Als ich noch gesoffen habe, kam es gelegentlich vor, dass gerade wenn ich wichtige Beiträge verfassen musste, ich zu Hause am PC saß und – klar: trank. So um „ein bisschen in Stimmung“ zu kommen. Das Ende vom Lied war meist, dass ich nach sechs Stunden sternhagelvoll war, nur Mist auf dem Bildschirm und am nächsten Morgen dann verschlafen habe, während mein Chef auf den Text wartend rotierte. Dann mit dickem Kopf was halbwegs Vernünftiges zusammengeschustert und abgeschickt, einen bösen Anruf vom Chef über mich ergehen lassen und wieder ins Bett bin… Hätte mich u.a. fast den Job gekostet. Seit ich trocken bin hatte ich bisher kein einziges Mal ärger mit dem Chef, außer dass ich ihm mal den Parkplatz weggeschnappt habe…
Münchhausen, Marco von: "So zähmen sie Ihren inneren Schweinehund! - Vom ärgsten Feind zum besten Freund", Frankfurt/Main 2004. (9,90 Euro)
Es geht nicht direkt um Alkohol, aber der wird auch angesprochen. Das buch ist eine sehr lustig geschriebene Anleitungzum Verwirklichen von Zielen. Ich musste mit meiner Abstinenz vieles aufarbeiten, was zu nassen Zeiten liegen geblieben ist. Da gab mir das Buch ein paar Tipps, wie ich Dinge anpacken kann. Wem Borowiak gefallen hat, dürfte auch dieses Buch gefallen.
Wer sich mal wieder dem Alkoholismus in Reinform nähern will:
Hilbig, Wolfgang: Das Provisorium...
Hilbig, selbst Alkoholiker (er ruhe in Frieden!), schildert in seinem autobiographischen Roman die Verlorenheit und Heimatlosigkeit des alkoholkranken DDR-Schriftstellers C. nach der Wiedervereinigung...
Take care...
Tom
"How much can you really know about yourself if you've never been in a fight?" Tyler Durden