Zitatgenaro:"Ich halte mich für nicht sexsüchtig, Dich auch nicht"
... ich auch nicht. Und bitte jetzt nicht: DER hat uns gerade noch gefehlt. Dieses Thema Sexsucht verbunden mit Alkoholismus wird stigmatisiert. Bloß nicht die Zunge verbrennen, am besten, ar nicht erst damit anfangen ... und wenn, dann bitte nur auf die lockerlustige Art, unverbindlich bitte.
IMHO "können" Männer immer, jeden Tag und (fast) zu jeder Stunde. Es ist wissenschaftlich auch belegt (fragt mich bitte jetzt nicht, woher ich das habe, ich weiß es nicht mehr), dass Männer am Tag soundvielmal an Sex denken, jedenfalls erheblich öfter als unsere weiblichen Pendanten.
Die Frage ist nur, wie gehen wir damit um. Ich behaupte mal: Im "normalen" Leben gut, problemlos und verhaltensunauffällig. Da greift Moral, Sitte und sonstwas, wir sind entsprechend erzogen rsp. dressiert.
Gleichwohl bleibt der Drang erhalten. Was macht "man" damit. Da greift die Form der Selbstbefriedigung. Früher als unehrenhaft, unkeusch, und krankhaft verschrien, wird sie in der heutigen Zeit eher mehr belächelt, so nach dem Motto: Klappt wohl sonst nicht mehr, hat er denn keine gefunden und was sonst noch alles.
Ich behaupte auch mal einfach: Machen doch alle Männer, mal mehr und mal weniger. Früher benötigte ich da unter'm Ladentisch gekaufte Pornos, die sorgsam vor der Freundin oder der Ehefrau verborgen wurden, heute ist dem Verlangen durch das Internet Tür und Tor weit geöffnet, dreimal Klick, und schon bis'te drin, in dem Zauberkarusell Pornografie.
Aber ... hat das eigentlich noch etwas mit Liebe, Zärtlichkeit, Zuneigung, Erfüllung, Vertrauen usw. zu tun. Nein, nicht die Bohne. Es ist einfaches Konsumieren der Ware Sex mit dem Erfolg der schnellen Befriedigung. Sex-Fast-Food.
Andererseits, Spaß bringen kann das auch. Aber nur für eine gewisse Zeit. Und so richtig befriedigend ist das auch nicht. Meine Meinung. Es ist eben mehr "absamen". Schluß. Ende. Nix mit Zigarette danach oder so.
Ich schweife ab.
Sexsucht ist IMHO eine Suche nach etwas. Nach etwas, das in mir fehlt. In meinem kleinen Jungen in mir (Nee, nicht der, hör' da jetzt auf, ist mir schon ernst damit ).
Nein, ich habe auch noch "meinen kleinen Volker als ganz jungen Menschen" in mir, dem da etwas fehlt, was er sich jetzt durch irgendeine Form der Sucht geben will. Bei mir ist es z. B. die Suche nach Anerkennung, nach Bestätigung. Diese wurde mir als Kind nicht so zuteil, wie ich es mir gerne gewünscht hätte. Es kann auch etwas anderes Defizitäres sein. Wir Menschen sind da alle etwas anders und unterschiedlich gestrickt.
Aber bleibe ich da mal bei mir. Diese Bestätigung, diese Anerkennung suche ich dann, wenn ich sie als Kind von meinen Eltern und meiner kleinen eingeschränkten Umgebung nicht in ausreichendem Maße erhalten habe, dann woanders. Vielleicht in meiner anderen, neuen Umgebung unter anderen Jugendlichen oder später in der Erwachsenenwelt in meinem dortigen sozialem Umfeld. Und wenn ich sie dort nicht durch Leistung und gute Taten erhalte, dann eben durch negative Sachen, meinetwegen auch Destruktives, Hauptsache, ich werde wahrgenommen, registriert und bekomme Anerkennung. Ob nun positive oder negativfe Anerkennung, egal.
Was hat das jetzt mit Sessucht zu tun? Ganz viel. Wenn ich, so meine Philosophie, Befriedigung nicht von außen durch Wahrgenommenwerden, Anerkennung, Liebe (verbunden mit Beischlaf), Zuneigung usw. bekomme, dann liebe mich mich eben "notgedrungen" selbst. Das gibt nur dann zumindest einem kleinen "Kick", und wenn auch nur von kurzer Dauer.
Klingt jetzt banal einfach. Muß' nun nicht stimmen. Kann auch grundflasch sein. Ist eben meine Meinung. Und ich tippsel sie auch nur als Gedankensplitter hier hinein, um vielleicht darauf aufzubauen oder auch in Bausch und Bogen zu verwerfen. Vielleicht bringt's irgendwie weiter.
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Beim Thema männliche Erotik gibt es so viele "Erwartungshaltungen", die so tödlich sind für wahre Lust, Zweisamkeit, schöne Bettgeschichte.
"Ein Mann kann immer" ist z.B., u.a., so ein Tötungsinstrument.
Mit dem kleinen Jungen bist Du auf einer ganz heissen Spur!
Bei mir ist das beim Thema "Sex" (schreckliches Wort für so was Schönes!)
auch das:
In dem ich "Frau" konsumiere, als Objekt meiner Lust betrachte, begaffe, sie gebrauche, hernehme...
immer auch ein Stück gelebter Frauenhass.
Da will sich der kleine gü in mir nachträglich für etwas rächen, was er von seiner Ma gar nicht oder viel zu viel bekommen hat, und wogegen er sich nicht wehren konnte, als Bub! Endlich einmal "oben" sein, nach erlebter Ohnmacht. "Macht" haben wollen....
Auch ist es ein Zeichen dafür, dass ich als Kind eben nicht "satt" geworden bin, an Zuneigung, bekuschelt werden, "gemeint sein".
Ja, die Frage, wo lebe ich meine Erotik so unerlöst, und wo bin ich gesund dabei, verfolgt mich schon immer noch, auch nach Jahren der Therapie.
Nach anfänglicher Verwirrung, Unsicherheit, Scham lebe ich das heute entspannter, denn:
Es darf auch schön sein! für alle Beteiligten.
Günter
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
könnte sein das es bald ernst wird. Meine letzte Partnerschaft ist 2 Jahre her, nun habe ich eine Frau kennengelernt und wir sind gerade in der Kennenlernphase.
Ich kann es mir überhaupt nicht mehr vorstellen eine Partnerschaft zu leben. Mittlerweile bin ich recht zufrieden mit meinem Singleleben.
Aber ich bin auch ein alter Grübler, ich werd nun einfach mal gucken was passiert, mich einlassen.
Früher sah ich immer in der Freundin die Lösung aller Probleme, da ich keine hatte, (dachte ich) der Alkohol sei die Lösung. Wohl eine Doppeltäuschung. Die Lösung liegt vor allem in einem selber, die Beziehung zu einem selbst muss stimmen. Dazu muss man sich erstmal kennenlernen und sich akzeptieren zu lernen. Das braucht Zeit.
Guten morgen zurück; irgendwie hatte ich schon fast innerlich beschlossen alleine zu bleiben. Mich meinen Büchern die ich lese zu widmen, und solche sachen.
Wahrscheinlich kann man sowas gar nicht planen. Angst habe ich schon ein bisschen. Eher so eine Verlustangst. Wenn es wieder nichts werden sollte, das durchzustehen.
Es könnte sein, ist bestimmt ein Reizthema hier, das es daher kommt das ich aus einem ´komischem´ Elternhaus komme. Gewalterfahrung, sexueller Mißbrauch, Scheidung, Vater Alkoholiker...
Ich bin dann selbst mit 13 an den Alk geraten, viele kenne meine Geschichte ja hier, es ging gleich ´gut´ ab, aber noch nicht täglich. Das kam dann mit 17, 18. Mit Anfang zwanzig war es endgültig besiegelt mit dem Alkohol. Durfte dann mit 28 trocken werden, werde jezt bald 39. Vermute da schon einen Zusammenhang mit der Angst sich einzulassen.
Neben den aa meetings besuche ich online ein Meeting für Kinder von suchtkranken. Einiges was ich da gehört habe hat in mir Wunder bewirkt wie z. B. das ich die Kollegen als Kollegen ansehen kann und nicht als Eltern. Dieser Satz hat in mir einiges bewirkt. Vorher war ich oft neben aa bei slaa und manchmal as. So langsam kriege ich echt festen Boden unter den Füßen, ob nun mit oder ohne Partnerin. Vor allem hat es mir geholfen nicht allein zu sein mit meinen Problemen, sondern zu lesen, u. a. hier, das andere die gleichen Dinge erleben. Was nun konkret am meisten geholfen hat weiss ich gar nicht, habe ja noch zwei stationäre und eine Analyse hinter mir. Ich denke trockenheit als oberstes und in einer Shg und hier im Forum an mir arbeiten, das bringt´s.
ich gebe zu, ich bin ganz erstaunt und positiv überrascht, wie du hier rüberkommst. Ich habe ja deine Geschichte auch noch von deinen Boardanfängen im Hinterkopf und nun, ja, ein todsicherer Tipp schienst du mir nicht zu sein. Um so schöner, dass ich offensichtlich daneben liege. Wie wirst du bei deiner Partnerin allerdings mit deiner Vergangenheit umgehen? Ich meine, der Alkoholismus ist ja wohl noch das kleinere Problem, aber wirst du ihr auch von deiner Sexsucht und den damit verbundenen Erleichterungsbesuchen berichten? Ich habe keine Ahnung, kann mir aber vorstellen, dass eine Frau nicht unbedingt scharf darauf ist, zu hören, dass der Mann ihrer Begierde, im Puff sein zweites zu Hause hatte.. Krankheit hin oder her.
wenn es vor der beziehung war ist es doch was anderes als in der beziehung. ich denke, ich wäre froh, dass mir mein partner ehrlichkeit entgegenbringt, oder?
muss er ja nicht gleich am ersten abend aufs tablett bringen.
Also ich würde mich auch als Sexsüchtig bezeichnen,aber im positiven Sinn.Und ich habe in meiner Partnerin das passende Gegenstück gefunden,es gibt Tage da fallen wir 6-7x übereinander her.Wo ist das Problem? Auch in meiner Saufzeit ohne Partnerinn war Selbstbefriedigung ein großes Thema,da dachte ich schon manchmal daran"Wenn ich ein Buch über männliche Sexualität schreiben würde"der Titel heißen:"DIE LAST MIT DER LUST" Also habe ich doch ein Problem damit?Ich weiß es nicht,aber das Thema scheint Interessant