Liebes Forum, gestern abend sah ich einen Bericht über ADS bei Erwachsenen. Puh, mir kam vieles bekannt vor. Intelligent agieren, dann wieder einen ganz dummen Fehler machen. Das war typisch für meine Jugend. Nichts zu Ende bringen können, impulsiv handeln. Nun würde ich doch gern wissen was mit mir los ist. Vielleicht typisch das das von mir kommt, dem Grübler des Forums, aber, wenn nicht hier; wo sonst solle ich die Frage stellen. In der LZT wurde ich als Borderliner diagnostiziert, in der ambulanten als chronisch depressiv; bei den ADS Tests hatte ich auch wieder Höchstwerte (online); ich würde es gern für mich selbst wissen, vielleicht so ne Art; siehste ich bin doch nicht Schuld; aber das sage ich dann nur zu mir selbst. Vielleicht ist alles verknüpft, vielleicht gibt es auch Differentialdiagnosen. Das ist meine eigentliche Frage, ob man es genau abgrenzen kann, a la wenn das ist kann es das andere nicht sein. Sekundäre fände ich es wichtig zu wissen um evtl. nochmal eine Therapie zu machen die in Richtung Verhaltenstherapie oder Körpertherapie gehen könnte; bzw. vielleicht ist ja auch irgendeine Allergie oder Nervenfehlschaltung vorliegend. Ich arbeite so hart an mir; da muss doch noch mehr Besserung drin sein, oder? Nichts ist selbstverständlich denke ich. Das ich körperlich wohl soweit gesund bin ist nicht selbstverständlich, das ich lebe ist nicht selbstverständlich. Ich will weiterleben, ich weiß mittlerweile: life isn´t fair, but life is good.
Ich weiß v. a. eins; das ich Alkoholiker bin. Daran richte ich, ich spreche nur für mich und stehe dahinter, mein Leben aus.
Für konstruktive Antworten bin ich sehr dankbar, für post von Erfahrungen oder Leidensgenossen natürlich auch.
Boderliner, AD(H)S bei Erwachsenen, Asperger-Autismus sind teilweise nur schwer diagnostisch zu unterscheiden. Ich selber denke, dass es eben auch Mischformen gibt. Allen dreien ist eine Häufung von Depressionen und Suchterkrankung zu eigen.
ich schließe mich einmal meinen Vorschreiberinnen an. Eine eindeutige Diagnose aller o.g. Erkrankungen ist von einem Arzt/Psychologe etc. schon schwer genug zu diagnostizieren. Mir so eine "Diagnose" online erstellen zu lassen, bei der, wenn überhaupt ein vages "es könnte sein, dass sich da vielleicht etwas entwickelt" herauskommt halte ich nicht nur für sinnlos sondern u.U. auch für gefährlich. Und wir hier on Board sind alles keine ausgebildeten Fachleute (oder ich müsste da was überlesen haben) und sollten uns hüten, solche Diagnosen zu stellen.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
Hallo JR, vor fünf Jahren wurde bei mir eine Persönlichkeitsstörung/Sozialphobie diagnostiziert. Die Label haben grad am Anfang an meinem, für diese Krankheiten eh schon charakteristisch niedrigem Selbstbewußtsein genagt. Wenn ich mich im Internet umschaue, kann ich mich ohne weiteres mit einem weiteren Dutzend "Störungen" der einen oder anderen Art identifizieren (Borderline, Dysmorphophobie - grade heute dazu ein Artikel auf Telepolis http://www.heise.de/tp/blogs/3/106157 etc)
Tatsächlich sehe ich diese Art der Stigmatisierung und die Suggestion, dass mit mir "etwas nicht stimmt" als das eigentliche Problem. Ich bin mir mittlerweile nicht einmal mehr sicher, ob die damalige Diagnose nicht tatsächlich von mir herbeigeführt wurde, weil ich selber aus einzelnen Auffälligkeiten meines Verhaltens (extreme Angst vor Vorträgen beispielsweise) ein kohärentes Krankheitsbild entworfen habe, dass dem Psychologen praktisch sämtliche Arbeit abgenommen hat.
Diagnose hin oder her, ich *war* früher anders und denke, dass diese Störung, auch wenn sie vielleicht schon immer hintergründig vorhanden war (evtl sogar genetisch bedingt? - glaube ich weniger) erst durch den Alkohol die kritische Masse erreicht hat.
Was tun also? Abstinenz, als Grundlage für alles weitere, so viel ist klar. Weiter? Ich weiss es noch nicht. Aber die Art und Weise, wie sich meine Leben in den letzten 2 Monaten zum Positiven verändert hat gibt mir Auftrieb und vor allem Selbstbewußtsein.
Sven
[ Editiert von Pyranha am 08.04.08 13:03 ]
This is your life, and it's ending one minute at a time.
Liebes Forum, vielen Dank für die Antworten, es hilft mir gut weiter. Ich wundere mich halt oft über meine Lebensweise die oft der widerspricht die ich eigentlich für mich angemessen halten würde. Allerdings gibt es auch viel Gutes zu berichten, aber das Negative ist noch in dem Maße da, das er mein Leben massiv beeinträchtigt. Von daher wohl auch meine Suche nach Lösungen. Wohlwissend das der Mensch generell dazu neigt das Negative eher zu sehen als das positive.
Es ist wohl tatsächlch multikausal. Vielleicht brauchen die Ärzte eher die Diagnosevorlagen und Differentialdiagnosen. Mir ist auch noch eingefallen das ich ein Buch von den Erwachsenen Kindern suchtkranker Eltern habe, es ist dem 12 Schritte Programm der AA angelehnt. Dort wird gesagt das eine Art Trauma vorliegt wenn man in einem Alkoholkrankem Elternhaus aufwächst. Ein Dauertrauma leichterer Art in einer Zeit in der das Gehirn des Kindes ja noch wächst. Da werden Dinge im Gehirn beeinflusst.
Egal wie, es geht weiter. Medikamente nehme ich keine und gehe weiter zur Therapie und in die SHGs; scheint mir am sinnvollsten zu sein. Ein bisschen ist die Euphorie halt weg. Früher suchte ich immer ´den Satz der mein Leben ändert´ in der Therapie und in der SHG, ich suchte ´die Frau´, die CD etc.
Ich muss auch von diesen Gedanken wohl trennen und sollte probieren mich auf einen Rhythmus des Lebens einlassen zu können.
Keine Ahnung ob mich hier jemand verstehen kann. Gruß Boris
ich schließe mich einmal meinen Vorschreiberinnen an. Eine eindeutige Diagnose aller o.g. Erkrankungen ist von einem Arzt/Psychologe etc. schon schwer genug zu diagnostizieren. Mir so eine "Diagnose" online erstellen zu lassen, bei der, wenn überhaupt ein vages "es könnte sein, dass sich da vielleicht etwas entwickelt" herauskommt halte ich nicht nur für sinnlos sondern u.U. auch für gefährlich. Und wir hier on Board sind alles keine ausgebildeten Fachleute (oder ich müsste da was überlesen haben) und sollten uns hüten, solche Diagnosen zu stellen.
LG, Tina
Ich sehe ebenfalls, dass da eine Zurückhaltung angebracht sein sollte, denn ich habe jetzt schon oft hier gelesen, dass gewisse User sehr gerne mit den "Diagnosen" "Narzissmus" "Neurotisch" und anderen psychischen Erkrankungen "argumentieren".
borderliner und menschen mit dem asperger syndrom in einen topf zu schmeissen finde ich schon sehr abenteuerlich...
borderliner mit suchterkrankung gibts bei uns in der wfpbm einige wenige... aber ich kenne keinen einzigen suchtkranken asperger autisten der bei uns in der wfbm arbeitet...die sind alle gesetzlich betreut und dürften ihre schwierigkeiten haben an irgendein suchtmittel zu gelangen...ausser an tobako...
gemeint sein könnten wohl ausschließlich die hochinteligenten rainmänner...aber die sind so selten wie schnee zu ostern...
aber dass Alle! Asperger Autisten gesetzlich betreut sind ist hahnebüchener Unsinn. Sind im Verhältnis ungefähr genausowenig wie Borderliner oder AD(H)Sler.
Ich habs so verstanden (und das deckt sich mit meiner beruflichen Erfahrung) dass die Männer, um die sich Malo in der WfB kümmert, in der Regel fast ausnahmslos aufgrund der besonderen Schwere und Auswirkung ihrer psychischen Erkrankung unter Betreuung stehen, NICHT aber die andere Personengruppe von der hier die Rede war. Kann mich aber irren. Dann: Malo, bitte übernehmen Sie....
LG IngMarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
das "M" steht für Menschen. diesen zusatz hat man dazugenommen,weil es einen unterschied macht:
der oder die geistig behinderte/n oder der oder die geistig behinderten mensch/en...
das hat etwas mit respekt und integration zu tun.
zum thema- ich empfinde es auch so,daß das stellen einer diagnose zwar erleichterung verschaffen kann,weil ich mich konkret dem zuwenden kann und mich genauer definieren kann-
ist aber selbst wenn sie in fachkreisen gestellt wurde, kritisch zu bewerten und sollte schon gar nicht leichfertig benutzt werden.
in manchen threads hier wird es zu beiläufig benutzt. das hat auch etwas mit respekt vor den menschen zu tun,die wirklich betroffen sind.
liebe grüße sabine
there are things known and there are things unknown. in between there are doors. william blake