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Saufnix  
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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 787 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
JREWING ( gelöscht )
Beiträge:

12.04.2008 21:21
RE: Feelings, nothing more but feelings Zitat · Antworten

Es gibt eine gute und eine schlecht Nachricht wenn du trocken wirst, die erste ist du kriegst deine Gefühle zurück, die zweite, du kriegst deine Gefühle zurück, alle.

Hi Forum, ich habe eine Frage an euch die etwas ähnlich meiner letzten mit den Diagnosen ist.
Es gehört vielleicht nicht zu hundertprozent hierhin, aber ich weiss mir keinen besseren Rat als das ich euch befrage.
Die ersten Jahre litt ich arg unter Ängsten in der Trockenheit, ehrlich arg. Vorher habe ich diese weggesoffen und dies war mein Hauptgrund Alkohol einzusetzen auf einer täglichen Basis.

Vor zwei Jahren nach einer Trennung hatte ich ganz große Angs, wie noch nie. Seitdem ich da durch bin ist meine Grundangst wie weggeblasen.
Nun, seit ca. wohl 4 Wochen habe ich das Gefühl das Leben steht still. Ich erfreu mich an nichts mehr, habe klare Gedanken (nicht wie vorher ein Gedankengewitter). Genug der Beschreibung.
Ich will nur wissen ob das häufig vorkommt bei uns Alkoholikern, ja vielleicht sogar normal ist und einfach menschlich ist. Fände ich mal interessant zu wissen; v. a. aber interessiert mich wie ihr damit umgeht.
Mein Konzept ist derzeit das ich total probiere dieses Gefühl zu akzeptieren, es zu durchleben. Das notwendigste im Leben auch zu tun, was geht, der Rest bleibt halt liegen. Das erlaube ich mir einfach. Auch probiere ich zu gucken wo ich verstrickt bin und für andere Verantwortung und Schuld übernehme. Das scheint mein Thema zu sein. Gestern im AA Meeting hingen alle ziemlich durch. Es kam mir bald vor als hätte jeder einen Mordskampf, der eine mit seinen Traumata, der andere mit seinen aggressiven Stimmungen, ich mit meinen Depris. Ich frage mich auch ob das so bleiben muss, schlimmer wird oder weggeht. Als ich trocken wurde dachte ich das es mir nach ein paar Jahren ohne alles superdupergut wäre. Es hat sich im Außen wirklich alles verbessert, innerlich einerseits auch, andererseits ist es auch härter geworden ohne das Suchtmittel, ohne überhaupt ein Suchtmittel außer Koffein bei mir. Ab und an mal nen Kaufrausch, aber derzeit geht das ja auch nicht wegen der Depris, ab und zu mal ein Sexrausch. Was mir half war das Lesen von Büchern über Depressionen vom Anselm Grün und Holger Reiners. Sogar ab und an mal Musik, jemand den ich immer blöd fand legte ich auf einmal auf: Peter Maffay. Bei meiner großen Angst konnte ich mich in einem ganz persönlichem christlichem Glauben fangen. Zufälligerweise(?) hing ein Jesusbild vor meinem Bett, ich habe es einfach probiert als letzte Rettung ihn zu bitten mir zu helfen. Es half.
Ich bin überhaupt kein religiöser Mensch an sich, aber das anraten der alten AAs an etwas zu glauben was größer ist als ich selbst nehme ich mir zu Herzen.

Nun hoffe ich die Fragen beantwortet zu kriegen wie oft Depris bei euch vorkommen und wie ihr damit umgeht. Das würde mir helfen; an Ablenkungen wie Theaterbesuche o. ä., falls ihr mir das raten würdet, ist übrigens gerade nicht zu denken. War heute ih einem Orgelkonzert, mann war das anstrengend. Bin echt froh zu Haus zu sein und gleich ins Bett gehen zu dürfen. Das muss ja auch mal vorbeigehen, auch wenn man es wenn man drinsteckt nicht glauben kann.

Lieben Gruß, Boris


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

12.04.2008 21:33
#2 RE: Feelings, nothing more but feelings Zitat · Antworten

Naja, da gibt es nicht so wahnsinnig viel zu sagen, was Du nicht schon selber geschrieben hast.

Musst halt nur aufpassen, dass Du den Moment nicht verpasst, an dem Du besser den Arzt aufsuchst und Dir Unterstützung suchst.


JREWING ( gelöscht )
Beiträge:

12.04.2008 21:41
#3 RE: Feelings, nothing more but feelings Zitat · Antworten

Hi, obwohl ich denke das man ne ganze Menge aushält ohne abzudriften in ne total tiefe Depression oder Psychose, es sei denn man hat dafür die Veranlagung. Aber hast Recht, vielen Dank.

Gruß


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

12.04.2008 21:44
#4 RE: Feelings, nothing more but feelings Zitat · Antworten

Blöderweise weiß man das halt immer erst, wenn es verdammt spät ist, wenn man es ausreizt - und ich habe Jahrzehnte versucht auszuhalten.

Einfach gut auf Dich aufpassen - und im rechten Moment keine falsche Scham. Das ist vermutlich im Moment das Wichtigste

LG
Suse


fitti Offline




Beiträge: 2.444

12.04.2008 22:28
#5 RE: Feelings, nothing more but feelings Zitat · Antworten

Hallö Boris
Ich schaffe es meist mit viel reden,ich habe eine gesprächstherapeutin und damit läuft es recht gut,
Aber im moment möchtest du auch nicht aus dem bett?
Ich denke wie suse hol dir hilfe und das rechtzeitig.
Denn trinken oder ein anderes rauschmittel bringt dich nur im moment wieder auf die beine und dann?
Am besten du gehst am montag zum doc.
Dir noch einen schönen sonntag

Liebe Grüße Friedhelm:Ich bin ein Mensch und nicht der Alkoholiker:gut:
:grins2:und schreibfehler bei eby versteigern:sly:


RdTina Offline




Beiträge: 4.304

13.04.2008 16:57
#6 RE: Feelings, nothing more but feelings Zitat · Antworten

Moin Boris,

ich stelle jetzt mal eine ganz kühne These in den Raum.
Kann es u.U. sein, dass Symptome, wie Du sie beschreibst gar nicht zwingend auf eine Depression schließen lassen.
Bei mir z.B. wurde nie eine Depression diagnostiziert, ich kenne aber die Symptome die Du beschreibst auch von mir. Ich erkläre sie mir mit ganz normalen Befindlichkeiten, wie sie eben zu jedem Menschen gehören, völlig wurscht ob Alki oder nicht. Was mir allerdings aufgefallen ist, das diese Symptome sich mit zunehmenden Alter verstärken (Wechseljahre:frage3
Ich will damit sagen, nachdem ich mir eine ganz natürliche Begründung für diese "Stimmungsschwankungen" gegeben habe, kann ich sie auch leichter (er-)tragen.

LG, Tina

PS.: Ich möchte noch einmal ausdrücklich betonen, dass diese Erklärung nichtfür diagnostizierte Depressionen gilt.

Alles im Leben hat seinen Sinn



Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern


Rodine Offline



Beiträge: 1.151

13.04.2008 17:15
#7 RE: Feelings, nothing more but feelings Zitat · Antworten

Hi Boris
ich denke das alle nicht nur Alkis davon betroffen sind das es einen mal nicht gut geht und man nicht aus den Latschen kommt.
Klar der Süchtige hat dann früher auf sein Suchtmittel zurück gegriffen. Der nicht Süchtige hat gewartet bis es vorbei ist.
Fazit nicht alles hat im eigentlichen sinne mit der sucht zu tun.
Mir persönlich hilft es wenn ich mir was Gutes tun Baden, Sauna oder Sonnenbank.

LG Rodine

Carpe Diem


JREWING ( gelöscht )
Beiträge:

13.04.2008 20:11
#8 RE: Feelings, nothing more but feelings Zitat · Antworten

Aus der Rolle fallen ist aus der Falle rollen!!!


Es geht schon wieder ne ganze, ganze Ecke besser. Es ging jetzt auch 4 Wochen so komisch, das war schon beängstigend. Dazu kam das meine Therapeutin seit Wochen krank ist, von daher hat es wohl besonders gut getan das hier posten zu können wie es mir geht.

Ich will das ganze jetzt mal so annehmen wie es ist, war. Ob es nun Depressionen sind oder Stimmungsschwankungen, da gebe ich RDtina voll recht, ist fraglich und es kann helfen sie als Stimmungsschwankungen zu bezeichnen.
Allerdings hat es mir geholfen Bücher über Depressionen zu lesen und kannte auch diesen Stillstand nicht. Das war für mich was Neues, witzigerweise habe ich ja echt an die Wechseljahre gedacht.
Heute morgen war ich gleich im AA Meeting und danch mit Freunden vom Meeting Kaffee trinken.
Dann haben wir noch AA Kassetten gehört. Ein Sprecher darauf sagt das er keine Meetings brauche da er eh anders sei, bis zum Rückfall; er führt dieses weiter aus und macht den Umkehrschluss das er Meetings brauche um trocken zu bleiben und genau nicht anders ist. Allerdings sagt er er sei ein normaler Mensch, nur habe er halt die Alkoholkrankheit. Seine Frau beging Selbstmord und vieles mehr ist passiert bei ihm.; wie im richtigen normalem Leben eben wo es auch mal krachen kann. Ups and downs. Der Gründer von Bill sprach auch und erwähnte vor allem die heilende Wirkung wenn ein Alkoholiker mit einem anderem spricht. Ich denke ich bin ne ganze Ecke weiter, ich merke das die Theorie eher sekundär ist und das Gefühl wichtig ist, das des Verstandenseins.

Ich hoffe ich komme hier nicht als unterschwelliger AA Missionar rüber, das will ich nicht sein. Boris


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