Liebes Forum, erstmal ein großes Dankeschön an Euch. Vor ein paar Jahren habt ihr mich, den Bobby damals, in schweren Krisen begleitet und ich bin mit euch und einer Shg trocken geblieben.
Mir geht es oft sehr gut mittlerweile, gerade bin ich krank geschrieben und habe ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Arbeitgeber. Am liebsten würde ich arbeiten, aber das Fieberthermometer sagt ´no go´. Früher habe ich mich öfters mal krank gemeldet wenn es mir nicht gutging, jetzt zieh ich immer voll durch, außer bei Fieber. Ist das schon ein bisserl arbeitssüchtig?
Bitte ernstnehmen, einmal am Tag befriedige ich mich selbst und trinke ca. 5 Pötte Kaffee mit Koffein(aber keine Cola oder ähnliches); Heute morgen dachte ich schon mein Unwohlgefühl wäre eine Folge der vielen Arbeit, des Kaffees und der Selbstbefriedigung. Vom Gewissen kann ich damit gut leben, habe keine Partnerin die ich betrügen würde. Das war jahrelang nicht so. Jahre bin ich zwanghaft in die Rotlichtviertel und trank noch mehr Kaffee und hatte Kaufräusche. Shg´s bestanden teilweise auf totales Zölibat in Sachen Sex; da ich mit dem Alk ja so erfolgreich war, habe ich das versucht und bin damit eingegangen. Ging einfach nicht. Auch meditieren klappt nicht.
Ich würde euch trotzdem mal um eine Einschätzung bitten. In den letzten Tagen fiel mir oft der Alkohol in den Minibars in den Hotels auf, heute sah ich den Alkohol beim Schlecker im Regal. Es bedeutet mir viel euch das mitzuteilen und bitte um eine recht achtsame Beantwortung der Frage. In meiner Shg ist jemand nach 10 Jahren Trockenheit rückfällig geworden, ein anderer guter Freund der Gruppe hat sich gerade umgebracht, war auch über 10 Jahre trocken, aber körperlich krank. Ich musste die letzten Wochen superviel arbeiten und war nur zweimal in der Gruppe in dieser Zeit. Nun bin ich kränklich und das war wohl ne Notbremse.
Ergänzung: die Shg´s mit dem Zölibat waren natürlich einschlägig für Leute mit Sexsucht. Eine dieser Gruppen erlaubte Sex nur in der Ehe. Eine andere riet zur eigenen Einschätzung und man sollte sich die eigenen Grenzen auferlegen, wobei viele aber dort auch sehr streng dachten. Die Gruppen waren für mich wichtig, aber meine Sucht ist der Alkohol. Das andere sind für mich Nebenkriegsschauplätze.
find ich sehr mutig, hier Dein "Problem" (wenn es denn eines sein sollte)zu schildern. Ich hoffe, Dein Appell wird erhört und gleitet nicht in allgemeine Belustigungen ab.
Den Zeitpunkt, wann Sex zur Sucht wird, kann ich Dir nicht benennen. Ich denke einmal es ist mit jeder anderen Sucht in soweit zu vergleichen, weil der Übergang vom Geniessen zum "Müssen" ebenfalls fließend sein wird Ob Selbstbefriedigung dies "fördert" oder nicht, weiß ich ebenfalls nicht. Fakt ist aber ja nun einmal, dass Menschen mit einer ungesunden Suchtstruktur grundsätzlich Probleme mit dem "gesunden Mittelmaß" haben und Ihr Suchtmittel als "Lückenfüller" benutzen. Wo sich DEINE "Lücken" befinden, kannst aber nur DU wissen und entsprechend damit umgehen.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
Liebe Freunde, ich denke ich habe das wieder klar. Irgendwie habe ich gedacht, es ist okay wie ich lebe, trotzdem wollte ich das geschriebene mal hierlassen um mal eine Einschätzung von Außen zu kriegen. Es scheint keine Besorgnis erregt zu haben. Schon krass wie die Menschen so sind, wenn ich das einem von der Sexsuchtgruppe der härteren Gangart erzählt hätte das ich Teile der Sexualität beibehalten will, der hätte gesagt das geht nicht. Wohl ähnlich den Religionen, viele Christen die ich kenne könnten sich nicht vorstellen mit dem Buddhismus glücklich zu werden etc. Vor allem sagt meine Therapeutin auch das ich nicht sexsüchtig sei. Ich denke da ist der Hauptknackpunkt; bei mir war es eher früher ein gezieltes Einsetzen der Sexualität um mich zu beruhigen. Mit dem Alkohol bin ich da völlig klar; da habe ich so viel Mist erlebt und wurde ja auch körperlich abhängig. Gerade heute ist mir mein letztes halbes Jahr mit Alk klargeworden. Arbeit von 11 Uhr bis 15 Uhr, extra spät gelegt damit ich abends saufen konnte. Trotzdem hatte ich auf dem Weg dorthin Trockenkotzen und Schweißausbrüche. Nach Arbeitsschluss war der erste Weg zum Imbiß, erstmal 2-3 halbe Liter Bier um die Entzugserscheinungen zu mildern. Das ging dann bis abends so weiter, bis ich völlig doonig war. Das jeden Tag, ich denke das ist Sucht.
ja, die frage ist doch wohl auch, ob du unter deiner "sexsucht" leidest? und würdest du es denn öfters machen wollen, musst du dich reklementieren, dass es bei einmal bleibt? ich denke, es ist bei dieser sucht genauso wie beim alk, ob du süchtig bist oder nicht, kannst letztendlich nur du selber sagen.
Hi Funkelsternchen, früher habe ich tatsächlich darunter gelitten, ähnlich wie mit dem alkohol. Es war unglaublich, ich hatte mir zwanzig Euro von der Bank geholt, ging spazieren, plötzlich der Einfall zu Beate Uhse zu gehen, da war der zwanziger wieder weg. Oft noch mehr wenn ich eine Karte dabei hatte. Rotlichtbarbesuche, Saunas gehörten auch mit ins Programm. Das Ganze ist mittlerweile fast auf null runter; nur was ich ja auch schrieb, den Anspruch der einen besagten Gruppe konnte ich nie erfüllen.
Aber ich seheh das ganze nicht als so unnormal an, wie auch schon in einer Antwort anklang. Wenn jemand so süchtig ist nach Alkohol ist es doch fast klar das wenn man ihn weglässt nicht sofort seine Süchtigkeit sein lassen kann.
Muss da auch mal ganz unwissend nachfragen...Eigentlich wird doch eher geschrieben,dass das Null-Bock-Gefühl zunimmt.Ihr schreibt genau das Gegenteilige. june66
Es ist schön, mit den kleinen Dingen glücklichzu sein.
ZitatGepostet von june66 Muss da auch mal ganz unwissend nachfragen...Eigentlich wird doch eher geschrieben,dass das Null-Bock-Gefühl zunimmt.Ihr schreibt genau das Gegenteilige. june66
Kommt drauf an mit wem....
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
"An Tagen, wo ich den Drang öfters spüre, da stimmt jedoch immer was anderes nicht bei mir,
irgend etwas versuche ich dann damit wegzuverdrängen: Probleme/Ängste in der Partnerschaft, im Beruf, Saufdruck...."
Ist bei mir genauso! Das war schon zu nassen Zeiten und ist auch noch heute so. Ich denke mir, solange ich aufmerksam und gut damit umgehen kann und ich/und oder Partner unter dieser Sitituation nicht leide, sie womöglich als verlagtere Sucht oder Problemdeckeln erkenne, kann ich damit leben, ja sogar daraus lernen, sprich erkennen, was wirklich dahinter steckt.