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Saufnix  
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Dieses Thema hat 12 Antworten
und wurde 1.530 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
Hilla ( gelöscht )
Beiträge:

16.03.2008 10:47
RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

Hallo ihr Lieben,

wisst ihr einen Rat? Ich fasse mich so kurz wie möglich.

Mein Lebensgefährte hat sich im vergangenen Jahr zu einer stationären Entwöhnung entschlossen. Nach mehreren Beratungsterminen bei der Suchtberatung und Teilnahme an Selbsthilfegruppen wurde schließlich nach drei Monaten der Antrag auf Langzeittherapie bei der Rentenversicherung mit Klinikempfehlung für die "Klinik am Hardberg" gestellt. Nach 14 Tagen kam dann bereits die Bewilligung für die "Eschenberg-Wildberg-Klinik". Zunächst freute sich mein Lebensgefährte sehr über die rasche Bewilligung, als er jedoch feststellte, dass es sich bei der dieser Klinik um eine ganz andere Klinik, eine reine Männerklinik handelt, war er wie vom Donner gerührt. (Was damit zusammenhängt, dass er während seiner Bundeswehrzeit katastrophale Erlebnisse mit Männern erfahren hatte, die er bis heute nicht verarbeiten konnte).

Da er den Aufnahmetermin schon in den nächsten Tagen erhalten hat, setzte er sich mit der Klinik umgehend in Verbindung. Zur Klärung der Frage, ob es ihm vielleicht nun doch gelingen könnte, die Erinnerung an die Erlebnisse der Bundeswehrzeit auszublenden, und er es mit "Männern" unterdessen aushalten könnte, lies sich kurzentschlossen einen "Schnuppertermin" geben. Er fuhr hin und wurde von einem Mitarbeiter durchs Haus geführt. Die große Anzahl von Männern riefen jedoch seine Erinnerungen wieder wach - und der zusätzliche Umstand, dass es sich um eine "allgemeine Suchtklinik" mit überwiegend Drogenabhängigen und "Türsteher-Typen", also nicht nur um eine Klinik für Alkoholkranke handelt, wirken nicht positiv.

Als er sein Problem vor Ort ansprach, gab man ihm den Rat, dem Aufnahmetermin trotzdem wahrzunehmen. Es sei nicht sinnvoll im Vorfeld Widerspruch gegen diese Klinik einzulegen - besser sei es, dort zunächst einmal 2-3 Wochen zu bleiben. Danach könne er die Klinik immer noch verlassen, ggflls. würde man sich um die Unterbringung in einer "Ersatzklinik" bemühen. Man könne ihm bis dahin vielleicht ein Einzelzimmer-Angebot machen, was jedoch von der Belegung des Hauses abhängig sei.

So - das ist die Vorgeschichte - nun die Frage an euch: Wie verhält man sich in diesem Fall tatsächlich am besten? Stimmt die Auskunft der Klinik überhaupt - kümmert man sich von dort aus tatsächlich um eine andere Klinik? Wie ist der Ablauf? Ist da denn nicht die Rentenversicherung zuständig? Ist es wirklich sinnvoll, die Klinik 2-3 Wochen auszuprobieren - wäre ein begründeter Widerspruch im Vorfeld nicht besser? Auf den Aufnahmetermin in 14 Tagen - hat der Arbeitgeber hat den Betriebsablauf ausgerichtet - eine Verzögerung des 16-Wochen-Ablaufs würde sich zusätzlich problematisch gestalten.

Weiß jemand einen Rat??? Oder weiß jemand, an wen man sich wenden kann? Dummerweise sind jetzt gerade Osterferien - viele Stellen haben geschlossen!

Habt herzlichen Dank!

Viele Grüße
Hilla


madmax ( gelöscht )
Beiträge:

16.03.2008 14:50
#2 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

hilla

ich weiss nicht wie sowas geht, also ich konnte mir meine klinik aussuchen.
das hat auch reibungslos geklappt,mag sein das sich die versicherungsanstalt aus kostengründen für diese klinik entschieden haben,nur wird da wohl kein erfolg zu verweisen sein wenn dein mann jetzt schon den horror hat.ich persönlich beginne am 31.03 meine LZT.
bis dahin helfe ich dir gerne.such dir vielleicht eine klinik im internet raus...ruf da an das er die therapie dort machen möchte..denke mal das die dir weiterhelfen lg madmax


amethysmena ( gelöscht )
Beiträge:

16.03.2008 15:06
#3 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

sálü hilla!

meine erfahrungen sind nicht aktuell (fast 9 jahre her) - helfen vielleicht trotzdem:

einmal hat meine ärztin direkt bei der BfA (die war damals zuständig) angerufen, so ganz spontan aus der sprechstunde raus - das hatte eine große wirkung, was die dortige entscheidung sowie den zügigen fortgang der bis dato schleppenden bearbeitung anging.

später half mir einmal die sozialarbeiterin in der entgiftungsklinik.

ich habe gegen die zuweisungs-bescheide so oft widerspruch eingelegt, bis ich das für mich passende da stehen hatte - und zwar BEVOR ich in irgendeiner klinik festsaß.

das habe ich dann auch angetreten und durchgezogen und bin seither abstinent von alkohol.

das eher anstrengende daran war allerdings, dass dadurch zwischen meinem erstem antrag und letztlich dem beginn der langzeittherapie fast ein jahr vergangen war, zwischen entzug und therapie immerhin gut acht monate.

ich wünsche euch die richtige entscheidung!


vicco55 Offline




Beiträge: 2.649

16.03.2008 15:07
#4 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

Hallo Hilla,

ich kann Dir leider auch keinen Rat geben. Es fehlt mir die Erfahrung.

Du schreibst, die Therapie wurde über die Suchtberatung beantragt. Warum also nicht morgen früh den Suchtberater anrufen?

Gut ich les gerade von Osterferien. Aber mehr fällt mir auch nicht ein. Suchtberater und/oder Rententräger

Alles Gute Euch
Viktor


madmax ( gelöscht )
Beiträge:

16.03.2008 15:26
#5 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

genau erst beratungsstelle nerven und den vorraussehbaren misserfolg klarstellen dann der versicherungsanstalt...ode schmeißen die das geld zum fenster raus????


Logo Offline



Beiträge: 556

17.03.2008 13:51
#6 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

Hallo,

ich kann von der Eschenberg-Wildpark-Klinik nur positives berichten.

Unabhängig von der Einrichtung drängt sich mir sehr oft der Verdacht auf, dass die "Art des Hauses" ganz gerne als Argument für -vorhersehbare, weil vom Patienten gewollte- Rückfälle "herhalten" muss. Ob das in Deinem Fall bzw dem Fall Deines Partners gilt, wage ich nicht zu beurteilen.

Ich weiss nur: wer zu meiner Zeit in der E-W-K trocken werden wollte, der hatte alle Möglichkeiten dazu. Der Anteil an "anderen Süchtigen" war bei mir ca. 40% und hat mich nicht am trocken werden gehindert. Das ist nun fast fünf Jahre her, und ich bin jährlich gerne auf den Ehemaligen-Treffen zu Gast in der Einrichtung, in der ich ein trockenes Leben lernen durfte und konnte.

LG
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P.S.: unvergessen - die allabendliche progressive Muskelentspannung - "...dann macht das auch nichts..."


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

17.03.2008 14:08
#7 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

Ich habe seinerzeit die "Auswahl" der Klinik gemeinsam mit meinem Suchtberater getroffen und es hat auf Anhieb "gepasst".
Ich hatte allerdings im Vorfeld auch für mich keine "Auschlusskriterien". Das einzige was für mich zählte war, trocken zu werden. Da war es mir völlig egal, ob es Männer- oder Frauen"überschuß" gab, ob NUR Alkis oder auch von anderen Süchten Betroffene, die Entfernung zu weit oder die Nase des Arztes zu lang war

Ich konnte mir zum damaligen Zeitpunkt dieses "Anspruchsdenken" nicht mehr leisten und war nur froh, adäquate Hilfe zu bekommen.

LG, Tina

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


Friesenvolker Offline




Beiträge: 2.911

17.03.2008 15:04
#8 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

Hallo, Hilla,

vorweg, ich kenne diese Klinik nicht, hab' mir aber gerade die entsprechende Homepage >klick mich angeguckt.

Deine Befürchtungen kann ich nicht nachvollziehen. Sofern Dein Mann traumatische Erlebnisse aus seiner Bundeswehrzeit, wie Du schilderst, zurückbehalten hat, so sollte er diese baldmöglichst aufarbeiten. Klar, Bundeswehr ist kein "Mädchenpensionat", da werden Menschen militärisch diszipliniert und für militärische Zwecke geformt um in der Gruppe (im Zug, in der Kompanie usw.) zu "funktionieren", dass hat aber IMHO nichts mit Klinikleben, Therapie usw. zu tun. Ich glaube, hier werden von Dir Äpfen mit Birnen verwechselt. Klinik ist auch nicht Knast.

Vielleicht liegen Deine Befürchtungen ganz woanders.

Auch wenn Dein Mann zu den "Sensibelchen" unter uns Männern gehört, so wird er auch unter den Menschen in der Klinik, in seiner Gruppe, seine eigene Position finden (müssen).

Das ist auch lernen.

Du schreibst auch etwas von "Türsteher-Typen" und Drogenabhängigen, sind diese Menschen denn anders? Womöglich zweite Wahl nach dem Motto: "Da gehe ich nicht, dieses ist ja unter meinem Niveau!", also, solche Gedanken laß' da gar nicht erst aufkommen. Sie sind ... falsch!

Oftmals täuscht der erste Eindruck.

Wenn das für Dich unhaltbare Zustände sind, dann wirst Du nicht umhin kommen, Dir eine Privatklinik mit den entsprechenden Kosten zu suchen. Ob das dann Euer Kostenträger übernimmt, sicher nicht.

Und diese Kliniken müssen nicht auch zwingened besser sein, sind sind i. d. R. nur teurer und der Service, vielleicht auch sogar die Betreuung ist besser, aber gekocht wird dort auch nur mit Wasser.

Ob's unter'm Strich mehr bringt, bezweifel ich.

Ich habe in der Entgiftung derzeit mit Obdachlosen, Kaufleuten und Akademikern im Wachsaal zusammengelegen, alles nur Männer, Frauen waren auf 'ner anderen Station. Wenn da einer auf Entzug ist und womöglich "ausrastet", sind alle gleich. Und ich habe von allen etwas lernen können. So ist das im Leben.

Wichtig ist, mit anderen Menschen auszukommen lernen. Und das kann ich am besten, wenn möglichst eine Vielfalt von ganz individuellen Menschen da sind. Eben diese und jene.

Und in der Therapie soll ja ein Umfeld geschaffen werden, das unterstützend wirkt. Wo der Mensch wieder zu sich selbst kommt. Sich wieder neu entdeckt. Frauen können dabei auch stören, zumindest aber ablenken. Muß nicht sein, kann aber. Die Klinik wird ihre Gründe haben.

Und einordnen - nicht unterordnen - muß sich jeder Neue in jeder Klinik.

Jedenfalls kann ich von hier aus keine Gründe entdecken, die gegen den Besuch einer reinen Männerklinik sprechen.

Und im übrigen gilt in Zeiten knapper Kassen umsomehr der Ausspruch: "Wer die Musik bezahlt - kann die Musik auch bestimmen."

LG
Fv

Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.


Jakolli Offline




Beiträge: 245

17.03.2008 15:54
#9 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

Hallo Hilla.

Es wäre vielleicht zur Beurteilung der Sache von Vorteil, welcher Art die unangenehmen Traumata Deines Lebensgefährten während der BW-Zeit waren, so z.B. Mobbing, Ausgrenzung usw.

Denn genau diese bundeswehr-typischen Machtspiele, wenn man nicht mit dem Strom schwimmt (ich erinnere an die Vorfälle in der Coesfelder Kaserne), wird man in einer Therapie nicht vorfinden. Da spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Männer- oder gemischte Einrichtung handelt. Wer in der Art und Weise gegenüber Mitpatienten vorgeht, wird abgemahnt, beim zweiten Mal fliegt der aus der Einrichtung. Ich würde mir da eher keine Sorgen machen.

Ich habe meine 6-wöchige Kurzzeittherapie in einer gemischten Einrichtung als angenehm empfunden, wobei es mir letztlich egal war, wer dort ist, sondern was für mich am Ende dabei herauskommt. Falls Dein "Männe" trotzdem nicht über seinen Schatten springen kann, gilt das vorher Getippte der Kameraden hier. Wenn Kostenzusage vorhanden, freie Wahl der Einrichtung, solange es sich um eine Klinik aus dem Katalog nach § 108 des fünften Sozialgesetzbuches handelt bzw. die täglichen Kosten der Klinik den Regelsatz nach dem SGB V. nicht übersteigen.

In dem Falle wäre dann der Suchtberater die wichtigste Anlaufstelle. Das eine Klinik ihre Hütte zur besten finanziellen Auslastung immer voll haben will und jeden aufnimmt, ist nachvollziehbar. Daher muss Dein Lebensgefährte sich nicht auf das Angebot mit dem Ausprobieren einlassen.

@Volker,
meine avisierte Klinik Brilon-Wald gilt für meine Beihilfestelle auch als "Privatklinik", da nicht im Katalog gem. § 108 SGB V aufgeführt, aber da der Tagessatz dem Leistungsvolumen üblicher Kassen entspricht, kann ich ohne Zuzahlung dort antreten, also ist die sogenannten Privatklinik nicht unbedingt mit finanziellem Eigenanteil verbunden. Und selbst innerhalb dieser verschiedenen Kliniken trifft man auf enorme Unterschiede. Ich kann durch Entgiftungen und Aufenthalte in 2 verschiedenen Landeskrankenhäusern neben Brilon klipp und klar sagen, dass sich Brilon angenehm von den anderen Einrichtungen abhob. Schon das Essen dort hatte hotelmässiges Niveau , mit einer der Hauptgründe, warum ich dort unbedingt wieder hinwill.

Man kann ja auch vorher die Klinik besichtigen und auch für lau probessen, für mich war das gute Essen ein Primärfaktor. Leute, die auf eine Klinik meckern, sterben eh nie aus.

[ Editiert von Jakolli am 17.03.08 15:58 ]

We never walk alone


madmax ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2008 16:21
#10 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten


wie ist der aktuelle stand hier???


Callysta Offline




Beiträge: 8.240

22.03.2008 16:31
#11 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von madmax

wie ist der aktuelle stand hier???


Man lese Beitrag #1 bis #9

Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...


madmax ( gelöscht )
Beiträge:

22.03.2008 16:41
#12 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Callysta

Zitat
Gepostet von madmax

wie ist der aktuelle stand hier???


Man lese Beitrag #1 bis #9





meine wohl damit wie der stan im realen leben ist


herbert1 Offline



Beiträge: 45

25.03.2008 07:39
#13 RE: In Sorge wegen Männerklinik! Zitat · Antworten

Madmax

Du Fängst erst an zu leben (vielleicht)

Etwas zurückhaltung wäre angebracht

Herbert


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