erst nochmal Entschuldigung, wenn ich nun irgendwas von mir gegeben habe, was falsch angekommen ist. Beleidigt bin ich selten oder eher nie, ich kann sehr gut mit anderen Meinungen umgehen, egal wie kritisch diese sind. Das ist z. B. etwas was ich im Laufe der Jahre gelernt habe.
Auch ich habe mal ziemlich viel getrunken, bis vor 4 Jahren. Nach meiner 16-wöchigen LZT hatte ich mein Leben endlich wieder im Griff.
Bis dahin war jedoch ein langer Weg. Massiv wurden die Probleme mit dem Trinken um 2000 rum, ich hatte eine eigene Wohnung und teilweise war ich kaum noch ansprechbar, fühlte mich miserabel, zum ausnüchtern habe ich manchmal 4 - 5 Tage gebraucht. Wenn ich betrunken war hab ich oft stundenlang telefoniert, in der Familie oder mit Bekannten und bin denen mit meiner Laberei auf den Nerv gegangen, wenn es schlimm wurde, bin ich, betrunken wie ich war, zum Glück, mit dem Taxi in die nächste Disco und dort fleißig weiter gesoffen (ich muss das einfach mal so sagen, dort habe ich ziemlich oft den Faden verloren und bin manchmal woanders aufgewacht. Schrecklich !!! Was anderes war es nämlich nicht. Den nächsten Tag kam das heulende Elend, eben auch das schlechte Gewissen. Ein Alptraum. Dazu kam noch, dass meine Familie sehr darunter gelitten hat. Sie wußten nicht wie sie mir helfen konnten, meine Eltern haben dann mein Leergut (das waren in den schlimmsten Zeiten für 2 Tage ca. 10 Fl. Sekt oder Wein) aus der Wohnung geholt. Somit haben sie mich eigentlich in meinem Suff noch unterstützt. Beziehungen sind daran gescheitert, klar anfangs hab ich mich noch sehr zusammengerissen, doch irgendwann hat mein damaliger Freund wohl gemerkt was mit mir nicht stimmt. Es war ein langer Prozess und hat es hat lange gedauert bis ich soweit war zu erkennen, dass ich wohl ein erhebliches Alkoholproblem habe. Erst in der LZT ist mir wirklich klargeworden, ws eigentlich bei mir dahintersteckte. Dass dieses "Problem" sehr viel früher begonnen hat als ich eigentlich angenommen habe. Leider schon fast viel zu spät. Meine damalige und jetzige Beziehung stand auf der Kippe, ich war nahe dran meinen Arbeitsplatz zu verlieren und habe kein Selbstwertgefühl mehr gehabt, nicht einen Funken.
Heute gibt es für mich 2 Leben, das Leben VOR der Therapie und das DANACH ! Ich möchte diese Therapie nie missen, sie hat mir im wahrsten Sinne des Wortes, das Leben gerettet. Hätte ich so weiter gemacht wie bisher, säße ich heute nicht hier und könnte mir nicht Eure Kritik durchlesen. Mein Leben hat einen neuen Wert bekommen, ich bin sehr selbstbewußt, kann für mich grade stehen und manchmal gegenüber vielleicht anderen etwas hart, aber das liegt sicher daran, dass ich mich selbst auch nicht mit Samthandschuhen anfasse, nicht mehr, die Zeiten sind vorbei. Ich sage oft die Wahrheit, das wird nicht immer geliebt, ich habe mich von Dingen die mir nicht guttun verabschiedet, ich löse meine Probleme, wenn ich welche habe. Doch so wie es jetzt ist, ist es genau richtig. Ich könnte mir für mich überhaupt nicht vorstellen, zu trinken, allein der Gedanke daran verursacht mir Übelkeit. Ich könnte mir nicht mehr ins Gesicht sehen, schon wegen der Lügerei. Das Allerschlimmste jedoch wäre, wenn ich meinem Mann und meiner Familie (für ihn war es verdammt schwer)sagen müßte, ich wäre rückfällig geworden. Das wäre für mich noch schlimmer als das Trinken selbst.
Danke dafür, dass ich das sagen durfte.
Die Grosse
Immer einen kühlen und klaren Kopf behalten:zwinker1: