Ich hab ja die drei Wochen Entgiftung im UKE ja als ziemlich positive Erfahrung gemacht, die ich allerdings selber auch nur einmal machen müssen muss (geile Grammatik ).
Nun sind von meiner - ich nenne es mal Clique - dort, die meisten ja schon innerhalb der ersten drei Wochen nach Entlassung wieder rückfällig geworden. Ansonsten ist der Kontakt - wie so oft, nun eingeschlafen.
Gerade aber rief mich einer dieser Clique an, den ich sehr mag. Seineszeichens schwul und selbstverliebt, aber sehr lieb und verrückt. Typischer Partygänger, der jede Therapiesitzung auch ein gehöriges Maß an Spaß mitgegeben hat. Aber leider war alle Einsicht auch nicht von Dauer.
NAch Entlassung glaubte er schnell wieder an KT, dann ein übler Absturz und er bat mich, ihm jedes Mal die Ohren langzuziehen, wenn er das nochmal behaupten würde.
Nun war lange Kontaktpause, und eben rief er wieder an. Ich hab mich total gefreut und er klang auch sehr gut gelaunt und euphorisch. Was er aber eigentlich wollte: Er hat seinen Job als Filialleiter einer Restaurantkette geschmissen, würde jetzt angeblich etwas für junge Menschen tun, das würde ihm helfen um selbst nicht mehr zu trinken.
Im Laufe des Gespräches wurde ganz schnell klar: Er ist zum Bauernfänger geworden, verkloppt auf Provisionsbasis Versicherungen für Altersvorsorge als "Selbstständiger". Ich sollte das auch machen und auch natürlich vorsorgen. Auf den Schmu fall ich eh nicht rein und seriös ist man mit einer Hotmail-Adresse ohne Angabe des Auftraggebers ungemein.
Zum Trinkverhalten kam auf meine Frage, er würde sich eine Therapeutin suchen, das würde ganz und gar langen, er hätte ja kein Alkoholproblem und könnte kontrolliert trinken, gehe alle drei Monate einen saufen.
Ja ich weiß, das ist nichts Ungewöhnliches, aber es macht mich trotzdem traurig, wie schnell die Einsicht - wenn sie jemals ganz da war - vergessen ist. Und mit dem "Job" wird er auch nicht lange glücklich sein...
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...