das Wichtigste zuerst: Offenes Meeting hin- oder her, ich bin heute einfach mal zu dem Treffen der AA gegangen.
Es war auch nur ein Nicht-Alkoholiker anwesend, eine Frau die sagt, ihr Mann sei alkoholkrank. Ihr wurde eine Gruppe für Co’s empfohlen und die Kontaktadresse gegeben.
Ansonsten waren nur trockene Alkoholiker anwesend. Es war eigentlich eine ganz dufte Runde, viele gingen auch direkt auf mich ein, als ich meine Geschichte erzählt hatte. Ich werde die Gruppe nun einfach einmal weiter besuchen, vielleicht auch einmal noch andere anschauen, aber das weiß ich noch nicht.
Es war das erste Mal, dass ich in eine SHG gegangen bin und dort wiederum war es das erste Mal überhaupt, dass ich jemandem meine Alk-Geschichte live erzählt habe. Nervös war ich bei und vor beidem zu meiner eigenen Überraschung nicht, da Ihr mir hier ja schon viel erzählt hattet was mich erwartet.
Vielen Dank an Tommie und alle fleißigen Schreiber hier, dass ihr mir diesen Weg aufgezeigt habt – mir die Angst genommen habt ihn zu beschreiten – den ich nun weiter gehen möchte.
Vielen herzlichen Dank, Grigori
PS: Das heißt aber nicht, dass ihr mich jetzt los seid, so leicht werde ich es Euch nicht machen…
hallo grigori, ich bin z. zt. in langzeittherapie, die ein wöchtentliches treffen einschliesst. nach der thera werde ich auf jeden fall weiterhin eine shg besuchen. mir tuts gut mich mit den leuten auszutauschen. vor allen dingen merke ich, dass ich zu meiner krankheit stehen kann. ich will nicht mehr um jeden preis verbergen. wers weiss, weiss es eben. fertig. ich finde es super, wie du alles angehst und wünsch dir weiterhin alles gute.
Zitatgepostet von Yonka: Jau, das seh ich für mich auch so !
Yonka,
ich schrieb auch,daß ich eine shg nicht ausschließe.... die größte schwierigkeit für mich ist in diesem zusammenhang,daß ich eine eigenbrötlerin bin- das heißt,ich habe ein problem damit,kontinuierliche und verbindliche beziehungen aufrecht zu erhalten... und empfinde dies nicht als mangel. meine freunde und bekannten sind es gewohnt,daß sie längere zeit nichts von mir hören.. das ist weniger eine hintertür auf das trinken bezogen als eine "strukturschwäche" in mir... bisher habe ich mich immer selbst "gerettet" und einmal gewonnene einsichten in mich selber fassen tief. dennoch wäre eine shg ein gutes übungsfeld für mich. daß ich das bedürfnis nicht habe,hab ich meinem inneren widerstand zuzuschreiben,mich festzulegen. ich mache seit 16 jahren meine arbeit mit geistig behinderten menschen,da gibt es viele verbindlichkeiten,beziehungen und verantwortung- dazu bin ich in der lage...und froh,wenn ich dann für mich alleine sein kann. das ist ein lebenselixir für mich,wenn auch ein einsames.
vielleicht klingt daß widersprüchlich zu dem vorher (im rahmen des threads)geäußerten posts von mir,aber meinem weiterdenken steht ja nichts im wege.
insofern ist das forum hier für mich deswegen so interessant,weil es mir in dieser hinsicht nichts abfordert. mal abgesehen von sympathien und kontakten,die ich hier habe. es stimmt,ich kann nichts vermissen,was ich nicht kennengelernt habe. da hilft vielleicht nur,aus dem eigenen quark eine torte zu backen,die sich teilen läßt...:umschauetwas schräger vergleich...seis drum) liebe grüße sabine
there are things known and there are things unknown. in between there are doors. william blake
ZitatGepostet von grüne fee [quote][i] dazu bin ich in der lage...und froh,wenn ich dann für mich alleine sein kann. das ist ein lebenselixir für mich,wenn auch ein einsames.
liebe grüße sabine
Moin Sabine
klingt in meinem ohr aber nicht gerade sooo glücklich. Allein sein ja -aber wenn da jemand ist mit dem ich mich vernünftig austauschen kannoder der andere mich freudig erwartet. Ubs ist wohl ehr ein wunschdenken von mir
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
ZitatGepostet von grüne fee ...daß ich eine eigenbrötlerin bin- das heißt,ich habe ein problem damit,kontinuierliche und verbindliche beziehungen aufrecht zu erhalten... und empfinde dies nicht als mangel. meine freunde und bekannten sind es gewohnt,daß sie längere zeit nichts von mir hören..
grüne Fee,
hey, das könnte auch von mir sein. Umso mehr ist für mich die SHG ein "Übungsfeld", längerfristig, kontinuierlich mich mit den gleichen Leuten auseinanderzusetzen, zumal Ausdauer schon immer mein Problem war/ist.
auch ich kenn das nur zu gut. irgendwelche sportvereine, wöchtentliche treffen und sei es nur zum kaffeetrinken haben mir immer regelrecht die luft abgeschnürt. ich mags nicht. seit ich allerdings in der therapiegruppe bin (seit aug. 2007), freu ich mich auf jedes einzelne treffen. ich fühl mich da so unglaublich wohl und werde mir danach auch eine shg suchen, weil es mir sehr gut tut. ansonsten bin ich immer noch am liebsten für mich. ausgenommen einiger weniger lieblingsmenschen.
ZitatGepostet von funkelsternchen seit ich allerdings in der therapiegruppe bin (seit aug. 2007), freu ich mich auf jedes einzelne treffen. ich fühl mich da so unglaublich wohl und werde mir danach auch eine shg suchen, weil es mir sehr gut tut. ansonsten bin ich immer noch am liebsten für mich. ausgenommen einiger weniger lieblingsmenschen.
funkelsternchen
Mion Sternchen
Du wirst es nicht glauben -als ich meine ampulante-hinter mir hatte und der letzte tag da war und der abschied kam . Das war mir nicht so einerlei wie ich es angenommen hatte Zum glück treffen wir uns immer noch einmal im monat und dies hält jetzt schon anderhalb jahre.
LG FITTI
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Ende der 90er Jahre gab es für mich nicht die Möglichkeit, via Internet Kontakte zu "Gleichgesinnten" aufzunehmen, es gab da einige Angebote von Selbsthilfegruppen in nahen und weiteren Umkreis und auch sowas wie Suchtberatung, aber ich hatte derzeit genug mit mir zu tun, so dass ich eher auf Drängen eines Bekannten (ebenfalls Alki) in einer SHG aufschlug. Erst meine regelmäßigen wöchentlichen Gruppenbesuche und späteres Engagement lehrten mich, was Verläßlichkeit und Beständigkeit bedeutet, Lebenstruktur zu entwickeln und hieraus Befriedigung und Zufriedenheit zu schöpfen. Das war ein langer, nicht immer einfacher Weg.
Heute "reichen" für mich gelegentliche Gruppenbesuche und die Teilnahme an außergewöhnlichen Highlights wie Weihnachtsfeier, Grünkohlessen und Grillanachmittage etc. sowie regelmäßige Vorstellungen im Auftrag der SHG in Kliniken usw.. Ich sehe darin Sinn, zum einen für andere, aber vor allem auch für mich, da ich mich kenne und meine Krankheit gerne im Auge behalten möchte.
Meiner Meinung wird das Internet niemals eine SHG im RL ersetzen können, da spielen einfach zu viele Faktoren eine Rolle, die die direkte Kommunikation beeinflussen. Ergänzen und auch bereichern können die Internet-Foren die Besuche in SHG's aber auf jeden Fall.
Aber ich meine auch, es kommt da auf den Einzelfall an, deshalb möchte ich das hier jetzt nicht einfach so pauschal in den Raum stellen. Jeder so, wie er mag. Und ich glaube auch, das es Menschen gibt, denen es durchaus reicht, regelmäßig in "seinem" Forum zum posten, sich hier auf diese moderne Art auszutauschen, und damit ganz zufrieden vor sich hin lebt, ohne das Bedürfnis zu haben, in einer SHG aufkreuzen zu müssen. Dann ist das auch gut so.
Ich glaube aber, dass das aber nicht für die Mehrzahl der Betroffenen gilt.
Und, nur mal so als Gedankenspltter: Aus welchem Grunde werden wohl viele Gesprächskreise gerne in offener Runde in einem offenen Stuhlkreis und nicht am gemeinsamen Tisch durchgeführt? Richtig, damit sich die Menschen nicht hinter irgendwas verstecken können, damit sie sich - ich will es mal drastisch ausdrücken - ganz und gar "bloß" und völlig "unversteckt", eben "unverborgen" zeigen. Da sehe ich mein Gegenüber in seiner Ganzheit, mit seinem ganzen Körper, seiner Haltung usw. so, wie er ist. Das hat auch etwas mit "sich öffnen", mit Überwindung und "sich-erleben" zu tun.
Aber das gehört ansich nicht hierher und ich will das nur als Beispiel anführen, um die Möglichkeiten der Kommunikation in der realen Gruppe anzusprechen, die in der virtuellen Welt des Internets so in dieser Art nicht möglich sind: Da kann ich mich so richtig schön verstecken, kann auch besoffen 'rumposten, ohne dass jemand meine Fahne bemerkt und mich darauf anspricht. Ich kann so wunderschön verstellen, ich kann auch der sein, der ich eigentlich nicht bin (obwohl das auf Dauer wohl schwierig sein wird), aber das Internet ist in dieser Hinsicht eine ganz andere Liga.
Wir lesen uns.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Vielen Dank für Deine ausführlich dargelegten eigenen Gedanken und Erfahrungen Friesenvolker. Wie Du vielleicht anderen Beiträgen meinerseits entnommen hast, besuche ich inzwischen eine SHG und kann davon nur positives berichten. Aber das wäre eine andere Baustelle.
An dieser Stelle möchte ich nur betonen, dass ich ohne dieses Forum wohl nicht meinen Allerwertesten hochbekommen hätte und in eine SHG gegangen wäre. Nochmals ein dickes Dankeschön an alle hier dafür. Als Ergänzung möchte ich aber weiter im Forum aktiv bleiben.
Zitatgepostet von fitti: klingt in meinem ohr aber nicht gerade sooo glücklich. Allein sein ja -aber wenn da jemand ist mit dem ich mich vernünftig austauschen kann.... oder der andere mich freudig erwartet.
hallo friedhelm, glück "hin und her"- ich bin ja seit sechs jahren verbandelt,über die holländische grenze hinweg(ca 110 km-)-und empfinde dies als optimal-zumal wir immer zwei optionen haben,uns zu treffen. wir sind 3-4 tage zusammen pro woche... oder wir gurken in der weltgeschichte herum mit campmobil-noch ne option.damit waren wir vor 5 jahren in kassel/documenta- camping direkt an der fulda....schön wars... auch wenn die beziehung zur zeit eine baustelle ist- ich finde solche flexiblen umstände für mich passend. und liebe grüße sabine
[ Editiert von grüne fee am 01.02.08 13:21 ]
there are things known and there are things unknown. in between there are doors. william blake
Heute "reichen" für mich gelegentliche Gruppenbesuche und die Teilnahme an außergewöhnlichen Highlights wie Weihnachtsfeier, Grünkohlessen und Grillanachmittage etc.
Das machen SHGs auch? Na ja, den Grünkohl lassen wir mal, aber sonst... muss mich da mal bei meiner schlau machen ob die auch so kulinarisch aktiv sind. Wird ja immer besser
na, grigori, das können doch die gruppenmitglieder halten wie sie wollen. liegt doch an den teilnehmern und damit dann auch an dir sowas anzuregen und dann auch umzusetzen. man kann da natürlich auch freundschaften finden und so ....
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Grigori,
Ist schon toll, festzustellen, daß *man* mit seiner Krankheit und seinen Problemen nicht allein ist auf der Welt.
etwas schräger vergleich...seis drum)
oder der andere mich freudig erwartet.
grüne Fee,
