ich möchte Dir Deine Frage nach dem Konsum aus meiner Sicht beantworten.
Viele, wenn nicht sogar die meisten, Gruppen haben sich "auf die Fahne geschrieben", Suchtmittel frei zu agieren. Und dazu gehören nun mal auch Tabak, Koffein etc. Kann man drüber streiten, muss man aber nicht
Was Zigaretten und Kaffee während der eigentlichen Gruppenstunde anbelangt ist die Gefahr sehr groß (und meist auch berechtigt), das aus einer Gruppenstunde eine "Plapperstunde" wird, weil alle so herrlich entspannt sind. Ich hab beides ausprobiert, letzteres funktioniert einfach nicht, weil vielfach die Konzentration leidet. Außerdem sind ja nicht nur Raucher in einer Gruppe und ich empfinde es als respektlos anderen die Hucke voll zu qualmen (und das betone ich als bekennender Nicht-Wenig-Raucher:zwinker1 Zum anderen ist es eine schöne Übung, über mein Suchtverhalten nachzudenken, wenn ich es u.U. nicht einmal schaffe für eine Stunde auf meine Zigarette zu verzichten.
Ich bin begeistert über Eure Teilnahme an meinem Thread.
Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
in "meiner" alten Gruppe gab es das auch und ich kenn dies aus vielen anderen Gruppen auch, das durchaus auch "Freizeitaktivitäten" stattfanden. Sei es eine Weihnachtsfeier, ein Wandertag, ein gemütliches Abendessen, zu dem jeder etwas mitbrachte. Möglichkeiten gibt es da genug, es kommt eben immer auf die Gruppe an
LG, Tina
Hi gregori Nur ganz kurz warum fängst du mit den Freizeitaktivitäten" in deiner gruppe nicht wieder an.?
Lg fitti
Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut: :grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:
Was erhoffst/erwartest Du von einer SHG? Gespräche mit ebenfalls Betroffenen. "Ich muss nicht immer alles erklären und wirklich nachvollziehen kann mein Problem sowieso kein Nicht-Betroffener". Unterstützung und Motivation sind mir wichtig. Außerdem beschäftige ich mich - auf welche Art auch immer - wiederholt mit meiner Sucht und verliere sie hoffentlich nicht aus den Augen.
Wo würdest Du Dich über eine SHG in Deiner Nähe informieren (Arzt, Krankenhaus, Tageszeitung, Internet....) Beratungszentren (und den dort ausliegenden Heftchen), Mundpropaganda, Internet
Wie viele Mitglieder dürfte die Gruppe haben, das Du Dich dort (noch) wohl fühlst? Zwischen 5 und 15 Personen.
Würdest Du eine gemischte Gruppe bevorzugen, oder eher eine reine Frauen- oder Männergruppe? Ich bevorzuge definitiv gemischte Gruppen. Viele Alk-Probleme sind nicht geschlechtsspezifisch. Aber manchmal ist die "andere" Sicht auf die Dinge sehr erhellend.
Wie möchtest Du die Gruppe gestaltet wissen? Eher ein zwangloses Beisammensein und "Plaudern" bei Kaffee und Zigaretten. Oder eher Themen orientiert. Am besten in einer Mischung zwischen Thema- und Plauderrunde, die sich mal so mal so ergibt. Nicht streng nach Vorschrift, aber ein (vor)gegebenes Thema kann den Abend hilfreich strukturieren. Übrigens: Kaffee trinken muss erlaubt sein; auf Zigaretten kann ich gut verzichten.
Welche Themen wären Dir wichtig, unabhängig von Sucht? Kann man nicht fast jedes Thema aus "Suchtsicht" betrachten? Rein politische Themen sind vielleicht nicht besonders hilfreich, da dann schnell die Emotionen hochkochen.
Welchen Namen würdest Du Deiner Gruppe geben? Einen Namen finde ich in diesem Zusammenhang vollkommen unwichtig.
Danke schon einmal im Voraus!!!!!!!! Bidde!
Viele Grüße aus Hamburg Andreas
__________________________________________ Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse
ZitatGepostet von minitiger2 Für manche Dauerrückfällige wärs vielleicht wichtig, daß sich der Treffpunkt in ner Pilsbar befindet
Hä,hä, das erinnert mich daran, was mir mein Zimmernachbar bei meiner vorletzten Entgiftung erzählt hat. Der war Mitglied im "Blauen Kreuz" und bei dieser Gruppe war der Name auch Programm. Die hielten ihre Gruppenabende sinnigerweise in ner Kneipe ab. Im Allgemeinen haben die SHG's ja das Problem, dass sie nicht genug Mitglieder haben. Dieser Gruppe war das völlig fremd.Die hatten Zulauf ohne Ende. Jedenfalls endeten die Gruppenabende in der Regel in einem schönen Besäufnis
ZitatGepostet von minitiger2 Für manche Dauerrückfällige wärs vielleicht wichtig, daß sich der Treffpunkt in ner Pilsbar befindet
Hä,hä, das erinnert mich daran, was mir mein Zimmernachbar bei meiner vorletzten Entgiftung erzählt hat. Der war Mitglied im "Blauen Kreuz" und bei dieser Gruppe war der Name auch Programm. Die hielten ihre Gruppenabende sinnigerweise in ner Kneipe ab. Im Allgemeinen haben die SHG's ja das Problem, dass sie nicht genug Mitglieder haben. Dieser Gruppe war das völlig fremd.Die hatten Zulauf ohne Ende. Jedenfalls endeten die Gruppenabende in der Regel in einem schönen Besäufnis
hallo spieler,
in hessen sollten die treffen aber vor der tür der pilsbar stattfinden, damit auf die raucher rücksicht genommen wird.
noch mal icke .... zu deiner frage dann doch der versuch von antworten
ich habe ja meine eigene wunschgruppe schon vor ein paar jahren selbst gegründet.
für nähere infos einfach in diesem post oben rechts auf den diskret rosa leuchtenden button 'HP' klicken (cheffe sagt, ich soll im post keine werbung machen :zwinker1
Was erhoffst/erwartest Du von einer SHG? .... einen ehrlichen Austausch über eigene Erfahrungen; .... Hilfestellung, wenn ich darum bitte; .... auf keinen Fall Einmischung in mein Leben - weder Be- noch Abwertungen meines Seins und Erlebens;
Wo würdest Du Dich über eine SHG in Deiner Nähe informieren? .... Suchtberatungsstelle, Internet, Therapie- und Reha-Einrichtungen, Therapeutin, Ärztin
Wie viele Mitglieder dürfte die Gruppe haben, das Du Dich dort (noch) wohl fühlst? .... wir haben die Größe der Gruppe begrenzt auf 12 Teilnehmerinnen, weil uns ein persönlicher Austausch wichtig ist.
Würdest Du eine gemischte Gruppe bevorzugen, oder eher eine reine Frauen- oder Männergruppe? .... ich bin eine Frau und bevorzuge eine Frauengruppe;
Wie möchtest Du die Gruppe gestaltet wissen? .... wir machen ein sogenanntes 'Blitzlicht' am Anfang: daraus ergeben sich die Themen für die Stunde; .... falls tatsächlich einmal keiner etwas einfallen sollte, gibt es eine Liste mit Themen, die wir uns immer wieder einmal anschauen können: diese Themenliste war Grundlage der Gruppenthemen in meinem Entzugskrankenhaus - sie ist immer wieder hilfreich auch für diejenigen, die schon länger ohne Alkohol leben. .... es gibt einige wenige verbindliche Regeln für die Gruppe; darüber hinaus Empfehlungen für den Umgang miteinander: das hat sich gut bewährt; z.B.: .... kein Konsum in der Gruppe (Drogen sowieso nicht, auch kein Nikotin, kein Essen) - alkoholfreie Getränke sind okay .... am Ende der Stunde lesen wir die Tagesmeditation aus dem Buch 'Kraft zum Loslassen' von Melody Beattie: so können wir die Runde mit positiven Gedanken schließen und auf jeden Fall etwas 'Gutes' mit nach Hause nehmen, auch wenn die Gespräche vielleicht sehr anstrengend waren; es gibt das Phänomen, dass diese Tagesmeditation fast jedes Mal das Hauptthema des jeweiligen Abends noch einmal zusammenfasst und/oder aus einem neuen Blickwinkel beleuchtet, einen weiteren positiven Aspekt hinzufügt - ohne dass wir vorher wussten, was an dem Tag dran kommt: da waren wir oft schon alle sehr erstaunt!
.... was die Leitung angeht: ich habe die Gruppe nun mehr als 5 1/2 Jahre lang selbst moderiert und stelle fest, dass ich ziemlich ausgepowert bin und sehr sehr müde. Die Teilnehmerinnen verlassen sich auf mich, weil ich sehr verantwortungsbewusst bin und Ihnen anfangs die Möglichkeit dazu gegeben habe. Es ist mir nicht gelungen, dies im Nachhinein wieder zu ändern. Die Folge: Aus der anfänglichen Selbsthilfegruppe wurde immer mehr eine 'ame-hilft-Gruppe' . Nun zerren und ziehen und drehen alle an mir, als ob ich ein leerer Kaugummiautomat sei (und treten auch noch dagegen, wenn ich nicht so funktioniere wie sie es gewohnt sind und es gerne hätten).
Das ändere ich jetzt und ziehe mich fast ganz raus. Mit der Konsequenz, dass ich derzeit dann keine SHG habe. Ist mir aber auch nach 8 1/2 abstinenten Jahren nicht mehr so wichtig, ich mache dafür anderes, ebenfalls auf Sucht/Süchte bezogen.
Welche Themen wären Dir wichtig, unabhängig von Sucht? .... bei uns geht es neben der Abhängigkeit von Alkohol meist um Suchtstrukturen allgemein (fast alle von uns stecken in mehr als einer Abhängigkeit); .... es geht oft darum, was wir tun können, damit es uns besser geht. Wenn es uns gut geht, dann geht es darum, was wir tun können, damit das so bleibt; .... auch ganz konkrete Themen und Hilfestellung für die Bewältigung des Alltags sind uns wichtig (z.B. Umgang mit Behörden, Austausch von Informationen über ÄrztInnen/TherapeutInnen etc.) - kurz gesagt und mit Augenzwinkern: Was macht mich stark, schön, klug und glücklich?!?!
Welchen Namen würdest Du Deiner Gruppe geben? .... die Gruppe heißt FrauSuchtGespräch ich würde sie wieder so nennen.
Außerdem veranstalten wir für die Gruppe auch Seminarabende, Exkursionen und Ausflüge zu unterschiedlichen Themen / Orten.
Ich zieh mal hier für mich ein erstes Fazit und stelle höchst erfreut fest, dass ich mit dem, was (und wie) ich bereits in NRW praktiziert habe, auch jetzt nicht falsch liege. Eure Antworten bestätigen mir das und ich danke Euch sehr dafür.
Das heißt aber nicht, dass der Thread jetzt geschlossen ist bitte schreibt weiter hier zum Thema.
Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
selbstverständlich ist das Trinken von alkfreien Getränken ok. Wobei ich es ohnehin in der Vergangenheit so gehandhabt habe, dass sich ca. eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn der Gruppe mit Kaffee u. Zigarette (wenn erwünscht) "warm gelaufen" werden konnte. Das gleiche gilt für das Ende der Gruppenstunde. Klar blieben danach immer welche für ein persönlicheres Gespräch. So kam es nicht selten vor, dass sich so ein Gruppenabend auf 3-3 1/2 Stunden ausdehnen konnte, wenn es denn super interessant war.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
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