Ja Mugge, geht mir genauso, man/frau braucht sich nicht zu verstecken. Ich war am meisten aufgeregt bei der Narkoseärztin, aber die war ganz sanft und kam nach dem Eingriff extra nochmal zu mir um mir zu sagen, dass alles unproblematisch verlief, weil ich Sorge hatte, zu früh aufzuwachen (ist mir einmal passiert). Ich baue durch den Alk die Narkosemittel schneller ab, aber da sie drauf eingestellt war, ist alles prima gelaufen.
Eigentlich, wenn man positiv gegen negativ hält, dürfte es normalerweise gar keine Rückfälle geben, aber das ist ja leider das tückische...
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
gut, ich seh bei mir momentan keine Gefahr eines Rückfalles, da ich weiß, was das für mich bedeuten würde. Und ich habe das Leben wieder lieben gelernt .
Sicher hundertprozentig sicher zu sein, das wage ich allerdings auch nicht zu behaupten. Ich hoffe es aber und traue es mir zu . Immerhin hab ich meinen alten Kampfgeist wieder ausgegraben
LG
Mugge
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)
hallo, also eigentlich wäre es doch sehr wohl die aufgabe des arztes, seinen patienten auf zu hohen alkkonsum anzusprechen. ist doch ne krankheit, oder wie? käme ich mit gebrochenem bein hin, würde er doch unter garantie etwas sagen.
Hi Funkelsternchen, aber ob ein Alki das in seinen guten Zeiten überhaupt möchte und akzeptiert, wenn der Doc ihm das so vor den Latz knallt ? Im Nachhinein wäre ich froh gewesen, mein HA hätte mich angesprochen. Aber es ist wohl heilsamer, wenn man als Alki selbst erkennt, in was man da hineingeraten ist. Das steigert evtl. die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen.
LG
Mugge
[ Editiert von Mugge am 01.04.08 13:38 ]
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)
Was ist eigentlich dran an der Behauptung, dass viele Ärzte selbst Alkoholiker sind. Weiß das jemand?
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
Also hätte mich mein Arzt früher drauf angesprochen, wäre ich wohl auch nicht mehr hingegangen, oder wenn, nur sehr unwohl und bei Sachen, wo das Thema Alk eben KEIN Thema ist oder aber ich hätte mein Repertoire an Ausreden und Erklärungen (und kommt, die hatten/haben wir alle!) ausgepackt.
Meine NAchbarin ist auch Hardcoretrinkerin, schon ewig lange und verputzt Tetrapakweise den guten Fusel, kein Theater- oder Kinobesuch, den sie unter 5 Piccolos im Rucksack verbringt.
Aber OHNE jede Krankheitseinsicht! Sie wollte mich während der Entgiftung besuchen - die Schwester dort hat schon am Telefon das Problem erkannt. Als es hieß, sie müsste (am Vormittag) pusten, auch wenn sie nur zu Besuch kommt, hat diese Nachbarin mit einer Schimpftirade losgegelegt, denn besser wissen tut sie ohnehin alles.
Die beste Möglichkeit, sie aug Absatnd zu halten (was ich auch während meiner nassen Zeit versucht habe, denn sie ist echt unerträglich in ihrer Art) ist, sie auf einen Entzug anzusprechen. Dann hat sie es plötzlich eilig.
Das paradoxe ist: Sie hat gut 10 Jahre mit einem trockenen Alkoholiker zusammen gelebt. Bestes Co-Beispiel.
Ohne Einsicht geht gar nichts!
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
als ich zur Suchtberatung kam, war Arztbesuch ganz klar im Programm. Check was der Alk so angerichtet hat. Ich hatte damals auch eine Hausärztin, mit der ich locker befreundet war. Sie wohnte bei mir in der Nachbarschaft auf einem kleinen Dorf. Ich bin ehrlich, ich habe gekniffen. Bin zu einer Ärztin gegangen, die mir die Suchberatung empfohlen hat. Alles andere hätte ich damals einfach nicht gepackt. Wäre mir zu nah gewesen, ich war einfach noch total unsicher.... Hätte nichts anderes gepackt.... Erst nach meiner Therapie habe ich ihr davon erzählt.
Friedi, ein Zahnarzt, bei dem ich vor ewigen Zeiten Patientin war, der war bekannt dafür. Ideales Thema für den Dorftratsch. Der war aber so geeicht, daß er trotz allem noch eine super Leistung brachte, zahnarzttechnisch. Er hat sich mehrfach mit Kronen in meinem Mund verewigt, die sind bis jetzt unkaputtbar. Toi, toi, toi. Ärzte sind eben auch nur Menschen.
LG
Mugge
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)
Mein langjähriger Arzt hat es "gewagt" mich auf meinen Alkoholkonsum anzusprechen. Ich war aber sowas von empört!!!!!!! Naja und auch ein kleines bisschen verunsichert. Die Verunsicherung konnte ich mir aber "erfolgreich" wegsaufen. Fazit war: Ich soff weiter und ging gar nicht mehr zum Arzt.
Ich habe ihn erst wieder aufgesucht als mein Abstinenzentschluss fest stand und ich ärztliche Untersuchungen für meine Therapie benötigte. Ich kann noch heute sein Strahlen im Gesicht sehen, das ich es endlich anpackte und er hat mir gratuliert. Er ist lange Jahre mein Arzt geblieben
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
Mugge, wo du Zahnarzt erwähnst, so einen hatte ich auch mal, ist aber schon lange her. Er hat mir damals vier Schneidezähne, die überkront werden sollten, auf einmal abgeschliffen. Die Arbeit hat er unterbrochen, um einen Korn zu trinken und tatsächlich: er hat mir auch einen angeboten! Wie geschrieben, schon lange her. Damals sah ich bei mir noch kein Alkoholproblem, lehnte aber vor lauter Schreck ab. Seine Arbeit war gut. Leider ist er früh an Krebs gestorben.
Friedi
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als ich vor jahren von meinem hausarzt meine blutergebnisse abholen wollte, sagte er zu mir: "also, ihre leberwerte sind erhöht. wenn ichs nicht besser wüsste, würd ich sagen sie trinken zu viel. haha. aber das ist ja bei ihnen nicht der fall." damit war für mich der weg zum outing versperrt. hätte er mich angesprochen, hätte ichs zugegeben. aber so gingen dann noch ein paar jährchen geeiere ins land.
Funkelsternchen, wie hat er das gesagt? Kennt man ja auch von kleinen Kindern, wenn man sie fragt, "du lügst mich doch nicht an" . Harmloses "nöööö" ........... Vielleicht hat der Doc nur gewartet, daß du den ersten Schritt tust. Wer weiß .
LG
Mugge
"Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche." (Franz von Assisi)