Der perfekte Grillsamstag mal chronologisch geordnet ! (Aus der Sicht der Männer)
10.00 Uhr Aufstehen
10.05 Uhr Blick auf´s Außenthermometer. 20° oder mehr: TOP!
10.06 Uhr Blick aus dem Fenster. Blauer Himmel und Sonne: OBER-TOP!
10.10 Uhr Frühstück, (aufgetaute Brötchen) und Zigarette
10.30 Uhr Klo gehen und scheißen.
11.00 Uhr Turnhose, Tennissocken und Badeschlappen anziehen, und den Hof fegen! Oberkörper nackend. Handy nicht vergessen!!!
11.30 Uhr Das Pülleken haben wir uns jetzt aber verdient!
12.00 Uhr Altglas und Altpapier zum Container bringen.
12.10 Uhr Das Grillen beschließen. Ehefrau mitteilen: „Sollten heute mal grillen!“ Danach etwas streiten, ob Gäste einladen oder nicht. Anschließend Gäste antelefonieren oder an-sms-sen.
13.00 Uhr Formel-1-Training gucken!
13.30 Uhr Wegnickern (Ermattet vom Pülleken und vom Streit mit Ehefrau).
14.30 Uhr Wachwerden vom Blagengeschrei.
14.35 Uhr Rein ins Auto und ab zum Supermarkt! (Oberkörper nicht mehr nackend)
14.55 Uhr Wir kaufen: 5 Sixpack Thüringer, 20 Schnitzel, 15 Bauchfleisch, 5 Kisten Gilde, jeweils ne Stiege Kümmerling und Feigling, 2 Baguettes und diverse Klein-Zerealien (Saucen, Silberzwiebeln, Gürkchen, Eimer-Kartoffelsalat, ...). Die Holzkohle kaufen wir für teuer Geld an der Tanke, weil sie im Supermarkt schon ausverkauft war. Scheiße, wir verpassen die Bundesliga! Jetzt aber Gas!!! Ist ja Samstag! Warum lachen die beiden Schnösel im Z3 nur so dämlich? Doch nicht etwa über unsere Badeschlappen? Blöde Schwuchteln!
15.30 Uhr Zurück zu Hause. Vorbereitungen abgeschlossen. Rest macht Schatzi. Manfred von gegenüber steht vor der Tür, kommt zum Bier- und Premiereschnorren vorbei (bleibt bis 2.00 Uhr nachts!) Fußball fängt an. Das Pülleken haben wir uns aber verdient!
18.00 Uhr Stefan und Carmen kommen samt Köter und Videokamera. Stefan muß schon leicht einen sitzen haben, denn Carmen durfte heute den 3er fahren! Naja, er wird wohl auch Bundesliga geguckt haben.
18.22 Uhr (Wir hatten 18.00 Uhr gesagt!!!) Bollek und Steffi sind da. Und Dennis, das Mistblag! Er beginnt ohne Umschweife, Köters Geduld durch das Hinhalten und Wegziehen einer rohen Bratwurst auf die Probe zu stellen, doch nach einem wütenden Knurren und einem leichten Schnappen nach Dennis Waden haben wir dank Köter erst mal ne ganze Weile Ruhe.
18.45 Uhr Schatzi bringt das Grillfleisch und den obligatorischen Salat, ich schmeiße das Fegefeuer an. Gar nicht so leicht, aber mit Hilfe des Reservekanisters aus Stefans 3er geht´s dann doch noch.
19.00 Uhr Über dem ganzen Wohngebiet schwebt eine einzige Qualmwolke. Alle grillen. Alle saufen. Die ersten gröhlen schon den „Westerwald“.
19.15 Uhr Die erste Fuhre ist fast fertig. Nur noch einen Spritzer Bier auf den Rost, hach, was duftet das lecker!
19.20 Uhr Steffi hat ihre Bratwurst verdrückt und behauptet, sie sei satt... Sie wischt ihre Fettfinger in der Serviette ab und nippt an ihrem Mineralwasser. Dumme Kuh. Spielverderberin. Aber kein Wunder, seit einer Stunde hatte sie ihre Baguettestückchen um Baguettestückchen in die Knoblauchsauce gedipt und ununterbrochen, geradezu orgiastisch, „KÖSTLICH“ geplärrt. Jetzt macht sie auf Diät. Egal, wir anderen fressen, was das Zeug hält.
21.25 Uhr Das letzte Schnitzel ist vernichtet. Köter lutscht die letzte Bratwurst. Mistblag Dennis ist glücklicherweise eingepennt, ich hatte ihm ein Körnchen in seine Fanta gemischt. Zwei Reihenhäuser weiter prügelt sich Mehmet mit einem alten Oppa. Ich serviere Kümmerling. Die Damen bleiben bei Feigling. Steffi nippt immer noch Mineralwasser. Immerhin hat sie in der Zwischenzeit ihre Bluse aufgeknöpft und die Titten hängen fast raus!
22.13 Uhr Bier ist alle (ich hatte Manfred nicht eingerechnet). Steffi muß ihr Wasser mal kurz beiseite stellen. Sie ist die einzige, die noch fahrtüchtig ist und zur Tanke muß.
22.15 Uhr Stefan holt Gitarre von drüben. Wir singen erst „Bolle“ und anschließend „Wir lagen vor Madagaskar“...
22.30 Uhr Müssen kurzfristig auf härtere Sachen umsteigen, bis Steffi mit´m Bier zurück ist...
22.42 Uhr Steffi ist zurück. Das Pülleken haben wir uns jetzt aber verdient!
22.57 Uhr Manfred zeigt Popo. Carmen filmt.
23.41 Uhr Stefan kotzt in die Fuchsien.
23.57 Uhr Keine Lust mehr zum Singen. Legen AC/DC´s „Highway to Hell“ auf und drehen Volume auf MAX
00.02 Uhr Wo zum Teufel sind meine Badeschlappen ???
00.14 Uhr Bollek fällt um.
00.36 Uhr Die Polizei ist da. Hauptmeister Karsunke (auch ein Griller!) und Oberkommissar Böckwemser. Müssen AC/DC ausmachen.
01.48 Uhr Die Polizei geht. Jetzt ist auch der Kümmerling alle. Steffi fährt die ganze Bagage nach Hause.
02.00 Uhr Schatzi geht ins Bett, ich schleppe Manfred rüber in seinen Vorgarten. Pinkelt in Sandkasten.
02.02 Uhr Sind bei Manfred im Partykeller. Das Pülleken haben wir uns jetzt aber verdient.
02.34 Uhr Wieder zu Hause. Krabbel ins Bett, wecke Schatzi und frage
Keine Fiktion sondern eine tatsächliche Begebenheit aus den 80gern
Im Stadtteil ist Sommerfest. Ganz "zufällig" trifft sich das „Dreigestirn“ bestehend aus einem (meiner vielen) Schwager, meinem Vater und meinem Mann an der Bierbude zum Frühschoppen. Natürlich findet keiner der Drei zum Mittagessen heim. Um halb drei, Mutter sitzt inzwischen mit Kaffee bei mir auf dem Balkon mit Blick auf die Strasse, wird der erste „Heimkehrer“ von uns gesichtet. Mit einem merkwürdig humpelnden Gang (weil ein Schlappen nicht am Fuß haften will wird er unterm Arm getragen) dackelt mein Mann auf die Autos schimpfend, eine ganze Strassenhälfte für sich beanspruchend Richtung Heimat. Ich mach die Tür auf, warte auf den Fluch (weil unsere Wohnung plötzlich umgebaut ist und die Möbel alle an der falschen Stelle stehen) und sehe mir an wie mein Göga im Schlafzimmer vor dem Bett auf die Knie fällt, wie ein Taschenmesser nach vorn abklappt und halb drin, halb draußen liegen bleibt. Decke drüberwerfen und liegen lassen. Ist ja nicht mein Kreuz das morgen schmerzen wird. Wieder zurück auf dem Balkon kommt der nächste Heimkehrer in Sicht. Mit elegantem Schwung versucht mein Vater mit dem Fahrrad den kleinen Graben am Strassenrand zu überqueren, was bei dem Alkoholpegel natürlich misslingt und er in Zeitlupe seitwärts ins Grüne kippt. Seine Jacke die er dabei vom Gepäckträger verliert wird nach eingehender Betrachtung nicht als zu ihm gehörend eingestuft und landet mit Schwung im Gebüsch. Meine Mutter fegt zur Tür raus und bugsiert die ihr standesamtlich zugeteilte Hälfte ins Bett bevor sie zurückkommt um weiter mit mir Kaffee zu trinken. Der „Dritte Mann“ kommt auf seiner Mofa angeknattert, schafft den kleinen Graben ganz gekonnt und macht dafür einen gewagten Überschlag mit der Mofa im ehemaligen Sandkasten. Mit ein paar mehr oder weniger gezielten Fußtritten wird der abgefallen Deckel von irgendwas schnell wieder an der Mofa montiert. Die Blase drückt wohl zu arg. So bleibt die Mofa im Sand liegen und Schwager geht (vermeintlich) hinter den nächsten Busch, wo erst mal die Jeans auf die Schuhe fällt damit er ungehindert ins Gebüsch pinkeln kann. Weils inzwischen angefangen hat zu nieseln verzieht er sich schnellstens mit seiner Mofa. Dafür bimmelt jetzt das Telefon. Meine Schwester ist dran. Mama soll ganz schnell mal Papa einsammeln weil der die Türen verwechselt hat und da im Treppenhaus keine Toilette steht hat er halt den Baum unten vor der Haustür genommen……….in Unterhosen, bei Nieselregen.
Weil das als Gesprächsstoff für die Buschtrommel wohl zu wenig war parkte mein Schwager seine Mofa neben einer Telefonzelle weil sie ja auf dem Sommerfest geklaut werden könnte. Ein paar Biere später war der Abstellort im Gedächtnis gelöscht und Schwager rief just aus der Telefonzelle neben der die Mofa stand die Polizei an um den Diebstahl selbiger zu melden. Nachdem er dann von den Grünen bei meiner Schwägerin abgeliefert worden war um seinen Rausch auszuschlafen war für diesen Tag erst mal Ruhe, bevor er sich dann anderntags auf die Suche nach seiner Mofa …………… und seinen Zähnen machte die ihm bei einem seiner Stürze wohl abhanden gekommen waren.
Ich schwanke heute noch zwischen Hände überm Kopp zusammenschlagen und alles saukomisch finden wenn ich an diese alte Kamelle denke die für eine Woche Gesprächsstoff im Viertel sorgte.
LG
Tina
Laut Miracoli bin ich 2 bis 3 Personen.:zwinker1: Ich selbst bin sicher das ich noch viel mehr bin. :zwinker1:
deine Frage möchte ich mit einem Text von Matthias Reim beantworten:
.... das alles und noch viel mehr .... und wir waren in dem Moment jeder König von Deutschland.
Ich weis nicht wie mein post verstanden wird, ich will mich weder damit brüsten, bin auch nicht stolz darauf, es ist nur ein Teil meines Lebens gewesen, und verdrängen tu ich es auch nicht (hatte mir mal ne Therapeutin nahegelegt).
zu Tinas post:
ich hätte locker einer der dreien sein können. Es waren halt die 80er, ich möchte allerdings wirklich nicht wissen wie es heute die Kids bei den "flat-rate" partys erleben.
Der Aufenthalt in ner Ausnüchterungszelle war damals in meinen Kreisen obligatorisch.
Samstag Mittag mußte man ja undbedingt noch irgendwas im Baumarkt besorgen, oder mit dem Auto nochmal Luftdruck prüfen, oder oder oder - hat jedesmal natürlich nur etliche Stunden gedauert, man hatte dann ja zufällig x oder y getroffen und ist mit dem dann versackt.
Wir waren allerdings niemals da irgendwo verabredet, wir hatten uns immer nur zufälligerweise getroffen.
Und dann??
Ab in die nächste Kneipe, zur Bedienung:
1. mach mal Bier, Baccie etc. 2. gib aber erstmal nen Würfelbecher rüber
Bestenfalls waren wir dann so voll, das der noch am nüchternste die anderen heimgefahren hat.
Ich bin froh, das ich nur crashs mit Blechschaden hatte.
Aber das waren halt die 80er.
Gottseidank bin ich aus dem Alter raus und habe keine Kids in dem Alter.