich nicht nur das verstandesmäßige Erfassen der eigenen Endlichkeit, sondern eine alle Sinne umfassende Erkenntnis.
Ich erinnere mich an frühere Zeiten mit nächtelangem Philosophieren und Diskutieren über dieses Thema (vor allem darüber, was denn "danach" sein könnte oder auch nicht ...) - auch mal bekifft oder weinselig, aber später immer mit klarem Kopf; denken konnte ich eh' nüchtern am besten......
Heute weiß ich aber, dass ich früher meist über diese Dinge geredet hatte; also mit Abstand - so, als wenn es mich gar nicht betreffen würde. Das gefühlsmäßige Begreifen und Erkennen (Bewusstwerden) meiner eigenen Sterblichkeit kam viel später - sicher hatte es mit dem Älterwerden zu tun, und auch mit dem Sterben mir nahestehender Menschen, aber vom Annehmenkönnen war ich noch weit entfernt ... nur als ich im Frühjahr letzten Jahres wieder mit der Trinkerei aufhörte, war's mir nicht mehr möglich, diese -für mich äußerst unbequeme- Gedanken zu verdrängen.
Ich bin zwar heute in der Lage, solche Gedanken und Gefühle auszuhalten, gar zuzulassen, mich damit auseinanderzusetzen - es fällt mir aber noch sehr schwer, die Tatsache der Endgültigkeit (Tod) mit allen Sinnen, und vor allem mit Gelassenheit, zu akzeptieren. Das hat wohl auch mit der (Un)Fähigkeit des Loslassen-Könnens zu tun.
Paula
"Lass' Dir aus dem Wasser helfen oder Du wirst ertrinken", sprach der freundliche Affe und setzte den Fisch sicher auf einen Baum.