es geht hier nicht darum, ob ich oder irgendwer Dein Verhalten für richtig hält oder nicht - ich schreibe Dir nur, was ich denke, in der Hoffnung, Dir zu helfen... Wenn sich das für Dich manchmal etwas rauh anhört, ist das wohl gewählt, um in Dir einen Nachdenkprozess in Gang zu bringen... Und sei Dir eines ganz sicher: Ich belächele Dich keine Sekunde - dafür kenn ich das Elend nur zu gut...
Ich kann Dir nur empfehlen, Hilfe anzunehmen und über Dein Problem zu reden - alles andere führt sehr wahrscheinlich in eine Sackgasse...
Pass gut auf Dich auf...
Tom
"How much can you really know about yourself if you've never been in a fight?" Tyler Durden
... du bist niemandem verpflichtet, außer dir selbst.
Ich denke du hast eins noch nicht verstanden, du bist selbst für dein Leben verantwortlich und was du daraus machst.
Nicht die Nachbarn ( die wahrscheinlich genügend mit sich selbst zu tun haben), nicht dein Mann und nicht deine Kinder.
All deine "Gründe", die du vorschiebst, nichts tun zu können sind doch dein eigenes Kopfkino und nicht sehr real.
Dann versuch ich da mal etwas Realität rein zu bringen:
- dein Mann sowohl als deine Kinder wissen sicher, das mit Mutti etwas nicht stimmt, Kinder haben sehr feine Antennen ( laß dir das von mir, Tochter eines Alkoholikers, gesagt sein ). Für Kinder gibt es nichts schlimmeres, als wenn sie merken etwas stimmt nicht und ihnen wird ne heile Welt vorgegaugelt. Dann lernen sie nämlich, ihren Empfindungen nicht vertrauen zu können.
- du mußt in deinem Garten kein Schild aufstellen, hallo hier wohnt eine Trinkerin. Du kannst in eine Gruppe gehen, in allen Gruppen ist oberstes Gebot, was dort besprochen wird bleibt auch in den dortigen Räumen.
Ich denke, du hast Angst vor Veränderung. Noch gefällt dir die Wirkung des Alkohols zu gut ... Im Prinzip machst du nur dir selbst was vor, hälst dich als erwachsene Frau für handlungsunfähig, das bist du aber nicht.
sicherlich hast in einigen Punkten recht. Nur ich allein bin für mein Leben verantwortlich.
Gedanken um die Nachbarn mache ich mir nur wegen meiner Kinder, die hier in der Nachbarschaft viele Freunde haben...
...das meine Kinder bisher bemerkt haben, das mit mir was nicht stimmt, glaube ich eher nicht...ich beschäftige mich den ganzen Nachmittag mit ihnen (falls sie nicht mit Freunden zusammen sind), mache vermutlich mehr mit ihnen als so manch andere Mutter...
Trinke erst abends, wenn die Kids schon schlafen, meine Kinder haben mich noch nie mit einem Glas Wein in der Hand gesehen.
Und: Ja!!! Auch da hast Du Recht: Leicht angeduselt abends im Garten zu sitzen oder zu malen (mein Hobby) finde ich nicht unangenehm und das ist vermutlich auch mein Hauptproblem....würde ich mich regelmäßig ins Koma saufen, wäre ich jetzt vermutlich schon seit Jahren trocken (oder tot).
Vielleicht bin ich ja wirklich noch nicht so weit...allerdings möchte ich so nicht weitermachen...
Wollte mich erst mal mit Personen austauschen, denen es ähnlich wie mir geht oder ging, allerdings habe ich etwas Mühe mit der Arroganz einiger Leute, die (scheinbar) den richtigen Weg wiedergefunden haben....Schulterklopfen und Köpfchenstreicheln brauche und will ich nicht, aber für "Hardcore"-Entzug mit allem was dazugehört (Arzt, SHG, Outing etc.) bin ich zur Zeit nicht bereit.
Aber kein Problem...wird schon gehen...wünsche allen alles Gute.
doch, es ist ein problem, zumindest wirds eins werden. für dich. und mit arroganz hat das nichts zu tun. mit wissen. und, es wird nicht gehen. ganz sicher nicht. ich wünsch dir auch alles gute. du wirst wieder kommen. bestimmt.
jarunee.. habe ja schon mal geschrieben, dass dein Weg meinem sehr ähnlich ist. Ich kann deine Reaktion hier auch wirklich gut verstehen, aber mach dir nichts vor. Hier ist niemand arrogant sondern einfach nur ehrlich und weiß nur zu gut worum es geht. Ich habe auch jahrelang gedacht, ach diese Alkoholiker, die jeden Tag trinken und vieleicht sogar schon morgens da bin ich ja weit von entfernt. Spüre dieses Gefühl noch ganz genau... Dann gab es wieder so Tage, an denen ich mir eigentlich geschworen hatte nichts zu trinken und...am Nachmittag das erste Glas Wein. Schei...das genau wollte ich doch eigentlich nicht. jarunee, sobald du Probleme mit Alkohol hast trinkst du abhängig und wenn du es nicht mehr aushälst musst du was tun. Das muss sicher nicht heute sein, aber glaube mir, es wird immer schlimmer.... Gruß Ruby<---- die wirklich auch aus Erfahrung spricht
ich kann dir als trockener alkoholiker sagen, dass alkoholismus kein schnupfen ist; der kommt nicht mal und verschwindet nach ein paar tagen wieder von alleine.
wenn du dich deiner sucht stellen und sie akzeptieren willst, bedeutet das erstmal ein gewaltigen schritt nach vorne, bei dem du einen großen teil deines lebens (was sagen bloß die nachbarn in meinem kleinen dorf??:gruebel zur seite schieben musst.
wenn du dazu nicht bereit bist (die entscheidung nimmt dir keiner ab), wird die sucht dich weiter in den griff kriegen.
besser wirds von alleine nicht.
grüsse, ulli
ach ja: arroganz deiner person gegenüber habe ich hier keine gelesen. es ist halt schmerzhaft das zu lesen, was man sich selber nicht eingestehen will.
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
ich kann Dich gut verstehen, denn ich habe ähnlich gedacht. Und SHGs oder eine Aussprache mit dem Arzt war für mich auch lange Zeit "Hardcore".
Du schreibst, Du möchtest Dich mit anderen Betroffenen austauschen - das tust Du ja hier und es würde mich persönlich freuen, wenn Du weiter dabei bleibst. Weil ich tausche mich auch gerne mit anderen Betroffenen aus.
Und betroffen bin ich: Sieben Bier waren auch mein Pensum vor 10 Jahren. Bis ich aufhörte kam noch ein Liter Wein oder eine vergleichbare Menge Wodka dazu. Im Abstand von zwei oder drei Tagen, manchmal auch in etwas größeren Abständen, habe ich mir diese Dosis reingeschüttet.
Heute bin ich fast 30. Begonnen hat mein Weg in die Trockenheit zwar nicht hier in diesem Forum, sondern bei mir selbst. Aber das Forum war ein wichtiger Meilenstein dabei, denn hier habe ich zum ersten Mal um Hilfe gebeten.
Also, es würde mich freuen, wenn Du dabei bleibst, wenn Du den Wunsch hast, Dein Trinkproblem zu lösen. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung wie ich finde und erstmal auch ausreichend. Wir reden einfach mal so lange, bis Du vielleicht bereit bist, einen weiteren zu tun.
ZitatGepostet von Grigori Wir reden einfach mal so lange, bis Du vielleicht bereit bist, einen weiteren zu tun.
Hmmmh.
Was Du schreibst, ist soweit schon in Ordnung, Grigori. Mit fällt auf, daß Du so seit Samstag hier fast schon ne Art Helferitis hast, nachdem Du´s die paar km nicht nach Karlsruhe geschafft hast. Versteckst Du Dich lieber hinter dem antiken Lockenköpfle? Hmmmh. genaro
Du wirst Dich wundern was man alles kann, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Juan Matus
Was ich damit sagen wollte, liebe @ jarunee, war im Prinzip nur, das du sicher im Hinterkopf schon lange spürst, das du ein gewaltiges Problem hast, sonst hättest du nicht gegoogelt und dich hier angemeldet. So ist mir das auch von mir bekannt. Ich meinte das keineswegs abwertend oder arrogant.
Du spürst es, hast aber (noch) Angst. Angst vor einem (nüchternen ? ) Leben ? Den Freund Alkohol aufgeben ?
"Wir" - damit meinte ich Jarunne und mich, wenn sie denn möchte. Keinesfalls meinte ich damit das Forum als Ganzes, besonders in diesem Punkt wäre ich sicher nicht so vermessen gewesen. Genau so ist der Text zu lesen und sowohl grammatikalisch als auch genaro-technisch korrekt.
"Helferitis" - Sind mal ein paar normale Neuanmeldungen, die nicht gleich umsichschlagen. Da melde ich mich schon mal. Geholfen habe ich auch nicht, nur von mir erzählt.
"Karlsruhe" - "nicht geschafft" wäre nicht meine Wortwahl, "nicht gewollt" trifft es eher. Aber das hatte ich ja schon vor Wochen gesagt - nicht zuletzt wegen solcher Posts: Ich habe weder Ratschläge gegeben, noch Helferitis entwickelt. Lediglich zwei Neuen erzählt, wie es bei mir war. Ich denke, das ist nicht verboten und auch ist dazu keine Anweseheit bei Realtreffen Bedingung.
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jarunee..
da bin ich ja weit von entfernt. 
Spüre dieses Gefühl noch ganz genau...
es sind die kleinen Dinge im Leben...
