keine Ahnung mehr, wer, wann, wo und warum, aber mich hat jemand gebeten, mich zu Wort zu melden, wenn ich „ALK – fast ein medizinisches Fachbuch“ gelesen habe und meine Meinung darüber kundzutun. Nun mache ich das einfach mal in einem neuen Eintrag, nicht ganz ohne Hintergedanken, wie man bei weiterer Lektüre ersehen kann.
Also zu Borowiak: Wirklich klasse geschrieben, selten so gelacht. Und dabei noch äußerst informativ und schwierige Sachverhalte sind anschaulich erklärt. Ganz unabhängig vom Thema eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe - und das sind derer nicht wenige. Ich kann das Buch nur empfehlen.
Kennt Ihr sonst noch gute Bücher rund um Alkohol? Gerne auch Romane. Apropos: Hat jemand Jack Londons „König Alkohol“ gelesen? Lohnt der Kauf? Wer einen Tipp hat und mir einen Gefallen tun will, kann den ja hier zum Besten geben – lasst mich nicht auf Buchentzug sonst kriege ich einen Turkey und stürme die Bibliothek…
Horst Zocker "betrifft: Anonyme Alkoholiker" Der Autor erzählt seine Geschichte und die der AA
Körkel/Kruse "Mit dem Rückfall leben" Im Gegensatz zu seiner Theorie vom Kontrollierten wirklich gut gemachtes Buch mit vielen guten Passagen, die ein Betroffener auch nachvollziehen kann
Susan Gordon Lydon "Der lange Weg zurück" Die Autorin ist Mitbegründerin des "Rolling Stone" und der amerikanischen Frauenbewegungund erzählt ihre eigene Drogenkarriere. Tolles Buch, trotz allem Elends, zeigt die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts sehr anschaulich, wirklich zu empfehlen, auch wenn es hier um harte Drogen geht. Im flair der Hippies. Clean geworden in den 12 Schritte Guppen.
Hi Grigori - ich hatte Dich drum gebeten - und ich sehe, es geht Dir wie mir
Danke für die Rückmeldung - das Buch kann man Betroffenen nicht oft genug empfehlen. Hab neulich in der Brigitte auch einen Bericht über den Autor gelesen
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
ZitatGepostet von Grigori Kennt Ihr sonst noch gute Bücher rund um Alkohol? Gerne auch Romane. Wer einen Tipp hat und mir einen Gefallen tun will, kann den ja hier zum Besten geben – lasst mich nicht auf Buchentzug sonst kriege ich einen Turkey und stürme die Bibliothek…
Wurde mit Harald Juhnke verfilmt, m.E. einer der wenigen Filme, die mit dem Buch annähernd mithalten können.
Kurzbeschreibung [...administrativ editiert...] Quelle: Internet
LG Adriana
Wenn Borowiak Humor hat, werde ich sein Buch mit Vergnügen lesen. Ich dachte erst, nein, nicht noch ein Problembuch, ich lese keine solchen mehr. Aber wenns so ist, danke für die Empfehlung, Callysta
ZitatGepostet von Grigori Apropos: Hat jemand Jack Londons „König Alkohol“ gelesen? Lohnt der Kauf? [/b]
Morgen Grigori,
ich hab auch etliche Bücher zu dem Thema gelesen, unter anderem kürzlich Jack London. Mir hat das Buch gut gefallen, da er sehr anschaulich seine "Trinkerkarriere" beschreibt, aber auch wie es so zuging in San Francisco um 1900. Seine Schlussfolgerungen sind natürlich schon etwas angestaubt, unter anderem plädiert er für die Prohibition und meint, dass er gar kein richtiger Säufer sei aus verschiedenen Gründen.
Sehr beeindruckend fand ich auch "Die Legende vom heiligen Trinker" von Joseph Roth. Der Mann wusste wovon er sprach/schrieb. Das Buch ist aber auch harter Tobak und kann einen depremieren.
Am besten von der aktuellen Literatur fand ich aber "Trocken" von Augusten Burroughs. Schreiend komisch dass! Wobei einem manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt.
"Alk" von Borowiak fand ich gar nicht so empfehlenswert. Der Typ beschreibt zwar ganz lustig medizinische Zusammenhänge, aber mir war das ganze manchmal ein wenig zuuu locker und was er so über Rückfälle vom besten gibt, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Da hat mir "Die Suchtfibel" (Autor hab ich vergessen) persönlich mehr gebracht.
Fazit: Ich hab alles mögliche zu dem Thema gelesen, wobei mir das während Saufphasen nicht geholfen hat, mit dem Alkohol aufzuhören. Im Nachhinein allerdings schon - dann funktionieren die grauen Zellen ja auch besser .
Grüsse von Birgit
Wenn der Mensch voll ist, geht sein Blick ins Leere.
Du hast Tatsächlich in Deiner Saufphase solche Bücher gelesen? Soetwas whätte ich weit weg geschoben, ich wollte doch nie etwas damit zu tun haben!!! In der Trockenheit habe ich dann solche Bücher regelrecht verzehrt, danke für Deine Tips, werde mir mal die Bücher besorgen.
@ Adriana: Danke. Ich habe vor vielen Jahren – glaube da trank ich noch nicht einmal – „Der Trinker“ mit Harry gesehen. Guter Film soweit ich mich erinnere. Ich wusste gar nicht, dass das Buch von Fallada ist! Von Fallada habe ich schon einiges gelesen (u.a. „Kleiner Mann was nun?“ und „Wolf unter Wölfen“). Ein toller Schriftsteller. Klar immer schwer im Schützengraben des Klassenkampfes zu Hause, aber immer tolle Milieustudien. Auch außerhalb der Alk-Literatur empfehlenswert.
@ Birgit und Dirk: Auch Danke. Ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass mich Bücher die sich mit der Alkoholkrankheit auseinandersetzen – von einigen Sachbüchern vielleicht einmal abgesehen – entscheidend in meiner Trockenheit unterstützen. Aber ich interessiere mich eben für das Thema und lese gerne darüber. Klar: Die hilfreichsten Geschichten gibt es hier zu lesen, aber leider schreibt hier nicht jeder so gut wie London oder Fallada (wovon ich mich selbst nicht ausnehmen möchte)...
Ein schönes Wochenende, trotz Schmuddelwetter! Grigori
@Adriana: Ja, mach mal, wird dir sicher gut gefallen. Im Literaturforum habe ich einen Thread zu Borowiak aufgemacht, da ist auch ein Link zur Leseprobe der ersten Seiten
Und an die anderen: Danke für die anderen Tipps! Ich hab mir jetzt das Buch "Jetzt ist es genug" geholt, aber beim kurzen Reinlesen denke ich, das wird mir auch wenig Neues zeigen, wie das von der Heilmann
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
"Und allzu nüchterne Aufklärer könnten von der verspielten Gelehrsamkeit der Autoren doch immerhin den Zweifel lernen, ob nicht der Rausch dem Wahn, das Wohlgefühl der Gesundheit vorzuziehen sei."
Ich verdiene meinen Lebensunterhalt selbst mit Schreiben, auch wenn ich kein Schriftsteller bin. Meine Erfahrung ist, dass man mit Alkohol nicht wirklich was Gescheites zu Papier bekommt, besonders wenn man sich einen Rausch angetrunken hat. Das sehen übrigens auch viele bekannte Schriftsteller so. Wenn bei uns in der Redaktion jemand zum schreiben – sei es auch einer Glosse – die Rotweinflasche zücken würde, wäre er schneller beim Chef als er Prost sagen kann. Aber jeder wie er will...